Konzept CFS in den Fachkliniken Nordfriesland

Konzept CFS in den Fachkliniken Nordfriesland

Beitragvon Juliane » Sonntag 25. März 2012, 17:53

Zitate aus dem

Therapeutisches Konzept
für die Krankenhausbehandlung von Menschen mitpsychosomatischen Erkrankungen Schwerpunkt Umweltmedizin:

Seite 35

Die spezifischen medizinischen Indikationen für eine Behandlung an der Abteilung für Psychosomatische Medizin - Schwerpunkt Umweltmedizin der Fachkliniken Nordfriesland sind in

Tabelle 5.1 dargestellt.

Umweltmedizinische Störungen
G93.3: Chronisches Müdigkeitssyndrom

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Ergänzende kognitive verhaltensorientierte Verfahren sind insbesondere zur Therapie des Chronic Fatigue Syndroms entwickelt und bereits erfolgreich eingesetzt worden

Seite 21

Methoden, die bei der Behandlung des CFS wirksam sind, sollen zukünftig an den Fachkliniken Nordfriesland in modifizierter Form in das therapeutische Konzept aufgenommen werden.


Seite 24
Nach dem Vorbild der bei chronischen Schmerzen und dem chronischen Erschöpfungssyndrom (CFS) erfolgreichen kognitiven Verhaltenstherapie soll an den Fachkliniken Nordfriesland eine neue modifizierte Verhaltenstherapie für die Patienten mit Hypersensitivität entwickelt werden.
Dieses Vorhaben liegt darin begründet, dass diese Erkrankungen ebenfalls mit einer vermuteten „neurobiologischen Hypersensitivität“ einhergehen.


Seite 25

Zwar sind neurobiologische Veränderungen dem Grunde nach „organische Störungen“, diesekönnen jedoch mit „psychotherapeutischen Methoden“ beeinflusst werden.


Seite 28

Als eine der Ursachen des CFS werden weiterhin Mitochondropathien diskutiert. Die Mitochondrien stellen 95% des Energiebedarfs bereit und Gewebe mit besonders hohem Energiebedarf wie das Gehirn haben eine hohe Dichte an Mitochondrien. Die Mitochondrien sind besonders anfällig für oxidativen Stress (Bains 2008). Auffällig ist, dass auch bei Patienten mit Depressionen Störungen im Bereich der Mitochondrien festgestellt wurden (Koene et al. 2008, Rezin et al. 2008). Daneben konnte gezeigt werden, dass bei depressiven Patienten antioxidativ wirksame Enzyme im Gehirn vermindert waren, jedoch durch Antidepressiva mit anti-inflammatorischer Wirkung wieder normalisiert wurden. Die Gabe von Antioxidantien warjedoch nicht wirksam (Zafir et al. 2008). In experimentellen Tierstudien wiederum waren
Chemikalien, die oxidativen Stress auslösen, auch Auslöser von Angst und
Verhaltensänderungen


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Die edukativen und psychotherapeutischen Elemente der Therapie wurden gestärkt. Dies erfordert eine Veränderung des Personaleinsatzes, da nun vermehrt Psychologen, Psychotherapeuten, Pädagogen, Sporttherapeuten, Ergotherapeuten und Ernährungswissenschaftler die Therapie gestalten. Die Therapiedauer hat sich aus demselben Grund verlängert. Gegenüber der rein psychosomatisch-psychotherapeutischen Therapie ergibt sich erhöhter Aufwand für die unter Punkt 2.1 (S. 8-9) benannten und begründeten Aspekte. Gleichzeitig kann jedoch nun vorteilhaft das modulare Therapiekonzept der Abteilung für Psychosomatik mit genutzt werden. Die umweltmedizinisch-psychosomatischen Patienten können allerdings aufgrund den unter Punkt 2.1 (S. 9) beschriebenen Schwierigkeiten nicht in jeder Gruppe integriert werden.


Seite 32

Entspannungsverfahren, wie Autogenes Training, Progressive Muskelentspannung oder
Imaginationsverfahren unterstützen den Heilungsprozess von Reiz- oder Erschöpfungszuständen und verbessern das Coping.


Die Sport- und Bewegungstherapie ist unabdingbar in der Behandlung chronisch Kranker
und kann den Verlauf nachhaltig positiv beeinflussen. Bei bestimmten Krankheitsbildern, z.B. bei dem Chronischen Erschöpfungssyndrom (CFS), erfolgen spezifische Bewegungstherapien („graded exercise“), wenn der Gesundheitszustand der Patienten dies zulässt.


