Schützt die Pflanzen

Schützt die Pflanzen

Beitragvon Energiefox » Sonntag 4. Januar 2009, 13:49

Nachfolgenden Text \" ...\" habe ich aus einem Hilfsbuch für den Unterricht an höheren Lehranstalten, von Professor DR. 0. Schmeil bearbeitet, gefunden . Das Buch ist von 1925.

Ich denke da hatten wir noch reichlich Straßenbegleitgrün.
Trotzdem die mahnenden Worte zum Schluss des Buches, ich nehme mal an heute steht
so was nicht mehr in den Unterrichtsbüchern. Deshalb hier der Bericht unter Umweltpolitik in Deutschland.
Seite \" 345

Schützet die Pflanzen!

1. Wenn Haselnußstrauch und Salweide, Obstbäume und Ziersträucher blühen, wenn Birke und Buche sich in junges Grün kleiden, wenn der Herbstwald in allen Farben prangt, wenn Eberesche, Sauerdorn, Schneeball u. a. leuchtende Früchte tragen, und wenn im Winter Fichten, Tannen usw. oft nur noch das einzige Grün darbieten, haben zahlreiche Menschen die üble Gewohnheit, Zweige von Bäumen und Sträuchern ab- zureißen. Hierdurch verunstalten sie diese oft nicht nur erheblich, sondern schaffen ihnen auch Wunden, durch die die Sporen von Schmarotzerpilzen eindringen können. Krankheiten oder gar ein frühes Absterben der Gewächse sind nicht selten die Folge dieser unverständigen Handlungsweise.

Schwer zu leiden haben besonders die fruchttragenden Obstbäume an Straßen u. dg!.

Oft sucht man sogar die Früchte durch Steine herabzuwerfen oder mit Stöcken und Knütteln abzuschlagen. Auch hierbei werden den Bäumen unnötigerweise viele Wunden beigebracht und zahlreiche Äste beschädigt, die im nächsten Jahre wieder hätten Früchte tragen können.

Muß man Zweige entfernen, so säge oder schneide man sie mit glattem Schnitt ab, weil dann die Wunden leicht überwallen (s. S. 313). Auch verunziere man niemals den Stamm dadurch, daß man Buchstaben oder dg!. in die Rinde schneidet.

2. Im Frühjahr leuchten uns aus dem wogenden Getreide die Blüten von Klatschmohn, Kornblume und anderen Pflanzen entgegen, und gern pflücken wir vom Wege oder Raine aus einen Feldblumenstrauß. Nicht selten dringen hierbei die Menschen aber tief in das Meer der Halme ein und zertreten dabei zahlreiche Pflanzen, so daß dem Landmanne großer Schaden zugefügt wird. Noch unverständiger ist es, aus bloßem Muttwillen die Saatfelder zu betreten und beim Gange durch die Fluren die Halme umzuknicken oder gar mit einem Stocke niederzuschlagen. Ebenso müssen auch alle anderen Äcker, sowie die Wiesen und Matten, die Wälder und Haine, die Berghänge, Heiden und anderen_Pflanzengenossenschaften vor jeder unüberlegten oder muttwilligen Zerstörung bewahrt werden.

3. Einen Strauß da zu pflücken, wo Blumen in Menge stehen und wo man durch Entnahme einiger keinen Schaden anrichtet, wird niemand verwehren, ganz besonders dann nicht, wenn wir Freunde oder Familienglieder damit erfreuen wollen, die womöglich durch Beruf, Krankheit oder dgl. an das Haus gefesselt sind. Kinder aber sind leicht geneigt, Blumen wegzuwerfen, die in der warmen Hand zu welken beginnen oder die zu tragen ihnen beschwerlich fällt. Wären die Pflanzen an ihrem Standort belassen worden. so hätten sie noch viele Menschen erfreuen können.

Um einen Strauß möglichst lange frisch zu erhalten, ist es nötig, das Wasser, in dem er steht, täglich ZU erneuern, und dabei jedes mal von den Stielen einige Milliimeter mit einem scharfen Messer abzuschneiden.

4. Ganz besonders gefährdet sind, wie mehrfach erwähnt wurde, schön blühende oder sonst merkwürdige Pflanzen, wie zahlreiche Orchideen, die Stranddistel, das Edelweiß u. a. Mit Recht ist daher an vielen Orten bei Strafe ein Ausgraben oder massenhaftes Abschneiden dieser Naturdenkmäler (s. S. 320) verboten, und alle einsichtsvollen Freunde der Natur suchen solche Bestrebungen zu unterstützen. \"

- Editiert von Energiefox am 05.01.2009, 10:55 -
Energiefox
 

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