Jobcenter ignoriert systematisch Anträge?! Erfahrungen?

Jobcenter ignoriert systematisch Anträge?! Erfahrungen?

Beitragvon Tüpfelponcho » Samstag 23. Juli 2016, 20:32

- An alle Alg2-Betroffenen: Systematisch keine Reaktion ?! - Jobcenter tut so, als seien Anträge gar nicht eingegangen (Erfahrungs-Sammelthread) -
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Jobcenter ignoriert systematisch Anträge?! Erfahrungen?

Beitragvon Tüpfelponcho » Samstag 23. Juli 2016, 20:42

Mir ging es WIEDERHOLT so, wie nicki 2012 es bereits 2012 beschrieb:

nicki2012 schrieb am 25. November 2012, 10:58 im Thread - Mehrbedarf wegen MCS bewilligt -

... Ich habe 03.2011 Mehrbedarf beantragt, vom Jobcenter kam keine Reaktion, nicht mal eine Ablehnung . Dann habe ich immer wieder neu nach gefragt was nun damit ist. Keine Reaktion, irgendwann dieses Jahr habe ich noch mal einen Antrag abgeben mit Aufschlüsselung das ich extra kosten habe wegen Waschmittel Nahrung und und und , die Aufschlüsselung war 8 Seiten lang.

Was passierte nichts :-( ...

viewtopic.php?f=91&t=18929#p108422

In meinem Fall ging es um andere Angelegenheiten, die jedoch für das Jobcenter potentiell unangenehm oder auch ggf. aufwandsbedingt kostenverursachend waren.

Dazu passt, dass ich die durchgehende Erfahrung machte, dass in Antwortschreiben (wo es die seitens des Jobcenters gab) ein Bezugnahme zu meinem Anschreiben nicht stattfand, wie auch bei anderen Behörden üblich und sinnvoll. Beispiel: „Ihr Schreiben vom... Antrag auf...“. Das erfolgte also nicht. Stattdessen wurde der Betreff nichtssagend und allgemein gehalten. Beispiel: „Betreff: Leistungen zur Sicherung des Lebensunterhalts nach dem Zweiten Buch...“ (worunter man alles mögliche fassen kann).

Hintergrund: Findet der Bezug statt, so kann dies als Nachweis des Eingangs eines bestimmten Anliegens, ggf. mit Datum, gewertet werden. Ohne Bezugnahme eben nicht, hier fehlt der Nachweis. Ich werte das als weiteren Hinweis, dass eine Systematik dahinter stecken könnte.

Voranschicken möchte ich ausserdem folgendes aus Wikipedia:
https://de.wikipedia.org/wiki/Vermittlungsskandal
damit sich jeder vollends informieren kann, womit wir es hier zu tun haben. Aus Skandalen könnte man ja lernen, sprich sich bessern, aber Fehlanzeige, man beachte hier insbesondere den Abschnitt https://de.wikipedia.org/wiki/Vermittlu ... ntwicklung

(Abgerufen 23.07.2016, siehe „Versionsgeschichte“. Wenn Referenzen bei Wikipedia nicht mehr funktionieren, kann es hilfreich sein, in der „Versionsgeschichte“ eine ältere Version vor Löschungen, Vandalismus oder Pfusch zu wählen. Manchmal sind die älteren auch wesentlich besser, weil es Interessen gibt, die einer Aufklärung entgegengerichtet sind.)

Hier ist der Link zum (unscheinbaren) Dokument (Prüfbericht Bundesrechnungshof, 2012), welches es in sich hat
http://www.harald-thome.de/media/files/ ... onzept.pdf

Wem das zu lang ist, der lese den darauf folgenden Spiegel-Artikel vom 24.06.2013 http://www.spiegel.de/spiegel/print/d-99311751.html. Dieser führt nur Auszüge auf und erkennt

...Eine Betrugsmentalität, die sich anscheinend durch die ganze Bundesagentur für Arbeit zieht. ...


