Neue Leitlinien Fibromyalgie

Neue Leitlinien Fibromyalgie

Beitragvon Gatano » Donnerstag 18. Dezember 2008, 21:10

Dem Schmerz auf der Spur – Neue Leitlinien Fibromyalgiesyndrom
Kürzlich fand im Klinikum Großhadern zum vierten Mal das Fibromyalgie-Symposium statt. Das Motto hieß: „Mit Neuem und Bewährtem“. Veranstalter waren die LMU-München zusammen mit der Deutschen Rheuma-Liga. Im vollbesetzten Hörsaal hatten sich fast ausschließlich betroffene Fibromyalgie-Patienten eingefunden, die vor sich vor allem über die im Sommer dieses Jahres herausgegebenen neuen Leitlinien zum Fibromyalgiesyndrom informieren wollten. Zum ersten Mal handelt es sich um interdisziplinäre europäische Empfehlungen zur Diagnostik und Therapie des „FMS-Syndroms“.


http://www.br-online.de/b5aktuell/gesundheitsmagazin/index.xml

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Unter der Koordination der Deutschen Interdisziplinären Vereinigung für Schmerztherapie (DIVS) und Beteiligung ihrer Mitgliedsgesellschaften wie der Deutschen Gesellschaft für Rheumatologie (DGRh) wurde die interdisziplinäre S3-Leitlinie "Definition, Pathophysiologie, Diagnostik und Therapie des Fibromyalgiesyndroms" herausgegeben.

Die Leitlinie ist bei der AWMF unter http://www.leitlinien.net mit der Registernummer 041/004 veröffentlicht.

Auf dieser http://www.. könnt Ihr die Leitlinien einsehen:

http://www.dgrh.de/leitliniefms.html
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Neue Leitlinien Fibromyalgie

Beitragvon Neurasthe-nie » Montag 12. Januar 2009, 10:58

Na denn, Gatano:

"Anamnese: Eine vollständige Erhebung der Krankengeschichte soll erfolgen. Die Verwendung einer Schmerzskizze zur Erfassung aller Schmerzorte wird empfohlen. Alle Beschwerden und die damit einhergehenden Beeinträchtigungen in Alltagsfunktionen (Beruf, Familie, Freizeit, Sexualität) sollen erfasst werden (Empfehlung offen).
Körperliche Untersuchung: Eine vollständige Untersuchung (Bewegungsapparat, innere Organe, Nervensystem, seelisches Befinden) wird empfohlen (Empfehlung offen).
Basislaboruntersuchungen: Es wird empfohlen, folgende Labor-Untersuchungen bei Verdacht auf ein FMS durchzuführen:
Blutsenkungsgeschwindigkeit, C-reaktives Protein, kleines Blutbild (z. B. um eine Polymyalgia rheumatica oder rheumatoide Arthritis auszuschließen)
Kreatininkinase (z. B. Muskelerkrankungen )
Kalzium (z. B. krankhafte Erhöhung des Kalziums bei Stoffwechselerkrankungen)
TSH (Thyreoidea-stimulierendes Hormon basal) (z. B. Über- oder Unterfunktion der Schilddrüse)
Blutuntersuchungen auf entzündlich-rheumatischen Erkrankungen (sogenannte Antikörper): Ohne klinische Hinweise sind diese Untersuchungen nicht sinnvoll.
In Abhängigkeit von der Anamnese und dem körperlichen Untersuchungsbefund können weitere Laboruntersuchungen sinnvoll sein (Empfehlung offen).

Die Behandlung des FMS erfolgt in den 3 Schritten Basistherapie, weiterführende Behandlung und Langzeitbetreuung.
Bei der Erstdiagnose eines FMS werden die Information über das Krankheitsbild, die Ursachen sowie die Behandlungs- und Schulungsmöglichkeiten als erste therapeutische Maßnahmen empfohlen.
Basistherapie: Betroffenen mit bedeutsamen Beeinträchtigungen von Alltagsfunktionen bei Diagnosestellung sollen im Rahmen eines mehrere Therapieoptionen umfassenden Behandlungskonzeptes folgende ambulante Behandlungen (einzeln oder in Kombination) angeboten und/oder eingeleitet werden:


Patientenschulung, kognitiv-verhaltenstherapeutische Schmerztherapie (starke Empfehlung)
An individuelles Leistungsvermögen angepasstes Herz-Kreislauf-Training (starke Empfehlung)
Antidepressivum: Amitriptylin 25-50 mg/d (starke Empfehlung)
Diagnostik und Behandlung begleitender körperlicher Erkrankungen und see-lischer Störungen (Empfehlung offen)

