Falschaussagen der Deutschen Rentenversicherung

Falschaussagen der Deutschen Rentenversicherung

Beitragvon Amazone » Donnerstag 17. Mai 2007, 16:50

Wir sollten gemeinsam gegen diese "Falschaussagen" der Deutschen Rentenversicherung vorgehen.


[PDF]
DEUTSCHE RENTENVERSICHERUNG LEITLINIEN FÜR DIE SOZIALMEDIZINISCHE ...
Dateiformat: PDF/Adobe Acrobat - HTML-Version
umweltbezogenen Überempfindlichkeitssyndrom (= IEI) kommt es häufig zur Chronifizierung, ... In: Der Medizinische Sachverständige, 2006, 102, 4: 139 – 146 ...
http://www.deutsche-rentenversicherung-bund.de/.../empfehlung_psychische_störungen_2006_pdf - Ähnliche Seiten

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Falschaussagen der Deutschen Rentenversicherung

Beitragvon Alex » Donnerstag 17. Mai 2007, 17:29

Hallo Amazone,
ich komme über den Link nicht rein.
Kannst Du nachsehen ob er stimmt oder ist
ein Login notwendig?

Interessiert mich sehr, danke für Hilfe,
Alex
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Falschaussagen der Deutschen Rentenversicherung

Beitragvon Amazone » Donnerstag 17. Mai 2007, 18:05

Hallo Alex,

nein, es ist kein Login notwendig. Hier noch einmal der Link. Wenn's dann immer noch nicht klappt, dann bitte ergoogeln unter "DRV Empfehlung Psychische Störungen 2006".

http://www.deutsche-rentenversicherung-bund.de/.../empfehlung_psychische_störungen_2006_pdf

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Falschaussagen der Deutschen Rentenversicherung

Beitragvon Alex » Donnerstag 17. Mai 2007, 19:18

Das ist der Passus der uns betrifft.
Ich habe es mit zwei Blicken überflogen. Das ist unerhört, fachlich falsch und
muß über die entsprechenden Verbände angegangen werden.

3.6.7 Spezielle Syndrome: "Chronic Fatigue-Syndrom" (CFS) bzw.
"Multiple Chemical Sensitivity-Syndrom" (MCS)/
"Idiopathic Environmental Intolerances" (IEI)

