Gesunde, umweltfreundliche Schulen per Gesetz

Gesunde, umweltfreundliche Schulen per Gesetz

Beitragvon Silvia K. Müller » Dienstag 22. Juli 2008, 08:43

Das Gesetz, das es gerade in Missouri verabschiedet wurde, dürfte jeden freuen.
Endlich kann man dort in Schulen durchatmen. Der Gouverneur des US Bundesstaates
hat beschlossen, dass die Schulen des Landes nur noch mit ungiftigen, ökologisch
unbedenklichen Putzmittel gereinigt werden. Missouri ist der dritte Bundesstaat mit
diesem sinnvollen Gesetz zum Wohle der Schüler, Lehrer und der Umwelt.

Mehr dazu im CSN Blog: "Gesunde, umweltfreundliche Schulen per Gesetz"


http://www.csn-deutschland.de/blog/2008/07/22/gesunde-umweltfreundliche-schulen-per-gesetz/
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Silvia K. Müller
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Gesunde, umweltfreundliche Schulen per Gesetz

Beitragvon Lennox » Dienstag 22. Juli 2008, 15:44

Putzmittel zu finden die ungiftig sind und nicht mehr kosten ist echt kein Problem mehr.
In jedem piefigen Drogeriemarkt gibt es irgendein Sensitivprodukt.

Wo hängt's bei den Schulen?
Die kaufen doch Putzmittel in großen Mengen, was als Mittel genutzt werden kann um auf Hersteller Druck auszuüben
endlich Produkte zu liefern, die keine Kinder niederstrecken.

An sich müsste Menschenverstand reichen, statt Gesetze.
Lennox
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Gesunde, umweltfreundliche Schulen per Gesetz

Beitragvon Juliane » Dienstag 22. Juli 2008, 22:05

Heute konnte man in der FR nachlesen, dass die Stadt Rüsselsheim zukünftig
neutrale Putzmittelzur Gebäudereinigung in Schulen einsetzen will:



"Die Luft in Klassenräumen ist voller Allergene. Das erstaunliche Ergebnis einer Studie der Fachhochschule (FH) Wiesbaden belegt: Die meisten Allergie-Auslöser bringen die Jungen und Mädchen selbst mit in die Schule. Und zwar in Form von Haarspray, Deo, Lippenstift, Haargel und Co.

"Wir haben schon in Grundschulen zahlreiche Substanzen gefunden, die aus Kosmetika stammen", sagt Günter Stein, Professor für Umwelttechnik an der FH. Stein und seine 17 Studenten und Studentinnen waren von diesem Ergebnis selbst überrascht. Ursprünglich hatte das Forschungsteam nur nach Benzol und ähnlichen Schadstoffen gefahndet, wie sie im Straßenverkehr entstehen. "Die Werte aus diesen Messungen lagen deutlich unter den Grenzwerten, und wir hätten aufgehört zu forschen, wenn wir nicht schon interessante Spuren anderer Stoffe entdeckt hätten", sagt Stein.

Massenhaft Duftstoffe

Was sie in der exemplarischen Untersuchung fanden, waren massenhaft Duftstoffe wie Menthol, Carvon oder Lilial, die in Kosmetika, Körperpflegemitteln und Waschzusätzen enthalten sind. Zwei Drittel aller in der Luft auffindbaren Allergene, so das Ergebnis, stammten aus diesen Quellen. Der Rest hatte seinen Ursprung vor allem in Putzmitteln, mit denen Böden, Bänke und Tische gewischt werden. Weniger als zehn Prozent kamen aus dem Straßenverkehr.

Dicke Luft
Die Studie der Fachhochschule Wiesbaden über die Belastung von Schulräumen mit Allergenen heißt Susi (Schulraumuntersuchung auf Schadstoff-Immission).

Gesammelt wurden rund 20.000 Einzelwerte; dabei wurden 113 Substanzen erfasst und in ihrer Konzentration gemessen. Quelle der Allergene sind vor allem Kosmetika und Putzmittel.

Die Stadt Rüsselsheim hat die Studie für ihre 17 Schulen in Auftrag gegeben. Die Ergebnisse sind beispielhaft auch für andere Schulen.

Gesetzlich festgelegte Grenzwerte für Allergene gibt es nicht.Die Stoffe seien nicht unmittelbar gesundheitsgefährdend, so Stein, in ihrer Konzentration allerdings bedenklich. Gerade mit Blick auf das noch nicht ausgereifte Immunsystem jüngerer Schülerinnen und Schüler könne man nicht ausschließen, dass durch die Raumluft tatsächlich Allergien ausgelöst würden.

