Allensbach und die sogenannte sMCS

Allensbach und die sogenannte sMCS

Beitragvon Juliane » Dienstag 18. November 2008, 23:17

sMCS


"Klinische Umweltmedizin

Caroline Herr, Isabelle Otterbach, Dennis Nowak, Claudia Hornberg,

Thomas Eikmann, Gerhard Andreas Wiesmüller



Umweltmedizinische Symptomkomplexe

In der Umweltmedizin findet man verschiedene Syndrom-

oder Symptomkomplexe, die zwar einige Beschwerdebilder

beschreiben, deren Ursachen jedoch uneinheitlich

und nicht ausreichend geklärt sind. Hierzu

zählen zum Beispiel die multiple Chemikaliensensitivität

(MCS), die Elektrosensitivität (ES) sowie das

Sick-Building-Syndrom (SBS). Die vermuteten umweltassoziierten

Gesundheitsstörungen werden unter

alltäglichen Expositionsbedingungen der Bevölkerung

nur im Einzelfall beobachtet. Verlässliche Daten aus

Deutschland zum Vorkommen dieser Beschwerdebilder

liegen kaum vor. Eine repräsentative, bevölkerungsbasierte

Umfrage des Instituts für Demoskopie Allensbach

an 2 032 Erwachsenen in Deutschland ergab für die

multiple Chemikalienresistenz eine Häufigkeit von 9 %

selbstberichteter MCS (sMCS) und von 0,5 % ärztlich

diagnostizierter MCS"

Deutsches Ärzteblatt⏐Jg. 105⏐Heft 30⏐25. Juli 2008

http://arbmed.klinikum.uni-muenchen.de/um_uebersicht_daeb_2008.pdf
Juliane
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Beitragvon Karlheinz » Mittwoch 19. November 2008, 14:20

Interessante Neuschöpfung: "multiple Chemikalienresistenz".
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Beitragvon Spotlight » Mittwoch 19. November 2008, 15:42

Ist das deutsche Ärtzeblatt nicht peer reviewed?
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Beitragvon schlumpf » Mittwoch 19. November 2008, 18:56

Hab ich richtig gerechnet, wir haben über 7 Millionen MCS-Kranke in Deutschland?
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Beitragvon Clarissa » Mittwoch 19. November 2008, 19:33

falsch gerechnet ist nicht so ganz falsch - ca 7. millionen sMCS-Fälle und davon 0,5% ärztlich festgestellte das wären ca. 37000, nur noch, sekunde ich hatte das doch schon mal ausgerechnet - aus dem Blogbeitrag:


http://www.csn-deutschland.de/blog/2008/05/19/widerlegt-luege-nummer-2-mcs-ist-selten/



Machen wir doch einmal ein paar Beispielrechnungen auf:

Einwohner im November 2007 in der BRD ca. 82.244.000

Bei der Zugrundelegung der amerikanischen Zahlen würde das für Deutschland folgendes bedeuten:

bei 15% wären das 12.336.600 Kranke
bei 30% wären das 24.673.200 Kranke

schwer erkrankt wären davon:
bei 4% von 15% wären das 49.347 Kranke
bei 6% von 15% wären das 74.020 Kranke
bei 4% von 30% wären das 98.694 Kranke
bei 6% von 30% wären das 148.039 Kranke

Nehmen wir nun einmal die sehr viel niedrigen deutschen Zahlen:

bei 9% selbst berichtete MCS Erkrankungen
wären das 7.401.960 Kranke

Ärztlich nachgewiesen davon 0,5%,
das wären 37.010 Kranke

Sehr erstaunlich ist, dass in Deutschland so niedrige Zahlen zum Ansatz kommen, aber selbst wenn es in Deutschland wirklich so
wenige Erkrankungsfälle gäbe, wären es immer noch 37.010 kranke Menschen denen fast jegliche Hilfe versagt wird.

Ich persönlich, bin ja auch davon betroffen und diese Zahlen machen deutlich, wie schlecht es um Schwerkranke Menschen in diesem Land bestellt ist.
Und allen Leugnern zum Trotz, im DIMDI
ICD-10-GM Version 2018 - Stand Oktober 2017 ist MCS immer noch im Thesaurus unter
T 78.4 zu finden und wirklich nur dort und an keiner anderen Stelle!
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Beitragvon Maria » Mittwoch 19. November 2008, 19:49

Diese Wortschöpfung "multiple Chemikalienresistenz" finde ich interessant, aber sagt sie nicht genau das Gegenteil von MCS aus, nämlich dass einem all die vielen gesundheitschädlichen Chemikalien um einen herum nichts anhaben können, weil man "resistent" ist ihnen gegenüber???

Schön wär´s ja, wenn es so etwas gäbe, aber die Bezeichnung stellt für mich mal wieder eine Lachnummer dar, sorry.
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Beitragvon Konstantin » Mittwoch 19. November 2008, 20:47

Irgendwo standen die Fragen zu dieser ominösen Umfrage.
Ist jemand in der Lage zu suchen?
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Beitragvon Maria Magdalena » Mittwoch 19. November 2008, 21:04

@ Konstantin

Das ist ganz eindeutig das Ergebnis von Lobby-Arbeit.