Die unter den Begriffen „Chronic Fatigue-Syndrom“ (CFS) bzw. ”Multiple Chemical Sensitivity”
(MCS) zusammengefassten Beschwerdebilder haben wegen der problematischen Vermengung
von symptomatischer Ebene, Syndrom-Ebene und nosologischer Zuordnung bislang
keinen Eingang in die international gängigen Diagnoseklassifikationssysteme gefunden.
Der Begriff “Multiple Chemical Sensitivity” ist mittlerweile durch den Begriff der “Idiopathic
Environmental Intolerances” (IEI) ersetzt worden. Bei Betroffenen mit einem unspezifischen
umweltbezogenen Überempfindlichkeitssyndrom (= IEI) kommt es häufig zur Chronifizierung,
die sich nicht mit einem ausschließlich toxikologisch-allergologischen Ansatz erklären lässt.
Auch die 10. Revision der von der Weltgesundheitsorganisation (WHO) herausgegebenen
”Internationalen statistischen Klassifikation der Krankheiten und verwandter Gesundheitsprobleme”
(ICD-10) geht bei CFS bzw. MCS/IEI wegen der fehlenden wissenschaftlichen
Evidenz nicht von eigenständigen Krankheitsentitäten aus, zumal toxikologisch und immunologisch
keine die Symptomatik erklärenden Befunde ermittelt werden können.
In der anerkannten Fachliteratur herrscht hingegen Einigkeit darüber, dass MCS-/IEIBetroffene
gleichzeitig über deutlich erhöhte psychische Beeinträchtigungen wie Ängstlichkeit,
Depressivität oder diffuse, unterschiedlich ausgeprägte Körpersensationen berichten.
Die Frage, ob die Häufung aktueller psychischer Störungen für eine ”biogene” oder ”psychogene”
Ätiologie der MCS/IEI spricht, ist aus wissenschaftlicher Sicht noch nicht geklärt.
Von einer neuronalen Chemie-Hypothese ausgehend werden u. a. eine biologische Konditionierung
bei der Exposition gegenüber Gerüchen und Atemwegsirritantien sowie immunologisch-
allergische Mechanismen diskutiert. Die zugrunde liegende Überempfindlichkeit könnte
durch verschiedene Ursachen wie psychosozialen Stress hervorgerufen werden.
Psychogene Erklärungsansätze rücken die manifeste psychische Störung der Betroffenen
als Angsterkrankung, klinisch relevante Depression oder als somatoforme Störung in den
Vordergrund. Verschiedene Autoren beobachten auch, dass unter MCS/IEI klinische Fehldiagnosen
subsumiert werden, das heißt, dass es sich zum Teil um Frühformen psychischer
Erkrankungen handelt. Weiterhin wird ein ”belief system” als kulturgebundenes Erklärungsmodell
diskutiert, mit dessen Hilfe unspezifische Körperbeschwerden interpretiert werden
und das von Medien, Heilpraktikern, Ärzten und verschiedenen Institutionen etabliert und
unterstützt wird.
Auch beim ”Chronic Fatigue-Syndrom”, dessen klinisches Bild sich in vielen Bereichen mit
dem der ”Multiple Chemical Sensitivity” überschneidet, wird in der Fachliteratur auf die Ähnlichkeit
mit dem unter ”Neurasthenie” operationalisierten Krankheitsbild (ICD-10: F48.0) verwiesen.
Insgesamt betrachtet erscheint eine psychische Ätiologie sowohl bei CFS als auch bei
MCS/IEI in vielen Fällen wahrscheinlich. Die bisherigen klinischen Erfahrungen in universitären
Fachambulanzen und stationären Fachabteilungen lassen zumindest eine hohe psychische
Komorbidität bei dieser Störungsgruppe als gesichert erscheinen.
Im Rahmen der Sachaufklärung ist die komplexe Problematik der Betroffenen auf unterschiedlichen
Ebenen zu berücksichtigen. Dies gilt - in Anlehnung an die von der WHO herausgegebene
ICF - sowohl für den somatischen Bereich als auch für die psychischen und
sozialen Beeinträchtigungen.
In der qualifizierten fachärztlichen Begutachtung sind die körperlichen Befunde und die technisch-
apparativen Zusatzbefunde in sorgfältiger Form zu erheben und zu bewerten. Darüber
hinaus ist auch die psychische und soziale Situation in die Gesamtbeurteilung des einzelnen
Versicherten einzubeziehen.
Für die Beurteilung des qualitativen und quantitativen Leistungsvermögens spielt dabei weniger
die unmittelbare diagnostische oder ätiologische Zuordnung der Symptomatik eine Rolle,
als vielmehr das Ausmaß der individuellen Fähigkeits- und Funktionsstörungen in Hinblick
auf das Leistungsbild im Erwerbsleben.
Die Prognoseabschätzung darüber, ob eventuell bestehende Leistungseinbußen der Versicherten
als irreversibel bzw. chronisch anzusehen sind, kann daher nur im Einzelfall und
nicht allein auf der Grundlage einer umstrittenen diagnostischen Kategorie vorgenommen
werden.
Die Forderung nach einer Vermeidung von (hypothetischen) Trigger-Substanzen im Berufsleben
(Nocebo) als mögliche neurotoxische Einwirkung und eine daraus abgeleitete Frühberentung
ist wissenschaftlich - wie oben ausgeführt - nicht begründbar.
Hinsichtlich der medizinischen Rehabilitation in psychosomatisch - psychotherapeutischen
Facheinrichtungen ist anzumerken, dass die differenzielle Zuweisung von Versicherten zu
diesen Maßnahmen auf der Grundlage eines ganzheitlichen Krankheitsverständnisses erfolgt
und die hier angebotene Behandlung der Symptomatik dem gegenwärtig anerkannten
Wissensstand entspricht. Unter verhaltensanalytischen Aspekten kommt insbesondere der
Überwindung von Verstärkungs- und Vermeidungsreaktionen eine Bedeutung zu, wenn die
Betroffenen lernen sollen, soziale Fertigkeiten zu trainieren und die Änderung dysfunktionaler
Kognitionen und ”belief systems” einzuüben.
Nach Ausschöpfung aller rehabilitativen Optionen wird sich bei CFS- bzw. MCS- / IEIBetroffenen
eine Frühberentung im Einzelfall möglicherweise nicht vermeiden lassen. Dies
kann aus sozialmedizinischer Sicht allerdings nur auf der Grundlage einer umfassenden Gesamtbeurteilung
der qualitativen und quantitativen Leistungsfähigkeit erfolgen, in die die verschiedenen
Gesichtspunkte einschließlich der tatsächlich ermittelbaren Fähigkeitsstörungen
Eingang finden müssen.
Alex
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Beitragvon Mary Poppins » Donnerstag 17. Mai 2007, 21:28

