David Servan-Schreiber, der an einem Gehirntumor erkrankte, überlegt in seinem Buch "Das Anti Krebs Buch" welche Rolle Pestizide bei der Entstehung von Gehirntumoren und anderen Krebserkrankungen spielen könnten:
"Einige Gehirntumoren, darunter auch die Form, die ich hatte, reagieren auf Xenoöstrogene. In einer kürzlich erschienen Studie wurde nachgewiesen, dass bei Landwirten, die regelmäßig Pestiziden und Fungiziden ausgesetzt sind, ein erhöhtes Risiko für Gehirntumoren besteht.
Von 1963 bis 1970 spielte ich ab dem Alter von zwei Jahren in der Umgebung unseres Hauses in der Normandie in Maisfeldern, die mit Atrazin besprüht worden waren.
Mein ganzes Leben lang bis zu dem Tag, an dem man bei mir Krebs diagnostiziert, trank ich Milch, aß Eier, Yoghurt und Fleisch von Tieren, die pestizidbehandelten Mais als Futter erhalten hatten. Ich aß Äpfel mit Schale, die 15 Mal mit Pestiziden eingesprüht worden waren, bevor sie in den Laden kamen.
Ich trank Leitungswasser, das aus kontaminierten Flüssen und Grundwasserbeständen stammte (Atrazin wird bei der Trinkwasseraufbereitung meist nicht herausgefiltert).
Meine beiden Cousinen, die Brustkrebs hatten, spielten in den gleichen Feldern in der Normandie, tranken das gleiche Wasser und aßen die gleichen Lebensmittel wie ich.
Wir werden nie erfahren, welche Rolle Atrazin oder andere landswirtschaftliche Chemikalien bei unseren Krebserkrankungen spielten. Viele andere Kinder aus der Gegend wurden nicht krank, aber wie entscheidet man, ob das Risiko 'tragbar' war."
David Servan-Schreiber, Das Anti Krebs Buch, Seite 128