Pestizidkanone im Einsatz

Pestizidkanone im Einsatz

Beitragvon Dundee » Donnerstag 17. Mai 2007, 14:42

Zum zweiten Mal für diese Woche habe ich am heutigen Himmelfahrtstag
eine Pestizidkanone im Einsatz gesehen, die Strassenbäume mit Hochdruck
mit Pestiziden oder Herbiziden einnebelt. Die Pestizidkanone befindet sich
an einem Trecker, an dem vorne ein riesiges Spritzfass befestigt ist. Der Sprühnebel
wird mit Hochdruck ca. 10 m hoch in die Bäume gepustet. Hinter dem Trecker
fährt ein Begleitfahrzeug (Unimog) mit einem riesigen Warnschild mit Blicklicht.
Heute fuhr direkt hinter dem Konvoi ein Cabriolet. (Photos habe ich, dank meinem Sohn)

Weiß jemand, was hier an öffentlichen Straßen in NRW in die Bäume gepustet wird?

Morgen rufe ich den NABU an, denn was hier mit der Natur und den Jungvögeln passiert
ist unerhört. Was mit Menschen ist, die das Zeug abkriegen, wird schätze ich
keine interessieren. Mir ist jetzt noch das ganze Gesicht taub, obwohl die Lüftung
im Auto zu war.
Dundee
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Pestizidkanone im Einsatz

Beitragvon Dundee » Donnerstag 17. Mai 2007, 15:01

Trotz intensiver Internetnachforschung kann ich nicht rauskriegen,
was hier gespritzt wird.

Für Hinweise wäre ich sehr dankbar, mein Gesicht ist nun vollständig taub,
Dundee
Dundee
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Pestizidkanone im Einsatz

Beitragvon Dundee » Donnerstag 17. Mai 2007, 15:34

Ich bin ein Stück weiter, das wird offensichtlich bekämpft:

Der Eichenprozessionsspinner kommt an der Stiel- und Traubeneiche, sowie an der Amerikanischen Roteiche vor. Er neigt besonders bei milder Witterung zu Massenvermehrungen, wobei lichte Eichenwälder, Bestandsränder, Straßen- und Einzelbäume bevorzugt werden.

Am Niederrhein trat diese ursprünglich seltene Insektenart zuerst 2001 zwischen Kevelaer und Geldern auf. Begünstigt durch das milde Klima der letzten Jahre hat sich der Eichenprozessionsspinner bis zum Jahre 2006 jedoch sehr rasch über die Kreisgebiete Kleve und Wesel weiterverbreitet.

Das Kernproblem stellen die feinen Raupenhaare dar, die beim Menschen und Tieren verschiedene allergische Reaktionen hervorrufen können.

Bekämpfung durch Einsatz von Pflanzenschutzmitteln
Im Frühjahr besteht die Möglichkeit die Raupen mittels biologischer Pflanzenschutzmittel (Bazillus thuringiensis Präparate) schon in den ersten beiden Larvenstadien zu bekämpfen. Zu diesem Zeitpunkt sind auch noch keine Gifthaare ausgebildet worden. Vorausgesetzt ist ein frühzeitiges Erkennen, wobei davon auszugehen ist, das schon zuvor erkannte Befallsorte wiederum betroffen sein werden. Das genannte Mittel hat nur auf Raupen und nicht auf andere Tierarten oder Menschen eine Wirkung.

Völlig biologisch war das Zeug nicht, mir gehts immer noch schlecht und das Gesicht ist noch taub.
Dundee
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BINGO - Pyrethroide

Beitragvon Dundee » Donnerstag 17. Mai 2007, 15:43

Jetzt weiß ich was benutzt wurde, von wegen nur bio: NERVENGIFTE

E i n ze l s t a m m - / B e s t a n d sweise Ap p l i k at i o n
von gegen freifessende Schmetterlingsraupen
zugelassenen Insektiziden (Häutungshemmer,
Bacillus thuringiensis Präparate,
Pyrethroide) mit Bodengerät/Luftfahrzeug
im öffentlichen Grün und im Wald.
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Pestizidkanone im Einsatz

Beitragvon Juliane » Donnerstag 17. Mai 2007, 16:01

Juliane
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Pestizidkanone im Einsatz

Beitragvon Juliane » Donnerstag 17. Mai 2007, 16:04

Hallo,

auf dem link kann man sehen was gerade gespritzt wird.

Weiter Informationen auch unter dem Wetterservice Donnerwetter.

Gruß Juliane
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Pestizidkanone im Einsatz

Beitragvon Amazone » Donnerstag 17. Mai 2007, 17:01

Hallo Juliane,

siehe hierzu auch diesen Link:

[PDF]
Liste der zertifizierten GEP-Versuchseinrichtungen
Dateiformat: PDF/Adobe Acrobat - HTML-Version
Westfalen als Landesbeauftragter. - Pflanzenschutzdienst -. Nevinhoff 40 ... Dienstleistungszentrum Ländlicher Raum Rheinpfalz ...
http://www.bvl.bund.de/.../zul__dok__GEP__liste,templateId=raw,property=publicationFile.pdf/zul_dok_GEP_liste.pdf

Gruß Amazone
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Vergifter unterwegs

Beitragvon Alex » Donnerstag 17. Mai 2007, 17:43

Das ist ja unglaublich Dundee, hoffentlich gehts Dir bald besser.