Das ist böse, unwürdig und gemein!
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Falschaussagen der Deutschen Rentenversicherung

Beitragvon Alex » Donnerstag 17. Mai 2007, 22:19

Stimmt Mary,

nur damit können wir sie nicht umstimmen.
Wir sollten zusammen überlegen, welche Schritte einzuleiten sind,
damit diese Aussagen korregiert werden.

Grüße,
Alex
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Falschaussagen der Deutschen Rentenversicherung

Beitragvon Lawya » Freitag 18. Mai 2007, 13:59

Die DRV umstimmen? Solange solche Gutachter dieses schreiben!
Ich bin ehrlich stinksauer. Ich kann nicht nachvollziehen, dass die Mediziner überhaupt diesen Quatsch propagieren und glauben, aber:
"Wessen Brot ich ess', dessen Lied ich sing'! "
Da ist Geduld angesagt und die hat keiner mehr. Es ist derselbe Shit wie mit der globalen Erwärmung.
Ich weiß nicht wie weit wir noch von dem Wendepunkt entfernt sind.

Die sind so gewieft, diese "Chemiefreunde" und die Hersteller halten sich von den Eigenproduktionen fern.

Eine "Falschaussage" ist ein juristischer Begriff und diesen halte ich im Zusammenhang mit einer Broschüre oder Leitlinie für nicht korrekt. Anders sieht es aus, wenn ein Gutachter dies vor Gericht erläutert. Leider kann er sich auf die "negative" Literatur zu dem Thema stützen.
Also: muntert mich irgendwie mit ner Idee auf, Leute!
Ich fände es auch mal interessant, diese Versuchskaninchen aus den angeblichen Negativstudien kennenzulernen.
Lawya
 

Deutschen Rentenversicherung

Beitragvon Alex » Freitag 18. Mai 2007, 20:34

Hallo Lawya,
was hälst Du von einer fundierten Eingabe beim Petitionsausschuss.
Der muß überprüfen und es bestünde die Möglichkeit
Literatur anzuführen, die bergeweise vorhanden ist.
Übrigens die Neagativliteratur ist meistens sehr dünn formuliert und
basiert zu über 95% auf Meinung und nicht auf wissenschaftliche Fakten.

Grüße,
Alex
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Falschaussagen der Deutschen Rentenversicherung

Beitragvon Lawya » Freitag 18. Mai 2007, 20:45

Ja Alex, habe ich gerade in nem anderen Thread gepostet. Es muss fundiert sein. Man hält die MCS-Leute ja eh für Spinner, weil so viele Märchen darüber geschrieben werden, ich nenn' sie mal "Chemie-Lover".
Aber eines Tages dreht sich alles um und die Gesunden sind in der Unterzahl wenn es so weiter geht.
Da wird es wohl erst mal um Fakten, Fakten, Fakten gehen.
Man muss es mal mit dem Geld probieren, was die Nichtbehandlung (und Falschbehandlung durch Psychater -> gibt es bald noch andere Fachärzte?) kostet und andere Sachen.
Es gibt auch hellhörige Ärzte, aber immer schön gucken, wessen Bücher die lesen und wessen Fortbildungsveranstaltungen besucht werden.
Vielleicht kann man auch dem größten Chemie-Rüpel oder größten Chemie-Lover einen Preis verleihen?
Vielleicht geht es mit Witzen auf Youtube oder den neuen I-Net-Nachrichten wo die "Chemie/Psycho-Begründungen" mal als Lacher in den Dreck gezogen werden können.
Sorry, ich musste das mal so formulieren.
Lawya
 

