Nächste Attacke gegen MCS/Sept.2006

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Beitragvon Silvia K. Müller » Freitag 29. September 2006, 09:41

Hier das Abstract eines Medlineeintrages.
Rottgers schrieb in der Zeitung "Versicherungsmedizin" über
MCS und fragwürdige, teure Behandlungsmethoden der Erkrankung.
Hat jemand gerade Zeit dieses Abstract für uns alle zu
übersetzen? Oder kann jemand nachforschen, ob wir an den ganzen
Artikel in Deutsch rankommen.

Herzliche Grüsse
Silvia



Questionable procedures in environmental medicine

Rottgers HR, Nedjat S.
Gesundheitsamt des Landkreises Vechta.

1: Versicherungsmedizin. 2006 Sep 1;58(3):126-32.

"Multiple Chemical Sensitivity" (MCS) has to be regarded as a merely subjective concept without etiological and pathological background or objective criteria for diagnosis. Most of the "MCS" patients suffer from various psychiatric disorders; in a small minority somatic diseases can be found. The data recently won in the German multicenter study on MCS underline this point of view. The informal German "MCS network" consisting of patients' self-help groups, "therapists" with or without medical background and law firms specialised in compensation claims nevertheless strictly denies any psychogenic model. They do, however, propose a whole range of diagnostic and therapeutic procedures based on different theoretical concepts. Some of the procedures are derived from scientifically based medicine, others have an unconventional and esoteric background. Most of them are logically incompatible; however, they are applied in a polypragmatic manner. None of these so-called diagnostic or therapeutic procedures or health technologies can be regarded as evidence-based. Some of them, however, are extremely expensive and/or pose significant risks for patients' health. In any case, wrong subjective disease concepts are perpetuated iatrogenically. Additionally, those procedures make effective help for the real underlying medical and/or psychiatric conditions impossible.

PMID: 17002176 [PubMed - in process]
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Beitragvon Clarissa » Freitag 29. September 2006, 10:25

Eine erste grobe Übersetzung, ist aber nur eine machienelle :-(
Fragliche Verfahren in der Klimamedizin
Rottgers Stunde, Nedjat S.
Gesundheitsamt DES Landkreises Vechta.
1: Versicherungsmedizin. 1. Sep. 2006; 58 (3): 126-32. „

Mehrfache chemische Empfindlichkeit“ (MCS) muß als ein bloß subjektives Konzept ohne ätiologischen und pathologischen Hintergrund angesehen werden oder objektive Kriterien für Diagnose. Die meisten „MCS“ Patienten leiden unter verschiedenen psychiatrischen Störungen; in einer kleinen Minorität können körperliche Krankheiten gefunden werden. Die Daten gewannen vor kurzem in der deutschen Multicenteruntersuchung über MCS Unterstreichung diesen Gesichtspunkt. Gruppen, „therapists“ Self-help der formlosen spezialisierte sich Deutscher „MCS Netz“ Bestehenpatienten mit oder ohne medizinischer Hintergrund und Sozietäten auf Ausgleich behauptet dennoch verweigert ausschließlich jedes psychogenic Modell. Sie schlagen jedoch eine vollständige Strecke der Diagnose- und therapeutischen Verfahren vor, die auf unterschiedlichen theoretischen Konzepten basieren. Einige der Verfahren werden von wissenschaftlich gegründeter Medizin abgeleitet, haben andere einen unkonventionellen und geheimen Hintergrund. Die meisten ihnen sind logisch inkompatibel; jedoch werden sie in einer polypragmatic Weise angewendet. Keine dieser sogenannten Diagnose- oder therapeutischen Verfahren oder Gesundheit Technologien können als Beweis-gegründet worden angesehen werden. Einige von ihnen sind jedoch extrem kostspielige und/oder Haltung bedeutende Gefahren für Gesundheit der Patienten. Auf jeden Fall werden falsche subjektive Krankheitkonzepte iatrogenically verewigt. Zusätzlich bilden jene Verfahren wirkungsvolle Hilfe für die realen zugrundeliegenden medizinischen und/oder psychiatrischen unmöglichen Bedingungen.
Und allen Leugnern zum Trotz, im DIMDI
ICD-10-GM Version 2018 - Stand Oktober 2017 ist MCS immer noch im Thesaurus unter
T 78.4 zu finden und wirklich nur dort und an keiner anderen Stelle!
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Beitragvon Alex » Freitag 29. September 2006, 11:25

So eine ähnliche Granate hatten Zilker und Bornschein 2002 verfasst,
auch für diese Zeitung.
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Beitragvon Silvia K. Müller » Montag 2. Oktober 2006, 13:18

Karin hat den Text für uns übersetzt, ganz lieben Dank dafür.
Lieben Dank auch an Clarissa für die Spontanübersetzung.

