ADHS
Die erfundene Krankheit
Gespräch mit dem Wissenschaftsjournalisten Jörg Blech
Der Kinderpsychiater Leon Eisenberg gilt als wissenschaftlicher Vater von ADHS, vor seinem Tod hat er sich jedoch von einigen Erkenntnissen in Sachen ADHS distanziert. Auch davon, dass die Krankheit genetisch bedingt sei.
Bei Kinderärzten gilt ADHS als Krankheit mit genetischer Ursache. Das Medikament Ritalin soll dagegen helfen, unter anderem weil es die Konzentrationsfähigkeit steigert. Der Kinderpsychiater Leon Eisenberg gilt als wissenschaftlicher Vater von ADHS. Er starb im Jahr 2009.
Die "konstruierte Krankheit"
Vor seinem Tod hat er sich von der These distanziert, ADHS sei genetisch bedingt. Er fühlte sich falsch verstanden und sprach bei ADHS von einer "konstruierten Krankheit". Dass das Medikament Ritalin dagegen wirke, sei kein Beweis dafür, dass es ADHS aufgrund von genetischen Defekten gebe. Vielmehr schlug er vor, bei ADHS andere Therapieformen anzuwenden und den sozialen Aspekt stärker in die Behandlung einzubeziehen. Jörg Blech, Redakteur beim Spiegel, hat Leon Eisenberg vor dessen Tod getroffen.
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