Karlheinz: Das Krankenhaus im eigenen Haus

Karlheinz: Das Krankenhaus im eigenen Haus

Beitragvon Thommy the Blogger » Samstag 14. Februar 2009, 11:31

Das Thema für den heutigen Blog von Karlheinz spricht mir aus der Seele und ihm ging es genauso, deshalb setzte er sich gleich hin und schrieb einen Artikel für Euch über das Krankenhaus im eigenen Haus.

... als ich über einen Artikel über „Hospital at Home“ stolperte (allerdings ohne MCS-Zusammenhang). Offenbar hatte jemand schon mal die Idee. Allerdings nicht hier zu Lande. Aber vielleicht könnte das ja die Akzeptanz für eine solche Behandlungsweise für MCS-Kranke hierzulande erhöhen. Man steht dann nicht mehr ganz so wie vom Himmel gefallen da. Geht nicht, gibt’s nicht, hatten wir noch nie, würde man dann wohl hören. Doch siehe: geht, gibt’s, war schon mal da.

Das Krankenhaus im eigenen Haus - Hospital at Home
http://www.csn-deutschland.de/blog/2009/02/14/das-krankenhaus-im-eigenen-haus-hospital-at-home/
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Karlheinz: Das Krankenhaus im eigenen Haus

Beitragvon Juliane » Samstag 14. Februar 2009, 23:07

Hallo Karlheinz,

eine gute Idee, die Du da aufgegriffen hast. Die Hospitalisierung allgemein hat sicher rein wirtschaftlichen Hintergrund. Man denke nur mal darüber nach, dass früher die Kinder zu Hause zur Welt kamen und die Menschheit trotzdem nicht ausgestorben ist. Im Gegenteil: Tausende von Frauen starben in den Spitälern an Infektionen.

Die Klinik bringt viele Nachteile für den Patienten. Krankenhauskeime, unruhige Tage und vor allem Nächte, Essen von minderer Qualität, unpersönliche Behandlung.

Hierzulande kommt noch hinzu, dass Patienten oft nicht mehr wohnortnah stationär versorgt werden können.

"In keinem Land der Welt sind so viele Krankenhausbetten im Besitz privater Klinikkonzerne wie in Deutschland. Kleinere Krankenhäuser haben auf diesem Markt keine Chance mehr. Qualitätsmanagement, das Regime von Mindestzahlen und die Bezahlung nach Diagnosen sind die Synonyme für den Schrumpfungs- und Konzentrationsprozess.", schreibt Dr. med. Bernd Hontschik aktuell in der Frankfurter Rundschau.

Der Mediziner sieht die Entwicklung kritisch:

"Die ganze Gesundheitspolitik sei eine einzige Stümperei, ohne wirkliches Konzept. Sollten Sie auch so denken, dann sind Sie auf eine große Show hereingefallen. Hinter all dem vermeintlichen Chaos steckt nämlich doch ein Ziel und ein System, und Stümperei findet sich höchstens im Detail, nicht aber im großen Konzept, dem Konzept der Industrialisierung...

Gemeinschaftspraxen und Medizinische Versorgungszentren erhalten für die gleiche Leistung zunehmend mehr Geld als Einzelpraxen. Der einzeln arbeitende Hausarzt soll möglichst bald der Vergangenheit angehören. Arztpraxen können in vielen Regionen nicht mehr besetzt werden. Budget-Deckelungen und Regelleistungsvolumen sind die Synonyme für den Zerstörungsprozess, bei dem am Ende nur noch wenige, dafür aber umso größere Behandlungszentren übrig sein werden, zertifiziert nach DIN-ISO, mit angestellten Ärzten, in Leitlinien festgelegten Behandlungskonzepten, wohnortfern und im Besitz großer Konzerne.

Neuerdings darf man ja wieder von Kapitalismus reden. Und deswegen muss man auch nicht mehr drum herumreden: Der Kapitalismus greift mit Macht, mit System und mit Erfolg nach einem bislang eher verschont gebliebenen gesellschaftlichen Bereich: nach dem Sozialen, und besonders nach dem Gesundheitswesen. Aber nur solange das Profit verspricht." (http://www.fr-online.de/in_und_ausland/wissen_und_bildung/aktuell/1675271_Ungesund.html )

Hontschik sieht die Misere aus der Sicht des niedergelassenen Mediziners.

