von Annamaria » Mittwoch 13. August 2008, 23:42
Das Forum "Umwelt und Gesundheit" in GesundheitPro ist nun schon lange abgeschlossen.
Zum Nachlesen für später möchte ich zusammenfassen und auch die Fragen und Antworten aufführen.
In der Apotheken Umschau vom 15. Juli 2008 war ein Artikel erschienen zu dem Thema Risikofaktor Umwelt: "Wie gesund ist unsere Umwelt?"
In Zusammenhang damit sollte vom 21. bis 23. Juli 2008 ein Forum bei GesundheitPro stattfinden.
Dieses Forum wurde durch GesundheitPro folgendermaßen angekündigt:
"Umwelt und Gesundheit
Von Feinstaub bis Pestizide ? wir sind von Schadstoffen umgeben.
Welche Rolle spielen sie in unserem Leben?
Wie können sie unsere Gesundheit beeinträchtigen?
Die Umweltmediziner Professor Dr. Caroline Herr und Professor Dr. Thomas Eikmann beantworteten Ihre Fragen vom 21. bis 23. Juli."
Die Redaktion eröffnete das Forum dann mit dem Eintrag:
"Dieses Forum ist moderiert, dass bedeutet ...
... Ihre Frage erscheint erst, wenn sie vom Experten beantwortet wurde. Bitte haben Sie Verständnis, dass es manchmal etwas dauern kann, bis Ihr Beitrag für alle sichtbar wird und dass es nicht immer möglich ist, alle Fragen zu berücksichtigen.
Die Redaktion "
Die Beantwortung / Nichtbeantwortung erfolgte durch Frau Prof. Dr. Caroline Herr an zwei Tagen (am 22.07.2008 und am 28.07.2008).
In der 1. Runde am 22.07.2008 wurde von Frau Prof. Dr. Caroline Herr beantwortet :
1
Frage (Pulli - 22.07.2008 06:49)
Suche Hilfe in München
Ich kann seit ca 1 Jahr nicht mehr in meine Haus leben. Ich bekomme neurologische Beschwerden sowie Herzprobleme. Die Ärzte könnten leider nichts finden. Mein Kardiologe hat mir zwar Medikamente verschrieben die ich täglich einnehmen soll. Trotzdem tauchen die Herzbeschwerden auf, sobald ich meine Haus betrete. Die Ärzte raten nur möglichs schnell das Haus zu verkaufen. Mittlerweile tritt dies aber nicht nur zu Hause auf, sondern auch in anderen Räumen. Ich vermute das es von den Bodenbelegen (Parkett/Fliesen) herkommt.
Gibt es eine Anschrift in München/Rosenheim, die mir bei der Klärung der Ursache helfen kann?
Pulli
Antwort: (Prof.Herr - 22.07.2008 17:05)
Umweltmedizinische Beratung gibt es kompetent bei Prof. Nowak in der Arbeits und Umweltmedizin Klinikum Innenstadt, LMU.
2
Frage (Berna - 21.07.2008 09:51)
Umwelt und Gesundheit
Sehr geehrte Damen und Herren,
nachdem bereits in den 90er Jahren mehrere Fälle bekannt wurden, in denen die chemischen Insektizide Permetrin und Deltametrin nach Anwendung in bewohnten Räumen durch Firmen die Bewohner vom Kleinkind bis zum erwachsenen Mann schwer erkrankten, wundere ich mich, dass diese hochtoxischen Mittel noch immer freiverkäuflich sind. Hat man aus diesen Schäden wirklich nichts gelernt oder spielt Prävention weiterhin keine Rolle?
Aus eigenen Erfahrung haben wir feststellen müssen, dass die konsultierten Ärzte damals keinerlei Ausbildung über chronische Intoxikationen hatten und somit größere Gesundheitsschäden nicht verhindern konnten. Obwohl die Symptome wie Übelkeit, Erbrechen, Krämpfe bis hin zum Kehlkopfkrampf alle mit akuten Vergiftungen korrelieren, hat niemand die Ursache erkannt.
Ebenso wurden im Zeitraum von 1990 bis jetzt systematisch die Kliniken abgebaut, die mit hervorragenden Ärzten den chronichen Vergiftungsopfern helfen konnten.