Nur, jetzt kommt es: Auf den erneuten BRH-Bericht, aus dem hervorgeht, dass die Betrügerei nicht nur nicht aufgearbeitet, sondern sogar noch ausgeweitet (!) wurde, geschah – abgesehen vom Spiegel-Artikel – so gut wie nichts! Kein erneuter Presseaufschrei wie 2002, keine Aufarbeitung der Skandalausweitung seit 2012, kein weiterer diesbezüglicher Bericht des BRH. Nervös wurden Politiker nach dem Spiegel-Artikel allerdings schon, wie man bei Wikipedia lesen kann.

Ich halte fest: „Betrugsmentalität“ (entspricht absolut meiner langjährigen Erfahrung).

Hier also - vor diesem Hintergrund - die Bitte um Antworten an Euch, ob Ihr vergleichbare Erfahrungen gemacht habt oder von anderen aus sicherer Quelle vergleichbares Verhalten seitens des Jobcenters kennt.

Eure eigenen Erfahrungen oder die anderer, die Ihr dazu nennen könnt, sollen in diesem Thread aufzeigen, ob dies eine systematische Vorgehensweise der Jobcenter ist, ggf. mit Anweisung von ganz oben. Warum auch immer, sei es zum Beispiel schlicht um Kosten (auch in Form von Arbeitsaufwand) einzusparen oder (ggf. systematische) unrechtmässige Handlungs- und Verfahrensweisen zu vertuschen.

Falls es mit Hilfe eines Anwalts daraufhin andere Reaktionen seitens des Jobcenters gab (wie bei nicki2012), dann wäre das nicht verwunderlich, da in diesem Fall ein weiterer Zeuge vorhanden ist. Solche und ähnliche Erfahrungen bitte mit anfügen, Danke!
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Re: Jobcenter ignoriert systematisch Anträge?! Erfahrungen?

Beitragvon Leckermäulchen » Dienstag 2. August 2016, 21:26

Hab gerade diesen Thread entdeckt - ich finde meine Situation hier genauso wieder. Mein ebenfalls - schon in 2010 - beantragter Mehrbedarf wird bis heute knallhart ignoriert, zwar auf eine leicht andere Weise, aber ebenso wirkungsvoll und menschenverachtend.

Ich weiß gar nicht mehr, wo ich überall schon darüber gepostet habe. Mich versucht das JC auf zwei Ebenen total fertigzumachen:

Zum Einen kommen sie 1x jährlich (immer zu verschiedenen Zeiten des Jahres) über ihre Inkassostelle damit an, dass ich ihnen noch 750 Euro schulden würde und sie bis ... (Datum, das einige Tage in der Zukunft liegt vom Drohbriefdatum) überwiesen haben soll. Die wenigen Tage reichen dann immer knapp aus, um ebenso 1x jährlich von meiner Seite aus mit Hilfe der Rechtsberatungsstelle einen Antwortbrief zu formulieren, der die Gefahr erst mal wieder abwendet. Aber sie lassen nicht locker...

Zum anderen eben die unbegründete Verweigerung des klassischen Mehrbedarfs beim H4-Bezug, der JC-seitig hartnäckig vereitelt wird durch
a)
völlige Ignoranz sämtlicher kpl. umweltfachärztlicher detaillierter Papiere, wogegen deren Amtsärztin zur "Diagnose", die "natürlich"! anders lautet, lediglich den Blutdruck messen und den Puls zählen muss - was auch gerne wie in meinem Fall Jahre zuvor 1x geschehen sein kann!
b)
immer mal wieder neue "Gutachten" über meinen Gesundheitszustand, die man im Amt sogar ohne meine Anwesenheit, ja selbst ohne mein Wissen mal wieder neu "begutachtet" worden zu sein, ausfertigt,
c)
Beeinflussung des Sozialgerichts in ihrem Sinne, so dass auch dort alle echten Fachleute auf dem Gebiet Umweltmedizin zu 100% ignoriert und statt dessen Quacksalber und Möchtegern-MCS-Kenner zur Einschätzung des Mehrbedarfs vorgeschlagen werden,
d)
Institutionen wie dem Deutschen Verein "autoritativ" wortreich und inhaltsleer sowie mit unzähligen falschen Behauptungen.

Da steckt mehr als systematisch amtlich von sämtlichen in dieser Sache befassten Mitarbeitern geforderte kriminelle Energie dahinter.
Leckermäulchen
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