Fachtagung Umweltmedizin in Berlin

Fachtagung Umweltmedizin in Berlin

Beitragvon Silvia K. Müller » Sonntag 22. Juni 2008, 16:21

Trotz Hitze hat sich unser Wannsee-Schwimmer Zeit genommen und war für uns in Berlin beim Fachgespräch "Wenn Umwelt krank macht - muss die Politik handeln".


Hallo Leute,

ich habe am Freitag mal den Wannsee im Stich gelassen und mir angehört, was im Marie-Elisabeth-Lüders-Haus diskutiert wurde. Ich schreib hier Alles auf, für euch, die ihr vielleicht gern mitdiskutiert hättet, aber wegen der MCS dort nicht hinkönnt.....


http://www.csn-deutschland.de/blog/2008/06/22/wannsee-schwimmer-berichtet-fachgespraech-wenn-umwelt-krank-macht-muss-die-politik-handeln/
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Silvia K. Müller
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Fachtagung Umweltmedizin in Berlin

Beitragvon Lennox » Sonntag 22. Juni 2008, 19:01

Ich wäre gerne hin nach Berlin, von mir nur knapp 120km.
Aber keine Chance, ich komm im Moment nicht mal bis zum Bioladen um Essen zu holen,
dass bringt mein Nachbar mit.

Danke an Euch, dass ich nachlesen kann was lief,(wenn es mich auch nicht aufbaut.
Ich hatte etwas Anderes erwartet!).
Lennox
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Beitragvon MCS-SOS » Sonntag 22. Juni 2008, 19:44

Vielen herzlichen Dank für den ausführlichen Bericht!
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Fachtagung Umweltmedizin in Berlin

Beitragvon Franz » Sonntag 22. Juni 2008, 21:41

Lieber Wannseeschwimmer,

das war eine tolle Idee für uns Daheimgebliebene aus Berlin zu berichten.
Wie hätten wir auch nach Berlin fahren und dort mitreden können.
Wenn ich nicht schon so viele andere Informationen hätte, hätt ich mich
sofort um einen Klinikplatz in der Klinik von Dr.Ionescu bemüht.
Was ich nicht so ganz glauben kann, dass jemand der so schwer durch
Holzschutzmittel erkrankt war, wieder gesund geworden ist. Die meisten
Menschen, die durch Holzschutzmittel schwer krank wurden, leiden doch
heute an ihrer Krankheit.
Die Frau, deren Vater ein Obstbauer war und die dann in der Arbeit
erkrankte, das kann ich mir schon eher vorstellen. Manchmal ist es ja
erst ein Sick-Bulidung-Syndrom und wenn man noch jung ist und lange
genug aus den Schadstoffen raus ist, erholt man sich vielleicht wieder.
Wenn man von Menschen hört, denen es besser geht, hat man immer sofort
Hoffung und denkt, ja, da geh ich auch hin, vielleicht kann mir dieser
Arzt endlich helfen.
Aber wenn ich dann hier im Forum lese, dass in der Klinik desinfiziert
wird . Wie soll man dort leben können mit Desinfektionsmitteln und all
den Sachen, die man dort für andere Patienten braucht.
Schade, dass die Politiker jetzt vielleicht denken, dass wir hier in
Bayern schon so eine prima Klinik haben, wo chemikaliensenstitive Patienten
behandelt werden können.

Gruß Franz
Franz
 

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Beitragvon Alex » Montag 23. Juni 2008, 09:06

Danke Wannsee-Schwimmer!!!
Ohne Dich hätten wir kaum etwas aus Berlin erfahren.

Ganz glücklich bin ich mit dem Ablauf und den Präsentationen dort nicht.
Es ist ein wenig ein merkwürdiges Bild, dass den Politikern geboten wurde.
Putzmunter wird berichtet wie der Aufenthalt in einer Klinik, die bis zum
Gehtnichtmehr desinfiziert ist, in der Neuropatienten mit Salbenverbänden
rumlaufen, kein Duftverbot herrscht und keine Entgiftung außer Chelattherapie
betrieben wird, "Lebende von den Toten auferstehen". Alles sehr merkwürdig.
Ich mußte aus der Klinik nach ein paar Stunden abreisen, weil es nicht auszuhalten
war.

Vermisst im Fachgespräch habe ich Berichte über Kranke mit MCS, die daran sterben
oder denen es sehr schlecht geht seit Jahren. Denen keiner hilft und für die hier
keine Klinik auch nur Aufenhaltsmöglichkeit anbietet.
Ja, solche MCS Kranken gibt es. Mein Arzt hat mir über einen Maler berichtet, der über 10
Jahre seine Wohnung nicht verlassen konnte, weil er so krank war und auf alles reagierte.
Der Maler ist letzte Woche gestorben.
Alex
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Beitragvon Frank-N-Furter » Montag 23. Juni 2008, 10:54

Das wäre zu schön um wahr zu sein, wenn wir eine Klinik hätten, die bei MCS hilft
Franz. Das zu suggerieren war ein Fehler oder eben Absicht, ganz wie man es nimmt.
Diese Darstellung hat unsere Position bei den Grünen, wenn man es ganz nüchtern betrachtet,
verschlechtert. Ehrheblich verschlechtert.
Die Grünen denken jetzt, wenn es eine so tolle Klinik gibt, wo jeder - sogar der im Rollstuhl saß-
geheilt wird, dann ist alles halb so schlimm. Solche Märchen haben kein Happy End, sie geben uns den Rest.
- Editiert von Frank-N-Furter am 23.06.2008, 11:15 -
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Beitragvon green poison » Montag 23. Juni 2008, 11:10

