Wer schützt uns vor den Banken

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Beitragvon Maria Magdalena » Montag 9. Februar 2009, 17:41

Energiefox,

ich habe Schopenhauer über Thomas Mann kennengelernt. Schopenhauer war sehr beliebt unter den Schriftstellern und den Künstlern, da er in der Kunst eine enorm wichtige Macht und Überlebensfunktion sah.

Da es in diesem Thread um die Wirtschaftskrise geht und darum, ob und inwieweit uns die Vernunft (Verstand) vor schlimmen Konsequenzen schützen kann, ist mir Schopenhauer eingefallen. Er meint, dass der von der Macht der blinden Gier (die er blinden, irrationalen Willen zum Leben nennt) befreite Intellekt die Lösung des Problems sei.

Ich finde Schopenhauer nicht schwierig, auch wenn seine Schriften einem auf den ersten Blick kompliziert erscheinen. Ich habe vor Jahren ein Referat über den Einfluss Schopenhauers, Nietzsches und Wagners auf Thomas Mann vorbereiten müssen. Am Anfang hatte ich einen kleinen Schreck, weil mir das Ganze ziemlich schwer erschien, doch ganz schnell war ich von seiner Philosophie hingerissen.

Dann kaufte ich mir vor Begeisterung seine gesammelten Werke. Und wie das Schicksal so spielt, konnte ich sie sogar im Sonderangebot mit erheblichem Preisnachlass erwerben. Eine schwierige, doch sehr kluge und interessante Persönlichkeit. Und seine Theorie war eine grundlegende Erneuerung in der geschichte der Philosophie. Der russische Schriftsteller Tolstoj hielt ihn für den genialsten Philosophen.
Maria Magdalena
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Beitragvon Energiefox » Dienstag 10. Februar 2009, 09:56

Maria Magdalena,
Tolstoi ist mein Lieblingsautor , es passt auch zum Thema Banken. Kutusow der Oberbefehlshaber des russischen Heeres in dem Buch \"Krieg und Frieden\" (Tolstoi) sagte sinngemäß. Die Leute wollen immer schnelle Entscheidungen , doch diese schnellen Entscheidungen sind oft falsch. Er lies die Franzosen ja Moskau besetzen und räumte Moskau vorher. Viele hatten ihm vorgeworfen Feigheit vor dem Feind. Aber seine Taktik der Geduld und des Abwartens hatte sich schließlich bewährt. Ich weiß jetzt nicht, es ist ein Roman, wie nah es an der Realität geschrieben ist.
Bei der Bankenkrise jetzt auch, alles schreit nach dem schnellen Geld. Ob die schnellen Entscheidungen jetzt richtig sind ein großes?. Es ist jetzt aber nur mein laienhafter Versuch etwas Licht zu bringen zum Thema Bankenkrise .

Im neuen Spiegel ein Artikel \"Weltwirtschaftskrise: Angst vor der Rebellion,
nur ein kleiner Auszug sinngemäß zitiert.
200 Millionen Menschen weltweit können in die totale Armut getrieben werden durch die Wirtschaftskrise.
Mir machen solche Nachrichten Angst und auch wütend immer die Armen trifft es.

Nun noch ein kleiner Abstecher zu den Schriftstellern, ich denke mein Bruder der sich mit den Philosophen gut auskennt (man nannte Ihn vor 26 Jahren schon mal Plato) wäre ein idealer Gesprächspartner für Dich Maria Magdalena. Vielleicht auch nicht, er ist meisten recht schweigsam. Ein kleiner Hinweis eine Freundin von meiner Schwester die meinte sich mit Philosophie aus zu kennen, unterhielt sich mit meinem Bruder über das Thema. Sie fragte Ihn anschließend was er meinte über Ihre Kenntnisse, mein Bruder antwortete etwas grob, er ärgert auch gerne Leute, Sie wäre ein philosophischer Windbeutel. Meine Schwester sagte mir später, dass hätte Sie sehr getroffen.
Noch ein kleiner Beitrag, ich arbeite alle 3 Wochen für 2 bis etwa 2+ 1/2 Stunde in einer kleinen kath. Bücherei als Freiwilliger mit. Was mir aufgefallen ist Tolstoi , Dostojewski und all die Klassiker gibt es in der Bücherei nicht. Es ist auch mehr eine Bücherei für Kinder aber auch für Erwachsene. Das Klassiker in einer Bücherei fehlen, kann ich nicht verstehen. Ich denke mal die werden leider kaum noch gelesen.

Maria Magdalena, Schopenhauer steht jetzt ganz oben bei mir, auf der Liste der noch zu lesenden Bücher.
Gruß Energiefox
- Editiert von Energiefox am 10.02.2009, 15:28 -
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Beitragvon Maria Magdalena » Dienstag 10. Februar 2009, 15:34

Hallo Energiefox,

je mehr ich mich dem Nirwana nähere, desto unverwundbarer werde ich. Daher kann ich mir Deinen Bruder als Gesprächspartner gut vorstellen. Wenn ich von ihm etwas lernen kann, dann wäre ich an Gesprächen interessiert. Beleidigungen lassen mich persönlich vollkommen kalt.

Dass Du Dich für russische Schriftsteller interessierst, halte ich für einen Vorteil. Die sind neben den deutschen Schriftstellern maßgeblich am hohen Wert des europäischen Kulturguts beteiligt.

Kutusov war meiner Meinung nach ein gerissenes Kerlchen.

http://de.wikipedia.org/wiki/Michail_Illarionowitsch_Kutusow
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Beitragvon Yol » Dienstag 10. Februar 2009, 16:27

@ Energiefox

Warum die Klassiker fehlen?
Mir fällt schon lange auf, dass die Sprache in dieser reinen Form nicht mehr verstanden wird.
Mir fällt auch auf, dass ich die heutige Schreibart (insbesondere in Zeitungen) als eine Abart der Schriftkunst und der Sprache empfinden tue.

Ich hatte einen Leserbrief zu einem brisanten Thema geschrieben, jedes einzelne Wort war auf seine Wirkung ausgewählt. Was passierte nun mit meinem Leserbrief? Es wurde schon die Überschrift geändert, die schon die Pointe beinhaltete. Das Restliche wurde noch durch Fehler beim Abschreiben seiner Identität beraubt. Die Person, die den Brief einstellen sollte verstand sicherlich das reine Deutsch nicht mehr, so wurde dann auch noch nach Gutdünken einiges anders interpretiert als das was ich sagte.

Noch Schlimmeres passierte beim Nachruf auf meinen besten Freund, da wurde durch Manipulation eines Wortes, das wieder nicht dem Sinne nach verstanden wurde, das Gegenteil in die Zeitung gesetzt. Und das hatte mit der Geschichte unsres Landes zu tun, die in Zusammenhang mit diesem Freund der Öffentlichkeit vorenthalten wurde, was wir hiermit korrigierten...

Der moderne Mensch müsste wieder lesen und schreiben lernen, dann hätten Klassiker auch wieder eine Chance.
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Beitragvon Clarissa » Dienstag 10. Februar 2009, 16:49

Da gibt es nicht nur ein Problem, die Schulbildung orientiert sich immer mehr an den Schwachen und damit sinkt das Niveau immer weiter Richtung Bodensatz und von dort kommen dann auch die ganzen Menschen die nicht einmal mehr die Sprache des Heimatlandes verstehen geschweige denn sprechen können und die sitzen heute überall in allen Positionen.

