Serotoninmoleküle sind zu groß, um die Blut-Hirn-Schranke zu passieren. Sonst wär die Happy-Pille schon auf dem Markt. Aber Not macht erfinderisch. Und so kommen jetzt Mixturen aus Aminosäuren und Vitaminen in den Handel. Mit diesen Pülverchen soll die Serotonin Produktion angekurbelt werden. Die Präparate enthalten Tryptophan. Eine Aminosäure, die im Gegensatz zu Serotonin ihren Zielort im Hirn erreicht.
Wer ausreichend trytophanhaltige Nahrungsmittel zu sich nimmt und ausreichend mit Vitamin B6 versorgt ist, hat wahrscheinlich einen stabilen Serotoninspiegel, schläft gut, hat gute Laune.
Diese Glücksproduktion klappt also nur, wenn die Zutaten verfügbar sind.
Wie kommt es zu Serotoninmangel?
Menschen, deren Darm geschädigt ist, haben schlechte Karten. Weil der Darm dann nicht mehr dafür sorgen kann, dass die Zutaten für die Biochemie der Hirns zur rechten Zeit am rechten Ort sind.
Menschen, die an HPU leiden, haben einen chronischen B6 Mangel. Und folglich fehlt auch eine wichtige Zutat für die Glückschemie.
Menschen, die sich falsch ernähren, können auch Probleme mit der Serotoninproduktion haben.
Bekannt ist zum Beispiel, dass in Mitte des letzten Jahrhunderts in den USA in jenen Gegenden, wo die Menschen sich überwiegend von Mais ernährten, eine hohe Mord-und Selbstmordrate zu beobachten war. Mais enthält fast kein Tryptophan.
Bei Menschen mit FMS und CFS hat Reinhild Klein (Universität Tübingen) Autoantikörper gegen Serotonin nachgewiesen.
Das kann man durch eine Blutuntersuchung feststellen lassen.