Falschaussagen der Deutschen Rentenversicherung

Beitragvon Betty Zett » Samstag 19. Mai 2007, 11:01

Ob diese Leitlinie überhaupt vom Hauptvorstand der Rentenversicherung abgesegnet ist?
Mag sein, daß sie ein Alleingang dieser Arbeitsgruppe ist.
Die Rentenversicherung kann sich offiziell solchen Schwachsinn eigentlich nicht leisten.
Betty Zett
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Falschaussagen der Deutschen Rentenversicherung

Beitragvon Amazone » Samstag 19. Mai 2007, 15:38

Hallo Betty,

die Namen der an der Erstellung solcher Leitlinien beteiligten "Koryphäen" wie Förster, Hausotter, Henningsen & Co. die "umweltbezogene Gesundheitsstörungen" als "moderne Leiden", Rentenneurose, somatoforme Funktionsstörungen sind hinlänglich bekannt. Siehe hierzu auch AWMF Leitlinie Somatoforme Störungen Nr. 9: Umweltbezogene Körperbeschwerden.

Fragt sich nur, wer psychisch gestört ist.

VG Amazone
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Falschaussagen der Deutschen Rentenversicherung

Beitragvon Alex » Samstag 19. Mai 2007, 18:01

Das ist der Leitlinien Ausschuss:

Dr. E. V. Grosch
K. Fischer
Dr. H. Irle
Dr. C. Kruse
Dr. R. Legner

Kann einer von Euch etwas sagen zu diesen Herren?
Oder hat jemand Zeit zum Recherchieren?

Gruß,
Alex
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Falschaussagen der Deutschen Rentenversicherung

Beitragvon Silvia K. Müller » Montag 28. Mai 2007, 16:19

Dr. Hill von der SHG Wiesbaden hat einen Protest gegen diese Leitline
verfasst. Wir stellen sie in Kürze online zur Verfügung, damit jeder
sie unterzeichnen kann und senden sie an die Mailverteilergruppen.

Besten Dank an Herrn Dr. Hill, dass er die Initiative ergriffen hat,
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Falschaussagen der Deutschen Rentenversicherung

Beitragvon Amazone » Montag 28. Mai 2007, 16:29

Das ist ja Spitze! Auch meinen herzlichen Dank für die Fortsetzung meiner Arbeit an Dr. Hill.

Nicht zu vergessen, dass MCS im alphabetischen ICD mit T 78.4 gelistet ist und seltsamerweise in der für das SGB geltenden numerischen Version unter T 78.4 nur von Allergien die Rede ist, aber auch nicht von F-Diagnosen für psychische Erkrankungen etc.

Gruß Amazone
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Falschaussagen der Deutschen Rentenversicherung

Beitragvon Amazone » Sonntag 30. September 2007, 18:55

Hallo Silvia,

was ist eigentlich aus dem Protest von Dr. Hill gegen diese Leitlinie geworden? Du wolltest ihn doch hier einstellen, damit jeder das unterschreiben kann.

Es ist höchste Zeit, weil "Oberguru" Peter Henningsen die AWMF-Leitlinien zu somatoformen Funktionsstörungen neu verfasst.

Gruß Amazone
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Falschaussagen der Deutschen Rentenversicherung

Beitragvon Silvia K. Müller » Montag 1. Oktober 2007, 09:06

Hallo Amazone,

der Brief wurde per Mail weitergeleitet und nicht hier eingestellt.
Wer ihn in Originalform mit Liste zum Unterzeichnen möchte, kann ihn über csn.deutschland@gmail.com
anfordern.

