Basteln wir mal eine Patientenverfügung
Verfasst: Mittwoch 9. Februar 2011, 12:17
Ich habe hier mal einen Entwuf gemacht, wie eine Patientenverfügung für MCS Patienten aussehen könnte.
Bitte beachten: Das ist lediglich ein Entwurf und Jeder, der so eine Verfügung machen will, sollte das mit einem Notar besprechen.
Einen Notar zu beauftragen ist nicht teuer und der Vorteil ist, dass der Notar die Verfügung hinterlegt.
Sinnvoll ist es auch eine Patientenverfügung mit einer Vorsorgevollmacht/betreunungsvollmacht zu kombinieren.
Also hier der Text:
Patientenverfügung
Wenn eine Situation eintritt, in der ich medizinisch behandelt werden muss, muss Sorge dafür getragen werden, dass sich mein Gesundheitszustand nicht durch Belastung mit Triggersubstanzen verschlechtert. Ich leide an einer Multiplen Chemikalien Sensitivität MCS ( ICD-10 GM-Klassifikation T78.4).
Triggersubstanzen einer MCS Erkrankung sind auch Duftsstoffe in handelsüblichen Produkten.
Weitere Informationen sind auch über dbu-online.de zu erhalten
http://www.dbu-online.de/fileadmin/news/Aerzteinfo_MCS_mit_dbu_Kontaktadresse.pdf
Bei stationären Maßnahmen ist deshalb ein Einzelzimmer unabdingbar. Meine unten genannten Vertrauenspersonen stellen für den Fall, dass ich dies nicht mehr selber veranlassen kann, ein Paket mit duftstofffreier Bettwäsche zur Verfügung. Ebenso ein Paket mit duftstofffreiem Kittel sowie einem duftstofffreien Händedesinfektionsmittel.
Es dürfen nur duftstofffreie Desinfektionsmittel verwendet werden.
Uniklinik Freiburg empfahl im März 2008 Sensiva® Sterillium® classic pure Softa-Man® pure Skinman® clear.
Meine Erkrankung ist mit vielen Lebensmittelunverträglichkeiten verbunden.
Für die Erstversorgung stellen meine Vertrauenspersonen ein Paket mit Lebensmitteln bereit, die normalerweise vertragen wurden. Die weitere Versorgung ist mit mir oder meinen Vertrauenspersonen abzusprechen.
Falls ein Transport möglich ist, sollte im Fall einer notwendigen stationären Behandlung auch bei der derzeit (Februar 2011) einzigen Klinik in der Bundesrepublik angefragt werden, die Zimmer für MCS Patienten bereithält:
Diakonie-Klinikum Hamburg gGmbH
Hohe Weide 17
20259 Hamburg
Tel. (040) 4 90 66 - 0
Fax (040) 4 90 66 - 2 81
info@d-k-h.de
http://www.d-k-h.de
Wenn eine Situation eintritt, in der mein Leben unmittelbar gefährdet ist und in der keine Aussicht auf eine nachhaltige Besserung meines Zustandes im Hinblick auf die Lebenserwartung und die Lebensqualität mehr besteht, wünsche ich keine kurzfristig lebensrettenden Maßnahmen, insbesondere keine Wiederbelebung bei Herzstillstand, Atemstillstand, Stoffwechselentgleisungen oder schwerer dauerhafter Schädigung meiner Gehirnfunktion.
Dies gilt auch, wenn infolge einer direkten Gehirnschädigung, z.B. durch Unfall, Schlaganfall oder Entzündung bzw. indirekte Gehirnschädigung, z.B. nach Wiederbelebung, Schock oder Lungenversagen meine Fähigkeiten, Einsichten zu gewinnen, Entscheidungen zu treffen und mit anderen Menschen in Kontakt zu treten, nach ärztlicher Einschätzung unwiederbringlich erloschen sind, selbst wenn der Tod noch nicht absehbar ist.
Gleiches gilt, wenn ich ohne Aussicht auf Wiedererlangung des Bewusstseins wegen dauernden Ausfalls lebenswichtiger Körperfunktionen im Koma liege oder wenn ich bereits infolge eines weit fortgeschrittenen Hirnabbauprozesses (z.B. bei Demenzerkrankung) auch mit ausdauernder Hilfestellung nicht mehr in der Lage bin, Nahrung und Flüssigkeit auf natürliche Weise zu mir zu nehmen.