Weiterführende Behandlung: Bei Betroffenen mit anhaltenden bedeutsamen Beeinträchtigungen von Alltagsfunktionen soll nach 6-monatiger Basistherapie eine multimodale Therapie (verpflichtend eine auf einander abgestimmte medizinische Trai-ningstherapie oder andere Formen der aktivierenden Bewegungstherapie in Kombination mit psychotherapeutischen Verfahren) angeboten werden (starke Empfehlung). Es wird empfohlen, eine multimodale Therapie ambulant durchzuführen. Wenn ambulante Maßnahmen nicht ausreichend bzw. nicht möglich sind, wird eine (teil-)stationäre multimodale Therapie in einer Rehabilitationsklinik (Rheumatologie, Psychosomatik mit Schwerpunkt chronischer Schmerz) oder einer Schmerzklinik bzw. Psychosomatischen Abteilung mit Schwerpunkt chronischer Schmerz empfohlen (Empfehlung offen).


Langzeitbetreuung

Keine weitere spezifische Behandlung (Empfehlung offen)
Selbstmanagement: an individuelles Leistungsvermögen angepasstes Herz-Kreislauf-Training; Funktionstraining; Stressbewältigung (Empfehlung offen)
Ambulante Fortführung multimodaler Therapien (Empfehlung offen)
Wiederholung einer multimodalen Therapie (Empfehlung offen)
Zeitlich befristet: Fluoxetin 20-40 mg/d bzw. Paroxetin 20-40 mg/d (Empfehlung) oder Duloxetin 60-120 mg/d (Empfehlung) oder Tramadol/Paracetamol bis zu 150mg/1300mg/d (Empfehlung) oder Pregabalin 450 mg/d (Empfehlung offen)
Zeitlich befristet: Hypnotherapie/geleitete Imagination (Empfehlung) oder therapeutisches Schreiben (Empfehlung)
Zeitlich befristet: Physikalische Therapieverfahren (Balneo- und Spa-Therapie bzw. Ganzkörperwärmetherapie) (Empfehlung)
Zeitlich befristet: Komplementäre Therapieverfahren (Homöopathie bzw. vegetarische Kost) (Empfehlung offen)"

http://www.uni-duesseldorf.de/AWMF/ll/041-004p.htm
Neurasthe-nie
 

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Beitragvon Ma Baker » Montag 12. Januar 2009, 21:09

Na denn, sind wir ja wieder bei Achtzehnhundertpiependeckel angekommen.

Gute Nacht deutsche Medizin!
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Beitragvon Juliane » Dienstag 13. Januar 2009, 16:05

"Interessenkonflikte: Margit Settan, Eva Felde, Edeltraud Kühn und Ulrike Eidmann haben keine persönlichen Interessenkonflikte zu erklären. Die Deutsche Rheuma-Liga wird durch Fördermitgliedschaften und Sponsoren unterstützt (Siehe http://www.rheuma-liga.de/home/layout2/page_sta_692.html). Die Deutsche Fibromyalgievereinigung erhielt finanzielle Unterstützung von der Firma Pfizer für die Ankündigung des Fibromyalgietages 2008 (http://www.fibromyalgie-fms.de/index.php?id=253). Dr. Häuser erhielt Vortrags- und Beratungshonorare der Firmen Elli Lilly und Pfizer."

http://www.uni-duesseldorf.de/AWMF/ll/041-004p.htm
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Beitragvon kf-forum » Mittwoch 14. Januar 2009, 09:46

Fibromyalgie, Rheuma, etc. - die reine Verschei... der Patienten. Ich hatte hier eine Kundin mit ärztlich diagnostizierter FM. Nach Amalgamausleitung, einigen anderen Entgiftungen, baubiologischer Sanierung des Schlafplatzes und Ernährungsumstellung verschwand die FM auf nimmer Wiedersehen. SO geht das!

Gruß Klaus
kf-forum
 

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Beitragvon sunday » Mittwoch 14. Januar 2009, 12:56

fm ist mit sicherheit in vielen fällen nur ein symptom einer nahrungsmittelunverträglichkeit.
bei mir wurde vor einigen jahren auch fm diagnostiziert (vom rheumatologen), was sowieso zumindest teilweise eine fehldiagnose war.
mein hinweis darauf, daß einige wochen vorher (als ich wegen des termins angerufen hatte) die kniegelenke geschwollen waren, stand im bericht zwar in der anamnese, wurde aber ansonsten ignoriert.
ergebnis: sie haben nur fm (betonung auf nur und empfehlung von psychopharmaka, obwohl ich keinerlei psych. symptome hatte).