Verantwortlich für den Inhalt:

Dr. med. Christoph Mai, Chefarzt und Geschäftsführer

Ralf Tönnies, Leitender Therapeut

Dr. med. Susanne Steinlechner, Oberärztin

Dr. rer. nat. Anke Bauer, Wissenschaftliche Mitarbeiterin

Stand:

Bredstedt, 30.11.2011

http://www.fklnf.de/fileadmin/downloads/Umwelt/C2_Konzept_Psychosom_Schwerp_Umwelt_11_2011.pdf
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Konzept CFS in den Fachkliniken Nordfriesland

Beitragvon Juliane » Sonntag 25. März 2012, 17:53

Ingo Tüchsen Geschäftsführer der Firma Fachkliniken Nordfriesland gGmbH
schreibt in der Hauspostille

Zitat

"Meilensteine in der Umsetzung.....

Wechsel in der umweltmedizinischen Versorgung von einem somatischen in
ein psychologisches Behandlungsangebot"

http://www.fklnf.de/fileadmin/downloads/Presse/Dialog_HP_12_2011_2.pdf
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Konzept CFS in den Fachkliniken Nordfriesland

Beitragvon Juliane » Sonntag 25. März 2012, 18:06

Das hier ist das "Hintergrund-Papier" des Behandlungskonzeptes in Nordfiesland:



Handlungsorientierte umweltmedizinische Praxisleitlinie


http://www.dbu-online.de/fileadmin/grafiken/Sonstiges/Leitlinie_Langfassung_11_2011_Umweltmed.Praxis.pdf">http://www.dbu-online.de/fileadmin/grafiken/Sonstiges/Leitlinie_Langfassung_11_2011_Umweltmed.Praxis.pdf

viewtopic.php?t=16581


Seite 15

Es wird empfohlen multifaktorielle Syndrome, welche häufig mit UME assoziiert sind, systematisch

zu erfassen (vgl. Risikogruppen und Folgeerkrankungen).

Hierunter sind chronische Multisystemerkrankungen zu verstehen, deren Entstehung mit Risikofaktoren

aus dem somatischen, psychischen und sozialen Bereich assoziiert ist („biopsycho-

soziales“ Krankheitsmodell), insbesondere:



Chronisches Erschöpfungssyndrom/CFS





Es wird empfohlen, die Ursachenüberzeugung bzw. subjektive(n) Krankheitstheorie(n) sowie

Ressourcen, Bewältigungsstrategien und krankheitsfördernde Mechanismen zu erfragen.

Diese stellen für die Entwicklung chronifizierter Krankheitsbilder wichtige Prädiktoren dar.....





Es wird empfohlen, aktuelle Stressoren (biologische, biochemische, biophysikalische und

psychosoziale Stressoren (z.B. Beruf, Partnerschaft, Schule, Familie)) und biographische

Belastungsfaktoren zu erfragen. Personen mit deutlich erhöhtem Level an Stressoren gehören

zu den Risikogruppen bezüglich der Entwicklung einer UME. Sie tragen ebenfalls ein erhöhtes

Risiko, chronifizierte Folgeerkrankungen entwickeln.......


http://www.dbu-online.de/fileadmin/grafiken/Sonstiges/Leitlinie_Langfassung_11_2011_Umweltmed.Praxis.pdf">http://www.dbu-online.de/fileadmin/grafiken/Sonstiges/Leitlinie_Langfassung_11_2011_Umweltmed.Praxis.pdf
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Konzept CFS in den Fachkliniken Nordfriesland

Beitragvon Juliane » Sonntag 25. März 2012, 18:07

Aktuell gibt es eine Stellungnahme zur Behandlung von CFS von

Dr. Bieger zur Degam Leitlinie Müdigkeit
viewtopic.php?t=17429


"Denn diese Leitlinie ist eine Anleitung zur systematischen Fehldiagnose des ME/CFS als Depression oder einer anderen psychischen Störung. In der Folge werden die Patienten zu Psychiatern geschickt und in psychosomatische Kliniken gezwungen, wo sie aufgrund der für sie ungeeigneten Behandlungsformen in der Regel noch kränker wieder herauskommen.


Angemessene medizinische Versorgung und Rentenzahlungen werden den Patienten infolge dieser Leitlinie weiterhin verweigert werden mit der Begründung, es läge allein in ihrer Hand, wieder gesund zu werden (Verhaltensstörungen).


http://www.cfs-aktuell.de/DEGAM%20Leitline-Kommentar-23%203%2012%20one.pdf

http://www.cfs-aktuell.de/DEGAM%20Leitline-Kommentar-23%203%2012.pdf
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