Wie war das doch mit der beliebten deutschen Sprachfalle? Der Dativ ist dem Genitiv sein Tot. Autsch ;-)


- Editiert von Clarissa am 10.02.2009, 15:50 -
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Beitragvon Yol » Dienstag 10. Februar 2009, 18:24

@ Clarissa,

Schon 1950 schrieb Erich Fromm das Buch "Pathologie der Normalität". Was würde ihm heute dazu denn einfallen müssen?
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Beitragvon Energiefox » Mittwoch 11. Februar 2009, 08:06

Hallo Maria Magdalene , Clarissa und Yol

je mehr ich mich dem Nirwana nähere, desto unverwundbarer werde ich.

Zum Spruch von Maria Magdalena, ich kenne die ewige Verdammnis aus der kath. Kirche.
In meiner kath. Kirche hing groß oben an der Decke bis fast runter zum Boden das ewige Gericht. Zur linken Seite von Gott die Hölle, man sah die Seelen schmoren. Auf der rechten Seite von Gott der Himmel .
Jedenfalls ich weiß das mit der Hölle ist Quatsch und mit dem Himmel man hofft ja immer das es so was gibt.
Jedenfalls diese kath. von früher hat es doch geschafft, das ich ein weinig Schiss vorm Tod habe. Hans Küng hat es ja mal gesagt, viele Familien seinen auch durch die verkorkste Lehre der kath. Kirche zum Thema (Sex) nicht glücklich geworden bzw. hatten es schwer in der Ehe und natürlich besonders die Ehelosen
Ein Link zum Thema
http://de.wikipedia.org/wiki/Hans_K%C3%BCng

Jetzt zum Thema Bankenkrise die USA will fast 1000 Milliarden Dollar locker machen
für die Wirtschaft bzw. zur Überwindung der Wirtschaftkrise. Für mich ein Zeichen
es ist Chaos ausgebrochen und ich hoffe das wir sowie die Amerikaner es doch noch
schaffen ohne große soziale Verwerfungen aus dieser Krise heraus zu kommen.

Zum Thema Bücher und Schule, ich war ja auf der Volksschule und habe auf dem 2.
Bildungsweg die schlechten Schulen kennen gelernt. Das Hauptübel jedenfalls aus
meiner Schulzeit, die Schulen sind in KEINSTER Weise auf einander abgestimmt.
Bücher müssen auch von den Eltern bezahlt werden jedenfalls in Niedersachsen und
manche Bücher sind recht veraltet und zeigen die Frauen immer noch oder wieder
am Kochherd.
In meiner Schulzeit, auf der Volksschule mussten wir noch \"Das Lied von der Glocke\"
von Schiller auswendig lernen und noch andere lange Gedichte. Heute sehe ich am Fernsehen, es können viele Schüler mit abgeschlossener Volksschule nicht mal mehr ausrechnen wie groß ist die Fläche einer Fensterscheibe von 2m X 3 m = ? m2. Ein Berufschullehrer hat es mir vor kurzem bestätigt. Sie sind überfordert, das 2X3 =6
ist wissen Sie. Aber Algebra wurde auch noch durchgekaut. Ich denke ohne Pauken funktioniert auch moderner Unterricht nicht. Eine 2. Sache mir ist aufgefallen es wird oft viel zu viel unnötiges Zeug gelernt, im späterem Berufsleben reicht oft +, - mal und geteilt. Das ist für viele selbst zu viel. Meine Schwester mit Abitur kann nicht ausrechnen wenn ein Auto auf 300 km 23,8 l Sprit verbraucht , wie viel verbraucht das Auto auf 100 km. Auch Kopfrechnen fällt Ihr schwer, da gibt es doch so ein Gerät, da kann man ruck zuck selbst 6x9 ausrechnen ohne groß Gehirnzellen zu beanspruchen. Ihre Schulzeit ist lange her und Sie hatte an Mathe keine Freude, nur
ich finde so was ist ein Armutszeugnis.
Gruß Energiefox
- Editiert von Energiefox am 11.02.2009, 07:27 -
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Beitragvon Clarissa » Mittwoch 11. Februar 2009, 08:19

na was glaubst du, wozu die rückgeldtaste da ist? im ernst ich finde es dramatisch das die meisten menschen heute nicht mehr rechnen können. ich musste noch das kleine und das grosse 1x1 bis zur 25² auswendig lernen, dazu die primzahlen und das immer wieder benötigte, 3,1415926535 ohne dieses grundwissen ist man eigentlich aufgeschmissen und kopfrechnen ist doch spass und bewegung für den geist.
okay für grosse sachen nehme ich auch nen rechner aber das ungefähre ergebnis läuft paralell dazu im kopf mit und differiert bei grossen und langen berechnungen maximal um eine 1er stelle, meistens nur 1 hinter dem komma.
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Beitragvon sunday » Mittwoch 11. Februar 2009, 12:57

auswendiglernen von gedichten, alphabet, kl. und gr. einmaleins usw. trainiert das hirn und das funktioniert dann evtl. auch bei anderen dingen besser. auch die höhe des iq ist nicht ausschließlich angeboren, sondern zum teil auch trainierbar.

und mit etwas mehr "pauken" in der schule, könnten vielleicht doch mehr deutsche noch richtig deutsch sprechen und schreiben.
heute erlebt man immer häufiger, daß selbst leute mit abitur und studium grobe fehler machen ("das wetter ist heute besser wie gestern", manchmal noch gesteigert durch "als wie", "daß ich das nicht hören tue", "das ist gut für zum schlafen" usw.).

und die häufigen rechtschreibfehler wundern mich nicht mehr, seit mir jemand erzählt hat, daß in der grundschule, die seine tochter besucht, alle kinder in der ersten und zweiten klasse so schreiben dürfen, wie sie sprechen, also ohne korrekte rechtschreibung.
das soll die kreativität beim aufsatz schreiben fördern. das ist für die kinder natürlich scheinbar erst mal ganz nett, weil es keine rechtchreibfehler mehr gibt. aber wer soll das lesen???
und wie soll ihr gehirn leistungsfähig werden, wenn es nicht durch neue und komplizierte dinge gefordert wird?

schreiben nach belieben, taschenrechner statt kopfrechnen, ballerspiele am pc statt schach oder scrabble o.ä., jeden tag stundenlang horror- und gewaltfilme und tv-sendungen für hirnamputierte (ich weiß, der ausdruck trifft oft nicht zu, weil ja erst etwas vorhanden sein muß, um es amputieren zu können *g*) anschauen und dazu noch einnebeln mit parfüm und das immer häufigere "komasaufen" schon bei 13 jährigen (teils auch noch jüngeren)läßt m.e. die leute immer mehr verblöden (vielen jugendlichen sieht man es auch schon an).

lg
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Beitragvon sunday » Mittwoch 11. Februar 2009, 13:28

zum thema banken

es haben doch die leute am meisten verloren, die besonders geldgierig waren oder besonders dumm.