Nach dem mein Lebensabschnittspartner den Wannseeschwimmer-Bericht gelesen hat,
hatte er einen SHG-induzierten Wutanfall. Also wohl gemerkt nicht
selbstberichtet (Herr Eickmann, gell!). Berichten tu ich hier.
Meinem Lebensabschnittspartner geht nämlich das Gedöns um
"schadstoffinduzierte Krankheiten" mittlerweile auf die Nerven.
Ich habe dann einige Zeit gebraucht, um ihn wieder vom Neurostress zu
befreien. Zum Glück kam ja gestern das Spiel Italien gegen Spanien.
Und wie so schon bei Goethe steht "Du siehst mit dieser Wut im Leibe..."
Schon der Anblick des aggressiven Spiels hat geholfen. Katharsis, sag
ich nur.
Jetzt haben wir leider hier die Diskussion, um den fehlenden Schieds-
richter. Also den, den die taktischen Fouls in dieser SHG-Posse aufdeckt
und die rote Karte gibt.Da kann ihm jetzt keine Katharsis helfen. Und
mit der Strafe der Götter kann ich ihm da auch nicht kommen.

Also deshalb spiel ich mich hier mal zum Schiedsrichter auf:

Rote Karte für alle induzierten Selbsthilfegruppen.
green poison
 

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Beitragvon Jo Maloni » Montag 23. Juni 2008, 13:49

Mich würde mal was ganz dringend interessieren. Ich hab je nach Belastung oft Lähmungserscheinungen in den Beinen und neuerdings auch in den Armen. Die Frau, die beim Fachgespräch im Bundestag Fallbeispiel war und die schon im Rollstuhl gesessen hat und in der Klinik Neukirchen geheilt worden ist und wieder gehen kann, soll sich doch bitte ganz dringend hier im Forum melden. Das ist ist doch wichtig für uns. Ihr Arzt kann mir doch dann bestimmt auch helfen. Noch sitz ich ja nicht im Rollstuhl, da muss doch noch was zu machen sein. Kennt vielleicht jemand die Frau, bitte gebt mir den Namen von ihr.
Jo Maloni
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Beitragvon Prinz von Hamburg » Montag 23. Juni 2008, 14:58

@Jo Maloni

Glaubst Du das Alles, was hier an Heilsversprechungen rüber kam, Jo Maloni ?
Ich findes es reichlich dick aufgetragen. Heilung von Holzschutzmittel,
Heilung von Pestiziden.
Erinnert mich irgendwie an den Spruch:

"Blinde sehen und Lahme gehen, Aussätzige werden rein und
Taube hören." Das Zitat ist allerdings schon 2000 Jahre alt
und wird nicht wörtlich genommen.

Hoffe nur, dass die Politiker das richtig einschätzen.
Mag ja sein, dass die bayrische Klinik, die Adresse für Allergiker
und kranke Neudodermitis-Kinder ist. Will ich nicht anzweifeln.

Aber so spektakuläre Erfolge bei Holzschutzmittel und bei Pestiziden,
das ziehe ich in Zweifel.
Prinz von Hamburg
 

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Beitragvon Sissi » Montag 23. Juni 2008, 17:52

Lieber Wannsee-Schwimmer,

danke für Deinen Bericht. Ich hätte da auch nicht hinfahren können.

Hoffentlich machen die beiden Politiker was draus.

Liebe Grüße Sissi


Mich hat am meisten die Aussage von Herrn Dr. Straff aufgeregt.
Damit sagt er doch eigentlich, dass die Menschen immer selbst dran schuld
sind, wenn sie durch Pestizide krank werden.
Was soll das denn heißen, für alle, über deren Köpfe die Helikopter mit
den Pestiziden fliegen und für die Menschen, die in den Häfen die Cointainer
auspacken müssen und für die Menschen, die nach dem Kammerjägereinsatz krank
werden und für die Menschen, die am Feldrand wohnen und alle Pestizide der Landwirte
einatmen müssen.

Das ist doch ein Skandal, dass jemand so was öffentlich sagt, der es doch
eigentlich besser wissen müsste.

Und ich habe noch gedacht, der Dr. Straff wäre aufgeklärt, weil er doch das Duftstoffpapier veröffentlicht hat. Das war jetzt eine herbe Enttäuschung.
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Beitragvon Marina » Montag 23. Juni 2008, 17:54

@ Wannsee-Schwimmer: Vielen lieben Dank für Deinen Bericht.

Ich bin mir sicher, wenn viele von uns in der Lage gewesen wären, dieser Fachtagung beizuwohnen, wäre eine viel krassere Situation, die es ja nun wirklich gibt, zu Tage getreten. Leid, Siechtum, Tod und Selbstmord. Und ein ganz dringender bundesweiter Handlungsbedarf würde vielleicht eher für Außenstehende erkannt werden. Aber so???
Wir sind gehandicapt, weil es uns schon im ganz normalen Tagesablauf schlecht geht und viele von uns nicht mal im Traum daran denken können, so eine Reise auf sich zu nehmen. Gesundheitlich wie auch aus Geldmangel.

Wenn es möglich gewesen wäre, was ich mir durchaus vorstellen kann, hätte man auch eine Internet- oder Telefonkonferenz machen können. Da würden sich viel mehr Leute, beteiligen können, vor allem Betroffene. Und um die geht es ja schließlich!!!

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Beitragvon Silvia K. Müller » Montag 23. Juni 2008, 18:19

Deine Idee ist genau richtig Marina und eine US Organisation für MCS und toxische Schädigungen
(Chemical Injury Information Network)hat genau das erkannt und die nächste Tagung wird als Videokonferenz übertragen, damit nicht nur ein paar Leute teilnehmen können, sondern alle die noch einen Computer tolerieren
können. Wenn ss eine Patientenorganisation schafft eine Videokonferenz auf die Beine zu stellen, dann sollte eine Partei das auch schaffen. Vorallem weil im Bundetstagsgebäude ganz bestimmt die erforderliche Technik schon vorhanden ist.

