von schokosüchtig » Sonntag 19. November 2006, 18:19
Muss mir jetzt mal "Luft machen", weil es mir doch sehr an die Substanz geht, wie Mitmenschen und Ärzte diese Krankheit belächeln und nur psychomatisieren, ohne sich darüber zu informieren. Letzte Woche hatte ich einen Termin bei einer Amtsärztin im Arbeitsamt. Natürlich wußte sie über MCS nicht bescheid und ihre Aussagen empfand ich nur demütigend. Ich sollte auch die Kohlefiltermaske mal aufsetzen, sie wolle schon sehen wie ich draussen so rumlaufe damit. Ich hatte ihr davor gezeigt, welche Hilfsmittel für mich unverzichtbar sind und ich mir Tipps aus dem Internet hole. Sie hat mir auch geraten, den Austausch mit Betroffenen bleiben zu lassen, das macht mich sinngemäß nur noch blöder. Ich sähe dann überall nur noch Gift. Ich war mich nur am rechtfertigen und dass seitdem ich mir somit selbst helfe, es mir besser geht. Ich bin natürlich arbeitsfähig, das Problem mit Parfüm und so hat sie damit abgetan, ich solle zusehen, dass im Büro keine Düfte aufgestellt werden. Anschließend fuhr ich zur Krankenkasse, weil mein Arzt wohl auch nicht von meinen Schmerzen überzeugt ist und einen 1-wöchigen Klinikaufenthalt erstmal schriftlich genehmigen lassen wollte. Bei der AOK meinte man, dass von der entscheidenden Ärztin davon ausgegangen wird, dass die Krankheit bei mir nicht körperlich ist. Ich habe Testergebnisse, dass ich u.a. zuviel Blei von Abgasen im Körper habe, aber das kann mir anscheinend von einem Psychologen wegtherapiert werden.
Die Hyperhermiebehandlung hat mir schon mal sehr geholfen, aber man ist der Meinung, weil ich immer noch nicht von MCS geheilt bin, bringen solche Behandlungen nichts. Ich soll doch in die Sauna gehen. Ich könnte ein Buch darüber schreiben, was ich mir in Ämtern etc. wiederfahren ist. Z.B. nachdem ich aus meiner Wohnung wegen Unverträglichkeiten ausziehen musste, bei noch verbleibenden Freunden Unterkunft suchte und dann im Wohnungsamt war. Dort sollte ich mich sofort obdachlos melden und in ein Frauenhaus/Unterkunft gehen. Ich hab dann nur geheult und mich schon als Pennerin gesehen, weil mit arbeiten geht seit einem Jahr auch nichts mehr. Die Krankheit an sich ist schon sehr schlimm, aber schlimmer noch sind die Mitmenschen, die sich überhaupt nicht über MCS informieren und ihre eigenen abwertenden Diagnosen stellen.