Ich wünsche keine Verlängerung meines Leidens oder Sterbens durch die Intensivmedizin, wenn keine Heilung oder Besserung meiner Krankheit mehr möglich ist.
Ein Leben ohne Bewusstsein und Aussicht auf Besserung widerspricht meinen Wertvorstellungen und lehne ich ausdrücklich ab.
Ich verlange, dass eine intensivmedizinische Behandlung oder eine ähnliche lebenserhaltende Maßnahme (z.B. künstliche Ernährung über Magensonde, Mund, Nase, Bauchdecke oder Vene; künstliche Beatmung; Bluttransfusion, Dialyse, Verabreichung von Antibiotika bei fiebrigen Begleiteffekten) unterbleibt bzw. sofort abgebrochen wird.
Vergleichbare, hier nicht ausdrücklich erwähnte Krankheitszustände sollen entsprechend beurteilt werden.
Ich wünsche jedoch lindernde ärztliche und pflegerische Maßnahmen, insbesondere Medikamente zur wirksamen Bekämpfung von Schmerzen, Atemnot, Angst, Unruhe, Erbrechen und anderen Leidenserscheinungen, selbst wenn durch diese Schmerztherapie eine Lebensverkürzung nicht auszuschließen ist.
Es dürfen keine Medikamente verabreicht werden, von denen bekannt ist, dass ich sie aufgrund meiner genetischen Ausstattung nicht vertrage. Mein Notfallausweis weist diese Medikamente aus.
Hunger und Durst sollen auf natürliche Weise gestillt werden, gegebenenfalls mit Hilfe bei der Nahrungs- und Flüssigkeitsaufnahme. Insbesondere wünsche ich eine Linderung des Durstgefühls durch Anfeuchten der Atemluft und fachgerechte Mundpflege.
Mandelöl zum Feuchthalten der Mundschleimhaut kann angewendet werden. Bei der Pflege dürfen keine Produkte mit Aromastoffen (Zitronensäurestäbchen u.ä.) so wie Produkte mit synthetischen und/oder natürlichen Duftsstoffen angewendet werden. Auch eine Raumbeduftung oder Aromatherapie mit ätherischen Ölen darf nicht angewendet werden. Ebenso wünsche ich keine Verwendung von Kerzen.
Ich möchte in Würde und Frieden sterben können, nach Möglichkeit in meiner vertrauten Umgebung bzw. in einem Hospiz.
Sollte ich vor meinem Tode einer Religionsgemeinschaft angehören, so wünsche ich seelsorgerischen Beistand eines Geistlichen dieser Religionsgemeinschaft.
Wenn ich in ein Heim umziehe, soll eine gekennzeichnete Kopie dieser Urkunde dort zu meinen Unterlagen gegeben werden.
Ferner wünsche ich, dass eine Kopie der Urkunde den Ärztinnen/Ärzten, die mich in Situationen behandeln, die in der Patientenverfügung angesprochen sind, schriftlich zum Verbleib in der Krankenakte gegeben wird.
Meine in dieser Urkunde niedergelegten Entscheidungen sind wohl überlegt und be-ruhen - nicht zuletzt aufgrund geführter Gespräche z.B. mit Ärzten, Angehörigen und Freunden - auf einer sorgfältigen Auseinandersetzung mit den Fragen, die sich mir im Zusammenhang mit Krankheit, Leiden und Tod stellen. Sie sind Ausdruck meiner ethischen Überzeugung und meines Selbstbestimmungsrechtes.
Es ist mir bewusst, dass ich Regelungen für einen Zustand getroffen habe, in dem ich besonders schutzbedürftig bin. Aus diesem Grunde habe ich mir sehr nahe stehende Menschen ausgewählt, denen ich vertraue.
Ich lehne es ausdrücklich ab, die Patientenverfügung von Zeit zu Zeit zu erneuern bzw. schriftlich zu bestätigen.
Sollten sich meine Einstellungen zur Patientenverfügung – etwa aufgrund meines gestiegenen Alters oder auch unter Berücksichtigung von erheblichen Änderungen des Standes der medizinischen Wissenschaft - geändert haben, werde ich die Regelung ändern oder widerrufen.
In der konkreten Situation der Nichtentscheidungsfähigkeit soll eine Änderung meines Willens nicht unterstellt werden, solange ich dies nicht zuvor schriftlich oder nachweislich mündlich zum Ausdruck gebracht habe.