Herzliche Grüsse
Silvia

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Fragwürdige Verfahren in der Umweltmedizin


Röttgers HR, Nedjat S.
Gesundheitsamt des Landkreises Vechta


1: Versicherungsmedizin 2006 Sep 1; 58(3): 126-32


„Multiple Chemikaliensensitivität“ (MCS) muss als ein rein subjektives Konzept ohne ätiologischen und pathologischen Hintergrund oder objektive Diagnosekriterien angesehen werden. Die meisten der „MCS“-Patienten leiden an verschiedenen psychiatrischen Störungen; bei einer kleinen Minderheit können somatische Erkrankungen gefunden werden. Die Daten, die aus der erst vor kurzem durchgeführten deutschen multizentrischen Studie gewonnen wurden, unterstreichen diesen Standpunkt. Das informelle „MCS Network“, das aus Patienten-Selbsthilfegruppen, „Therapeuten“ mit oder ohne medizinischen Hintergrund und auf Erstattungsansprüche spezialisierten Anwaltskanzleien besteht, lehnt strikt jegliches psychogene Model ab. Sie schlagen jedoch eine ganze Reihe diagnostischer und therapeutischer Verfahren vor, die auf unterschiedlichen theoretischen Konzepten basieren. Einige dieser Verfahren sind von der wissenschaftlich basierten Medizin abgeleitet, andere haben einen unkonventionellen und esoterischen Hintergrund. Die meisten von ihnen sind logisch unvereinbar, werden jedoch in polypragmatischer Weise angewendet. Keine dieser sogenannten diagnostischen oder therapeutischen Verfahren oder Gesundheitstechnologien kann als Evidenz basiert angesehen werden. Einige von ihnen sind aber extrem teuer und/oder bilden ein signifikantes Risiko für die Gesundheit des Patienten. Auf jeden Fall werden falsche subjektive Krankheitskonzepte dauerhaft iatrogen gefestigt. Darüber hinaus machen solche Verfahren eine wirksame Hilfe bei den tatsächlich zu Grunde liegenden medizinischen und/oder psychiatrischen Gesundheitszuständen unmöglich.
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Beitragvon Tho » Montag 2. Oktober 2006, 14:05

Hallo, meint er mit "MCS Network" diese Internetseite hier oder European Multiple Chemical Sensitivity Network? Hier auf dieser Seite ist mir noch niemand mit einem esoterischen Hintergrund aufgefallen, die andere Seite kenne ich nicht. Mir ist auch noch kein umweltmedizinisches Verfahren bekannt das von der Wissenschaft nur abgeleitet wäre, alle meine umweltmedizinischen Untersuchungsergebnisse sind von absolut anerkannten schulmedizinische Laboratorien erstellt worden (RAST, LTT, toxikologisches Labor, Genetik, etc.). Diese Untersuchungen mögen zwar teuer sein, sie bringen jedoch meist die nötigen Beweise und dies passt den Psychologen und Industrieanhängern nicht. Grüße Tho
Tho
 

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Beitragvon Alex » Montag 2. Oktober 2006, 14:36

Stimmt Thomas,
das ist die Masche unserer Gegner uns so darzustellen - esotherisch, aufmüpfig, dumm, hysterisch, ...
Unsere Ärzte sind natürlich auch nur esotherisch angehaucht und Ökologen. Dss kaum einer von unseren Ärzten etwas anderes als ein Schulmediziner mit sicher besserem Abschluß als z.B. Röttgers, ist, wird verschwiegen.
Die Untersuchungen sind natürlich alle zwielichtig, oder wenn das nicht hochzufahren ist, wird dafür gesorgt, daß die Kasse die Untersuchungen nicht bezahlt (SPECT, LTT, PET,...)

Arbeiten wir daran, daß sich was ändert,
Alex
Alex
 

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Beitragvon Tho » Montag 2. Oktober 2006, 17:45

Vielleicht sollte man einem US-Amt, das sich in einem Bezirk wo MCS anerkannt ist befindet, mitteilen das die deutschen Behörden MCS hier nicht für voll nehmen und somit automatisch gegen die Kompetenz von US-Universiäten, US-Ärzten, US-Studien, US-Forschung und US-Ämtern richtet.
Tho
 

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Beitragvon Marlene » Montag 2. Oktober 2006, 23:55

Es erstaunt mich immer wieder, wie einige " Mediziner" intelligente und gut ausgebildete Bürger und Bürgerinnen dieses Landes derartig dumm darstellen, als wären sie nicht in der Lage, an fundierte wissenschaftliche Informationen über immunologische und neurologische Schäden durch Schadstoffe heranzukommen. Sie sind zum Glück nicht auf solche Ärzte wie oben genannt angewiesen, um eine wissenschaftliche Erklärung ihrer schweren gesundheitlichen Schäden durch nachgewiesene Intoxikationen zu erhalten.

Neulich mußte ich doch sehr schmunzeln. In unserer Tageszeitung stand zu lesen, dass eine Vergiftung mit einer bestimmten Pilzart zu Panikattacken führen kann. Was bei Pilzen möglich ist, soll dann bei weitaus giftigeren Schadstoffen, die über lange Zeit über die Atmung aufgenommen wurden, nicht mehr möglich sein????

Viele Grüße von Marlene
Marlene
 


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