Wir sollten darum bitten, vielleicht wird unser Wunsch erhört für das nächste Fachgespräch,
das es hoffentlich geben wird.
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Beitragvon Marina » Montag 23. Juni 2008, 19:21

Na also, die Amis machen es uns also mal wieder vor!
Ich denke auch, dass das in einem Bundestagsgebäude möglich sein dürfte, notfalls könnte man sich bestimmt auch an eine Universität wenden, die oft auch über solche Techniken verfügt.

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Beitragvon Franz » Montag 23. Juni 2008, 21:23

Liebe Sissi,

die Aussage von Herrn Dr. Straff erhält gerade besondere Brinsanz.

"EU-Agrarminister für verschärfte Zulassung von Pestiziden

LUXEMBURG (Dow Jones)--Die EU-Agrarminister haben sich auf strengere Zulassungskriterien für Pflanzenschutzmittel geeinigt. Danach sollen unabhängig von den tatsächlichen Risiken Wirkstoffe, die potentiell als krebserregend oder erbgut- und fortpflanzungsschädigend eingestuft sind, grundsätzlich verboten werden, so wie es die EU-Kommission vorgeschlagen hatte.

Andere, als risikoreich für die menschliche Gesundheit oder die Umwelt geltende Substanzen, sollen nur dann zugelassen werden können, wenn der Antragsteller beweisen kann, dass es keine Alternative zum Schutz der Pflanzen gibt und wenn Vorkehrungen getroffen werden, um negative Folgen für Gesundheit und Umwelt zu verhindern."
http://kurse.focus.de/news/EU-Agrarminister-fr-verschrfte_id_news_78736626.html

Man muss sich also fragen, warum die Minister sich auf strengere Zulassungskriterien für Pflanzenschutzmittel geeinigt haben, wenn sie doch so sicher sind, dass nur Anwendungsfehler Schaden verursachen können.

Gruß Franz
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Beitragvon Franz » Montag 23. Juni 2008, 22:03

@ Green poison

Ich unterstütze Dich und gebe hiermit auch die rote Karte für Selbsthilfegruppen, die nichts besseres zu tun haben, als neue Krankheiten zu definieren.

Ist ja schon fast peinlich, wenn das kranke Menschen im Ausland hören.
Nicht genug, dass unsere Wissenschaftler hier so eine Nummer abziehen, dann
auch noch aus den SHG.
Franz
 

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Beitragvon Franz » Montag 23. Juni 2008, 22:07

Wir warten hier Alle gespannt auf die nächste Ausgabe der "Umweltrundschau".
Kann wohl noch etwas dauern. Am Freitag war die Chefredaktion in Berlin, am
Samstag in Frankfurt. Wir sind gespannt.

Hier schon mal der Link: http://www.umweltrundschau.de/news.htm
Franz
 

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Beitragvon Clarissa » Dienstag 24. Juni 2008, 07:21

… merkwürdig 3 Ärzte aus Bayern, einer davon ist Chef einer Klinik die Umwelterkrankungen behandeln möchte, alle 3 sind auf einem recht einheitlichen Kurs. 2 von 3 vermeiden den Begriff MCS wie der Teufel das Weihwasser. Einer legt Sonderdrucke von Bayer Health-Care aus, (ja wie, einer der ganz großen Umweltgifte Hersteller und Pharmaunternehmen stellt Sonderdrucke zur Verfügung?; Eigenartig!). Bei mir entsteht da der Eindruck, dass dort gewisse Leute ihr eigenes Süppchen köcheln. Der Vorteil bei so einem Vorgehen, könnte auch natürlich darin liegen, dass man die potentiell vorhandenen Patienten gut überwachen kann. Ferner hat man ja der Öffentlichkeit und den Politikern gezeigt, dass umwelterkrankte Menschen gut versorgt werden können und die Forderungen einiger MCS-Kranker eigentlich völlig überzogen sind. Wie zu sehen und jetzt auch (UR u.ä.) nach zu lesen ist, gibt es ja Spezialisten in Deutschland und sogar eine Klinik gibt es - das weder diese Ärzte noch diese Klinik für wirklich Schwerkranke und sehr sensible Menschen optimal geeignet sind, steht ja auf einem anderen Blatt.

Schade das dort ein Zerrbild der Wirklichkeit gezeichnet wurde, leider ist es den wirklich schweren Fällen nicht mehr möglich an solchen Veranstaltungen daran teilzunehmen, weil sie viel zu krank und meistens auch noch finanziell überlastet sind.

Wir leben im Zeitalter von Web 2.0 - Webcam und Videokonferenzen sollte da wirklich kein Fremdwort mehr sein, denn dann könnten auch viele von uns daran teilnehmen.

Diese „Werbe“-Veranstaltung kostet die wirklich Umweltkranken wahnsinnig viel, denn sie stehen jetzt als “Pychos“ da, wenn sie sich nicht von bestimmten Medizinern behandeln lassen oder weiterhin ihre Forderungen nach einer Behandlung nach den bestmöglichen Methoden und international anerkannten Standards fordern.

Solange, wie es solche Studien, wie die des RKI gibt, über die die internationale Forschung und Wissenschaft den Kopf schüttelt und sich denkt \"Die spinnen die Deutschen\", solange wie die Gesundheit politischen und monetären Interessen geopfert wird, solange wird es für Schwerkranke Menschen hier keine Hilfe geben.