@ Amazone,
ich komme über den Link nicht rein.
Kannst Du nachsehen ob er stimmt oder ist
ein Login notwendig?

Interessiert mich und andere bestimmt auch sehr, danke für Hilfe,
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Der Kampf gegen die Raupen ist pervertiert

Beitragvon Alex » Donnerstag 17. Mai 2007, 17:46

Lest das bitte durch, eine Meldung von vergangenem Jahr. In meinen Augen völlig pervertiert die Sache.
Einer von uns, der durch Pyrethroide krank ist und in den Sprühnebel oder die Drift kommt ist in
Lebensgefahr.

Makaber dazu der Passus mit den Grabsteinen.....


Bekämpfung der Eichenprozessionsspinner
Kategorie:
Das Umweltamt informiert

Herausgeber:
Gemeinde Oftersheim - Umweltamt


Die Gemeinde Oftersheim, vertreten durch das Kreisforstamt des Rhein-Neckar-Kreises, Forstbezirk Rheintal, beabsichtigt im Zeitraum Anfang/ Mitte nächster Woche (genauer Termin wird kurzfristig in der Presse bekannt gegeben) in einzelnen Gemeindewalddistrikten eine Waldschutzmaßnahme gegen den Eichenprozessionsspinner durchzuführen. Dabei wird auf Teilflächen ein biologisches Pflanzenschutzmittel durch einen Hubschrauber ausgebracht. Die Maßnahme wird von der Gemeinde Oftersheim nur aus Gründen der Fürsorgepflicht gegenüber der Bevölkerung vorgenommen. Die Brennhaare des Eichenprozessionsspinners können bei Menschen starke allergische Reaktionen bis hin zu Atembeschwerden und Atemallergien hervorrufen. Die Gemeinde Oftersheim bittet um Verständnis für die notwendigen Bekämpfungsmaßnahmen und die hierdurch eventuell auftretenden Unannehmlichkeiten.

Die Ausbringung des Pflanzenschutzmittels erfolgt unter fachlicher Leitung des Landratsamtes, des Regierungspräsidiums Freiburg und unter wissenschaftlicher Begleitung durch die Forstliche Versuchs- und Forschungsanstalt Baden-Württemberg. Das Pflanzenschutzmittel ist in keine Giftklasse eingestuft und ist für Menschen, Tiere, Bienen, Fische und Grundwasser ungefährlich und wird auch von der Natur wieder sehr leicht abgebaut. Um eine größere Wirksamkeit zu erzielen wird dem Pflanzenschutzmittel ein Haftzusatz beigefügt, der nach dem Trocknen milchigweiße bis gelbliche Flecken hinterlässt. Dadurch kann es bedauerlicherweise gerade auf dem Friedhof zu leichten Verschmutzungen auf den Grabsteinen kommen. Wenn dies der Fall sein sollte, lassen sich die Flecken problemlos wieder mit Wasser entfernen. Der Hubschrauber kann zwar die Bäume punktuell genau besprühen, bei leichtem Wind ist jedoch eine Abdriftung des Mittels möglich, was dann eventuell zu den angesprochenen Verschmutzungen führen kann.

Während der Befliegungsmaßnahme ist es erforderlich die betroffenen Flächen und Zufahrten zu sperren: Friedhof, Parkplatz am Schützenhaus und Teilbereiche oberhalb der Friedenshöhe. In den genannten Bereichen sind die Parkverbotsschilder zu beachten.

http://www.oftersheim.de/mitteilung/1489
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Pestizidkanone im Einsatz

Beitragvon Amazone » Donnerstag 17. Mai 2007, 18:10

Hallo Alex,

ich weiß leider nicht woran das liegt. Gib doch einfach in Google den Suchbegriff "GEP Liste" ein. Dann erscheint der Link.

Gruß Amazone
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Pestizide im Einsatz

Beitragvon Amazone » Donnerstag 17. Mai 2007, 18:18

An alle nur zur Info:

nachdem ich neulich heftige Reaktionen auf ein kleines Stück von einem Apfel aus deutschen Landen hatte, habe ich Kontakt mit dem Pflanzenschutzmittelexperten von Elbeobst aufgenommen. Mir wurde eine 14 Seiten lange Liste zugefaxt, welche PSM dort eingesetzt werden! Unglaublich, aber leider wahr! Außerdem wurde mir gesagt, dass seit der Erntezeit im Oktober und der langen Lagerzeit bis April höchstens noch Rückstände von 3 PSM vorhanden sein könnten.

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