Die sind fleißig am Wirken. Kürzlich hat Bayer AG einen \"geheimen\" Vertrag über enge Zusammenarbeit mit der Uni Köln unterschrieben.

Die wollen jetzt gemeinsam Studien über kardiale, neurologische und onkologische Erkrankungen ins Leben rufen. Bingo! Der Groschen ist gefallen! Hierbei handelt es sich oft um schadstoffbedingte Schäden.

Zahlreiche demokratische Initiativen, unabhängige Ärzte, Apotheker etc., allen voran die Coordination gegen Bayer-Gefahren fordern jetzt die Uni-Köln auf. die Vertragsbedingungen offen zu legen. Aber, wie zu erwarten, weigert sich die Uni.

Man kann und sollte sich an dieser gemeinsamen Forderung beteiligen. Die sammeln Unterschriften. Es ist in unser aller Interesse, diese Initiative zu unterstützen. ( Ich stelle die Links etwas später hier ein ).
- Editiert von Maria Magdalena am 19.11.2008, 20:36 -
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Beitragvon green poison » Mittwoch 19. November 2008, 22:44

Mein Lebensabschnittspartner hat das auch drei mal gelesen,
"multiple Chemikalienresistenz". Er kann sich das aber erklären,
sagt er. Das liegt einfach daran, dass die Autoren des Schrift-
stücks auf zu vielen Hochzeiten tanzen. Da verliert man dann
schon mal den Überblick, wer die Braut und wer die Schwiegermutter
ist. Seht es ihnen nach sagt er. Sie sind überlastet
green poison
 

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Beitragvon Stier » Mittwoch 19. November 2008, 23:04

hallo Maria Magdalena,
den folgenden Text (weiter unten) erhielt ich gestern als Weiterleitung.

Vielleicht könnten wir, die wir dieses Forum lesen und Einträge in dieses Forum machen, eine "Unterschriftenaktion" für die Coordination gegen Bayer Gefahren machen oder einen Link hier ins Forum setzen, dass wir eine Möglichkeit haben, uns in eine Liste einzutragen.
Das müsste einer der COMPUTERFREAKS machen, die es ja wohl bei den Forumsleuten gibt.



Es gibt keine unabhängige Forschung mehr in der BRD !



--------------------------------------------------------------------------------
From: CBGnetwork [mailto:info@cbgnetwork.org]
Sent: Tuesday, November 18, 2008 11:27 AM

Subject: Offener Brief: Kooperationsvertrag der Uniklinik Köln mit der Bayer AG offen legen!


18. November 2008

Kooperationsvertrag der Uniklinik Köln mit der Bayer AG in der Kritik


Zehn Verbände und studentische Interessensvertretungen, darunter der Verein demokratischer Ärztinnen und Ärzte, medico international, die Kritischen Medizinstudierenden an der Uni Köln und die Coordination gegen BAYER-Gefahren, fordern die Universität Köln in einem Offenen Brief auf, den im Frühjahr geschlossenen Kooperationsvertrag mit der Bayer AG vollständig offen zu legen. Die Organisationen fürchten eine Neuausrichtung der pharmakologischen Forschung an der Kölner Uniklinik nach rein wirtschaftlichen Kriterien.

Bitte lesen Sie den heute veröffentlichten Brief im Wortlaut:



An die Universität zu Köln
50923 Köln



Sehr geehrte Damen und Herren,



im Frühjahr vereinbarte der Leverkusener Bayer-Konzern mit der Kölner Universitätsklinik eine Zusammenarbeit auf dem Gebiet der Pharma-Forschung. Künftig sollen in den Bereichen Onkologie, Kardiologie und Erkrankungen des Zentralnervensystems gemeinsame klinische Studien durchgeführt werden. Geplant ist zudem die Einrichtung eines Graduiertenkollegs.



Die Pressestelle der Uni Köln verweigert „aus rechtlichen Gründen“ jegliche Aussage zur Gestaltung des Kooperationsvertrags. Die Umstände der Zusammenarbeit von Bayer und Universität sind damit vollkommen intransparent.



Wir möchten Sie daher bitten, die folgenden Fragen zu beantworten:



