F o rt b i l d u n g
Werden Patienten in der Umweltmedizin
„psychiatrisiert“ ?
Ratschläge zum Umgang mit umweltbedingten Belastungsreaktionen
Gieler, U.1, Heudorf U.2; Beck W.3, Schopper-Jochum S.4, Teßmann R.5, Eikmann T.6
Weder die einseitige starre Überzeugung,
es müsse sich bei subjektiv empfundenen
Beschwerden immer um Umweltgifte
handeln noch die andere Seite,
Seite,
daß alle Beschwerden jeweils psychisch
bedingt sind, spiegelt die bisherigen
Erkenntnisse wissenschaftlicher
Erhebungen wider. Auch aus diesem
Grund ist eine gute Sachkenntnis in
Umweltmedizin einschließlich der
psychomatischen Ansätze, die eine somatische
Fundierung als Basis voraussetzt,
unabdingbare Voraussetzung für
ein adäquates Behandlungsangebot an
die Betroffenen, die schließlich sehr
häufig einen sehr hohen Leidensdruck
haben. Dieser sollte sehr ernst genommen
werden,
da sich zeigt, daß gerade
bei diesen Patienten eine frühzeitige
sachliche und wissenschaftlich begründete
Aufklärung und eine sowohl die
Exposition soweit möglich vermeidende
Strategie wie auch eine Stabilisierung
der Krankheitsverarbeitung wichtige
Voraussetzung für eine Besserung
der Beschwerden sind. Das Verstärken
von Ängsten und eine vorschnelle Zustimmung
der vermuteten Zusammenhänge
ist dabei ebenso kontraindiziert
wie eine oberflächliche psychische Verurteilung.
Unter Berücksichtigung dieser Gesichtspunkte
sollte das Vorurteil der
„Psychiatrisierung von Umweltpatienten“
eigentlich der Vergangenheit angehören!
http://www.laekh.de/upload/Hess._Aerzteblatt/2001/2001_02/2001_02_08.pdf