Viele Grüsse,
Silvia



Protest gegen die ungerechtfertigte Psychiatrisierung von Umwelt-/Chemikalien-Kranken
durch die Deutsche Rentenversicherung (DRV)

In ihren „Leitlinien für die sozialmedizinische Beurteilung von Menschen mit psychischen Störungen“ vom 25. Oktober 2006 werden Krankheiten wie das „Chronic Fatigue-Syndrom“ (CFS) und das „Multiple Chemical Sensitivity-Syndrom“ (MCS) als „spezielle Syndrome“ aus dem psychiatrischen Formenkreis behandelt. Begründet wird dies damit, dass

- nach der WHO-Klassifikation der Krankheiten (ICD-10) wegen angeblich „fehlender wissenschaftlicher Evidenz nicht von eigenständigen Krankheitsentitäten“ ausgegangen werden könne, weil „toxikologisch und immunologisch keine die Symptomatik erklärende Befunde ermittelt werden“ könnten,
- die Überempfindlichkeit sowie die chronische Erschöpfung wegen der weit verbreiteten psychischen Beeinträchtigungen der Patienten auf psychosozialen Stress sowie andere psychogene Erklärungsansätze wie Angsterkrankungen, Depressionen oder somatoforme Störungen zurückzuführen sei.

Die DRV kommt zu dem Schluss, dass „die Forderung nach einer Vermeidung von … Triggersubstanzen im Berufsleben (Nocebo) als mögliche neurotoxische Einwirkung und eine daraus abgeleitete Frühberentung wissenschaftlich … nicht begründbar“ sei. Die DRV empfiehlt außerdem den behandelnden Ärzten ausschließlich eine psychosomatische und psychotherapeutische Behandlung. Dabei soll im Rahmen einer Verhaltenstherapie insbesondere „die Änderung dysfunktionaler Kognitionen und „belief systems“ geübt“ werden.

CFS- und MCS-Patienten werden demnach ausdrücklich von einer offiziellen Institution pauschal als „eingebildete Kranke“ und Hypochonder beurteilt, die durch Psychotherapie von ihrem falschen Glauben umerzogen werden müssen. Dies geschieht zu einer Zeit, in der

- die Krankheitsbilder CFS und MCS durch Tausende von wissenschaftlichen Arbeiten in Fachzeitschriften dokumentiert und diagnostisch von ähnlichen Krankheitsbildern wie „somatoforme Störungen“ eindeutig abgrenzbar sind,
- die auslösenden Ursachen von MCS und CFS durch Chemikalien (und andere Umwelteinflüsse) ebenso wissenschaftlich dokumentiert und nachgewiesen sind,
- sich die Anzeichen dafür mehren, dass Chemikalien für eine Vielzahl weiterer chronisch entzündlicher Krankheiten (wie z.B. Arterosklerose, rheumatische Erkrankungen, Infarkte, multiple Sklerose) neben MCS und CFS verantwortlich gemacht werden können. Man spricht hier von chronisch-entzündlichen Multisystem-Erkrankungen.

Wir protestieren hiermit scharf gegen die von der Deutschen Rentenversicherung offiziell angeordnete und wissenschaftlich unbegründete Psychiatrisierung von Patienten mit umweltbedingten Erkrankungen.
Die Leitlinien der DRV missachten den aktuellen Stand der umweltmedizinischen Forschung offenbar im Interesse von möglicherweise regresspflichtigen Verursachern wie die Hersteller und Anwender von Chemikalien. Sie verhindern ferner die für jede erfolgreiche Therapie notwendige Voraussetzung: eine effektive Chemikalienvermeidung.

Die mit den Leitlinien verbundene Verabreichung von Psychopharmaka (z.B. Antidepressiva, Neuroleptika) an Umweltpatienten stellt zudem aus unserer Sicht einen medizinischen Kunstfehler dar, mit dem Krankheitssymptome und –Verlauf schwerwiegend verstärkt werden können. Es handelt sich somit um vorsätzliche Körperverletzung, mit der das Grundrecht auf körperliche Unversehrtheit missachtet wird. Die vorgesehene psychotherapeutische Zwangsumerziehung von Patienten mit dysfunktionalen Kognitionen und „belief systems“ stellt eine offiziell angeordnete Gehirnwäsche von Menschen dar, deren Bewusstsein für das herrschende politische System „dsyfunktional“, d.h. hinderlich für dessen Interessen ist – ein Zustand, der jedem demokratischen Gesellschaftssystem ins Gesicht schlägt!

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