Richtig ist, dass dieses Wirtschaftssystem keinen Stein auf dem anderen lässt. Alles wird letztlich der Gewinnmaximierung untergeordnet. Krisen wie die, die wir aktuell erleben, könnten eine Chance sein

Vielleicht sollten wir Deinen Denkanstoß einfach mal als offenen Brief an unsere Volksvertreter schicken?

Liebe Grüße Juliane
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Karlheinz: Das Krankenhaus im eigenen Haus

Beitragvon Sina » Sonntag 15. Februar 2009, 13:54

Dem, was Du sagst, kann ich nur zustimmen, lieber Thommy. Es ist ein sehr wichtiges Thema, an dem man dranbleiben sollte. Ich bedanke mich bei Karlheinz für diesen Blog!

Schöne Grüße von Sina
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Karlheinz: Das Krankenhaus im eigenen Haus

Beitragvon Maria Magdalena » Sonntag 15. Februar 2009, 19:15

Lieber Karlheinz,

das Thema gefällt mir sehr. Danke für den interessanten Beitrag. Ich habe schon immer eine Abneigung gegen Krankenhäuser gehabt.

Ich war bisher nur einmal 4 Tage lang als Patientin in einem Krankenhaus. Ich bekam dort sogar sichtbar verschimmeltes Brot aufgetischt. Ich zog es natürlich vor zu hungern. Es war dort sehr dreckig und es stank nach Chemie. Der chemische Gestank konnte den Dreck trotzdem nicht kaschieren.

Einmal habe ich einen Familienangehörigen in einem Krankenhaus betreut. Ich war Tag und Nacht dort ca. 2 Wochen lang, schlief in einem Rollstuhl, der nachts nicht gebraucht wurde. Mein Angehöriger wurde nach einer Röntgenaufnahme auf dem kalten Flur Stunden lang im Bett liegend gelassen und trotz mehrmaliger Anrufe kam keiner, um ihn wieder auf die Station zurückzubringen. Das erledigte ich dann.

Er bekam dreckige, nach Urin stinkende Gefäße ( sog. Enten) zum Wasser lassen, als er noch nicht aufstehen und die Toilette benutzen konnte. Die brachte ich zurück und verlangte saubere. Und man musste ewig lange auf die Stationsschwestern warten, wenn man sie gerufen hatte.

Dieser Familienangehörige war sogar Privatpatient. Zum Glück hat er wenigstens einen guten Chirurgen erwischt, der seinen Sprunggelenkbruch gut in den Griff bekommen hat. Aber sonst war es richtig, dass er dort nicht allein, ohne Familienangehörige war, denn die Betreuung auf der Station war furchtbar und schlecht für die Genesung.
Maria Magdalena
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Karlheinz: Das Krankenhaus im eigenen Haus

Beitragvon Silvia K. Müller » Samstag 7. März 2009, 19:32

Hallo zusammen,

es kam ein interessanter Kommentar zum Artikel von Karlheinz.
Hat jemand Lust und Kraft sich in einem Team intensiver mit dem Thema auseinanderzusetzen?

http://www.csn-deutschland.de/blog/2009/02/14/das-krankenhaus-im-eigenen-haus-hospital-at-home


Projektgruppe mobile Gesundheitsservices

Am 7. März 2009

Sehr geehrte Damen und Herren,

die Projektgruppe hopital-to-home mobile Gesundheitsservices Deutschland verfolgt seit längerer Zeit die Implemietierung eines derartigen Konzept. Nach erfolgreichen initialen Pilotversuch und Vertretung des konzept auf meherern nationalen und internationalen Kongressen ist beabsichtigt das Konzept Kliniken, Kostenträgern und der Öffentlichkeit zugänglich zu machen. Sollte Interesse an dem Konzept ,an einer Kooperation oder aktiven Mitarbeit zum Aufbau notwendiger Netzwerkstrukturen bestehen würden wir Sie auffordern sich per e-mail unter info@hospital-to-home.de, http://www.hospital-to-home mit uns in Verbindung zu setzen.

Mit freundlichen Grüssen
Projektgruppe hospital-to-home mobile Gesundheitsservices Deutschland
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