von Stier » Montag 31. Dezember 2007, 16:45
Im Blog der Frankfurter Rundschau (Thema: MCS) entdeckte ich einen interessanten Kommentar von Waldmadel, der zum obigen Thema von Maria passt:
Prof. Eikmann und seine Unbedenklichkeitsbescheinigungen bei der Problematik von Müllverbrennungsanlagen
1. 596. Kommentar von: Waldmadel
Geschrieben am 6. Dezember 2007 um 22:35 Uhr
Der besagte Artikel in der FR hat mich zugegebenermaßen ziemlich erschrecken lassen. Auch ich habe in diesem Jahr einem Journalisten ein Interview gegeben und ein großer Artikel ist in unserer Tageszeitung erschienen, in der auch mein behandelnder Arzt zu Wort kam.
Wahrscheinlich kann ich froh sein (auch wenn es eigentlich traurig ist), dass der Journalist selbst schon am eigenen Leib erleben musste, wie ignorant ein Teil der Ärzte sein kann. Er hatte sehr viel Verständnis und berichtete sehr einfühlsam. So haben sich einige Betroffene bei mir gemeldet, die sich in diesem Bericht wiedergefunden haben.
Wäre es mir so ergangen wie Frau Jung, ich glaube, ich hätte einen Schock fürs Leben bekommen. Es wäre mir sehr peinlich gewesen, wenn man mich wie sie öffentlich als eingebildete Kranke dargestellt hätte, die eine Krankheit haben "will", die es gar nicht gibt, nach Eikmanns Auffassung.
Für uns Betroffene ist es ziemlich klar, welche Absicht Herr Eikmann verfolgte, ebenso wie seine beiden, in meinen Augen verbündeten, Kollegen. Diese Namen sind ja unter Betroffenen mittlerweile nicht mehr so unbekannt.
Herrn EIKMANN habe ich sogar in einer Situation PERSÖNLICH erleben müssen, als er als "umweltmedizinischer" Gutachter für die MÜLLINDUSTRIE tätig war.
Trotz Einwände eines renommierten, in Deutschland sehr bekannten Toxikologen und anderer Fachleute, bescheinigt Eikmann gern die UNBEDENKLICHKEIT von MÜLLVERBRENNUNGSANLAGEN.
Trotz Dioxinbelastung in der Umgebung, trotz unzähliger giftiger Rauchgase, trotz unzähliger unbekannter Giftgemische, trotz Feinstäube die aus dem Schlot aufsteigen und das in unmittelbarer Wohngebietslage.
Was soll man von industrienahen Ärzten auch erwarten? Ganz sicher nichts, was dem Kranken weiterhilft.
So ist für mich schon vorher klar, in welche Richtung die Äußerungen gehen, wenn ich nur EIKMANNS Namen lese.
Es gehört natürlich schon etwas Mut dazu, die Dinge beim Namen zu nennen, wie sie nun einmal für MCS-Kranke sind. Denn die Macht ist auf Seiten derjenigen, die das Geld haben.
Und das sind nicht die MCS-Kranken, die für ihre Krankheit auch noch selbst aufkommen müssen, es ist nun mal in unserem Fall die Pharma- bzw. chemische Industrie.
Allerdings sollte jeder, auch der sich bisher noch bester Gesundheit erfreuen konnte bedenken, dass auch er eine Gen- bzw. Enzymkonstellation in sich tragen könnte, durch die er morgen selbst zu den Betroffenen gehören kann oder auch seine Kinder.
Es tut mir sehr leid, Frau Jung, was Ihnen wiederfahren ist. Sie wollten sicher in bester Absicht anderen Betroffenen helfen, in dem sie von ihrem Schicksal erzählten. Ich habe selbst erfahren wie dankbar Menschen sind, wenn sie merken, sie stehen mit ihrem Problem nicht mehr allein und wissen, wohin sie sich in ihrer Not mal wenden können.
Ich möchte Ihnen trotz allem danken für Ihren Mut. Wer von MCS betroffen ist, der weiß, was er von ihren Worten halten darf und von den Worten Herrn Eikmanns. Den Kranken haben sie sicher ein bisschen Licht in das Dunkel ihrer Erkrankung bringen können.