Das scheint in der BRD Methode zu sein. Wie läßt sich das mit dem Auftrag der Medizin, zu heilen, vereinbaren?
Warum läßt man systematisch Schadstoff-Vergiftungsopfer hier im Land im Stich? Sind nicht alle auch Steuerzahler und leisten ihren Beitrag zur Gemeinschaft?
Berna
Antwort: (Prof.Herr - 22.07.2008 17:08)
Der Einsatz von Insektiziden erfordert immer ein sorgfältig Nutzen-Risiko Abwägung. Am Bundesinstitut für Risikobewertung gibt es einen Stelle, die sich spezielle mit Vergiftungen beschäftigt. Ansprechpartner wäre Dr. Hahn.
3
Frage (XXXYYY - 21.07.2008 11:56)
Diagnose?
Sehr geehrte Frau Prof. Herr,
sehr geehrter Herr Prof. Eikmann,
ich habe eine Frage zum Thema "Umwelt und Gesundheit - Wie krank machen Schadstoffe?"
Welche Diagnoseverfahren bieten Sie an, um die individuelle Empfindlichkeit (Suszeptibilität)
des Nervensystems von an Quecksilber oder seinen Verbindungen erkrankten Patienten festzustellen? Wenn nach Ihrer Aussage "Schadstofferkrankte keine Simulanten, sondern ernsthaft krank sind", sollte eine "saubere Befundung" hohe Priorität haben. Kann diese denn eine epicutane Testung leisten?
XXXYYY
Antwort: (Prof.Herr - 22.07.2008 17:10)
Die Umweltmedizinische Ambulanz an der Uni Gießen bietet die komplette Palette der medizinischen Diagnostik im Rahmen einer Vorstellung im Hessischen Zentrum für Klinische Umweltmedizin
4
Frage (Drachenfrau - 22.07.2008 07:43)
Umweltgifte am Arbeitsplatz
Ich arbeite auf dem Gelände eines Kunststoff verarbeitenden Herstellers. (HD+LDPE Folien)
Die Silos für die Granulate stehen ca. 3 m neben unserem Büro.
Manchmal stinkt es schon heftig.
Sind die Ausdünstungen des Granulates auf Dauer gefährlich?
Es ist aufgefallen, das über kurz oder lang alle Mitarbeiter ständig niesen müssen und zu Hause nicht.
Setzt sich vielleicht alles im Teppich fest?
Frage: Können Hauterkrankungen entstehen?
Frage: Können Allergien begünstigt werden?
Frage: Kann Krebs ausgelöst werden?
Ich selber bin in den o.g. Punkten betroffen!
PS. Bin neu hier und kenne mich noch nicht so aus!
Liebe Grüße!
Drachenfrau
Antwort: (Prof.Herr - 22.07.2008 17:11)
indiviuelle arbeitsmedizinischen Diagnostik bieten die Arbeitsmedizinischen Ambulanzen der UNIs München und Erlangen.
5
Frage (Udo_B - 22.07.2008 10:27)
Schadstoffe spielen nur eine begrenzte Rolle??
Herr Prof. Eikmann, Sie schreiben in dem Artikel der AU "Krankheiten haben viele Ursachen....Schadstoffe spielen dabei nur eine begrenzte Rolle und verweisen darauf das die Lebenserwartung der Deutschen stetig steigt. Spielt den die Lebensqualität in Ihren Überlegungen keine Rolle? Was ist mit der ständig steigenden Zahl von Allergikern und Asthmatikern? Haben Sie dies übersehen?
Udo_B
Antwort: (Prof.Herr - 22.07.2008 17:13)
dieser Aspekt wurde nicht übersehen, jedoch gibt es aus wissenschaftlichen Studien verschiedene Hinweise über die Ursache der steigenden Zahlen. Welche Rolle Umweltfaktoren spielen, ist unklar.
6
Frage (sabsissi - 22.07.2008 13:12)
Bitte um Hilfe
Bitte helfen Sie mir. Ich bin ziemlich verzweifelt.