Stellt euch vor, man würde alle Werbung verbieten wo Duftstoffe drin sind,
Warnaufkleber wie bei den Zigaretten machen, die Sachen stark besteuern usw.
das wäre ein erster schritt für eine gesündere Umwelt und für alle Lebewesen

- Merke: Auch der längste Weg fängt mit dem ersten Schritt an -

- Editiert von Clarissa am 24.06.2008, 07:52 -
Und allen Leugnern zum Trotz, im DIMDI
ICD-10-GM Version 2018 - Stand Oktober 2017 ist MCS immer noch im Thesaurus unter
T 78.4 zu finden und wirklich nur dort und an keiner anderen Stelle!
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Fachtagung Umweltmedizin in Berlin

Beitragvon Juliane » Dienstag 24. Juni 2008, 10:57

Erfreulich ist, dass die Politiker nach der Antwort der Bundesregierung 2007
auf die Replik von Frau Nowack reagiert haben und dass dieses Fachgespräch
in Berlin zustande kam.

Dass die Referenden alle aus Bayern kamen, liegt vielleicht daran, dass sich
der VHUE (http://www.umweltbedingt-erkrankte.de/)bzw. dessen ehemalige Presse-
sprecherin, Frau Infante-Göb auch mit den Politikern von von Bündnis90/DieGrünen
in Verbindung gesetzt haben bzw. hatten. Herr Dr. Bartram und Herr Dr. Ionescu
gehören zu den Gründungsmitgliedern des VHUE.

Herr Dr. Bartram referierte das Thema "Aktuelle Erkenntnisse zu gesundheitsrelevanten
Umweltbelastungen". Herr Dr. Ohnsorge referierte das Thema "Versorgungssituation
in der Umweltmedizin" und Herr Dr. Ionescu sprach über "Allergische Erkrankungen
durch Umweltbelastungen" (Siehe Einladung Bündnis90/Die Grünen)

Im Einladungsschreiben steht:

"Das Vorsorgeprinzip spielt eine große Rolle in der Politik. Im Fall von
Umwelterkrankungen und -schädigungen ist es kraftlos. Das Ziel unseres Fachgesprächs
ist es, Wege zu diskutieren, wie wir das Vorsorgeprinzip im Bereich 'Umwelt und Gesundheit' mit Handlungsmacht durchsetzen können."

Das Fachgespräch war also nicht als Fachgespräch über Multiple Chemikalien Sensitivität
angedacht.
Insofern ist es zu verstehen, dass sich Herr Dr. Ohnsorge und Herr Dr. Ionescu
an ihr Thema gehalten haben.
Herr Dr. Ohnsorge hat, wie Wannsee-Schwimmer berichtet,einen sehr kritischen Vortrag
gehalten und auf die Misere in der Ausbildung, Weiterbildung, Forschung und
Abhängigkeit von Forschung und Lehre hingewiesen.
Wannsee-Schwimmer schreibt auch: "Dr. Ohnsorge vertrat die Meinung, der Begriff Umwelterkrankung müsse die individuelle Verletzbarkeit/Empfindlichkeit einbeziehen."

Problemtisch finde ich, dass Herr Dr. Ionescu einen Fallbericht über eine Holz-
schutzmittel geschädigte Frau vorgetrug bzw. über seine Heilungserfolge bei
der Erkrankung jener Frau berichtete, ohne dem Publikum zu verdeutlichen, dass es sich
hier nicht um eine allergische Erkrankung handelt. Mithin, dass er auch im Fall
der aus dem Publikum vorgetragenen Erkrankung jener Tochter eines Obstbauern
nicht darauf hinwies, dass es sich hier nicht um eine allergische Erkrank-
ung handelt. Auch im Fall der Patientin Frau Frielinghaus wurde dies wohl nicht
deutlich.

Das ist aber offensichtlich den Teilnehmern des Fachgesprächs nicht aufgefallen.
Möglicherweise lag es daran, dass man sich über Umwelterkrankungen im allgemeinen
unterhalten hat. Im Vortrag von Herrn Dr. Bartram wurde der Begriff MCS zwar ein-
geführt, aber kam vielleicht nicht beim Publikum an.

Alles in Allem wird MCS Kranken Menschen in diesem Land wohl kein anderer Weg
bleiben als ein Fachgespräch zu eben diesem Thema MCS einzufordern, denn es macht
keinen Sinn, über Umwelterkrankung im Allgemeinen zu diskutieren. Da kommt man,
wie sich gezeigt hat, vom Hölzchen auf's Stöckchen.

Und wie es Herr Metzger von der TAZ schon richtig erkannt hat, ohne Druck
geht nichts.

Allerdings hat sich in der Vergangenheit ja auch gezeigt, dass selbst dort, wo
Druck in die Öffentlichkeit getragen wurde, wie zum Beispiel seinerzeit von den Holzschutz-
mittel geschädigten Menschen, die Handlungen der Politiker nicht immer zum Wohl der
kranken Menschen gerieten. Denn was hat, muss man kritisch fragen, die Einrichtung eines
Lehrstuhls in Giessen den kranken Menschen in dieser Republik letztendlich gebracht?