es wurde doch schon seit vielen jahren in allen möglichen ratgebersendungen im tv und auch in vielen zeitungen usw. darauf hingewiesen, daß man bei geldanlagen nicht alles auf eine karte setzen sollte, sondern streuen.

und auch darauf, daß anlagen mit hohen zinsen auch besonders riskant sind.
und wenn man viel geld anlegt, sollte man sich auch nicht auf einen einzigen bankberater o.ä. verlassen, sondern sich auch an anderer stelle informieren.
vor allem auch darüber, wie das geld abgesichert ist.

z.zt. gibt es z.b. bei versch. banken für tagegeld über 5 % zinsen und wenn man dann bei jeder bank nur einen betrag anlegt, der unter der einlagensicherungsgrenze liegt und auch darauf achtet, was im kleingedruckten steht (oft gibt es den zins nur für 3 oder 6 monate, danach nur noch 1 % o.ä.), ist das risiko sehr gering.

sparstrumpf zuhause ist leider keine alternative, weil da die inflation das geld auffrißt und wenn das versteck nicht wirklich extrem gut und außergewöhnlich ist, finden es auch noch die einbrecher.

das ist der einzige vorteil, wenn man sehr wenig geld hat: man muß sich keine sorgen darum machen, wie und wo man es anlegt.*g*
ich informiere mich trotzdem immer, weil ich es interessant finde, anderen gern mal einen tip gebe und manchmal auch gern ein bißchen träume.

daß die banken usw. für ihre schäden durch diese maßlose zockerei vonm staat millionen und mehr bekommen, während z.b. selbstständigen, die ohne eigene schuld in eine finanzielle krise geraten sind und durch die möglichkeit, ihre steuerschulden in mini-raten abzustottern gerettet wären, vom staat in den ruin getrieben werden, obwohl diese stundung nichts kosten, sondern noch zinsen bringen würde, ist eine absolute schweinerei (einem verwandten von bekannten von mir wird dadurch gerade sein lebenswerk zerstört und es gibt dadurch auch mehrere arbeitslose).

und daß unfähige, geldgierige und korrupte banker, manager, politiker usw. riesengehälter und beim völligen versagen auch noch dicke abfindungen bekommen, finde ich schon lange zum k....

lg
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Beitragvon Karlheinz » Donnerstag 12. Februar 2009, 08:16

Wie risikofreudig jemand bei Geldanlagen ist, das liegt an seinen Genen.

Bei Experimenten mit Freiwilligen haben US-Forscher einen Zusammenhang entdeckt zwischen dem Investitionsverhalten eines Menschen und bestimmten Genversionen. Das berichten sie im Fachmagazin "PLoS One". Die Probanden mussten sich in 96 Fällen zwischen einer sicheren und einer riskanten Anlagemöglichkeit entscheiden. Zudem gab jeder Teilnehmer eine Speichelprobe ab, aus der die DNA isoliert und zwei spezielle Gene genauer untersucht wurden. Die betreffenden Gene beeinflussen den Haushalt von Botenstoffen wie Serotonin und Dopamin im Gehirn und liegen in unterschiedlichen Versionen vor. Der anschließende Vergleich ergab: Menschen mit einem schwachen Serotonintransporter investieren 28 Prozent weniger in riskante Anlagen als die übrigen. Wer stark auf Dopamin reagiert, geht 25 Prozent öfter ein finanzielles Risiko ein. Die Forscher schränken die Bedeutung dieses Ergebnisses aber ein: Weniger als 30 Prozent der Unterschiede beim Umgang mit Geld sei genetisch bedingt, der große Rest ergebe sich aus Erfahrungen und dem kulturellen Hintergrund eines Menschen. [tj]

http://www.dradio.de/dlf/meldungen/forschak/918441/

Leute mit hohem Testosteronspiegel sind bessere Trader. Das ergab vor kurzem eine andere Studie. Vielleicht sollte man Banker und Politiker ja entsprechend testen? :-)
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Beitragvon Clarissa » Donnerstag 12. Februar 2009, 08:23

Warum testen, einfach eine anständige Dosis Testosteron und schon sind sie gut gedopt.
Habe heute früh gerade einen Beitrag über Lifestyle Medikamente gehört. Mehr Power fürs Gehirn, zum Wachbleiben, zum Gut-drauf-sein, zum entspannen usw. und da gibt es Ärzte die sagen das solche Sachen legalisiert werden sollten und genauso wie Aspirin in die Hausapotheke gehören sollten.

Kinders wir gehen einer tollen Zeit entgegen, erst machen wir sie alle abhängig und dann entziehen wir sie wieder,natürlich kostet so ein Entzug Geld.
Ich gründe gleich noch ne Entzugsklinik, für 4 Wochen 15-20.000€ gute Verdienstmöglichkeiten zeigen sich hier auf.
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Beitragvon Energiefox » Donnerstag 12. Februar 2009, 10:35

Karlheinz Zitat...Leute mit hohem Testosteronspiegel sind bessere Trader. Das ergab vor kurzem eine andere Studie. Vielleicht sollte man Banker und Politiker ja entsprechend testen? :-)...Zitat Karlheinz

Jetzt hast Du es geschafft, mich zu so einem ersten Thema zum Lachen zu bewegen.

Gruß Energiefox
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Beitragvon Energiefox » Dienstag 24. Februar 2009, 15:53

Ich meine vor 2 Wochen im Spiegel war ein Bericht, die Branche die Tresore baut kann gar nicht so schnell liefern wie im Moment Tresore nachgefragt werden. Der kleine oder auch nicht so kleine Mann vertraut den Banken nicht mehr so recht. Ein Tipp von den Herstellern, so ein Tresor sollte dann auch gut befestigt werden sonst nehmen die Gangster ihn einfach mit.

Gestern ein Bericht aus Amerika, da werden schon Einkaufswagen (Supermarkt) professionell zu kleinen Minischlaftstätten für Arme umgebaut. Man kann den Einkaufswagen dann auseinanderklappen und hat somit zumindest eine primitive Schlafstätte mit einem Dach. Wohlfahrtsorganisationen spendeten den Armen diese
Notunterkünfte.
Ein Rentner wurde vorgestellt, seine Altersabsicherung ist durch Zocker (Aktienrentenfon) vernichtet, er arbeitet jetzt im Supermarkt verteilte Gutscheine . Also eins muss man ja sagen viele Amerikaner so scheint es geben nicht so schnell auf, ich glaube die meisten Deutschen würden resignieren wenn auf einmal die Altersabsicherung futsch wäre.
Gruß Energiefox
- Editiert von Energiefox am 24.02.2009, 14:58 -
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Beitragvon Energiefox » Dienstag 3. März 2009, 08:13

Hier mal ein Bericht wie die Kommunen in Wirklichkeit kein Geld gespart haben. Hatte vor längerer Zeit dazu mal ein Bericht im Fernsehen gesehen, es wurden Kommunen ausgelacht wenn Sie bei dem Pokerspiel nicht mitgemacht hatten.
Hatte es ja schon oft gesagt, wir sollten endlich Ehrlichkeit im Finanz und Versicherungswesen wieder wallten lassen und da hapert es noch gewaltig. Denkt an Dick und Doof Ehrlichkeit lohnt sich, hatte Doof sogar in einem
Film kapiert.
http://www.zeit.de/online/2008/43/finanzkrise-kommunen
- Editiert von Energiefox am 03.03.2009, 07:15 -
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Beitragvon Karlheinz » Sonntag 17. Mai 2009, 06:34