Meine 15-jährige Tochter behauptet seit etwa 1/4 Jahr, ihr würde von meinem Parfüm übel und sie bekäme "Brennen in der Lunge". Ich habe mich mit dem Thema beschäftigt und versucht, ihr zu erklären, dass sie wahrscheinlich irgendwelche eigenartigen Meinungen aufgeschnappt hat, vielleicht in der Schule, und dass da nur vorsichtige Gewöhnung und Psychotherapie helfen. Außerdem bin ich ihr zuliebe von meinem Lieblingsparfüm umgestiegen auf eine andere Marke. Vielleicht war dieses Entgegenkommen genau falsch, denn seither habe ich auch an meinem Mann keine Unterstützung hinsichtlich Psychotherapie mehr, ja noch schlimmer: Jetzt behauptet sogar mein Mann, ihm würde durch das Parfüm schwindlig, und er schafft es, dabei ganz blass zu werden.
Ich hoffe sehr, bei Ihnen Unterstützung für meine Meinung zu bekommen. Parfüm gehört zu mir wie meine zweite Haut. Meine Familie soll mich nicht "terrorisieren" mit Gesundheitsbeschwerden, die man psychisch heilen kann.
Vielen Dank
sabsissi
Antwort: (Prof.Herr - 22.07.2008 17:14)
Ich rate zur Vorstellung in einer Umweltmedizinischen Ambulanz, z.B. Prof. Nowak, LMU München, Klinikum Innenstadt.
7
Frage (Horst1952 - 21.07.2008 14:33)
Gifte
Hallo,
ich habe da mal einige Fragen zusammengeschrieben, die mir nach dem Lesen des Artikels in der Umschau eingefallen sind.
1. Was kann ich tun, wenn ich bereits durch Gifte geschädigt bin?
2. Meine Hausärztin darf mir ohne Zustimmung der Krankenkasse keine Überweisung für eine toxikologische Weiterbehandlung auststellen.
3. Meine Krankenkasse die AOK MV hat bisher 4 Anträge auf Kostenübernahme abgelehnt bzw. überhaupt nicht mehr geantwortet.
4. Durch eine Überweisung durch meine Hausärztin an einen Internisten wurde ich ich von dem durch eine Überweisung an den Amtsarzt weitergeleitet. Da der mir nicht helfen konnte wurde ich weiterüberwiesen zur Universitätsklinik Rostock, da konnte auch nicht geholfen werden.
5. es erfolgte eine weitere Überweisung zum Gesundheitsamt in Rostock - auch dort konnte mir nicht geholfen werden.
6. Von dort wurde ich an die Ärztekammer MV in Rostock verwiesen. Hier wurde mir eine Arzt genannt der diese toxikologischen Untersuchungen durchführen kann
7. Dafür will die AOK aber nicht die Kosten übernehmen.
8. Die ehemalige Berufsgenossenschaft will die Untersuchungen auch nicht bezahlen
9. Mittlerweile habe ich Erwerbsunfähigkeitsrente beantragen müssen. Die BG lehnt Zahlungen ab.
Zur Zeit beschäftigen sich Sozialgerichte mit dieser Angelegenheit.
Doch beweisen kann ich nichts - Ich werden ja nicht untersucht.
Und geholfen wird mir auch nicht.
Nur zur Info: Ich habe früher in einer großen Schweinemastanlage gearbeitet.
Wir haben dort ständig mit giften wie Lindan oder Rattengift und sonstigen Schädlingsbekämpfungsmitteln gearbeit. Desweiteren war ich für Schweißarbeiten an verzinktem Material zuständig. Wir haben mit Hivalinsäure gearbeitet wodurch wir immer wieder bei Kontakt Haut- und Gewebenzerfressungen hatten.
Was kann ich jetzt noch tun?
Ich weiß nicht mehr weiter?
MfG Horst
Antwort: (Prof.Herr - 22.07.2008 21:55)
aus den obigen angaben wird nicht klar, inwiefern schon eine arbeitsmedizinische untersuchung mit expositionsabschätzung stattgefunden hat. das erscheint mir als vordringlich.
In der 2. Runde am 28.07.2008 wurde beantwortet / nicht beantwortet von Frau Prof. Dr. Caroline Herr:
8
Frage (gobei - 24.07.2008 16:55)
Plötzlich anschwellende Körperteile
Hallo. Unsere Familie weiß nicht mehr weiter.
