Zitat aus der Antwort des Bundesministeriums für Gesundheit
” Eine in die körperliche Unversehrtheit eingreifende ärztliche Behandlung stellt rechtlich gesehen eine Körperverletzung dar.”
” Eine wirksame Einwilligung setzt stets eine so umfassende Aufklärung der Patientin oder des Patienten voraus, dass diese/r aufgrund ihrer/seiner persönlichen Fähigkeiten in der Lage ist, Art, Umfang und Tragweite der Maßnahme und der damit verbundenen gesundheitlichen Risiken zu ermessen und sich entsprechend zu entscheiden.”
Interessant. Durch die Anwendung von Medikamenten finden in diesem unserem Land aber permanent Körperverletzung statt.
Wenn ich das schon lese “umfassende Aufklärung der Patientin oder des Patienten” .
Sind denn unsere Mediziner umfassend aufgeklärt, welches biochemische Expertiment sie an ihren Patienten vornehmen??
Man stelle sich mal vor, alle Mediziner InduLa würden überraschend einem Test unterzogen, nämlich diesem hier:
Ein Fragebogen, mit dem könnte man mal abprüfen, ob der Arzt überhaupt weiss, um welches biochemische Experimet es sich handelt,wenn er dem Patienten ein bestimmtes Medikament verabreicht.
http://www.uni-duesseldorf.de/kojda-pharmalehrbuch/apothekenmagazin/Fortbildungsartikel/2003-06.pdf
Ich habe da eine Habilitationsschrift gelesen. Gesponsert vom
Bundesministerium für Bildung und Forschung „Leitprojektverbund Pharmakogenetische
Diagnostik“ (FKZ EC 01 GG 9845/5).
“Allein die direkten Folgekosten von Arzneimittelnebenwirkungen
werden in den Vereinigten Staaten auf 1,4 bis 4 Milliarden US-Dollar im Jahr geschätzt
[Lazarou, 1998]. Für Europa liegen ähnliche Daten vor” steht da in diesem Papier:
http://deposit.ddb.de/cgi-bin/dokserv?idn=972661018&dok_var=d1&dok_ext=pdf&filename=972661018.pdf
Weiss in Berlin eigentlich ein Ministerium, was das andere gerade macht?
Hier ein Zitat aus einen ZEIT Artikel
„Die einfache Analyse kostet pauschal ungefähr 400 Euro, doch das wird leider nicht von den Krankenkassen übernommen“, moniert Borlak. Das sei sehr kurzsichtig, denn ein falsches Medikament oder eine Überdosierung könne schnell mehrere Tausend Euro an Folgekosten verursachen. Schätzungen zufolge sterben in Deutschland jährlich etwa 60.000 Menschen im Zusammenhang mit unerwünschten Arzneimittelreaktionen. ” (Pharmakologe Jürgen Borlak vom Fraunhofer-Institut.)
http://www.zeit.de/zeit-wissen/heilung?page=all
Erzähle mir nur Niemand, man habe von nichts gewusst:
Prof. Dr. Bauer schrieb vor 6 Jahren Im Ärzteblatt:
Dtsch Arztebl 2003; 100(24): A-1654 / B-1372 / C-1288
“Über 30 Prozent der Bevölkerung weisen gegenüber bestimmten, häufig verordneten Medikamenten eine signifikant reduzierte Entgiftungsfunktion auf. Die Ursache hierfür ist ein Polymorphismus des P450-Enzymsystems (1–3). Angesichts einer inzwischen zur Verfügung stehenden Diagnostik, welche angepasste Dosierungen ermöglichen und das Risiko von Nebenwirkungen massiv reduzieren würde, ergibt sich Handlungsbedarf.
Eine im Journal der American Medical Association publizierte Studie (4) geht in den USA von jährlich 106 000 Todesfällen infolge unerwünschter Medikamentenwirkungen aus, die Fälle schwerer Nebenwirkungen schätzt man auf 2,2 Millionen. In Deutschland wird die Zahl medikamentenbedingter Todesfälle auf 16 000, die ernster Nebenwirkungen auf jährlich über 120 000 Fälle geschätzt (5). Therapien mit Betablockern, Statinen oder Antidepressiva sind bei 20 bis 50 Prozent der Patienten entweder unwirksam oder müssen aufgrund von Nebenwirkungen abgebrochen werden
Es besteht Einigkeit darüber, dass die Hauptursachen einerseits in der Nichtbeachtung pharmakologischer Interaktionen, andererseits in der fehlenden Berücksichtigung der individuellen Medikamentenverträglichkeit bestehen.
Ähnlich wie die Blutgruppe sollte die individuelle Medikamentenverträglichkeit auf einem dafür bestimmten „Verträglichkeitspass“ eingetragen werden.