Zitate Prof Dr. Thomas Eikmann zur Veranschaulichung:

"MCS Patienten zeichnen sich dadurch aus, dass sie sich belastet fühlen"
"wir diskutieren das gar nicht, wir akzeptieren, so wie sie zu uns kommen...auch mit ihrer Selbsteinstufung"
"natürlich sind die Patienten häufig psychisch belastet"
"viele Patienten wollen darüber hinweg kommen"
"sie wieder in normales Leben hineinführen"
"wir finden ein nicht angemessenes Umgehen mit der Problematik"
"Patienten stützen auf andere Gedanken zu kommen, damit es gar nicht so weit kommt"

[url]http://www.zdf.de/ZDFmediathek/content/429088?inPopup=true[/url]
[url]http://www.zdf.de/ZDFmediathek/content/425434?inPopup=true[/url]



Und wenn man sich noch das Trauerspiel in bundesdeutschen Selbsthilfegruppen ansieht,
bleibt die Frage, ob chemikaliengsensitive Menschen in diesem Land in absehbarer
Zeit genügend Druck erzeugen können, um Politiker zum handeln zu zwi
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Suche weiter nach MCS-Frau im Rollstuhl

Beitragvon Jo Maloni » Dienstag 24. Juni 2008, 11:18

@ Prinz von Hamburg

Du schreibst:
Glaubst Du das Alles, was hier an Heilsversprechungen rüber kam, Jo Maloni ?
Ich findes es reichlich dick aufgetragen. Heilung von Holzschutzmittel,
Heilung von Pestiziden.
Erinnert mich irgendwie an den Spruch:

"Blinde sehen und Lahme gehen, Aussätzige werden rein und
Taube hören."

Nein, ich glaube nicht alles und jedem, aber wenn eine kranke Frau im Bundestag
sagt, sie war im Rollstuhl und kann jetzt wieder ohne Rollstuhl am Leben teilnehmen,
dann möchte ich das glauben und suche weiter nach ihr. Auch bei anderen Selbsthilfegruppen
und in Foren habe ich angefragt. Drückt mir die Daumen, dass die "MCS-Frau im Rollstuhl"
sich finden lässt.
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Fachtagung Umweltmedizin in Berlin

Beitragvon Maria Magdalena » Dienstag 24. Juni 2008, 11:20

Dr. Ionescu hat nur kostenlose Werbung für sich und seine Klinik gemacht.

MCS kann er nicht abrechnen, Allergien schon. Daher die Meidung des Begriffs MCS.
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Fachtagung Umweltmedizin in Berlin

Beitragvon Prinz von Hamburg » Dienstag 24. Juni 2008, 12:04

@ Maria Magdalena


Wenn es nur eine Werbeveranstaltung gewesen wäre, wär es nicht so schlimm.
Aber jeder unvoreingenommene Zuhörer mußte doch den Eindruck gewinnen, dass
es schon eine Klinik zur Versorung Umweltkranker (auch so ein Begriff) gibt.

@ Jo Maloni
Kann sein, dass es Frau Otte war. Aber wende Dich doch einfach an Dr. Ionescu.
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Beitragvon Sato » Dienstag 24. Juni 2008, 13:17

Who is Otte?

Wo kommt diese Frau Otte her, wie ist ihr Vorname?
Ich wüsste da auch gerne Näheres über ihre Heilung.
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Fachtagung Umweltmedizin in Berlin

Beitragvon Eva v. A. » Dienstag 24. Juni 2008, 14:37

@Jo Maloni, es kommt darauf an ob die Frau "nur" Holzschutzmittel belastet war und dadurch neurologische Störungen hatte oder aber ob sie schon zusätzlich eine MCS entwickelte. Es hört sich aber an als wenn sie keine MCS hatte. Jedenfalls fällt eine Holzschutzmittelbelastung ohne MCS zu haben auch unter die Bezeichung "Umwelterkrankungen". Aus einer Klinik kenne ich selbst einen Mann der war Holzschutzmittelbelastet und bekam Infusionen, danach ging es ihm gut, er brauchte ein halbes Jahr dann war er wieder gesund. Es gibt auch Landwirte die Pestizidbelastet sind, Gangstörungen haben aber alles weiterhin machen können ohne dass sie mit Unverträglichkeiten reagieren. Es gibt Fälle mit starken neurologischen Schäden ohne MCS oder mit leichter MCS bzw anders rum mit starker MCS und leichten neurologischen Schäden, alles ist möglich. Leider oder zum Glück hat nicht jeder Umweltkranke immer auch multiple Chemikalienunverträglichkeit (MCS), viele haben keine multiplen Chemikalienunverträglichkeiten entwickelt. Ich denke man sollte stark differenzieren zwischen den verschiedenen Umweltkrankheiten, die Tagung ging leider allgemein über Umwelterkrankungen aber zu wenig spezifisch auf MCS ein. Wenn du MCS hast wird es in der Klinik schwierig werden, ich habe mir die Kliniken angesehen und halte es nicht lange darin aus. Alles voller Desinfektionsmittel und Duftstoffe. Wer eine Notklinik braucht könnte es vielleicht mit Müh und Not dort besser aushalten als in einer normalen Klinik, aber zum Gesundwerden mit MCS wird es sehr schwierig sein.
Eva v. A.
 

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Beitragvon Clarissa » Dienstag 24. Juni 2008, 14:43

na dann bedien mal ne suchmaschine der vorname ist k~A~t~H~r~I~n

da gibts ne ganze menge zu finden
Und allen Leugnern zum Trotz, im DIMDI
ICD-10-GM Version 2018 - Stand Oktober 2017 ist MCS immer noch im Thesaurus unter
T 78.4 zu finden und wirklich nur dort und an keiner anderen Stelle!
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Fachtagung Umweltmedizin in Berlin

Beitragvon Analytiker » Samstag 28. Juni 2008, 17:54

Interessant im CSN-Blog über die Fachtagung lesen zu können. Mein Dank geht an den fleißigen Wannsee-Schwimmer. Dass auch Bayer indirekt mit Informationsmaterial zum Zuge kam, ist ein sehr aufschlussreicher Aspekt und für mich sehr wundersam.

Zitat von Dr. Ohnsorge:

“Die Grünen hören nach Dr. Ohnsorge zu sehr auf Toxikologen und das RKI und zu wenig auf Umweltmediziner. Er kritisierte auch den Lobbyismus und die Finanzierung der Forschung aus Drittmitteln.”