Datum.......
Unterschrift............
Bitte beachten: Das ist lediglich ein Entwurf und Jeder, der so eine Verfügung machen will, sollte das mit einem Notar besprechen.
Einen Notar zu beauftragen ist nicht teuer und der Vorteil ist, dass der Notar die Verfügung hinterlegt.
Sinnvoll ist es auch eine Patientenverfügung mit einer Vorsorgevollmacht/betreunungsvollmacht zu kombinieren.
Also hier der Text:
Patientenverfügung
Wenn eine Situation eintritt, in der ich medizinisch behandelt werden muss, muss Sorge dafür getragen werden, dass sich mein Gesundheitszustand nicht durch Belastung mit Triggersubstanzen verschlechtert. Ich leide an einer Multiplen Chemikalien Sensitivität MCS ( ICD-10 GM-Klassifikation T78.4).
Triggersubstanzen einer MCS Erkrankung sind auch Duftsstoffe in handelsüblichen Produkten.
Weitere Informationen sind auch über dbu-online.de zu erhalten
http://www.dbu-online.de/fileadmin/news/Aerzteinfo_MCS_mit_dbu_Kontaktadresse.pdf
Bei stationären Maßnahmen ist deshalb ein Einzelzimmer unabdingbar. Meine unten genannten Vertrauenspersonen stellen für den Fall, dass ich dies nicht mehr selber veranlassen kann, ein Paket mit duftstofffreier Bettwäsche zur Verfügung. Ebenso ein Paket mit duftstofffreiem Kittel sowie einem duftstofffreien Händedesinfektionsmittel.
Es dürfen nur duftstofffreie Desinfektionsmittel verwendet werden.
Uniklinik Freiburg empfahl im März 2008 Sensiva® Sterillium® classic pure Softa-Man® pure Skinman® clear.
Meine Erkrankung ist mit vielen Lebensmittelunverträglichkeiten verbunden.
Für die Erstversorgung stellen meine Vertrauenspersonen ein Paket mit Lebensmitteln bereit, die normalerweise vertragen wurden. Die weitere Versorgung ist mit mir oder meinen Vertrauenspersonen abzusprechen.
Falls ein Transport möglich ist, sollte im Fall einer notwendigen stationären Behandlung auch bei der derzeit (Februar 2011) einzigen Klinik in der Bundesrepublik angefragt werden, die Zimmer für MCS Patienten bereithält:
Diakonie-Klinikum Hamburg gGmbH
Hohe Weide 17
20259 Hamburg
Tel. (040) 4 90 66 - 0
Fax (040) 4 90 66 - 2 81
info@d-k-h.de
http://www.d-k-h.de
Wenn eine Situation eintritt, in der mein Leben unmittelbar gefährdet ist und in der keine Aussicht auf eine nachhaltige Besserung meines Zustandes im Hinblick auf die Lebenserwartung und die Lebensqualität mehr besteht, wünsche ich keine kurzfristig lebensrettenden Maßnahmen, insbesondere keine Wiederbelebung bei Herzstillstand, Atemstillstand, Stoffwechselentgleisungen oder schwerer dauerhafter Schädigung meiner Gehirnfunktion.
Dies gilt auch, wenn infolge einer direkten Gehirnschädigung, z.B. durch Unfall, Schlaganfall oder Entzündung bzw. indirekte Gehirnschädigung, z.B. nach Wiederbelebung, Schock oder Lungenversagen meine Fähigkeiten, Einsichten zu gewinnen, Entscheidungen zu treffen und mit anderen Menschen in Kontakt zu treten, nach ärztlicher Einschätzung unwiederbringlich erloschen sind, selbst wenn der Tod noch nicht absehbar ist.
Gleiches gilt, wenn ich ohne Aussicht auf Wiedererlangung des Bewusstseins wegen dauernden Ausfalls lebenswichtiger Körperfunktionen im Koma liege oder wenn ich bereits infolge eines weit fortgeschrittenen Hirnabbauprozesses (z.B. bei Demenzerkrankung) auch mit ausdauernder Hilfestellung nicht mehr in der Lage bin, Nahrung und Flüssigkeit auf natürliche Weise zu mir zu nehmen.