Ich weiß zwar nicht, ob das noch wen inteteressiert, aber hier ein überdurchschnittlich guter Beitrag dazu für dt. Medienverhältnisse:

"Erst langsam wird die eigentliche Dimension dessen klar, was derzeit in der Weltwirtschaft passiert: Die Krise mag zwar bei amerikanischen Hypotheken-Spekulationen ihren Ausgang genommen haben, ihr zugrunde lag aber etwas, das viel tiefer reicht: Das zurückliegende Wachstum in Asien und Amerika, aber auch in Osteuropa und Russland war in erster Linie auf Schulden begründet und ging mit immer größeren Ungleichgewichten in Handel und Kapitalverkehr einher. Es war ein Wachstum auf Pump - kein nachhaltiges Wachstum. Staat und Bürger haben zum Teil weit über ihre Verhältnisse gelebt. Jetzt wird uns - und zwar Schuldnern wie Gläubigern - dafür die Rechnung aufgemacht."

http://www.dradio.de/dlf/sendungen/hintergrundpolitik/966321/

auch zum belauschen: http://www.dradio.de/aodflash/player.php?station=1&broadcast=60444&playtime=1242492016&fileid=9aeedd04&/
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Beitragvon Energiefox » Samstag 23. Mai 2009, 11:30

Karlheinz Zitat... Ich weiß zwar nicht, ob das noch wen inteteressiert, aber hier ein überdurchschnittlich guter Beitrag dazu für dt. Medienverhältnisse:...Zitat Karlheinz

Es interessiert mich sehr, ein sehr interessanter Bericht und man braucht nicht mal lesen zu können, es wird sogar vorgelesen.
Danke für den Beitrag.
Gruß Energiefox
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Beitragvon Energiefox » Dienstag 26. Mai 2009, 14:27

http://www.capital.de/finanzen/100022208.html
Ich denke hier trifft auch die Titelzeile zu, wer schützt uns vor den Banken.

Gruß Energiefox
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Beitragvon Karlheinz » Freitag 19. Juni 2009, 09:01

A Tale of Two Depressions

Barry Eichengreen Kevin H. O’Rourke

4 June 2009

http://www.voxeu.org/index.php?q=node/3421
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Beitragvon Energiefox » Mittwoch 12. August 2009, 14:02

Heute entdeckt ich kann es fast nicht glauben. Wie wurde herumgetönt und dann das Ergebnis.

http://daserste.ndr.de/panorama/archiv/2009/landesbanken106.html

Gruß Energiefox der immer noch glaubt wir sind zu lasch mit der Aufsciht bei den Banken und es verdienen Leute zu viel Geld, die es nicht erdient haben.
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Beitragvon kf-forum » Donnerstag 13. August 2009, 14:30

@ Energiefox

Mal zurück zur Ausgangsfrage. Ein Schutz könnte SO aussehen: Die bisherigen Landesbanken (die ja alle ihrer Aufgabe nicht gerecht geworden sind und Gelder für Zwecke missbraucht haben, für die sie gar nicht vorgesehen waren!) werden geschlossen und dann als Teil eines staatlich (also von uns!) kontrollierten Regionalbankennetzes weiter genutzt. Diese Regionalbanken arbeiten nach dem Prinzip der Kostendeckung (decken also mit den Zinserträgen nur ihre eigenen Kosten) und erarbeiten keine darüber hinaus gehende Rendite (wenn welche anfällt, wird sie in die Senkung der Zinsen gesteckt)! Als alleinige Aufgabe versorgen sie die Wirtschaft mit günstigen Krediten. Andere Verwendung ist verboten.

Die privaten Banken können dann weiterhin ihre internationalen Zocker-Spielchen machen und wenn sie dabei kaputt gehen, müssen wir sie nicht mehr retten, denn die Finanzierung der Wirtschaft übernehmen ja die Regionalbanken.

So einfach wär's.
kf-forum
 

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Beitragvon Energiefox » Donnerstag 13. August 2009, 22:14

Kf-forum,
so sehe ich es auch. In der Schule hatten wir mal das Thema Geld durchgenommen und es wurde uns
erklärt wie primitiv die Tauschwirtschaft war. Ich bin mir nicht sicher ob die Geldwirtschaft nicht noch viel
primitiver ist bzw. geworden ist.

Gruß Engeriefox
- Editiert von Energiefox am 13.08.2009, 22:15 -
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Beitragvon Energiefox » Montag 10. Mai 2010, 18:13

EU spannt beispiellosen Rettungsschirm aus. Wieder ein paar hundert Milliarden Kredite?. Mir wird Angst und Bange.
Ein Tag später die Börse ist erfreut. Höre auch man muss den Währungsspekulanten zuvor kommen. Wie bitte diese müssten einfach in den Knast.

Ein Kommentar von einem der wenig Ahnung von der Geldwirtschaft hat, aber glaubt so wie es gemacht wird, es ist absolut nicht richtig.

Gruß Fox
Energiefox
 

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Beitragvon Karlheinz » Dienstag 11. Mai 2010, 09:10

Der Umfang entspricht vermutlich nicht zufällig dem, was schätzungsweise nötig ist, um die bekannten Problemfälle zwei bis drei Jahre über Wasser zu halten. Damit das Problem nicht anschließend auf die solideren (vermeintlich) Länder übergreift, die ja jetzt mehr leihen müssen, kauft die EZB zukünftig Staatsanleihen.

Wenn die Aktivitäten der Finanzmarktteilnehmer die Interessen der Regierungen fördern, wie in den lezten Jahren, sind es umworbene Investoren, wenn sie nicht mehr das "richtige" machen, in diesem Fall das Geld von Anlegern zur weiteren Finanzierung bankrotter Staaten mißbrauchen, nennt man sie Spekulanten. Der institutionelle Rahmen war ja doch politisch so gewollt, jetzt wo die Quittung kommt, sind "böse Spekulanten" schuld.

Der Ökonom Hyman Minski hat schon vor Jahrzehnten vor derartigen Entwicklungen gewarnt und die Ursachen beschrieben. Sein Buch über Keynes gibts glaub ich neuerdings auch auf auf deutsch. Sein späteres wesentlich ausführlicheres "Stabilizing an Unstable Economy" wurde jüngst neu aufgelegt ( http://www.amazon.de/Stabilizing-Unstable-Economy-H-Minsky/dp/0071592997/ref=sr_1_1?ie=UTF8&s=books-intl-de&qid=1273560445&sr=1-1-spell )
Beides zum Verständnis sehr empfehlenswert. Eigentlich auch nicht schwer, aber Grundkenntnisse in Ökonomie werden wohl erforderlich sein.