Das sind doch mal wahre Worte, der Mann kennt sich aus!

Dass Pestizide nach Meinung von Dr. Straff vom UBA bei sachgemäßer Anwendung unschädlich seien, brachte mich beim Lesen dieses Berichtes ehrlich gesagt in unverständliche Entrüstung.

Da kam mir gleich der Gedanke, wer weiß wie es dazu kam, dass bei dieser Fachtagung, bei der es um Umwelterkrankungen ging, Info-Material von Bayer ausgelegt wurde.

Aus meiner analytischen Denkweise heraus, ist dieser Mann nicht auf dem Laufenden in Sachen Gesundheitsstörungen, ausgelöst durch Pestizide. Aber wie meine Großmutter schon zu sagen pflegte: Man lernt nie aus.

Vielleicht benötigen manche Leute eben Nachhilfe, um up to date mit so manchem Thema zu sein, die einen mehr, die anderen weniger, manche sehr viel mehr…
Analytiker
 

Fachtagung Umweltmedizin in Berlin

Beitragvon Prinz von Hamburg » Samstag 5. Juli 2008, 23:39

Jetzt interessiert es mich, wer Werny ist. Bin gerade seinem Link nach med1.de gefolgt.

Dort gibt es einen user, der den CSN BLOG Beitrag des Wannsee-Schwimmers abgekupfert hat.

http://www.med1.de/Forum/Umwelt/398043/
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Beitragvon Prinz von Hamburg » Sonntag 6. Juli 2008, 07:10

Der Geschichte nächster Teil:


Heute Nacht war Lithojann33im med 1 unterwegs.

Hier der Eintrag:


"06.07.08 00:20 Bewerten
Verlinken
PN an Autor

Die Frau Hanne Weizenegger schrieb, dass die rd. 40 Selbsthilfegruppen
und Vereine für Umwelterkrankungen gut beraten wären, wenn sie
sich zusammen schließen würden. Ähnliches wurde in dem Gespräch
deutlich gemacht.
Der Verein für Umwelterkrankte und der Verein umweltbedingt
Erkrankte war in dem Sitzungssaal sehr gut vertreten. Auch eine
Menge "Einzelkämpfer" waren dabei.
Im Pausengespräch wurde deutlich, dass die Umweltvereine/SHG
im Zusammenschluß – //ähnlich wie die Gewerkschaften bei der//
//Hilfestellung zur Anerkennung von Berufskrankheiten// – **deutlich**
**stärker** sind. In Frankfurt wurden kürzlich die ersten Gespräche
geführt. Auch hier tut sich etwas.
Grinsen musste man schon, als festgestellt wurde, dass Frau
S. Müller aus Kirschweiler nicht erschienen war. Sie hat keine Selbsthilfegruppe im Zusammenhang mit Umwelterkrankungen. Lediglich seit Jahren eine Internethompage ( mit Forum u. Blog ), wo sich aber immer nur eine geringe Teilnehmergruppe schriftlich äußert. Hier merkt man, wie schwer es ist, die Mitgliederzahl zu steigern.
Frau Müller wollte –offenbar wichtigtuerisch – zu einer Gespächsrunde
der aktiven Umweltvereinsleiter u. SHG-Leiter unbedingt drei Mediziner
aus USA nach Frankfurt "einfliegen". Die wurden in Frankfurt aber nicht benötigt. Frau Müller selbst war im Juni (erwartungsgemäß) in Frankfurt nicht erschienen.
Auch bei dem wichtigen Gespräch im Berliner Bundestag **glänzte sie**
durch Abwesenheit. Mediziner waren in der Runde, aber keiner "ihrer
Amerikanischen Fachmediziner".
Ein anderer großer Berliner Verein war auch nicht vertreten, lediglich
durch ehem. Mitglieder, die sich mit den aktiven Vorständlern nicht mehr
grün sind. **Es wird schwer werden**, weitere Gruppen zum hoffentlich
nächsten Gespräch nach Berlin zu bekommen.
Frau Kathrin Otte war anwesend. Sie hat mit Frau Fabig ein
Buch geschrieben. Herr Fabig (verst.) war Umweltmediziner in Hamburg.
Sonntagsgrüße Litho33 "

Lithojann33

http://www.med1.de/Forum/Umwelt/398043/
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Fachtagung Umweltmedizin in Berlin

Beitragvon Prinz von Hamburg » Sonntag 6. Juli 2008, 13:18

Mein Eintrag in med1


http://www.med1.de/Forum/Umwelt/398043/#p9875279


@ Alle

Den Originaltext "Wannsee-Schwimmer berichtet: Fachgespräch

'Wenn Umwelt krank macht - muss die Politik handeln'findet

man im BLOG von CSN .

Minton45 war so frei seine eigenen Gedächtnislücken dort

zu schließen.

Das kann man natürlich grundsätzlich tun, man sollte aber

dem hochverehrten Publikum die Quelle nennen, insbesondere

dann, wenn man seine eignen Erinnerungen mit jenen eines

anderen Beobachters vermischt.

Gruß PvH

PvH



@ Lithojann33
Waschtag coram publicum ? Wen könnte das hier interessieren??

PvH
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Die Peinlichen

Beitragvon Lennox » Sonntag 6. Juli 2008, 15:27

Zitat: Waschtag coram publicum ?

@ Prinz

Etwas von allgemeinem Nährwert was von diesen Leuten selbst verfasst oder geschaffen wurde, wird sich kaum je finden. Dazu braucht man Intelligenz und Niveau.


