Kolloquium Umwelt u. Gesundheit in Frankfurt

Kolloquium Umwelt u. Gesundheit in Frankfurt

Beitragvon CSN INFO » Sonntag 22. Januar 2006, 23:29

10. Frankfurter Kolloquium "Umwelt u. Gesundheit", 17.-19. März 2006
im Ökohaus, Kasseler Str. 1, Frankfurt/Main


Hallo,

eine Veranstaltungsvorschau - damit Ihr euch den Termin
vormerken könnt, bis das Programm endgültig steht.

Veranstalter:
BUND AK Gesundheit
DUGI e.V. (Deutsche Umwelt- und Gesundheits- Initiative e.V.)
IAK-Rhein-Main (Interdisziplinärer Arbeitskreis Umwelt u . Gesundheit Rhein-Main).

Kostenbeitrag: Bei Anmeldung bis 10. März EUR 25,00, danach EUR 35,00


Programm 10. Frankfurter Kolloquium "Umwelt u. Gesundheit:

Freitag:
ab 20:00 Uhr Begrüßung aller schon Angereisten,
kurze Vorstellungen von DUGI e.V., IAK-Rhein-Main, gegenseitiges Beschnuppern


Samstag:
9.30 Uhr BUND AK Gesundheit (Oliver Wendenkampf)

10.00 Uhr Wolfgang Krug (ehem. Schulleiter, abgerissene Schule - PCB u. andere
Stoffe): PISA - auch eine Folge neurotoxisch-wirkender Umweltnoxen ?

11.00 Uhr Dagmar v. Lojewski-Paschke:
Steht die Gesundheit der Kinder zur Disposition? Vom Umgang mit Schadstoffen in belasteten Schulen

11.45 Uhr Dr. Peter German:
Umweltgeschädigte Patienten in der allgemein Praxis

12.45 - 13.45 Mittagspause

13.45 Uhr Dr. Frank Bartram

14.45 Uhr Dr. Jürgen Bilger: Neue Kinderkrankheiten - umweltbedingt ?

15.30 - 15.45 Uhr Kaffee-Pause

15.45 Uhr Prof. Wolfgang Huber:
Umweltnoxen und deren Auswirkungen auf das Immunsystem

16.30 Prof. Holm Bleyer:
Umweltschadstoffe - Nachweise über Atemgasanalyse,

noch offen,
angefragt: Dr. Hermann Kruse


Anfragen wg. Kolloquium, Anmeldungen usw. bitte über IAK-Rhein-Main, Königsteiner Str. 55a, 65929 Frankfurt am Main, Tel. (069) - 30 85 47 19, Fax: 30 85 - 47 28, e-mail: info@iak-rhein-main.de.
CSN INFO
 

Kolloquium Umwelt u. Gesundheit in Frankfurt

Beitragvon Silvia K. Müller » Dienstag 21. März 2006, 09:11

Klassenzimmer sind vergiftet
Besonders Schulen aus den 60er- und 70er-Jahren sind chemisch verseucht. Experten warnen vor Gesundheitsschäden und fordern, dass Chemie-Industrie die Sanierung zahlt
FRANKFURT taz Deutsche Schüler sind einer extrem hohen Dosis an Schadstoffen ausgesetzt. "Die Belastung durch giftige Chemikalien an Schulen hat zu einer Zunahme von Allergien, Konzentrationsmängeln und Lernstörungen geführt", konstatierte etwa Frank Bartram von der Interdisziplinären Gesellschaft für Umweltmedizin (Igumed) gestern auf dem 10. Frankfurter Kolloquium Umwelt und Gesundheit.

"Verseucht" seien vor allem Schulen aus den 60er- und 70er-Jahren, so der Grundschullehrer Wolfgang Krug. Seine Schule in Baunatal bei Kassel war 1992 geschlossen und dann abgerissen worden, nachdem 18 von 20 Lehrern vor allem an Krebs und irreparablen Schädigungen des Immunsystems erkrankt und 4 von ihnen bereits verstorben waren. Die 1970 aus Betonfertigteilen errichtete Schule war extrem mit PCB belastet. Aber auch Asbest, Formaldehyd, Lösungsmittel und Schimmelpilze wurden nachgewiesen. Im Fertigbeton fanden sich auch Erdalkali-Metalle wie Barium, Strontium (radioaktiv) und Zirkonium. Die Schule wurde abgerissen. "Vorbildlich", wie Krug anmerkt. Im gesamten Landkreis Kassel seien danach die Schulen untersucht und saniert worden.

Doch Baunatal machte anderswo offenbar keine Schule. Rund 5.000 Schulgebäude in Deutschland seien noch immer mit Schadstoffen belastet, kritisierten die Gesundheitsexperten gestern übereinstimmend. Und saniert werde offenbar nur nach massiven Protesten von Schülern, Eltern. Doch oft würden bei der Sanierung wieder giftige Holzschutz- oder Lösungsmittel verwendet, monierte Oliver Wendenkampf vom BUND. Selbst Schulneubauten seien vielfach mit hormonell wirksamen Weichmachern belastet - die sich etwa in PVC-Fußböden befinden. In den Klassenzimmern dünstete eine Phalanx von Computern zusätzlich "bromierte Flammschutzmittel" aus.

Die Gesundheitsexperten forderten die Sanierung und Überprüfung der betroffenen Schulen. Zu zahlen habe die chemische Industrie, die schließlich die Schadstoffverseuchung zu verantworten und sich dabei auch noch "dumm und dämlich verdient habe, so Johann Fonfara vom Interdisziplinären Arbeitskreis Umwelt und Gesundheit (IAK). Wenigstens ein Fonds sollte aufgelegt werden. Auch die Hausärzte seien zu sensibilisieren. Zudem müsse die Beweislast umgekehrt werden, so Wendenkampf abschließend. Die chemische Industrie habe die Unbedenklichkeit ihrer Produkte nachzuweisen - und nicht die Erkrankten, dass sie durch diese Produkte verseucht wurden.
KLAUS-PETER KLINGELSCHMITT

taz Nr. 7926 vom 20.3.2006, Seite 8, 87 TAZ-Bericht KLAUS-PETER KLINGELSCHMITT
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