von Yol » Donnerstag 8. Oktober 2009, 11:38
@ Lulabee
Stimme Dir zu. Eine gute, einfache Lösung gibt es nicht. Nicht für MCS noch für andere Krankheiten, die noch nicht jedermann hat. Auch hier geht es nur mit Kompromissen.
Leider akzeptiert die Krankheit MCS keine Kompromisse, betrachtet man es von der Seite.
Es ist allgemein so, dass wenn Strukturen erst geschaffen werden müssen, dann gehen viele leer aus.
Wie mir ein Mitarbeiter der Krankenkasse hier sagte: Sie haben diese Krankheit zu früh...
Dennoch bin ich der Meinung dass wir nicht nur warten können, sondern von unserer Seite das tun, was wir tun können. Es hilft nur bedingt weiter unsere Bedürfnisse aufzulisten.
Das Beispiel Schweiz (noch ist es nicht realisiert und noch weiss niemand wie es sich bewährt - siehe Deine Bemerkung der vielen Unterschiede) zeigt deutlich dass Christian Schifferle's enorme Hartnäckigkeit und Engagement den grössten Teil zu diesem bisherigen Erfolg beigetragen hat. Und ihm ging/geht es wirklich nicht sehr gut.
Es hört sich leichter an was alles realisiert werden sollte/müsste als es zu realisieren.
Dann wollte ich noch dazu bemerken, dass MCS das eine ist und die sehr verschiedenen Charaktere das andere. Ist das in einer Wohngemeinschaft wirklich unter einen Hut zu kriegen?
Hier komme ich auf mein Projekt zurück, das für eine Wohn/Kulturgemeinschaft von psychisch Kranken gedacht war (konnte nicht realisiert werden - Behördenbarrieren unüberwindbar). Ich habe mich entfernt von der Einstellung einer Wohngemeinschaft, weil es zuviele Probleme gibt, die ggf. zum scheitern führen würden. Hier denke ich heute eher an eine Hausgemeinschaft mit einem Kommunikationsraum und ansonsten kleine Studios. Ob das als Überlegung nicht auch für die Bedürfnisse der Menschen mit MCS brauchbarer wäre? Es besteht die Möglichkeit des Zusammenseins, aber der persönliche Bereich bliebe auch und in allem geschützt. In einer Kaserne könnte man das vielleicht sogar realisieren?
Es ist nur eine Reflexion meinerseits, mir ist das vorgestern ganz krass zu Bewusstsein gekommen. Mich hat jemand besucht, der mit grosser Wahrscheinlichkeit schwere MCS hat. Der kurze Besuch schon hat mich erschöpft. Und ich bin sehr frustationsbeständig und relativ hart im nehmen. Aber das hat nun denn auch mich über nur 3 Stunden total überfordert. Die Ansprüche, die Krompromisslosigkeit und vieles mehr haben mich motiviert darüber nachzudenken, ob ein Zusammenleben so verschiedener Bedürfnisse (aller Art-von den Lichtverhältnisse, Geräusche bis zu ganz speziellen Gewohneiten usw.) unter solchen Bedingungen überhaupt möglich sein könnte. Für mich total nicht, ich würde "draufgegehen". Allerdings ist das die erste derartige Situation die ich mit Menschen mit MCS erlebt habe, die andereren Begegnungen sind überwiegend positiv zu betrachten.