Chemieunfall - Rauchwolke zieht Richtung Köln

Chemieunfall - Rauchwolke zieht Richtung Köln

Beitragvon Anne » Montag 17. März 2008, 23:41

Hallo,

wieder ein Chemieunfall. Diesmal in Köln, Chemiepark Dormagen. Die Rauchwolke soll sich am Abend ca. 500 über Köln befunden haben. Angeblich besteht für die Menschen dort keine Gefahr.
Ich habe mittlerweile allerdings damit ein Problem, solches Schönreden noch zu glauben. Acrylnitril und Ethylen sollen angeblich vollständig verbrannt sein. Aus meinem Chemieunterricht weiß ich aber noch, dass sich Chemikalien bei Verbrennung kaum in Luft auflösen und wenn mehrere Chemikalien beteiligt sind, sie sogar miteinander reagieren und andere Gifte bilden können. War das nicht so ähnlich?

Aber mit dem Spruch "Es besteht keine Gefahr" sind die Verantwortlichen ganz einfach wieder aus dem Schneider. Sollten sich doch mehr Gifte in der Rauchgaswolke über Köln befinden, als zugegeben wird und sollten Menschen dadurch krank werden, wissen wir doch als MCS-Kranke ganz genau, wie mit diesen Menschen umgegangen wird?

Hier ein Link:

http://nachrichten.netscape.de/Panorama/15-Meter-hohe-Stichflamme-Chemieunfall-Welt_Panorama_1810370-0.html
Anne
 

Chemieunfall - Rauchwolke zieht Richtung Köln

Beitragvon Mari Jo » Freitag 4. April 2008, 14:41

http://www.rp-online.de/public/article/aktuelles/panorama/deutschland/katastrophe/550940?et_cid=10&et_lid=410938&et_sub=topnews:

"Nach dem katastrophalen Großbrand in einem Chemiewerk in Köln-Worringen hat für die Bevölkerung offensichtlich doch ein erhöhtes Krebsrisiko bestanden. Eine unmittelbare Vergiftungsgefahr für die Anwohner bestand aber nicht, sagte der Leiter des Kölner Gesundheitsamtes, Jan Leidel, am Mittwoch. ...

Leidel wehrte sich gegen Vorwürfe, die Stadt habe nach dem Unglück hohe Messwerte von Acrylnitril zurückgehalten. Entscheidend für die Beurteilung der Lage sei ein Grenzwert von 35 ppm (Teile pro Million), der für eine Stunde ohne schwere Beeinträchtigungen tolerabel sei. "Diese Werte sind aber nie gemessen worden", betonte Leidel.
...
Eine ganze Reihe von Messergebnissen habe Werte von rund 5 ppm ergeben, hieß es. Lediglich zwei Mal habe man tagsüber einen Wert von 18 ppm am Rand eines Wohngebiets und in der Nacht 20 ppm am Unglücksort gemessen. "Diese Werte halten wir für Ausreißer", betonte Leidel. ..."

ABER: siehe http://www.presseportal.de/text/story.htx?nr=1165778:

"Stadt Köln hat nach Chemie-Großbrand auch über freigesetzte Blausäure nicht informiert

Nach dem Chemieunfall vor zwei Wochen auf dem Werksgelände der INEOS GmbH im Kölner Norden hat die Stadt Köln die Bürger auch über gemessene Blausäure-Werte in der Luft nicht informiert. ... Nach MONITOR vorliegenden Messergebnissen wurden an mehreren Stellen im Kölner Stadtgebiet Blausäure-Werte festgestellt, die über dem von der Deutschen Forschungsgemeinschaft empfohlenen Grenzwert von 1,9 ppm liegen.

Blausäure gilt unter Fachleuten als hochgiftig und kann bis hin zum Atemstillstand führen.

Der Chemiker Prof. Jürgen Rochlitz, Kommissionsmitglied für Anlagensicherheit: "Das sind Blausäure-Konzentrationen, die im Wohnbereich überhaupt nicht auftreten dürfen. Für Kinder, ältere oder geschwächte Personen sind diese Konzentrationen Ernst zu nehmen. Wie gefährlich das ist, lässt sich nur sagen, wenn man weiß, wie lange die betroffenen Personen den Belastungen ausgesetzt waren.""
Mari Jo
 

Chemieunfall - Rauchwolke zieht Richtung Köln

Beitragvon Clarissa » Freitag 4. April 2008, 15:28

dazu gab es gestern abend einen beitrag auf monitor, wer daran interessiert ist bitte bei mir melden.
Und allen Leugnern zum Trotz, im DIMDI
ICD-10-GM Version 2018 - Stand Oktober 2017 ist MCS immer noch im Thesaurus unter
T 78.4 zu finden und wirklich nur dort und an keiner anderen Stelle!
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