Vorurteil, Fahrlässigkeit – persönlicher Ruin
Publiziert am 8. Februar 2013 von Dr. Merz
Was ist das besondere chronischer Vergiftungen? Es sind in der Mehrzahl Allerweltssymptome, wie chronische Müdigkeit, Reizbarkeit, Antriebsschwäche u. dergl. Das Besondere: sie vergehen nicht, wie wenn die gleichen Symptome aus einer anderen Stressquelle stammten, statt der toxikologischen. Ja , sie können sogar schlimmer werden, auch wenn die Exposition, d. h. die Belastung mit den auslösenden Schadstoffen beendet ist. Das gab es bisher nicht. Schlaflose Nächte wegen Sorgen gehen irgendwann zuende. Erschöpfung wegen Borreliose oder Candida auch, wenn der Infekt erfolgreich bekämpft wurde und das Immunsystem sich beruhigt hat.
Langanhaltender toxikologischer/oxidativer Stress aber führt zu einem chronisch-pathologischen Stoffwechselkreislauf, der sich stabilisiert ohne weiteren Anstoß von außen. Dass etwa neurotoxische Langzeitbelastungen zu irreversiblen Schäden des ZNS (Gehirn) und PNS (periphäres Nervensystem, etwa Taubheit der Extremitäten oder Herzrhythmusstörungen) ist seit den 70er Jahren epidemiologisch bekannt. Nun wissen wir auch, warum nur selten Besserung eintritt. In den 80er Jahren wurden diese Krankheiten klinisch definiert und zwar auf höchster Ebene (WHO). Die deutsche Medizin ignoriert das bis heute. Dabei sind diese Krankheiten leicht zu diagnostizieren: es gibt typische Symptommuster und es ist wichtig diese frühzeitig zu erkennen.
Man kann sich aber darauf verlassen, dass es genügt, dass einige Autoritäten erklären, dies sei rätselhaft und müsse erst erforscht werden. Dass diese
Gutachter absichtlich die Öffentlichkeit in Irre führen und damit fortgesetzt Beihilfe zu Körperverletzung betreiben, kann sich keiner vorstellen und so bleibt es dabei, dass chronisch Kranke in ihrer Existenz und ihrer Persönlichkeit ruiniert werden.
Falsche Urteile kann man widerlegen, Vorurteile nicht. Niemand prüft nach, wenn die Falschaussage dem eignen Vorurteil (und Bequemlichkeit) widerspricht. Unsere Ärzteinformation mit allen Diagnosekriterien, Quellenangaben und ICD-Klassifizierung löst bei keinem Arzt Denkprozesse aus, wenn der Patient damit kommt;
Gutachter ignorieren dies, obwohl sie gehalten sind, sich am allgemein anerkannten Stand der wissenschaftlichen Erkenntnis zu orientieren, weil bisher noch kein Gericht ein Gutachten gerügt hat, dass wissenschaftlich um Jahrzehnte obsolet ist. Also: 99% aller Gutachten im toxikologischen Bereich sind nicht nur falsch, sie brechen auch das Gesetz und jede deutsche Praxis ist Erfüllungsgehilfe.
Das muss auch so sein, denn sonst hieße es ja, dass Deutschlands Medizin nicht up to date ist und dass alle fahrlässig handeln – na, das kann nicht sein.
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