Bei meiner Schwester schwellen in unregelmäßigen Abständen diverse Körperteile an. Unter anderem ist ganz plötzlich ihr Finger so dick angeschwollen bis er kurz vorm aufplatzen war. Vor kurzem war die ganze linke Gesichtshälfte rund um das Auge plötzlich für 2 Tage sehr stark geschwollen. Heute ist Ihr Hals und die halbe Zunge angeschwollen. Ansonsten schwillt alle paar Wochen irgendein anderer Körperteil an (Oberarm, Unterarm, teile des Bauches usw...) Dies dauert dann ca. 2 Tage und verschwindet dann wieder. Sie wurde jetzt 3 Wochen mit Cetirizin behandelt doch es hat nichts geholfen. Eine andere Allergie wurde durch mehrere Tests nicht gefunden. Niemand weiß mehr Rat. Sie hat vm Doktor mal ein Notfallfläschen bekommen falls Ihr Hals mal zu stark zuschwellen sollte... aber wenn das im Schlaf passiert? Sie war schon beim Nervenarzt, Hausarzt, Hautarzt.
Weiß irgendjemand weiter? Bitte hefen Sie uns.
Danke
gobei
Antwort: (Prof.Herr - 28.07.2008 15:35)
ich rate zur Vorstellung in einer umweltmedizinischen Ambulanz. es gibt diese z.T an den Gesundheitsämtern und an einigen Universitäten (Gießen, München, Berlin, Aachen)
9
Frage (Gerda-N - 22.07.2008 18:04)
Umweltgifte
Ich habe zwei Fragen zu diesem Thema:
In unserer direkten Nachbarschaft verpestet ein Hausbesitzer öfter bei Dunkelheit mit stark stinkendem Qualm aus dem Kamin die Umgebung. Da wir mit Schlafzimmerbalkontür/Fenster in der Hauptwindrichtung liegen, haben wir den Gestank und vielleicht auch giftigen Feinstaub(?) in der Wohnung. Der Nachbar lässt nicht mit sich reden - was können wir tun, um zu erfahren, ob hier evtl. gefährdende Stoffe zu uns gelangen?
Wie kann ich einen Experten finden, der sich in unserem Haus nach möglichen schädlichen Umweltbelastungen umschaut (PLZ: 78315)?
Gerda-N
Antwort: (Prof.Herr - 28.07.2008 15:36)
ich rate zur Vorstellung in einer umweltmedizinischen Ambulanz. einem Gesundheitsamt
10
Frage (Pulli - 22.07.2008 20:46)
Betreff mail: Suche Hilfe in München vom 22.7.2008
Sehr geehrte Frau Professor Herr, erst einmal vielen Dank für die Antwort. Leider war ich schon bereits in der LMU München. Lediglich in einem Beratungsgespräch bei der Umweltmedizin, wurde mir gesagt, dass man heutzutage nicht feststellen kann, wovon meine Beschwerden kommen. Es wurden keine Test oder Änhliches durchgeführt, um etwas festzustellen. Haben Sie vielleicht einen Ansprechpartner in der Uni bzw. eine Alternative. Gerne auch innerhalb von ganz Deutschland, wenn man mir versucht weiterzuhelfen.
Pulli
Antwort: (Prof.Herr - 28.07.2008 15:37)
es gibt in München noch die Toxikologie im Rechts der Isar, Prof. Zilker und die Klinik am Biederstein, Prof. Ring.
Hoffentlich hilft das.
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Frage (Jolokia - 22.07.2008 22:39)
Wie viele MCS-Fälle ermittelt / welche Therapie?
Sehr geehrte Frau Prof. Herr, sehr geehrter Herr Prof. Eikmann
Sie weisen in einer vorangegangenen Frage darauf hin, dass die Umweltmedizinische Ambulanz an der Uni Gießen die komplette Palette der medizinischen Diagnostik im Rahmen einer Vorstellung im Hessischen Zentrum für Klinische Umweltmedizin bietet.
Wie viele Fälle von MCS (ICD-10 T78.4) konnten Sie in den vergangenen Jahren in Ihrer Umweltambulanz in Giessen diagnostizieren?
