neurotoxische Chemikalien bleibend

neurotoxische Chemikalien bleibend

Beitragvon Infoportal für Chemi » Samstag 6. Januar 2007, 09:54

Der Erklärungsanspruch der PSYCHOSOMATIK für bestimmte Krankheitsbilder und Ausfallserscheinungen wird zunehmend durch Studien und klinische Erfahrungen von immun-toxischen, immun-vermittelten Erkrankungen des Blutgefäßsystems, des Nervensystems und des Endokrinen Systems innerhalb aller medizinischer Fachbereiche infrage gestellt.

Es gibt Tausende von Fallberichten, die sowohl häufige als auch seltene neuro-psychiatrische Symptome schildern, die durch chemische Substanzen ausgelöst wurden.

Nicht nur, daß wir nicht wissen, wie häufig substanz-induzierte organisch bedingte psychische Störungen vorkommen, es ist uns darüber hinaus auch nicht bekannt, wie oft diese Diagnose übersehen wird. Doch wir wissen aus vielen großen Studien, daß organisch bedingte psychische Störungen im allgemeinen häufig nicht erkannt oder falsch interpretiert werden.

Mannigfaltige neurotoxische Chemikalien in unserer Umwelt, sowohl im häuslichen Bereich als auch im Beruf, können zu einer schweren Belastung (Exposition) führen.

Klinisch kann Neurotoxizität bei Erwachsenen neben neurologischen auch hämatologische, gastrointestinale, rheumatologische, renale und endokrine Symptome hervorrufen.

Frühe unspezifische Symptome des Zentralnervensystems einer neurotoxischen Belastung sind Anorexie, Apathie, Abdominalschmerz, Erbrechen, Kopf-schmerzen, Rückenschmerz, Gefühlslabilität, mangelnde Koordination, Schlafstörungen und Gedächtnisstörungen.

Fortgesetzte (inhalative) Exposition (neuro)toxischer Chemikalien führt zur Entwicklung von deutlichen Anzeichen einer Enzephalopathie: z.B. Desorientiertheit, Psychose, Ataxie, Bewußtlosigkeit, fokale neurologische Zeichen, Delir sowie Lethargie und schreitet weiter fort zu Stupor, Anfällen und Koma.

Pathologischerseits zeigt das Gehirn toxische Ödeme mit vaskulären Veränderungen. Auch nach Expositionsstop können bleibende neuro-psychiatrische Erkrankungen festgestellt werden wie z.B. Anfälle und geistige Verlangsamung.

Die subklinischen Effekte der (neuro)toxischen Substanzen äußern sich in unspezifischen Symptomen wie Müdigkeit, Gereiztheit, Schlaflosigkeit, Nervosität, Kopfschmerzen, Rückenschmerzen, Schwäche, wie auch Anomalien bei neuro-psychiatrischen Tests. Chronische vegetative und psychovegetative Störungen sind als Folge einer (meist diffusen) Hirn-atrophie nach Hirn-ödemen toxischer Ursache weit häufiger als früher angenommen.

Nachweis und Beurteilung der Neurotoxizität
1.) Das Nervensystem (NS) ist über die Sinnesorgane relativ gut zugänglich bezüglich einer Überprüfung und Beurteilung. Das NS ist die Schnittstelle zwischen den inneren Organen und der Außenwelt. Der Arzt kann den Körper und die Körperorgane über die SINNESORGANE untersuchen und ausforschen. Dies erlaubt eine rasche und vernünftige Beurtei-lung der Organfunktionen.

2.) Innerhalb jeder Organfunktion ist eine weite Skala von Symptomen und Beschwerden möglich, allein durch die enorme Komplexität der Nervenfunktionen.

Dies erlaubt eine ausreichende quantitative Bewertung der meisten Organfunktionen und ist wichtig für die Einschätzung der Gesamtfunktionen des Menschen.

3.) Die Funktionen, die das NS zu leisten imstande ist, sind praktisch unbegrenzt und deshalb können viele verschiedene Funktionen, die gemessen wurden, ein breites Bild von der Antwort des Organismus auf jede Art von Toxizität vermitteln.

4.) Funktionelle Defizite sind sehr relevant zur Beurteilung der menschlichen Gesundheit. Im Gegensatz dazu sind viele Meßergebnisse im Blut, Fett- und anderem Gewebe einfach unspezifisch.
Übliche bildgebende Verfahren der Anatomie des menschlichen Gehirns (NMR, CT, EEG etc) sind nur von sehr begrenztem Wert bei den meisten Fällen von Neurotoxizität, weil die derzeit möglichen Techniken nicht sensibel genug sind für Feststellung der frühen Effekte auf Zell-Ebene und außerdem eine breite Variation von Krankheitssymptomen und Beschwerden innerhalb der Bevölkerung besteht.

5.) Das Nervensystem ist in seinen Teilen verschieden sensitiv bezüglich Dysfunktionen, die durch toxische Chemikalienbelastungen verursacht worden sind.
Das Hirn ist das höchst entwickelte Organ des Menschen. Effiziente Nervenfunktionen
hängen ab von einem komplexen Netz biochemischer und bioelektrischer Wechselwirkungen, die die Wissenschaftler gerade erst beginnen zu begreifen. Reaktive Chemikalien, die dem Hirngewebe fremd sind (Xenobiotica), beeinträchtigen alle möglichen Hirnfunktionen, sobald sie das Organ erreicht haben.

6.) Wegen der ungeheueren Sensitivität und Komplexität des ZNS kann jede andere Organ-vergiftung auch das ZNS beeinflussen. Wenn die Funktion eines Organs nachläßt aufgrund von Toxizität, vermindert sich auch die Fähigkeit des ZNS zur Aufrechterhaltung aller Körper-funkionen.

Wenn beispielsweise die Lungenfunktion nachläßt, ist auch weniger Sauerstoff für das Ge-hirn verfügbar, und wenn die Herzfunktion abfällt, kommt weniger frisches Blut in das Gehirn. Geringe Toxizität mehrerer einzelner Organe kann einen Multiplikationseffekt auf das gesamte Nervensystem haben.

7.) Nervenzellen der Gehirns können nicht mehr regenerieren. Deshalb sind Beschädigungen durch neurotoxische Chemikalien bleibend (permanent) und sogar zunehmend (kumulativ). Um permanente und kumulative Beschädigungen und Zerstörungen des ZNS zu begrenzen und vorsorglich abzuwenden, ist es außerordentlich wichtig, schon die frühesten Anzeichen einer toxischen Belastung des ZNS zu diagnostizieren.

(Dr.Raymond SINGER)
Infoportal für Chemi
 

neurotoxische Chemikalien bleibend

Beitragvon Alex » Samstag 6. Januar 2007, 16:32

Singer hat ein Buch geschrieben: The neurotoxic Guidebook.
Es ist leider nur noch als Kopie erhältlich.
Alex
 

neurotoxische Chemikalien bleibend

Beitragvon Infoportal für Chemi » Samstag 6. Januar 2007, 20:44

Besten Dank für den Hinweis, das ist gut zu wissen.
Lieber Gruss
Silvia
Infoportal für Chemi
 

neurotoxische Chemikalien bleibend

Beitragvon Alex » Samstag 6. Januar 2007, 22:57

Noch ein paar Infos über Singer für Dich Silvia:
http://www.neurotox.com/
Alex
 


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