Statt MCS - Geruchsaversion

Statt MCS - Geruchsaversion

Beitragvon Lucca » Freitag 21. November 2008, 08:19

Ein weiterer neuer Name für MCS ist aufgetaucht: „Geruchsaversion“. Die Autoren einer Studie (2002) forderten sogar explizit einen Namenwechsel und beschrieben gleichzeitig „erfolgreiche“ verhaltensmedizinische Behandlung. Man gehe bei den MCS Patienten von einer pavlowschen Konditionierung aus. Zwei Fälle hätte man schon mit Erfolg behandelt, heißt es in der nachfolgenden Studie, in deren Abstract bereits der Name des MCS-Abwehrexperten Abba Terr auftaucht. Bemerkenswert ist, dass die Studienautoren von Patienten sprechen, die MCS Fallkriterien erfüllen. Es wird vorgeschlagen „Geruchsaversion“ statt MCS zu verwenden, dies beschriebe Patienten mit diesen Symptomen besser.


Odor Aversion or Multiple Chemical Sensitivities: Recommendation for a Name Change and Description of Successful Behavioral Medicine Treatment
Melvin A. Amundsen M.D.a, Norman P. Hanson M.D.b, Barbara K. Bruce Ph.D.b, Timothy D. Lantz M.A.b, Mark S. Schwartz Ph.D. b, 1 and Brian M. Lukach Ph.D. b, 2
a Division of Preventive Medicine and Internal Medicine, Mayo Clinic Rochester, Rochester, Minnesota, 55903
b Department of Psychiatry and Psychology, Mayo Clinic Rochester, Rochester, Minnesota, 55903
22 April 2002. Academic Press

http://www.sciencedirect.com/science?_ob=ArticleURL&_udi=B6WPT-45N455B-2R&_user=10&_rdoc=1&_fmt=&_orig=search&_sort=d&view=c&_acct=C000050221&_version=1&_urlVersion=0&_userid=10&md5=beae0e3b55c42cd4140a1f7feb67081b
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Forscher-Aversion

Beitragvon Annamaria » Freitag 21. November 2008, 10:53

Mit Durchführung dieser vorweihnachtlichen Idee könnten wir das wissenschaftliche Problem lösen:

Wir schenken den Wissenschaftlern zu Weihnachten AXE und warten ihr Studienergebnis im Sommer 2009 ab.

Ich bin mir ziemlich sicher, dass die Wissenschaftler bis dahin dann besser Bescheid wissen.

(Eine andere Hoffnung: Vielleicht sind die Wissenschaftler seit ihrem Artikel im Jahr 2002 schon eines Besseren belehrt worden.)
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Beitragvon Spotlight » Samstag 22. November 2008, 20:28

Ich habe eher eine Aversion gegen "selbsternannte Experten - sExperten" als gegen "Gerüche" von Chemikalien für die es wenigstens MAK Werte und Gefahrstoffrichtlinien gibt.
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Beitragvon Groppo » Samstag 22. November 2008, 21:03

Also ich bekomme auch Symptome, wenn ich durch den Mund atme. Je nach dem was ich abkriege, geht mir ruck zuck der Hals zu, ich bekomme öfter ziemliche Atemnot, so dass ich froh bin, wenn´s mich nicht dahinrafft. Außer Atemwegssymptome kriege ich eine Reihe anderer Beschwerden. Ich denke, so geht es vielen von uns.

MCS Beschwerden werden mit Sicherheit nicht nur durch Riechen ausgelöst. Aber dass man die Leute für dumm zu verkaufen versucht, ist ja nichts Neues.
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Beitragvon Mia » Sonntag 23. November 2008, 09:54

Wir sollen also eine Abneigung gegen Gerüche haben??? Welch ein ausgemachter Blödsinn!! Man verkauft uns weiterhin für dumm, während andere Staaten ernsthaft innovativ forschen und bemerkenswerte Ergebnisse vorweisen können. Man kann sich nur für unsere selbsternannten Forscher schämen!
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Beitragvon Maria Magdalena » Sonntag 23. November 2008, 13:45

Die Bezeichnung Geruchsaversion benennt nur ein einzelnes Symptom oder sogar nur die Folge einer wie auch immer gearteten Geruchswahrnehmung, das bei mehr als einer Krankheit auftreten kann.

MCS dagegen betrifft so viele Organsysteme und beinhaltet so zahlreiche komplexe Symptome, dass es mich wundert, wie angebliche Wissenschaftler auf die "glorreiche" Idee kommen, solchen laienhaften, stumpfsinnigen Unsinn vorzuschlagen. Mir wäre es echt peinlich an ihrer Stelle. Auch abhängige lobby-gesteuerte "Wissenschaft" braucht ein bißchen mehr Qualität der Hirnsubstanz.

Außerdem handelt es sich bei den olfaktorischen Symptomen von MCS nicht um eine Geruchsaversion, sondern um ernsthafte schwere Störungen des Geruchssinnes. Eine Abneigung gegen bestimmte einzelne Gerüche, die ja jeder gesunde Mensch haben kann, ist etwas ganz anderes als eine Störung der Funktionen der Geruchswahrnehmung.
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Beitragvon Groppo » Sonntag 23. November 2008, 22:50

Die deutsche Wissenschaft degradiert sich selbst damit in der Öffentlichkeit. Das Echo wird irgendwann kommen, davon bin ich überzeugt.

Gruss
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Beitragvon Yol » Dienstag 25. November 2008, 19:57

Protegierte Wissenschaft wird statisch. Was statisch geworden ist, produziert nichts mehr. Vielleicht krankt Europa daran?
Was sich protegieren lässt, das behalten wir, die Creme der Intelligenz wandert aus, weil beides zusammen nicht geht.
Wie sagte man früher: Dummheit kommt vor dem Fall.
Yol
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