von Juliane » Sonntag 11. Januar 2009, 23:50
Liebe Vanessa, Du schreibst
"Viele meinen wir würden es Übertreiben und das die meisten Schüler rauchen oder in Raucherfamilien wohnen. Es gibt zwar einige Schüler die an unserer Schule rauchen. Es sind aber nur um die 30 von ca. 530 Schüler. Ich selber bin Nichtraucherin, habe noch nie geraucht und lebe in einem Nichtraucherhaushalt. Komisch, dass ich seit dem Bezug in die Neusanierte Schule auch gesundheitliche Beschwerden habe."
Den Schuh, den Euch Otto99 und andere hingestellt haben, den müsst ihr euch nicht anziehen.
Das ist eine beliebte Masche, den Menschen, die durch irgendwelche Chemikalien in der Schule oder am Arbeitsplatz krank geworden sind die Wahrnehmung abzusprechen.
Jeder Mensch kann von Chemikalien krank werden. Egal, ob Raucher oder Nichtraucher, Passivraucher oder Nicht-Passivraucher, Arbeiter oder Direktor. Du kannst sicher sein, dass es Millionen Menschen gibt, die von Chemikalien krank geworden sind. Die Menschen haben halt Krankheitsanzeichen, die man auch mit vielen anderen Krankheitsanzeichen verwechseln kann.
Das Schlimme ist, dass die meisten Ärzte in unserem Land keinen Dunst haben, was Chemikalien so alles für Krankheiten machen können. Das ist kein Zufall Vanessa.
Es geht immer um sehr viel Geld. Stell Dir mal vor, ein unabhängiges Labor würde unter realen Bedingungen feststellen, dass Baumaterialien Schadstoffe abgeben, die sich auch im Blut der Raumnutzer wieder finden. Stell Dir weiter vor, ein unabhängiger Mediziner käme zu der Feststellung, dass Krankheiten, die in dem belasteten Raum aufgetreten sind, von den Schadstoffen eines Baumaterials kommen.
Dann könnten die geschädigten Raumbenutzer wegen Körperverletzung klagen. Und das könnte teuer werden ,insbesondere dann, wenn die Raumbenutzer durch die Schadstoffe dauerhaft erkrankt wären.
Und die Hersteller eines Baumaterials, das Schadstoffe freisetzt, hätten das Nachsehen.
Ihr müsst euch auch nicht den Schuh anziehen ,ihr würdet übertreiben. Wenn neun Raumbenutzer in einem Raum nicht akut krank werden und der Zehnte wird krank, ist das kein Beweis, dass der Raum gesund ist. Ob man von bestimmten Chemikalien krank wird, hängt von vielen Faktoren ab. Jeder Mensch ist anderes. Jeder hat andere Erbanlagen und eine andere Lebensgeschichte. Und der Eine erkrankt in einem schadstoffbelasteten Raum innerhalb kurzer Zeit und erholt sich wieder, während eine Anderer zeitlebens krank bleibt. Manchmal kommt die Krankheit erst Jahre später. Ich habe mal einen Vortrag gehört von einem schwerkranken Schulleiter, der in einer stark belasteten Schule krank wurde. Viele seiner
Kollegen sind schon an Krebs gestorben. Es ist nämlich nicht so, dass die Schadstoffe Manchen nichts ausmachen.
Würden wir in einer vernünftigen Gesellschaft leben, dann würde man die Krankheitsanzeichen die Du und Deine Mitschüler haben sofort als Warnhinweis erkennen, dass etwas nicht in Ordnung ist. Weißt Du, früher haben die Bergleute Vögel mitgenommen,
wenn sie untertage gingen. Die Vögel fallen nämlich schneller um als die Menschen und so hatten die Bergleute eine Art Frühwarnsystem.
Heute ist es üblich alle Frühwarnsysteme einfach zu übersehen.
Wenn das mit dem Schichtunterricht klappt, ist es erst mal die beste Lösung.
Das Wichtigste ist, dass ihr alle aus diesen Räumen herauskommt.
Warum das am dringlichsten ist, kann ich Dir sagen. Niemand wird vorhersehen können,
welcher Schüler oder welche Schülerin von Schadstoffen so stark geschädigt wird, dass
die Krankheit für immer bleibt. Da kannst mir glauben, dass die meisten Benutzter dieses Forums hier alles gemacht hätten, wenn sie vorher gewusst hätten, was die Schadstoffe anrichten können. Die meisten Menschen haben sich zur Arbeit und in die Schule geschleppt bis zum endgültigen Zusammenbruch.
Keine Note kann so wichtig sein, wie die Gesundheit. Deshalb seid froh, wenn ihr aus den Räumen herauskommt.
Macht aus der Not eine Tugend und schließt euch in kleinen Lerngruppen zusammen.
So kann man auch prima lernen zu Hause. Die Noten müssen wegen des Schichtunterrichts nicht schlechter werden.