Ein richtiger Schocker ist ein aktuelles Working Paper von der BIZ: "The future of public debt: prospects and implications" http://www.bis.org/publ/work300.pdf?noframes=1
Da gehts um die Verschuldung der wichtigsten Industrieländer, ihre Haltbarkeit (nein) und wie man ihrer Herr werden kann (anschnallen).

Diese Rettungspakete verschaffen zwar etwas Zeit, lösen aber keine Probleme. Das geht schon seit dreißig Jahren so, und bis jetzt hat diese Strategie die Lage nur immer verschlimmert. Das Endstadium ist in Japan zu besichtigen, zwanzig Jahre bergab und weiter warten auf die finale Krise. Und die Japaner hatten die Möglichkeit viel über Exporteinnnahmen zu kompensieren. Alle Länder gleichzeitig können das aber naturgemäß nicht. Und die Japaner gehören natürlich zu den fitteren.

Anders die Emerging Markets in der Asienkrise nach 1997. Das ging damals heftig zur Sache aber heute sind diese Länder gesünder denn je und sitzen auf dicken Devisenreserven.
Karlheinz
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Beitragvon Energiefox » Dienstag 11. Mai 2010, 10:20

Vielen dank Karheinz,
für Deinen fachlichen Rat (Beitrag). Ich denke das Buch was Du empfiehlst (auf deutsch) werde ich aber auch nur eventuell lesen. Ich mag absolut solche Bücher nicht, aber es führt wohl kein Weg drumrum, wenn man so wenig von der Materie Ahnung hat wie ich.

Gruß Fox
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Beitragvon Karlheinz » Mittwoch 12. Mai 2010, 07:23

Mit Grundkenntnisse meinte ich sowas wie die Standardeinführung von Samuelson/Nordhaus und ein bischen was über Geldwesen und Finanzmärkte. Kann aber sein, dass man ganz ohne auch ein bischen versteht. Schwer zu einzuschätzen find ich.
Karlheinz
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Wer sch�tzt uns vor den Banken

Beitragvon Juliane » Mittwoch 12. Mai 2010, 07:41

Wer weiss da schon was er macht, Energiefox.

Mittlerweile hat sich eine Parallelgesellschaft entwickelt. Individuen mit narzißtischem Charakter spielen ihre Sandkastenspiele global.


Einblicke nachlesbar zum Beispiel hier:



Susanne Schmidt
Markt ohne Moral: Das Versagen der internationalen Finanzelite


Die Frau hat das von innen gesehen.
Juliane
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Beitragvon Karlheinz » Freitag 28. Mai 2010, 07:27

"If we realize that our own future is at risk, we might be more serious about changing course." http://www.nytimes.com/2010/05/27/opinion/27einhorn.html?ref=opinion&pagewanted=all

"Isn't it extraordinary how a sovereign debt crisis can concentrate minds? In the rush not to be the next in line for the ire of investors, all manner of serious cutbacks that would have once been thought utterly unthinkable are now being delivered."...

"For that reason, it isn't credible to view this period as just a pause before normal service resumes in Europe. Think of the adjustments not as temporary, but as the first glimpse of a dramatically altered landscape."
http://online.wsj.com/article/SB40001424052748703630304575270124067449674.html

""A report this week by a Royal Bank of Scotland Group economist estimated that more than €2 trillion ($2.45 trillion) of debt issued by governments and companies in Greece, Spain and Portugal is held by financial institutions outside those countries....

"Make no mistake: This is big," said Jacques Cailloux, RBS's chief European economist and the report's author. "We're talking about systemic risk." He said the situation is comparable to the subprime-mortgage crisis that originated in the U.S. but quickly engulfed financial institutions world-wide due to their holdings of mortgage-linked securities....

Some European banks need substantial dollar funding to carry out trading activities, but others may need it to fund dollar assets that they didn't write down after the financial crisis."" http://online.wsj.com/article/SB40001424052748703630304575270801758821806.html

""Almost certainly, the Greek debt will have to be restructured in 12 to 24 months," says Eswar Prasad, a former IMF official now at Cornell University....

Mr. Prasad, who worked at the IMF for 16 years, says the Greek program has bought the country a year before restructuring. But that year is "very important," he says.

For one, it forces the Greeks to make serious reform steps toward reform. It gives creditors time to prepare for a default. And it gives other weak euro-zone countries time to work on their finances.

"Spain and Portugal," Mr. Prasad says, "have been given a very clear signal that they have a year.""
http://online.wsj.com/article/SB40001424052748704269204575270542452965672.html
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Beitragvon mirijam » Freitag 28. Mai 2010, 12:53

Die gestrige Sendung Maybrit Illner im ZDF behandelte die Themen Euro-Krise und Staatsverschuldung.
http://maybritillner.zdf.de/ZDFde/inhalt/19/0,1872,1021235,00.html?dr=1

Das Video zur Sendung ist online.
http://www.zdf.de/ZDFmediathek/beitrag/video/1054718/Streichkonzert-2010#/beitrag/video/1054718/Streichkonzert-2010
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Beitragvon Karlheinz » Montag 31. Mai 2010, 07:07

Der Vollständigkeit halber hier noch:

Slapped in the Face by the Invisible Hand: Banking and the Panic of 2007
http://www.frbatlanta.org/news/CONFEREN/09fmc/gorton.pdf

Relativ einfach. Viel zitiert.
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Beitragvon Energiefox » Dienstag 20. Juli 2010, 14:32

Banken beraten weiter schlecht.... Finanztest...

http://de.news.yahoo.com/2/20100720/tbs-banken-beraten-ihre-kunden-laut-fina-f41e315.html

Haben die denn schon mal gut beraten, ich denke es ist die Ausnahme.

Gruß Fox
- Editiert von Energiefox am 20.07.2010, 14:33 -
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Beitragvon mirijam » Dienstag 20. Juli 2010, 15:34

Ich kenne gute Bankleute, mit denen kleine Anleger zufrieden sind. Natürlich gibt es viel zu viele Haie, leider. Man muss schon gut aufpassen. Deshalb sind die anständigen Berater Gold wert und werden von ihren Kunden immer wieder aufgesucht und auch weiterempfohlen.
mirijam
 

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Beitragvon Kaloo » Montag 26. Juli 2010, 11:55

Banken im Test: Die Blamage geht weiter
Berlin, 21.07.2010: Die Qualität der Anlageberatung von Banken ist in den vergangenen Monaten noch schlechter geworden. Hauptgrund: Die meisten Kreditinstitute halten sich nicht immer an die gesetzlichen Vorgaben.
http://www.umweltjournal.de/AfA_geldfinanz/16990.php
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Beitragvon Energiefox » Montag 26. Juli 2010, 15:15

Kaloo,

man kann es fast nicht glauben. Wenn ich mich nicht als Bürger an gesetzliche Vorgaben halte, drohen Strafen. Bei der Industrie erlebt ich es öfter und zwar heute noch, ich habe gemeldet ein Industriebetrieb versaut durch Plastikmüll dauernd einen Wegrand. Habe es schon mehrfach gemeldet. Die Behörde aber als Antwort: \"Die haben vermutlich nicht gefegt, die haben es versprochen\"
Also von der Behörde eine fast Entschuldigung und Einsicht mit der Firma, ich habe geantwortet: \"Bitte Druck machen, sonst kapieren die es nicht.\" Jetzt nicht alles wörtlich, sondern dem Sinn nach habe ich es hier wiedergegeben.