Stein empfiehlt daher, auf Kosmetika und parfümierte Pflegemittel bei Kindern weitgehend zu verzichten - glaubt aber angesichts der "rauen Mengen von Gel und Lippenstift, die die Kinder und Jugendlichen verwenden", kaum an eine Chance, die Stoffe aus den Klasenräumen herauszuhalten. "Mit Kernseife und Nivea allein hätten wir dieses Problem nicht", sagt er. Detlef Schulz, Umweltmediziner und Allergologe in Darmstadt, hält die dicke Luft in Klassenzimmern für nicht sehr problematisch. "Es ist vielleicht unangenehm, wenn der Sitznachbar gar zu sehr nach Gel oder Haarspray riecht", sagt er. Über die Luft könnten durch solche Stoffe allerdings kaum Allergien entstehen.

Anders sieht es bei jenen aus, die selbst Kosmetika in rauen Mengen verwendeten. Dabei, so Schulz, könne es mitunter schon zu Allergien kommen. Die Betroffenen merkten das etwa bei unverträglichem Haargel an einem Juckreiz und der Rötung der Kopfhaut, die sich schließlich schuppt. Dann, so empfiehlt er, solle man das Mittel wechseln oder darauf verzichten. Bei dauerhaften Problemen könne ein Allergietest helfen, der Auskunft darüber gibt, gegen welche Inhaltsstoffe jemand allergisch ist. Mit dem Allergieausweis in der Hand könne man diese dann beim Einkauf vermeiden.

Die Stadt Rüsselsheim, die die Untersuchung der Klassenzimmer-Luft ihrer 17 Schulen in Auftrag gegeben hatte, hat die Schulen bereits aufgefordert, häufiger zu lüften. Außerdem, so Sprecherin Silke Fey, sei man im Gespräch mit der Reinigungsfirma. Diese solle künftig möglichst neutrale Putzmittel verwenden. "Ein Gutes hat das Ergebnis aber auch", sagt Fey. Schließlich stehe fest, dass die gefährlichen Benzole und anderen Stoffe nur in sehr geringen Mengen durch die Fenster in die Klassenzimmer strömten."

http://www.fr-online.de/frankfurt_und_hessen/nachrichten/hessen/?em_cnt=1371054&sid=a0600adb6e037cac796d28325dd7a544
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Gesunde, umweltfreundliche Schule in Deutschland

Beitragvon Alex » Dienstag 22. Juli 2008, 22:13

Toll Juliane, dass jetzt das Thema in die Öffentlichkeit rückt.
Könnte etwas werden, wenn jetzt neutrale Putzmittel Einzug halten sollen.
Das Nächste wäre Duftverbot, Vorbilder gibt es ja in ausreichender Zahl.
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Gesunde, umweltfreundliche Schulen per Gesetz

Beitragvon Alex » Donnerstag 25. September 2008, 09:31

Ein Artikel aus einer Studentenzeitung der University North Mississippi


Cleaners are dangerous

http://media.http://www.studentprintz.com/media/storage/paper974/news/2008/09/25/Opinion/Cleaners.Are.Dangerous-3451209.shtml
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Gesunde, umweltfreundliche Schulen per Gesetz

Beitragvon Energiefox » Donnerstag 25. September 2008, 14:34

Hier im Dorf habe ich mal einer Elternsprecherin auf das Thema Düfte in Schulen angesprochen.
Obwohl sie auch für Zeitungen als Journalisten, neben der Hausfrauentätigkeit (mehrere Kinder)
zeitweise beschäftigt war oder ist. Jedenfalls hatte sie noch nie was von Duftbäume in Schulen
(Duftprobleme sonstiger Art in Schulen ) gehört. Es ist traurig das Thema ist hier auf dem Dorf unbekannt. Ich nehme mal an, hier auf dem Dorf wird nicht so viel pafümiert. Doch meine beiden Neffen spritzten letztens auch mit Parfüm herum, ich habe versucht sie über die Gefährlickeit des Parfums aufzuklären. Da aber Mutter und selbst der Vater sehr unbekümmert mit dem Zeugs hantieren, hat es dann keinen Zweck gehabt. Sie haben oder wollten es nicht einsehen.
Gruß Energiefox
- Editiert von Energiefox am 25.09.2008, 15:12 -
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