Bauer, Joachim
Arzneimittelunverträglichkeit: Wie man Betroffene herausfischt
POLITIK: Medizinreport
http://www.aerzteblatt.de/V4/archiv/artikel.asp?id=37331
Hier nochmal zum nachlesen für alle, die wieder mal nichts gewusst haben:
Das Gedächtnis des Körpers: Wie Beziehungen und Lebensstile unsere Gene steuern
http://www.amazon.de/Das-Ged%C3%A4chtnis-K%C3%B6rpers-Beziehungen-Lebensstile/dp/3492241794
Ein Zitat aus diesem Taschenbuch Seite 138 ff:
„Die Hauptursache der unterschiedlichen Medikamentenunverträglichkeit innerhalb der Bevölkerung sind genetische Veranlagungen (im Sinne einer Erbanlage): Die chemische Umwandlung („Entgiftung“) eingenommener Medikamente wird, wie bereits erwähnt, größtenteils in der Leber durch so genannte Entgiftungs-Enzyme oder CYP450-Enzyme geleistet. Diese Enzyme sind das Produkt der so genannten CYP450-Gene. Beim Menschen sind bisher knapp 40 unterschiedliche CYP450-Enzyme bekannt. Sie sind im Körper eines jeden Menschen vorhanden.
Die CYP450-Entgiftungs-Enzyme haben sich im Laufe der Evolution entwickelt, um zahlreiche zum Teil giftige Substanzen in unserer Nahrung entgiften und ausscheiden zu können. Ein Teil von ihnen ist für die Entgiftung der heute üblichen Medikamente von Bedeutung. Jedes der CYP450-Enzyme ist auf die Entgiftung bestimmter Fremdstoffe beziehungsweise Medikamente „spezialisiert“. Die Entgiftung der meisten in der heutigen Medizin verabreichten Medikamente wird von fünf CYP450-Enzymen geleistet (sie tragen die Bezeichnungen2B6, 2C9, 2C19, 2D6 und 3A4). Welche Medikamente durch welche CYP450-Enzyme entgiftet worden, ist inzwischen genau bekannt.“
„Einer sehr großen Zahl von Patienten werden täglich stark wirksame Psychopharmaka und andere Medikamente verschrieben, ohne dass der Verträglichkeitstyp bestimmt wurde.“
„Es besteht daher eine klar begründete Notwendigkeit, die individuelle Medikamentenunverträglichkeit eines Patienten zu bestimmen, bevor man eine Medikamententherapie mit einem Mittel einleitet, das der Entgiftung und Ausscheidung durch eines der relevanten Enzyme unterliegt.“
„Für den Patienten würde die Diagnostik lediglich eine einmalige, kleine Blutabnahme bedeuten, so wie sie auch bei jeder anderen Laboruntersuchung vorgenommen wird.“
„Eine Diagnostik zur Bestimmung des Typs der Medikamentenunverträglichkeit, die nur ein einziges Mal vorgenommen werden müsste und in den Blutgruppenausweis eingetragen werden könnte, wird von Medikamenten-Experten wie z.B. Matthias Schwab, Ulrich Zanger und Michael Eichelbaum von der Stuttgarter Robert-Busch-Klinik seit Jahren empfohlen. Inzwischen kann man den Verträglichkeitstyp mittels moderner Technologien bestimmen, wobei gentechnologische und Laser-optische Techniken mit Methoden der elektronischen Datenverarbeitung verknüpft werden. Die Kosten einer lediglich einmal notwendigen Diagnostik würden aufgrund der dadurch verbesserten Behandlung und Vermeidung von Nebenwirkungen um ein Vielfaches eingespielt.
Während die Widerstände der pharmazeutischen Industrie gegen eine solche obligatorische Diagnostik vor einer erstmaligen Medikamentengabe vielleicht verständlich sein mögen (sie befürchten eventuell wirtschaftliche Einbußen), kann man über die Haltung der Kostenträger, der Politik und der Ärzteschaft, die Verantwortung für die Gesundheit der Bevölkerung tragen, nur staunen. Während die Bedeutung vererblicher Genabweichungenvon vielen Ärzten sonst nicht oft genug betont (und meist völlig überschätzt) wird, trifft man hier, wo die Bestimmung einer genetischen Erbvariante ausnahmsweise tatsächlich einmal von großer Bedeutung für die Gesundheit des Patienten ist, auf weitgehendes Desinteresse. Zu den wenigen Labors, wo interessierte Patienten ihre individuelle Verträglichkeit – auf eigene Kosten – bestimmen lassen können, gehört das Labor Dr. Klein, Lochhamerstraße 29 in 82152 Martinsried.“
Na ja, den Prof. versetzt das nur in Staunen.
“Während die Widerstände der pharmazeutischen Industrie Diagnostik (…) vielleicht verständlich sein mögen (…), kann man über die Haltung der Kostenträger, der Politik und der Ärzteschaft, die Verantwortung für die Gesundheit der Bevölkerung tragen, nur staunen.”
Und das bei dieser Vorgeschichte:
Lebenslauf,
Wiss. Werdegang
http://www.psychotherapie-prof-bauer.de/
Eine Sache für den die Herrschaften hier
http://www.ak-med-ethik-komm.de/kommUni/ek_liste.html
Aber da hat man wohl anderes zu tun
viewtopic.php?t=9781