Welche Therapien bieten Sie den von Ihnen diagnostizierten MCS Patienten an?
Ist Ihre Umweltambulanz zwischenzeitlich umweltkontrolliert, im Sinne von Duftverbot, Einsatz von Luftfiltern, schadstoffarme Ausstattung, etc.?
Vielen Dank für eine Beantwortung meiner Fragen,
Jolokia
Antwort: (Prof.Herr - 28.07.2008 15:39)
Ihre Fragen zur Ausstattung werden Ihnen bei einem persönlichen Gespräch mit der Ambulanz in Gießen beantwortet werden. Bisher haben wir kein Patienten mit dieser Diagnose. Es fanden sich immer andere Erklärungen für die beklagten Beschwerden.
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Frage (rwmeilen - 23.07.2008 09:09)
Lungenkrebsrisiko durch Feinstaub?
Eines der medialen Lieblingsthemen ist der Hinweis auf die Lungenkrebsgefährdung durch Feinstaub. Ich halte das - wie das seinerzeitige Waldsterben oder die heutige Ozondebatte - für unbegründete, aber psychisch krank machende Angstmacherei: In Mitteleuropa gibt es jährlich pro Million der Bevölkerung etwa 500 Lungenkrebstote. Davon sind rund 90 Prozent Raucher. Die von Feinstaub (und auch Passivrauchen) ausgehende Gesundheitsgefährdung dürfte somit nicht besonders relevant sein. Zudem war die Feinstaubbelastung (auch mit Russ) vor 20 Jahren praktisch gesamteuropäisch deutlich höher als heute. Doch selbst damals konnten bezüglich Eigennutz völlig unverdächtige Fachleute keine unmittelbare Gesundheitsgefährdung ausmachen, wie beispielsweise Prof. Meinrad Schär, Sozial- und Präventivmediziner der Uni Zürich im "Brückenbauer" vom 4. Feb. 1987: "Die Summe aller Umwelteinflüsse trägt hierzulande wenig zum Krankheitsgeschehen bei."
Wie sehen Sie das?
rwmeilen
Antwort: (Prof.Herr - 28.07.2008 15:42)
die gesundheitlichen risiken, die von feinstaub ausgehen sind heute unbestritten.
studien zeigen nicht, dass einen unmittelbare gefahr besteht, die sich im einzelfall nachweisen lässt, sondern, dass in abhängikeit von der belastung in bevölkerungsgruppen ,veränderte kranheitshäufigkeiten zu beobachten sind.
13
Frage (Putzki - 23.07.2008 11:19)
Umweltgeschädigt durch Hausgifte + Feinstaub + Asbest
Wie kann ich meine Beschwerden lindern, die eindeutig durch häusliche Umweltfaktoren zustande kamen?
1967, als wir in unser Haus einzogen, das mit Nachtstromheizung beheizt wurde und eine Innenwärmedämmung mit einer Verbundplate (Steropor + Hartsilan) hatte und ernorme Geruchsbelästigugen aufwies, fühlte ich mich gleich sehr geschwächt und von etlichen Gesundheitsbeeinträchtigungen belastet (Nebenhöhlenentzündungen, Atemwegsinfekte, Durchfälle, bleierne Müdigkeit).
Bei den Chemikalien handelte es sich nach dem damalligen Erkenntnisstand um Formaldehyd, Phenol, wie sich später herausstellte, pentachlorphenol. Daraufhin sprachen wir die Firma an, 1969 erfolgte ein Umbau ohne der heute üblichen Vorsichtsmanahmen. Nachdem die Art der Heizung eine Wärmedämmung erforderlich machte, kam zwischen einen Lattenrost Steinwollmatten, die mit Gipskartonplatten abgedeckt wurden ohne der erforderlichen Dampfperre.
Nachdem auch dies nicht die richtige Lösung war, entwickelte sich das Haus zu einer Dauerbaustelle.
Elektroheizung von damals wurde inzwischen durch Gasheizung ersetzt, und die Wärmedämmung wurde successive durch einen normalen Innenputz ersetzt.
Ich nehme schwere Schmerzmittel gegen meine Rückenschmerzen (Traumagit, Oxygesic), fühle mich trotzdem nicht schmerzfrei und abgeschlagen, und es würde mich interessieren, mit welcher Art von Behandlung ich eine Linderung erfahren könnte.
