Chemische Industrie sorgt für Unfruchtbarkeit

Chemische Industrie sorgt für Unfruchtbarkeit

Beitragvon Clarissa » Donnerstag 4. Mai 2006, 07:34

Chemikalien können die menschliche Fortpflanzungsfähigkeit massiv beeinträchtigen. Das geht aus einer in Hamburg veröffentlichten Greenpeace-Studie hervor, in der die Organisation den Stand der Forschung darstellt. Die Chemikalien entweichen aus Alltagsprodukten wie Kleidungsstücken, Lebensmittelverpackungen, Kosmetikartikeln, Computern, Teppichen oder Konservendosen. Über die Haut, die Nahrung oder beim Atmen gelangen sie in den menschlichen Körper.

die vollständige meldung http://www.saar-echo.de/de/art.php?a=31856
Und allen Leugnern zum Trotz, im DIMDI
ICD-10-GM Version 2018 - Stand Oktober 2017 ist MCS immer noch im Thesaurus unter
T 78.4 zu finden und wirklich nur dort und an keiner anderen Stelle!
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Chemische Industrie sorgt für Unfruchtbarkeit

Beitragvon Dundee » Donnerstag 4. Mai 2006, 10:14

Die Greenpeace Info dazu:

Sie tragen seltsame Namen, mit denen kaum jemand etwas anzufangen weiß und sind doch unsere ständigen Begleiter - Phthalate, Alkylphenole oder Bisphenol A. Noch gravierender: sie zeigen Wirkung, indem sie die menschliche Fortpflanzungsfähigkeit massiv beeinträchtigen. Das lässt sich einer neuen Greenpeace-Studie entnehmen.

Die Stoffe entweichen aus Alltagsprodukten wie T-Shirts, Hosen oder anderen Kleidungsstücken. Sie stecken in Plastikfolien und -beuteln bei Lebensmittelverpackungen, Kosmetikartikeln, Computern, Teppichen oder Konservendosen. Über die Haut, die Nahrung oder beim Atmen gelangen sie in den menschlichen Körper.

Abhilfe könnte aus Brüssel kommen: Eine neue und heftig umstrittene europäische Chemikalienverordnung REACH (Registrierung, Evaluierung und Autorisierung von Chemikalien) bietet die Chance, Männer und Frauen besser vor fruchtbarkeitsschädigenden Stoffen zu schützen. Greenpeace fordert die Bundesregierung auf, sich bei den im Sommer anstehenden Verhandlungen in Brüssel dafür einzusetzen, gefährliche Von den z.Z. bekannten 50 Mio C. sind ca. 100.000 von industrieller Bedeutung. Chemikalien durch unbedenklichere Alternativen zu ersetzen.

"Die Regierung beklagt, dass in Deutschland zu wenig Kinder geboren werden. Aber sie unternimmt viel zu wenig gegen die chemischen Gefahren für die Fortpflanzung und scheut vor der Auch als sekundärer Sektor bezeichnet, in Abgrenzung von Landwirtschaft (primärer Sektor) und Dienstleistungen (tertiärer Sektor). Industrie zurück", sagt Chemieexpertin Ulrike Kallee von Greenpeace. "Es ist kriminell, Chemikalien in Verbraucherprodukten einzusetzen, die das Kind im Mutterleib schädigen oder zu Durch eine bösartige Geschwulst verursachte lebensbedrohliche Erkrankung, wobei die Geschwulst in gesundes Organgewebe hineinwächst, bis schließlich das gesamte Organ durch Tumor-Gewebe zerstört ist. Krebs führen können."

Chemische Industrie zur Räson bringen
Im Mittelpunkt der Greenpeace-Studie stehen die Stoffe, die durch ihre chemische oder physikalische Wirkung in der Lage sind, Mensch und Umwelt zu schädigen.Schadstoffe Phthalate, Alkylphenole, bromierte Sammelbezeichnung für anorganische und organische Verbindungen, die Holz, Kunststoffe und Textilien flammfest machen, d.h. die Entzündung behindern bzw. die Verbrennung erschweren. Flammschutzmittel, künstliche Moschusverbindungen, Organozinn-Verbindungen und Bisphenol A. Diese Chemikalien machen aber nur einen Bruchteil des Problems aus: Schätzungsweise werden weltweit 100.000 Chemikalien produziert.

"Die meisten Chemikalien wurden nie auf ihre gesundheitlichen Auswirkungen geprüft. Trotzdem werden sie in großen Mengen in Produkten eingesetzt, die man im Supermarktregal oder im Badezimmerschrank findet. Die Politiker müssen die chemische Industrie endlich zur Räson bringen", fordert Kallee.

Nach der neuen Studie Our reproductive health and chemical exposure (Fruchtbarkeit und Chemikalienbelastung) hat die Qualität der männlichen Spermien in den letzten fünfzig Jahren rapide abgenommen. Auch Hodenkrebs wird immer häufiger diagnostiziert. Die Anzahl von Missbildungen der Geschlechtsorgane bei Neugeborenen nimmt stetig zu. In den Industrieländern hat sich die Zahl der unfruchtbaren Paare seit Anfang der sechziger Jahre von sieben bis acht Prozent auf heute 15 bis 20 Prozent mehr als verdoppelt.

Industrie verharmlost Gefahren der Chemie
In Zukunft sollen die Herstellung und Verwendung von Chemikalien durch die REACH-Verordnung der EU geregelt werden. REACH könnte die Belastung mit einigen der gefährlichsten Chemikalien verringern, wenn diese - wie vom Europaparlament im November 2005 entschieden - durch weniger gefährliche Alternativen ersetzt werden müssten.

Das sehen die entscheidenden Minister im EU-Wettbewerbsrat jedoch anders. Sie hatten sich Ende letzten Jahres gegen eine solche Regelung ausgesprochen. Nach ihrem Willen sollen gesundheitsschädliche Chemikalien auch weiterhin vermarktet werden können.

Im Oktober dieses Jahres wird REACH in zweiter Lesung im Europaparlament verhandelt. Seit die Verhandlungen vor ein paar Jahren starteten, setzt die chemische Industrie alles daran, die Verordnung aufzuweichen und verharmlost die Gefahren der Chemie im Alltag.


Autor: Greenpeace e.V
Dundee
 


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