In der Regel legt Bayer seinen Partner-Universitäten einen ausgearbeiteten Vertrag vor. War das auch im Kölner Fall so?
Verzichtet die Uniklinik auf die negative Publikationsfreiheit - also darauf, auch fehlgeschlagene Experimente publik zu machen?
Wird wegen der Wahrung von Betriebsgeheimnissen und Patentrechten der akademische Austausch eingeschränkt? Müssen Studien vor ihrer Veröffentlichung der Bayer AG vorgelegt werden?
Wie wird sicher gestellt, dass Konzeption und Auswertung pharmakologischer Studien nicht allein durch ökonomische Interessen beeinflusst werden?
Wie sind die Rechte an Arznei-Entwicklungen geregelt? Gibt es eine Vorausabtretung an Bayer? Gibt es eine Bestseller-Klausel, so dass die Universität im Fall erfolgreicher Erfindungen mit Erfolgsprämien rechnen kann?
Die Behandlung zahlreicher Krankheiten lohnt sich ökonomisch nicht, da es entweder nur wenige Erkrankte gibt oder weil die Betroffenen überwiegend in armen Ländern leben. Wird die Forschungsfreiheit dadurch behindert, dass künftig nur in Bereichen geforscht wird, in denen ein ökonomischer Nutzen zu erwarten ist?
Thomas Lönngren, Chef der EU-Zulassungsbehörde European Medicines Agency, fordert angesichts der zunehmenden Abhängigkeit der Pharma-Forschung von der Industrie: „Wir brauchen mehr unabhängige Studien, die mit öffentlichen Mitteln finanziert werden“.



Wenn die Universitätsklinik Köln nun einen entgegengesetzten Weg geht, darf dies zumindest nicht im Verborgenen geschehen. Wir möchten daher öffentlich diskutieren, wie viele Rechte eine staatliche Einrichtung wie die Universität Köln an ein privatwirtschaftliches Unternehmen abtritt. Wir fordern Sie auf, den Vertrag mit der Bayer AG vollständig offen zu legen.



Mit freundlichen Grüßen,



Philipp Mimkes, Vorstand Coordination gegen BAYER-Gefahren

Prof. Dr. Wulf Dietrich, Vorsitzender Verein demokratischer Ärztinnen und Ärzte (VdÄÄ)

Dr. Thomas Schulz, Vorstand Verein demokratischer Pharmazeutinnen und Pharmazeuten (VdPP)
Werner Rügemer, Vorstand Business Crime Control e.V.

Kritische Medizinstudierende an der Universität Köln

medico international

BUKO Pharma Kampagne

Dieter Asselhoven, Alternative Liste an der Uni Köln

campus:grün Köln

Gesundheitsladen Köln



Alle Informationen zur Kampagne / Forderungen online unterschreiben: http://www.cbgnetwork.de/2730.html


Kontakt zu den Unterzeichnern unter Tel 0211 333 911 oder CBGnetwork@aol.com
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Beitragvon Stier » Mittwoch 19. November 2008, 23:14

hallo Magdalena,

ich habe gerade gesehen, dass der Link, um eine Unterschrift zu leisten, ja automatisch am Ende des Textes erscheint und wenn man ihn anklickt, kommt man zur Möglichkeit, eine Unterschrift zu leisten.

Aber vielleicht wäre eine gemeinsame Unterschriften - Liste von MCS-Patienten auch eine andere gute Möglichkeit, seinen Unmut kundzutun.
Stier
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Beitragvon Maria Magdalena » Donnerstag 20. November 2008, 01:40

Lieber Stier,

danke, dass Du mir die Arbeit abgenommen hast und Brief und Links hier eingestellt hast.

Die inzwischen massenhafte weltweite Bewegung gegen Gefahren für die Menschheit, die von den großen Konzernen ausgehen, ist das logische Ergebnis der Wirkungsprinzipien der Selbstregulierung im Sinne der Wiederherstellung eines harmonischen Gleichgewichtes in der Natur.

Solche Entwicklungen sind immer wieder in der Geschichte der Menschheit zu beobachten und unterliegen den höheren Gesetzen der Schöpfung, die dieses Zusammenspiel aufeinander abgestimmter Mechanismen kontrollieren und gewährleisten sollen.

Die großen Konzerne maßen sich an, die Rolle des Schöpfers zu übernehmen und über uns, Menschen, Tiere, Pflanzen, also über die Natur, zu bestimmen. In ihrer maßlosen Selbstüberschätzung verstoßen sie grob gegen die Gesetze der Schöpfung. Dies hat zur Folge, dass unsere Umwelt beschädigt und krank gemacht wird, aus dem Gleichgewicht gerät, was irgendwann einmal zum Untergang führen würde.

Deshalb die von unserem Hersteller und Programmierer gesteuerte Gegenbewegung, deren Teil CSN, wir und Millionen andere organisierte Menschen sind.

- Editiert von Maria Magdalena am 20.11.2008, 00:52 -
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Beitragvon Karlheinz » Donnerstag 20. November 2008, 11:33

Ich schätze mit "multiple Chemikalienresistenz" ist eine widerständige Verhaltensdisposition gemeint. Es bezeichnet Leute, die bockig reagieren, wenn man sie bestimmten Chemikalien aussetzen will, beispielsweise wenn ein Psychiater versucht sie in eine Parfümerie zu schubsen. Vergleichbares kennt man ja aus anderen Lebenbereichen z.B. Spinatresistenz bei manchen Kindern oder Realitätsresistenz bei Medizinern und Politikern, Gewerkschaftern. Neuerdings auch wieder bei manchen Ökonomen auffällig geworden (besonders den von der Politik bezahlten) obwohl dort schon lange endemisch.
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