Ausrangierte Elektrogeräte landen in Afrika
Wolfgang Koch, 21.02.2014
Bonn - Deutsche Verbraucher kaufen immer mehr Elektrogeräte. Wenn sie ausgedient haben, werden aber immer weniger davon verwertet. Mit einiger Verspätung will die Bundesregierung das nun ändern. Das Bundesumweltministerium hat jetzt einen Entwurf vorgelegt, um das Elektro- und Elektronikgerätegesetz neu zu fassen. Damit soll eine Richtlinie des Europäischen Parlaments und des Rates vom Juli 2012 in deutsches Recht umgesetzt werden. Eigentlich war vorgesehen, dass die neuen Regeln Mitte Februar in Kraft treten. Sie sind aber im vergangenen Jahr im Bundestagswahlkampf untergegangen. Bis der Entwurf des Ministeriums Kabinett, Bundestag und Bundesrat passiert hat, kann es noch eine Weile dauern. ...
... Die Hälfte der Importe landet als Schrott auf Deponien
Was mit den exportierten Geräten geschieht, kann in Ghana besichtigt werden. Das Land importiert jährlich mehr als 200 000 Tonnen gebrauchter Elektrogeräte, vor allem aus Westeuropa. Die Hälfte davon landet als Abfall auf Deponien, wo die Geräte unter erbärmlichen Bedingungen ausgeschlachtet werden, um an die Metalle zu kommen. Mit Resten von Styroporverpackungen werden Isolierungen von Kabeln und Platinen aus Computern unter freiem Himmel verbrannt. Tausende Menschen atmen die giftigen Gase ein, darunter viele Kinder, die mit Elektroschrott Geld verdienen müssen. ...
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