Bei mir haben sich zwei neue Allergien eingestellt:

- Dachverband-Allergie

- Allergie gegen das Wort "Zusammen" von Leuten in den Mund genommen,die nur in den Dreck treten und uns extra Schaden zufügen.
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Fachtagung Umweltmedizin in Berlin

Beitragvon Clarissa » Sonntag 6. Juli 2008, 17:36

es gibt da die Seite med1.de dort werden im forum zum thema fachtagung berlin sehr unverschämte beiträge geschrieben.

hier mal der link dazu: >>>> http://www.med1.de/Forum/Umwelt/398043/

Ich bin auch strikt dagegen von so einem Dachverband vertreten zu werden und habe ja deshalb eine Unterschriftenaktion gestartet, wer möchte kann sic dort gerne noch eintragen.
Und allen Leugnern zum Trotz, im DIMDI
ICD-10-GM Version 2018 - Stand Oktober 2017 ist MCS immer noch im Thesaurus unter
T 78.4 zu finden und wirklich nur dort und an keiner anderen Stelle!
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Fachtagung Umweltmedizin in Berlin

Beitragvon Janik » Sonntag 6. Juli 2008, 20:19

Ich wollte mir gerade die neueste Dachverband-Glanzleistung anschauen,
aber der Moderator des Med1 Forums hat mit dem großen Besen den ekligen Dreck schon ausgekehrt.

http://www.med1.de/Forum/Umwelt/398043/

Moderator:
[Die offenkundig durch persönliche Zu-/ Abneigung überlagerte Hervorhebung einzelner (Nicht-)Teilnehmer und die Diskreditierung anderer (Nicht-)Teilnehmer wurde durch die Moderation gelöscht.]

Der geklaute Beitrag wurde vom Moderator verlinkt:

Vollzitat aus [[http://www.csn-deutschland.de/blog/ http://www.csn-deutschland.de/blog/]] durch die Moderation gekürzt]
Janik
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Fachtagung Umweltmedizin in Berlin

Beitragvon Dr. Phil Sommer » Dienstag 19. August 2008, 00:03

Nach der Lektüre des Tagungsberichts in der neusten UMG "Wenn Umwelt krank macht,... muss Politik handeln", frage ich mich, wo waren die Redakteure dieser Zeitung zum Zeitpunkt der Tagung. War denn Niemand vor Ort, der einen sachlichen Bericht hätte schreiben können?
Dr. Phil Sommer
 

Fachtagung Umweltmedizin in Berlin

Beitragvon Timo Beil » Dienstag 19. August 2008, 07:34

"Es war ein sehr gelungenes Fachgespräch, in dem eine 'knisternde Brisanz' mit vorbildhafter Kompetenz seitens der Doktoren Bartram, Ohnsorge, Ionescu, Scheiner, Wortberg u. a. gepaart war mit einem bewegenden Engagement seitens Schadstoffgeschädigter und den sie vertretenden Initiativen. Die Gemüter waren teilweise sehr erhitzt und entsetzt- aber was letztlich auch spürbar war und blieb, war das Gefühl von Zusammenhalt, Zufriedenheit und Hoffnung. An diesem Tag zählte es nicht mehr, ob der Auslösefaktor für eine Umwelterkrankung ein Holzschutzmittel, ein Sendemast, ein Pestizid oder ein Zahlmetall war. Ebenfalls war es nicht wichtig, ob ein Referent in einer Praxis oder Klinik praktiziert, Verein, Verband, Selbsthilfegruppe oder Einzelengagierte- es war egal, denn spürbar setzte man sich für das gleiche Ziel mit vollster Überzeugung ein: die Verbesserung der umweltmedizinischen Versorung in Deutschland."

Zitat Aida Infante in Umwelt Medizin Gesellschaft 21, 3/2008 Seite 249

Das ist Frau Infantes "Persönkiches Resume". Vergleichend kann man auch einen Eintrag unter "MCS Frau im Rollstuhl -12.07.2008, 09:09:54 "nachlesen:

Noch ein Nachwort des Wannsee-Schwimmers:

"Es stimmt zwar, dass Frau Kotting-Uhl die Patienten nur als Einzelpersonen hat zu Wort kommen lassen und auch nur mit einen Bericht über die individuelle Krankheitserfahrung.
Aber man muss auch klar sehen, dass das Fachgespräch als eine Anhörung von drei Umweltmedizinern mit anschließender Podiumsdiskussion geplant war.
Das stand auch so in der Einladung, die ich mir ausgedruckt hatte.

Es waren zu diesem Fachgespräch keine offiziellen Vertreter von Selbsthilfegruppen eingeladen.

Die Aussage von Herrn Dr. Terpe,einen Verband von geschädigten Friseurinnen zu gründen, zeigt, dass zumindest Herr Dr.Terpe nicht informiert war, wie viele Verbände und Vereine es schon gibt und dass er auch die Lage falsch einschätzt.Was würde es schließlich helfen, wenn jede Berufsgruppe jetzt einen Verband Geschädigter gründet?

Ich hatte nicht den Eindruck, dass die Einladung der Politiker dazu gedacht war, MCS Patienten eine Plattform zu bieten, ihr Anliegen vorzutragen.
Das zeigt sich auch schon daran, dass man in der Einladung, die im Internet stand, auch nicht darum gebeten hat ohne Duftstoffe zu kommen. Hat übrigens auch niemand zur Sprache gebracht!

Minton45 schrieb in med1:" Die anwesenden Mediziner und die Anderen waren alle aus dem Umweltbereich. Da bedurfte es keines besonderen Hinweises auf Duftstoffe usw. im Tagungsgebäude zu verzichten." Dieser Aussage kann ich mich nicht anschließen.


Also schlicht gesagt, mein Eindruck war,dass die Patienten in dieser Veranstaltung sozusage
die Vorträge der drei geladenen Mediziner "illustrieren"durften/sollten.