Der Staat ist meiner Meinung nach viel zu nachsichtig wenn es um gesetzliche Auflagen bei Banken und Industriebetrieben geht. Wenn die gesetzliche Auflagen nicht erfüllen, dann muss man die dazu zwingen es zu tun. Wozu haben wir Gerichte und eine Strafjustiz.

Gruß Fox
- Editiert von Energiefox am 26.07.2010, 17:32 -
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Beitragvon Energiefox » Montag 27. September 2010, 15:39

Notfalls müsste man es gesetzlich verbieten....sinngemäß zitiert.

Also wann wird es dann endlich gemacht.


http://de.news.yahoo.com/2/20100927/tde-kritik-an-millionengehaeltern-bei-ge-a4484c6.html

Gruß Fox
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Beitragvon kf-forum » Montag 27. September 2010, 17:42

Die Bank gehört doch uns Bürgern und da sollten wir auch entscheidne dürfen, was diese Banker verdienen. Wer erneut 2 Mrd Euro Verluste erwirtschaftet, kann nicht 20.000 Euro monatliche Rente ab 60 bekommen oder aktuelle Boni. Da sieht man, dass die Politiker aber kein Interesse an einer solchen Regelung haben. Und jetzt, wo wir alle für den Zusammenbruch der HRE bezahlen müssten, da wir den Schrotthaufen ja gekauft haben (bzw. die Politik für uns...), wird sich der Staat fast alles von den Bankern vorschreiben lassen, damit er nicht die 142 Mrd Sicherheiten einbringen muss, insbesondere vor den Wahlen haben Banker daher gut Lachen.
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Beitragvon Energiefox » Dienstag 12. Oktober 2010, 15:03

Glaubwürdigkeit, Vertrauen auf maßvolle Boni abgehakt.

Ups heißt ja Krise abgehakt.

http://www.netzeitung.de/wirtschaft/unternehmen/1492099.html

Gruß Fox
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Beitragvon Karlheinz » Mittwoch 13. Oktober 2010, 09:25

Da hat die Netzzeitung das WSJ aber teilweise etwas selektiv gelesen. Es wird erwartet, dass die Gewinne der Banken in Zukunft dank der neu eingeführten Regeln bezogen aufs Eigenkapital sich etwa halbieren werden (es sei denn man erfindet wieder Wege drumrum, das dürfte aber wohl etwas dauern). Die aktuellen Quartalsergebnisse sollen schon deutlich niedriger sein.

Irgendwie scheint der Öffentlichkeit zu entgehen, dass das eigentliche Problem das viele Geld von den Zentralbanken ist. Neuerdings ist man ganz unverblümt:

"Brian Sack at the New York Fed stressed the need for the Fed’s actions to bolster asset inflation as to boost the wealth effect on spending (QE “adds to household wealth by keeping asset prices higher than they otherwise would be...”). We just can’t seem to wean ourselves off this asset-dependent economy — and how directed by a Fed official that the attempt here is to bring asset values above their intrinsic value. Amazing way to run an economy. Whatever happened to skills, productivity, education, job creation, innovation? Or thrift — when did that virtue become a dirty six-letter word?" (David Rosenberg von gestern)

Konnte man auch im WSJ lesen, wenn man wollte. Desgleichen die Japanische Zentralbank. Die wollen sogar Immoblilien und Aktienfonds kaufen.

Wenn die Banken dann machen, was die Zentralbanken wollen und es gibt wieder Probleme sind dann wahrscheinlich wieder die Banken schuld und nicht die Zenralbanker, die dann wieder zusammen mit der Politik als Retter auftreten.

Aktuell schwappt das Geld grade munter in die "Emerging Markets". Schuldtitel in lokaler Währung sind der Renner. Mexiko konnte grade eine Anleihe in Peso zu einem Realzins von 1% platzieren.

Wenn die Finanzmärkte dort in ein paar Jahren auch zusammenbrechen, hat man glücklich die ganze Welt in den Ruin getrieben. Aber als Keynesianer hoffen wir ja, dass wir dann schon tot sind.
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Beitragvon Karlheinz » Sonntag 5. Juni 2011, 08:17

Abgründe: http://www.cesifo-group.de/portal/page/portal/ifoHome/B-politik/05stp?lang=de

noch mehr Abgründe: http://www.vanityfair.com/business/features/2010/10/greeks-bearing-bonds-201010?currentPage=1 (letzteres ist zwar auf Englisch aber dafür sehr allgemeinverständlich und unterhaltsam (sofern man mal kurz vergißt, dass man solche Zustände subventionieren soll))

Entgegen der in unseren sich selbst gleichschaltenden Medien insinuierten Wohlfühlpropaganda dürfte das dicke Ende noch vor uns liegen. Und ich fürchte, dass könnte die politische Stabilität Europas auf den Prüfstand stellen. Aber hoffen wir das Beste.
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Beitragvon mirijam » Montag 25. Juli 2011, 12:18

Gerade gefunden, muss mich noch durchlesen, könnte eventuell interesssant sein:

http://www.steuerboykott.org/
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Beitragvon mirijam » Montag 25. Juli 2011, 12:39

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Beitragvon mirijam » Mittwoch 27. Juli 2011, 22:45

"Währungsreform unvermeidbar?

26.05.2011

Die Währungsreform ist nach wie vor unvermeidlich – nur das Crashpotential hat sich erhöht. Andreas Popp: Die Situation ist vergleichbar mit einem Luftballon, den man aufbläst. Je mehr Luft reinkommt, desto wahrscheinlicher sei, dass er irgendwann platzt.

Eine Währungsreform kommt über Nacht und sie ist unvermeidlich, das sagt Andreas Popp von wissensmanufaktur.net im Interview mit MMnews. Je länger man wartet, desto höher die Fallhöhe – konstatiert Popp und meint, dass Politik und Zentralbanken die Angelegenheit schon lange nicht mehr im Griff hätten.

Die Situation sei vergleichbar mit einem Luftballon, den man aufbläst. Je mehr Luft reinkommt, desto wahrscheinlicher sei, dass er irgendwann platzt. Nur weil er jetzt noch nicht geplatzt sei, könne man natürlich nicht davon ausgehen, dass er gar nicht platzt. Doch das ist natürlich eine trügerische Annahme. Richtig sei: Je später er platzt, desto heftiger wird das Ereignis.

Die Krise sei keine Euro-Krise, sondern eine Dollar Krise. „Wir dürfen nicht vergessen, dass der Euro zu 80% aus Dollar besteht.“

„Griechenland“ sei reine Ablenkung. Den USA geht es noch schlechter, urteilt Popp. Demnächst müssen dort Sozialleistungen gekürzt werden und das bedeutet für viele Menschen komplette Verelendung. Wenn es dort kracht, dann kommt es zu Aufständen und Hungertoten.

Der Bruch des Euro bedeutet nicht gleichzeitig, dass auch der Dollar zusammenbricht, meint Popp. Ein Ende des Euro könnte durchaus bedeuten, dass der Dollar wieder einen Schub bekommt.