einige zeit später bekam ich endlich von einem anderen arzt eine übg. zum kernspin (weil ich ihn darum gebeten hatte, er selbst hielt es für unnötig) und da zeigten sich im knie div. organ. schäden (arthrose, deg. meniskusschaden, bursitis usw.) und im schultergelenk ein erguß, der ja bei fm auch nicht auftritt.

durch eine homöop. eigenbehandlung besserten sich die entzündungen und auch die schmerzen im bereich der hüftgelenke (da war nichts untersucht worden, also war es da vielleicht ja tatsächlich nur eine fm), gingen aber nicht weg.

erst nachdem ich noch mal geschaut habe, welche nahrungsmittel unverträglich sind (was sehr schwierig ist, wenn man viele versch. permanente beschwerden hat) und noch ein paar mehr weggelassen habe (alle geht nicht, weil ich praktisch nichts mehr vertrage), besserten sich die beschwerden so sehr, daß ich ohne belastung kaum noch schmerzen im bereich der gelenke hatte bzw. habe (so wenig, daß wenn ich intensiv mit irgendeiner arbeit beschäftigt bin, garnichts merke, während es vor meiner eigentherapie immer unerträglich war).
nur bei belastung (treppen steigen, fenster putzen etc.) wird es schlimmer, läßt aber in der ruhe wieder nach.

aber wenn ich bestimmte unverträgliche sachen esse (vor allem getreide und hefe) werden schon nach wenigen tagen die beschwerden wieder durchgehend sehr viel schlimmer, auch ohne jede belastung.

die ärzte sind, soweit ich es dem internet entnehmen kann, wohl immer noch der meinung, daß fm nichts mit nu usw. zu tun hat und schieben es wie viele andere dinge auch lieber in die "nur psych.-som." ecke.

es ist ja auch viel bequemer, etwas in die psycho-ecke zu schieben, wenn man keine ahnung hat, was es wirklich ist, als sich die mühe zu machen, mal etwas dazuzulernen.

und die honorare der pharma-industrie an die fleißig verschreibenden ärzte sind bei diesen auch sehr willkommen.

lg
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Beitragvon kf-forum » Donnerstag 15. Januar 2009, 00:38

Der Zusammenhang zwischen Nahrungsmitteln und entzündlichen Prozessen ist eigentlich leicht zu verstehen (wenn man nicht gerade Mediziner ist :-)) ). Entweder es handelt sich um eine Unverträglichkeit auf die Reste von Spritzgiften oder anderen chemischen Substanzen. Oder es geht um Allergien, für di es wiederum 2 Ansätze gibt. (1.) eine "normale" Allergie vom Sofort-Typ (IgE); (2.) eine "verzögerte" Allergie (IgG). Letztere tritt erst Stunden bis Tage nach dem Verzehr auf, so dass der Verursacher nur schwer zu finden ist. Am besten man macht einen IgG-Nahrungsmittel-Test. Im TV und von "Medizinern" wird das immer schlecht gemacht, aber meine Erfahrung besagt etwas ganz anderes. Wenn man die Nahrungsmittel für die besonders hohe IgG-Werte ermittelt wurden, weg lässt, hören viele andere Reaktionen vom Sofort-Typ auf oder sind nicht mehr spürbar. Diese verzögerten Allergien konnte lange Zeit niemand so richtig erklären, aber wenn man die Aussagen zur Ernährung nach den Blutgruppen kennt, geht einem ein Licht auf. So enthalten alle Nahrungsmittel sogenannte Lektine, die je nach Blutgruppe überhaupt nichts im Körper verursachen oder aber als Antigen wirken und eine Antigen-Antikörper-Reaktion auslösen (mit entsprechenden Folgeerscheinungen). Am Anfang (als es Menschen nur in Afrika gab) gab es nur die Blutgruppe 0 (Null). Auf den späteren Wanderungen nach Europa und Asien (zwecks Erschließung neuer Nahrungsmittelvorkommen) bildeten sich neue Blutgruppen heraus (A und B). Bei den Menschen, die von Asien nach Europa zurück kehrten, kam es zur Vermischung - also Blutgrupe AB. Menschen mit BG 0 reagieren auf so gut wie gar nichts. Am häufigsten sind Allergien bei BG AB. Ich finde diese Sichtweise sehr gut nachvollziehbar. Einen Lektin-Test für Nahrungsmittel gibt es zwar m.E. noch nicht, aber ich vermute hier mal die Verbindung zu den verzögerten Allergien. Auf jeden Fall hilft eine entsprechend angepasste Ernährung sehr gut bei diversen chronischen Erkrankungen. Und die FM gehört dazu.

Gruß Klaus
kf-forum
 


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