Möglicherweise hatten die Politiker auch mit einem ganz anderen Publikum gerechnet.Es hätte auch sein können, dass AKW Gruppen bzw. Eltern leukämiekranker Kinder angereist wären. Dafür waren die Teilnehmer der Podiumsdiskussion möglicherweise vorgesehen.( Dr. Peter Wiedemann, Forschungszentrum Jülich, Dr. Wolfgang Straff APUG)
Ich zitiere hier mal aus der Einladung:
"Warum ergibt sich aus der KiKK-Studie..., die den Zusammenhang zwischen dem Wohnort eines Kindes in der Nähe eines AKW und seinem Risiko an Leukämie zu erkranken nachweist, kein Handlungsauftrag an die Politik?" Vielleicht saß deshalb auch Herr Dr. Otto im Publikum.

Also nochmals: Die Gastgeber hatten ihr Thema sehr weit gespannt.

Aber am Schluss der Veranstaltung wurde auch über die Möglichkeit weiterer Fachgespräche gesprochen.
Wäre ich an MCS erkrankt, würde ich von den Politikern ein Fachgespräch speziell zu diesem Thema einfordern. Mit einem Rundumschlag kommt man in der Sache nicht weiter.

Bei aller Enttäuschung über den Verlauf des Fachgesprächs darf man nicht vergessen, was auf der Einladung der Grünen stand.

Taktisch hilft es bestimmt nicht weiter, über die Restriktion durch Frau Kottig-Uhl öffentlich zu diskutieren. Lieber die Diskussion auf ein weiteres Fachgespräch bringen.

Und zu einem weiteren Fachgespräch sollte man auch darauf dringen, dies als Videokonferenz zu veranstalten, damit auch schwerkranke Patienten sich einbringen können. Und weil es auch Menschen gibt, die noch nicht mal den Computer nutzen können, sollten für diese Menschen persönliche Vertreter sprechen dürfen und/oder auch schriftliche Aussagen einbezogen werden.

Ich halte es auch nicht für der Sache dienlich, dass wie in Berlin geschehen, Patienten mit Atemschutzmaske (die teilweise ab-und aufgesetzt wurde) den Politikern zu demonstrieren, dass man mit dieser Maske auch als chemikaliensensitiver Mensch anreisen und an so einer Veranstaltung teilnehmen kann. Mal ganz ehrlich. Ich kenne auch MCS Patienten. Die haben Aktivkohlemasken. Und selbst damit könnten sie nicht nach Berlin."
Timo Beil
 

Fachtagung Umweltmedizin in Berlin

Beitragvon Lucca » Dienstag 19. August 2008, 08:33

Es fällt nicht schwer, denen die nicht dort waren, eine "Geschichte vom Pferd" zu erzählen und
verdrehte Tatsachen dazu zu benutzen, um den eigenen Karren der im Dreck fest hängt frei
zu ziehen.

@ Timo
Lass sie weiter täuschen und blenden, sie werden dadurch nur noch auffälliger als sie jetzt schon sind.
Irgendwann wird er der Letzte erkennen, dass versucht wurde Konstrukte in die Leute reinzudrücken
um Vorteile für ein ganz mieses Spiel zu ergaunern.
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Fachtagung Umweltmedizin in Berlin

Beitragvon Bajazzo » Dienstag 19. August 2008, 21:52

Die TAZ hat kein Wort über das Fachgespräch verloren.
Obwohl Herr Metzger die ZEIT-Redakteurin vertrat.
Dann war die Veranstaltung sicher nicht von gesellschaftlicher
Relevanz.
Bajazzo
 

Fachtagung Umweltmedizin in Berlin

Beitragvon Galaxie » Donnerstag 26. August 2010, 20:26

was die Fachtagung in Berlin betrifft, machen sich doch alle nur wichtig und nichts passiert. Bei Fr. Otte passiert nichts. Sie rührt sich bei Anfragen nicht und sei ewig so krank. Ausser cool vortragen, kommt da nicht viel und das ist nicht nur meine Erfahrung. Ebenso mit den Umweltärzten. - Kommt da auch nicht viel. Es wird sich auf SHG und Krankenkassen als zusätzlicher Kassenarzt fixiert. - Aber der Patient geht immer leer aus.

LG
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Fachtagung Umweltmedizin in Berlin

Beitragvon Spotlight » Donnerstag 26. August 2010, 21:58

@ Galaxie

Kann ich nur beipflichten. Eine Show die sehr durchsichtig war.

Ein weiterer horizonterweiternder Thread dazu:

Suche nach der MCS Frau im Rollstuhl
viewtopic.php?t=6683
Spotlight
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Fachtagung Umweltmedizin in Berlin

Beitragvon Frank-N-Furter » Samstag 28. August 2010, 16:08

@ Galaxie

Dieses ganze Dachverband-Getue und die Wichtigmacherei hat doch von Anfang an gezeigt wo da
ein paar Leutchen hinwollen. Was rauskam bei den "Reden" im Bundestag und EU-Parlament war unter dem Strich nicht ein
müdes Gähnen wert. Gleich die Reden ab und wundere Dich noch mehr. Da wollten ein paar Mädels für zwei "Umweltkliniken" was rausholen, die man weiß Gott nicht als Umweltkliniken bezeichnen kann.

Frag Dich doch warum man aus den Reihen dieser Pseudogruppierung droht, anzeigt oder alles unter Siegel des Schweigens ablaufen lässt. Nicht, aber auch gar nichts von Belang haben sie erreicht, nur Zerstörung und Umweltpatienten haben sie verunsichert. "MCS" darf man nicht mehr sagen, "MCS" gibts nicht, "MCS" zu sagen ist gefährlich,...
Ob das ihr eigentlicher Job ist, weiß ich nicht. Mir meinen Teil denken zu diesem Theater tue ich schon lange.
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