In Griechenland sieht es laut Popp schlimmer aus, als die Presse berichtet. Dort würde wohl zensiert, weil es viel stärker rumort als allgemein bekannt.

Der Euro war die dümmste Entscheidung für die Europäer seit dem zweiten Weltkrieg – und er muss letztlich wieder zurückgenommen werden. Hier handelt es sich nicht um ein friedensstiftendes Geldsystem, sondern um eine Lunte. Und die Lunte brennt. Das merkt man schon dadurch, dass die Deutschen und die Griechen gegeneinander aufgehetzt werden.

„Ich prognostiziere sogar Bürgerkriege, wenn das so weiter geht“ so Popp. Die Politik und die Finanzwelt leben derzeit in einer völligen Parallelwelt. Es ist eine Misserfolgsleugnung, die hier gerade stattfindet. Das werde ein böses Ende nehmen. Das Ende des Euros ist nahe, so Popp: „Ich glaube nicht, das ernsthaft jemand daran glaubt, den Euro zu retten!“"


http://www.mmnews.de/index.php/wirtschaft/7890-waehrungsreform-unvermeidbar
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Beitragvon mirijam » Mittwoch 27. Juli 2011, 23:05

"Griechische Tragödie

27.07.2011

Die Europäische Währungsunion steckt in einer tiefen Zahlungsbilanzkrise. Eine Kapitalflucht aus Irland und riesige Leistungsbilanzdefizite in Griechenland, Portugal und teilweise auch Spanien wurden in den letzten drei Jahren mit der Druckerpresse der EZB finanziert, über 100 Milliarden Euro pro Jahr.

von Hans-Werner Sinn

Da der EZB die Puste ausgeht, muss die Staatengemeinschaft nun mit Krediten helfen. Die französischen Banken, die in Griechenland am stärksten involviert sind, bedrängen die Staaten der Euro-Zone, allen voran Deutschland, die Staats- schulden der Griechen an ihrer Stelle zu übernehmen. Und sie haben Erfolg. Schon vor einem Jahr wurde auf ihr Drängen hin ein Rettungspaket von 110 Milliarden Euro für Griechenland beschlossen.

Nun will man den griechischen Lebensstandard sichern und verlangt bis 2014 weitere 120 Milliarden Euro, um die Rückzahlung der in den nächsten drei Jahren auslaufenden Staatspapiere Griechenlands sicherzustellen. Man geht von etwa 100 Milliarden griechischen Staatspapieren aus, die fällig werden und bedient werden müssen. Dazu sollen zunächst 50 Milliarden von den Steuerzahlern Europas in Form neuer Kredite zur Verfügung gestellt werden. Diese Kredite werden zu 30 Milliarden für Direktauszahlungen an die Gläubiger verwendet, und 20 Milliarden nimmt man für eine Investition in einen Anlagefonds, der AAA- bewertete Staatsanlagen andere Länder erwirbt.

Die restlichen 50 Milliarden sollen die Banken für 30 Jahre in griechische Staatspapiere reinvestieren. Der Anlagefonds dient dazu, diese 50 Milliarden im Laufe der Zeit zu einem immer höheren Prozentsatz zu besichern, denn aus den 20 Milliarden werden durch den Zinseszinseffekt im Laufe der Zeit 50 Milliarden. Auch wenn zwischendrin ein Zinsrisiko verbleibt, das die Rating-Agenturen irritiert, ist das ein Modell zur Erzeugung von Windfall Profits bei den Banken mit dem Geld der Steuerzahler, denn Griechenland ist schon seit einem Jahr pleite.

Viel schlimmer ist freilich, dass Griechenland nicht wettbewerbsfähig ist. Unter dem Euro hat der Staat sich extrem verschuldet und damit die Löhne und Preise überteuert. Das Leistungsbilanzdefizit lag zuletzt bei 10,5 Prozent des Bruttoinlandsprodukts (BIP). Der gesamtwirtschaftliche Konsum überstieg das Volkseinkommen um 16,5 Prozent.

Um dieses Problem zu lösen, muss Griechenland um zwanzig bis dreißig Prozent billiger werden. Es muss eine innere oder äußere Abwertung akzeptieren. Daran führt kein Weg vorbei. Versucht Griechenland die innere Abwertung im Euro-Raum, gibt es ein Hauen und Stechen, weil Millionen von Löhnen und Güterpreisen gesenkt werden müssen. Außerdem werden viele Firmen der Realwirtschaft in den Konkurs getrieben, weil die Preise ihrer Immobilien fallen, während die Bankschulden bleiben. Es ist ähnlich wie in Deutschland unter Brüning, der sparen musste, weil der Dawes- und Young-Plan die Abwertung verbaten. Deutschlands Preise fielen von 1929 bis 1933 um 23 Prozent, die Löhne sanken um etwa 30 Prozent. Das Land wurde an den Rand des Bürgerkrieges getrieben. Politiker, die glauben, Griechenland könne durch einen Sparkurs gesunden, unterschätzen die Gefahren, und Politiker die glauben, Griechenland ließe sich mit neuem Geld wettbewerbsfähig machen, übersehen, dass das Geld den Anpassungsdruck nimmt und das Leistungsbilanzdefizit aufrecht erhält, was unweigerlich in die Transferunion führt.

Letztlich ist es besser für alle Beteiligten, insbesondere auch für Griechenland, wenn das Land temporär austritt. Dann kann es abwerten, wieder wettbewerbsfähig werden und später zu einem veränderten Wechselkurs wieder eintreten. Statt Millionen von Preisen und Löhnen zu senken, braucht man nur einen einzigen Preis, nämlich den Wechselkurs, zu ändern. Außerdem sind die Firmen der Realwirtschaft aus dem Schneider, weil ihre Schulden bei griechischen Banken auch abgewertet würden.

Nur die Auslandsschulden werden relativ zum Sozialprodukt größer. Aber das ist bei einer inneren Abwertung durch Kürzung von Löhnen und Preisen genauso. Einen Gutteil der Schulden muss man Griechenland in jedem Fall erlassen. Dann muss der französische Staat seine Banken eben selbst retten. Er wird das verkraften.

Bei einem Austritt aus der Währungsunion und offenen Abwertung würde zwar ein Bank-Run die Banken in die Insolvenz treiben, aber auch das wäre bei einer inneren Abwertung nicht viel anders, weil viele der Bankkunden Pleite gingen und ihre Schulden nicht zurückzahlen würden. Die Banken muss man so oder so unterstützen oder verkaufen. Es geht letztlich um die Frage, ob man nur die Bankbilanzen verbrennen will oder auch noch die Bankgebäude dazu. Allzu lange wird sich die Politik um diese Erkenntnis nicht mehr herumdrücken können."


http://www.mmnews.de/index.php/wirtschaft/8250-die-griechische-tragoedie#13118002348431&if_height=1601
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Beitragvon mirijam » Montag 1. August 2011, 16:19

US-Pleite: aufgeschoben, nicht aufgehoben

01.08.2011

Märkte und Medien feiern die Einigung im US-Schuldenstreit. Die „Einigung“ wird als „Lösung“ verkauft. Doch gelöst ist das Schuldenproblem keineswegs. Im Gegenteil. Der Tag der finalen Abrechnung rückt näher.