Putzki
Antwort: (Prof.Herr - 28.07.2008 15:43)
ich rate zur Vorstellung in einer umweltmedizinischen Ambulanz. es gibt diese z.T an den Gesundheitsämtern und an einigen Universitäten (Gießen, München, Berlin, Aachen) dort werden sie eine therapieempfehlung erhalten.
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Frage (Anfrage_23.07.08 - 23.07.2008 16:33)
Miller
Sehr geehrte Frau Prof. Herr,
haben Sie Erkenntnisse vorliegen zu der Frage, ob Desensibilisierung nach Miller gegenüber Chemikalien bei MCS sinnvoll ist?
Vielen Dank
Anfrage_23.07.08
Antwort: (Prof.Herr - 28.07.2008 15:44)
in wissenschaftlichen untersuchungen konnte die wirksamkeit dieser therapie nicht gezeigt werden.
15
Frage (Eva110 - 23.07.2008 19:12)
Weichspüler
Guten Tag,
eine Bekannte von mir bewohnt eine Eigentumswohnung mit Balkon.
Die Besitzerin der Eigentumswohnung unter ihr, hat einen Wäscheständer auf dem Balkon stehen. Hier wird fast jeden Tag Wäsche, die mit starkriechendem Weichspüler bzw. Waschmittel behandelt wurde, getrocknet.
Die Bekannte kann wegen diesem intensiven Geruch fast nicht mehr ihren Balkon benutzen, da sie sonst erhebliche Probleme mit ihren Bronchien bekommt.
Ein Gespräch hat nichts gebracht.
Meine Frage dazu, wie gesundheitsschädlich sind diese starken Duftstoffe, vor allen Dingen des Weichspüler?
Was kann die Bekannte dagegen unternehmen, welche Behörde kann hier einschreiten, wenn es zu solchen gesundheitlichen Problemen kommt?
Vielen Dank für Ihre Auskunft.
Mfg
Eva
Antwort: (Prof.Herr - 28.07.2008 15:45)
ich rate zur Vorstellung in einer umweltmedizinischen Ambulanz an einem Gesundheitsamt
16
Frage (Neuremy - 23.07.2008 18:28)
Gifte im Haus?
Da wir in unserer Familie einige Autoimmunerkrankungen haben,
würden wir gern unser Haus auf Umweltgifte untersuchen lassen.
Welche Stellen gibt es beispielsweise in Hessen an die wir uns wenden können? Mit welchen Kosten müssen wir in etwa rechnen?
Grüsse Neuremy
Antwort: (Prof.Herr - 28.07.2008 15:46)
ich rate zur vorstellung in der umweltmedizinischen ambulanz der uni gießen, dort können sie sich auch telefonisch nach den voraussichtlich entstehenden kosten erkundigen.
17
Frage online geschaltet [22.07.2008 22:46:57]
Das Multiple-Chemical-Sensitivity-Syndrom (MCS)
Sehr geehrte Frau Prof. Herr,
Sehr geehrter Herr Prof. Eikmann,
ist das Multiple-Chemical-Sensitivity-Syndrom (MCS), das von der WHO und DIMI im ICD-10 Code unter der Hauptkategorie S00-T99 "Verletzungen, Vergiftungen und bestimmte andere Folgen äußerer Ursachen" unter dem Diagnoseschlüssel T78.4 "sonstige Allergien und Unverträglichkeiten" als organische Krankheit gelistet wird, ebenfalls Ihrer Meinung nach eine organische Krankheit oder sind sie entgegen international anerkannter Wissenschaft anderer Meinung?
Mit freundlichen Grüßen und danke im Vorraus für Ihre Antwort,
M. Krüger
Antwort:
0 (d.h.: Die Frage wurde nicht beantwortet.)
Anmerkung:
Die Reihenfolge oben entspricht, analog zu GesundheitPro, der Reihenfolge der Beantwortung / Nichtbeantwortung der Fragen (und nicht der Reihenfolge, in der die Fragen gestellt wurden).
Die fortlaufende Nummerierung stammt von mir, um den Überblick (Frage / Antwort) zu erleichtern.
Annamaria