Ich wünsche keine Verlängerung meines Leidens oder Sterbens durch die Intensivmedizin, wenn keine Heilung oder Besserung meiner Krankheit mehr möglich ist.
Ein Leben ohne Bewusstsein und Aussicht auf Besserung widerspricht meinen Wertvorstellungen und lehne ich ausdrücklich ab.
Ich verlange, dass eine intensivmedizinische Behandlung oder eine ähnliche lebenserhaltende Maßnahme (z.B. künstliche Ernährung über Magensonde, Mund, Nase, Bauchdecke oder Vene; künstliche Beatmung; Bluttransfusion, Dialyse, Verabreichung von Antibiotika bei fiebrigen Begleiteffekten) unterbleibt bzw. sofort abgebrochen wird.
Vergleichbare, hier nicht ausdrücklich erwähnte Krankheitszustände sollen entsprechend beurteilt werden.
Ich wünsche jedoch lindernde ärztliche und pflegerische Maßnahmen, insbesondere Medikamente zur wirksamen Bekämpfung von Schmerzen, Atemnot, Angst, Unruhe, Erbrechen und anderen Leidenserscheinungen, selbst wenn durch diese Schmerztherapie eine Lebensverkürzung nicht auszuschließen ist.
Es dürfen keine Medikamente verabreicht werden, von denen bekannt ist, dass ich sie aufgrund meiner genetischen Ausstattung nicht vertrage. Mein Notfallausweis weist diese Medikamente aus.
Hunger und Durst sollen auf natürliche Weise gestillt werden, gegebenenfalls mit Hilfe bei der Nahrungs- und Flüssigkeitsaufnahme. Insbesondere wünsche ich eine Linderung des Durstgefühls durch Anfeuchten der Atemluft und fachgerechte Mundpflege.
Mandelöl zum Feuchthalten der Mundschleimhaut kann angewendet werden. Bei der Pflege dürfen keine Produkte mit Aromastoffen (Zitronensäurestäbchen u.ä.) so wie Produkte mit synthetischen und/oder natürlichen Duftsstoffen angewendet werden. Auch eine Raumbeduftung oder Aromatherapie mit ätherischen Ölen darf nicht angewendet werden. Ebenso wünsche ich keine Verwendung von Kerzen.
Ich möchte in Würde und Frieden sterben können, nach Möglichkeit in meiner vertrauten Umgebung bzw. in einem Hospiz.
Sollte ich vor meinem Tode einer Religionsgemeinschaft angehören, so wünsche ich seelsorgerischen Beistand eines Geistlichen dieser Religionsgemeinschaft.
Wenn ich in ein Heim umziehe, soll eine gekennzeichnete Kopie dieser Urkunde dort zu meinen Unterlagen gegeben werden.
Ferner wünsche ich, dass eine Kopie der Urkunde den Ärztinnen/Ärzten, die mich in Situationen behandeln, die in der Patientenverfügung angesprochen sind, schriftlich zum Verbleib in der Krankenakte gegeben wird.
Meine in dieser Urkunde niedergelegten Entscheidungen sind wohl überlegt und be-ruhen - nicht zuletzt aufgrund geführter Gespräche z.B. mit Ärzten, Angehörigen und Freunden - auf einer sorgfältigen Auseinandersetzung mit den Fragen, die sich mir im Zusammenhang mit Krankheit, Leiden und Tod stellen. Sie sind Ausdruck meiner ethischen Überzeugung und meines Selbstbestimmungsrechtes.
Es ist mir bewusst, dass ich Regelungen für einen Zustand getroffen habe, in dem ich besonders schutzbedürftig bin. Aus diesem Grunde habe ich mir sehr nahe stehende Menschen ausgewählt, denen ich vertraue.
Ich lehne es ausdrücklich ab, die Patientenverfügung von Zeit zu Zeit zu erneuern bzw. schriftlich zu bestätigen.
Sollten sich meine Einstellungen zur Patientenverfügung – etwa aufgrund meines gestiegenen Alters oder auch unter Berücksichtigung von erheblichen Änderungen des Standes der medizinischen Wissenschaft - geändert haben, werde ich die Regelung ändern oder widerrufen.
In der konkreten Situation der Nichtentscheidungsfähigkeit soll eine Änderung meines Willens nicht unterstellt werden, solange ich dies nicht zuvor schriftlich oder nachweislich mündlich zum Ausdruck gebracht habe.
Datum.......
Unterschrift............