Allum Folgelieferung mit Folgen

Allum Folgelieferung mit Folgen

Beitragvon Juliane » Montag 20. Juli 2009, 10:16

Zitat aus einer "Folgelieferung 2/2002
"
"Dieser Beitrag zeigt Ihnen:

 nach welchen Kriterien umweltassoziierte

Erkrankungen wie MCS

heute beurteilt und gegeneinander

abgegrenzt werden;

 welche Faktoren aufgrund des

Forschungsstandes als gesichert gelten;

 welche adäquaten diagnostischen und

therapeutischen Maßnahmen dem

Umweltmediziner zur Verfügung stehen.


Multiple Chemikalien-Sensitivität

(MCS) und ähnliche Symptomkomplexe



Die Multiple Chemikalien-Sensitivität ist als Krankheitsbild

nach wie vor nicht einheitlich definiert, zudem bestehen weitreichende

Überschneidungen mit anderen umweltassoziierten

Erkrankungen wie CFS oder SBS. Die diagnostischen Möglichkeiten

sind aus vielerlei Gründen relativ eingeschränkt und daher

die Diagnose oft nur als Ausschlussdiagnose zu stellen. Zu

beachten ist, dass die psychosomatische Komponente bei den

genannten Krankheitsbildern oft eine wesentliche Rolle spielt.

Der Wildwuchs an unkonventionellen Diagnose- und Heilmethoden

ist auf dem Gebiet der umweltassoziierten Syndrome daher

beträchtlich, denn das Erklärungsmodell »krank durch Umweltgifte

« fällt bei Patienten mit der Bereitschaft zur Externalisierung

von Gesundheitsproblemen schnell auf fruchtbaren Boden

– meist nicht unbedingt zum Wohle des Patienten.






Zusammenfassung

Idiopathische Umweltintoleranz-Phänomene, wie beispielsweise MCS,

dürfen nicht mit den umweltbedingten Erkrankungen im engeren

Sinne oder mit nachvollziehbaren Belästigungsreaktionen gleichgesetzt

werden. Die Ätiopathogenese von MCS und verwandten Phänomenen

ist nicht hinreichend geklärt. Den angenommenen Expositionsfaktoren

wird teils eine initiierende beziehungsweise »sensibilisierende

« Funktion, teils eine sekundär auslösende (symptomtriggernde)

Funktion zugeschrieben. Die verantwortlich gemachten Expositionen

sind kaum verifizierbar, da sie entweder einige Zeit zurück liegen oder

sich nicht wesentlich von der Hintergrundbelastung abheben. Für die

postulierte Suszeptibilität oder Hypersensitivität existieren keine

anerkannten Nachweismethoden/Marker. Die Ausschlussdiagnostik

und die Diagnose von Begleiterkrankungen stehen daher im Vordergrund

der diagnostischen Bemühungen. Beim somatischem MCSKonzept

gelten psychische und psychosomatische Störungen als

Ausschlussdiagnosen (sofern damit die Symptomatik hinreichend

»erklärt« wird), während bei Zugrundelegung eines psychosomatischen

MCS-Konzepts derartige Ausschlüsse nicht ohne weiteres vorgenommen

werden können. Jeder Mediziner, der glaubt die Bezeichnung

MCS in einem konkreten Fall verwenden zu müssen, sollte die notwendige

Erläuterung gleich mitliefern. Nur so lassen sich (hoffentlich)

Missverständnisse vermeiden. Zur Orientierung reicht meist ein Hinweis

darauf, ob man sich eher einem »somatischen« oder eher einem

»psychosomatischen« MCS-Konzept verpflichtet fühlt."


http://www.allum.de/downloads/mcs.pdf
Juliane
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