Von Michael Mross

14,3 Billionen und demnächst offiziell noch ein bisschen mehr. Das ist die Schuldensumme der USA. Tatsächlich aber sind es 60 Billionen, wenn man zukünftige Verpflichtungen noch hineinrechnet. Doch letztlich ist es egal 14 0der 60? Wer zählt die Zahlen noch? Wer zählt die Nullen noch?

Nachdem die Welt wochenlang durch Massenmedien von einer bevorstehenden Pleite der größten Wirtschaftsmacht der Welt unterrichtet wurde und nun wirklich der letzte Reisbauer in China mitbekommen hat, dass irgendwas nicht stimmt mit der Schuldensituation in den USA, wird nun umgeschaltet zu „business as usual“. Doch ist die Lösung des Schuldenstreits auch eine Lösung des Schuldenproblems? Sicher nicht.

Immer mehr Menschen sind verunsichert. Abzulesen an manchen Bankautomaten, die in den letzten Tagen manchmal leer waren. Als ich am Wochenende 500 Euro abholen wollte, kamen nur noch 20iger und 10er raus. Ein schlechtes Zeichen. Freunde berichteten von ähnlichen Erfahrungen.

Die Rückzahlungsillusion, auf der unser Geldsystem beruht, dürfte einen mächtigen Impuls in Richtung Realität erfahren haben. Und diese Realität lautet: Die Schulden werden nicht mehr zurückgezahlt. Sie können nicht zurückgezahlt werden. Und wer dennoch an eine Rückzahlung glaubt, der glaubt noch an den Weihnachtsmann.

Wenn dein Nachbar pleite ist, wer er zu viele Schulden hat, ist er dann weniger pleite, wenn du ihm noch mal1000 Euro leihst? Steigt damit etwa die Rückzahlungswahrscheinlichkeit der Gesamtsumme?

Wenn Amerika pleite ist, weil es 60 Billionen Schulden hat, steigt dann etwa die Rückzahlungswahrscheinlichkeit, wenn die Schuldensumme um 2,4 Billionen erhöht wird? Sicher nicht.

Unser Geldsystem erzeugt ein Dilemma, über das nur wenige informiert sind: In dem System müssen Schulden ständig steigen, weil nur mit höheren Schulden die Zinsen bezahlt werden können. Durch Zinseszinseffekte kommt es zu einer exponentiellen Steigerung der Schulden in der Endphase eines solchen Systems.

Man kann mit Fug und Recht sagen, dass wir in einer diffusen Endphase dieses Geldsystems angekommen sind. Nur mit Müh und Not gelingt es noch, zusätzliche Billionen für Pleitestaaten locker zu machen. Das gilt praktische für alle westlichen Industrienationen. Und selbst in China gibt es mittlerweile eine Kreditblase ungeheuren Ausmaßes.

Die USA können das Spielchen noch eine Weile weiter treiben, weil sie praktisch eine Weltwährung haben. Doch wie lange noch wird die Welt ihre Waren gegen die immer schneller aus der Druckerpresse in Washington stammenden, grünen Scheinchen abliefern? Wohl nicht mehr lange.

Mein Szenario für die kommenden Monate sieht deshalb so aus: Schon in kürze werden die Schulden nicht mehr in dem Maße erhöht werden können, wie es zur Bedienung der globalen Schulden möglich ist. Bei einer geschätzten globalen Schuldenmenge von rund 100 Billionen Dollar sind dieses Jahr beispielsweise 5 Billionen neue Schulden nötig, um die Zinslast zu bedienen. Wenn das nicht mehr gelingt, gibt es einen deflatorischen Schock, den wir möglicherweise schon 2012 erleben. Anschließend werden Notenbanken die Druckerpressen anwerfen bis das Geldsystem in einer riesigen Hyperinflations-Supernova verglüht. Im Prinzip haben die Zentralbanken damit schon begonnen – heimlich oder offen: siehe EZB und Fed.


http://www.mmnews.de/index.php/wirtschaft/8275-us-pleite-aufgeschoben-nicht-aufgehoben#13122077685801&if_height=2801
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Beitragvon mirijam » Montag 1. August 2011, 16:32

Massenenteignung durch Transferunion

20.07.2011

Zwangsverschuldung des deutschen Steuerzahlers durch Eurobonds? Am Donnerstag soll der Euro Gipfel stattfinden, auf dem vorrausichtlich rechtswidrig eine Transferunion verordnet wird. Ergebnis: Die Politik entzieht dem Bürger die Gegenleistungen für seine Steuerzahlungen. Dem Einzahler in die Rentenkassen wird seine Rente entzogen und dem deutschen Sparer seine Spareinlagen.

von Walter Strack

Griechenland repräsentiert ca. 3% der Wirtschaftskraft der Euro-Zone. Warum wird dieses kleine Problem zur europäischen Schicksalsfrage hochstilisiert? Dem von der Politik, Banken und der EZB vorgebrachten Argument, daß ein Bankrott Griechenlands zu einer Finanzkrise führe, wird von namhaften Experten widersprochen. Es drängt sich der Verdacht auf, daß die angebliche Griechenland Rettung der Umsetzung anderer politischer Ziele, der Einführung von Euro Bonds und der Transferunion, dienen soll.

Am Donnerstag soll der Euro Gipfel stattfinden, bei dem die Lösung für die Griechenland Krise beschlossen werden soll. Favorisiert wird ein Modell, in welchem der Rettungsfonds EFSF die griechischen Anleihen zu 50% des Wertes ankauft. Welche Vor- und Nachteile hat dieses Modell? Wo liegt der Reiz dieses Modells, wer gewinnt und wer verliert durch dieses Modell?

Griechenland ist bankrott und wäre somit aufgefordert, mit seinen Kreditgebern über eine Lösung zu verhandeln. Das plausible Ergebnis wäre, daß sich Griechenland mit seinen Kreditgebern auf einen Schuldenschnitt einigt. Die Anleihen werden in neue Anleihen umgetauscht. Die bisherigen Kreditgeber hätten einen Vermögensverlust und wären weiterhin Kreditgeber Griechenlands. Dieses Modell ist einfach und marktwirtschaftlich konsequent, da die Kreditgeber für ihre Fehlinvestments haften. Vor allen Dingen wäre es ein Modell, das vollkommen ohne Belastung des deutschen Bürgers funktioniert, wenn die Verluste aus den rechtswidrigen Rettungskrediten seit Mai letzten Jahres vernachlässigt werden.

Favorisiert wird jedoch ein anderes Modell: Der Rettungsfonds EFSF soll die Anleihen ankaufen. Der EFSF finanziert sich durch den Verkauf eigener Anleihen, für die Bürger der Euro Staaten haften. Wer zieht einen Vorteil aus diesem künstlichen Umweg, wo doch der direkte Weg einfach und konsequent ist?

Der erste Vorteil liegt beim privaten Kreditgeber. Anstelle Griechenlands hat er die Bürger der wirtschaftlich starken Euro Staaten in der Haftung. Er hat zukünftig Anleihen von deutlich höherer Bonität.

Der zweite Vorteil liegt bei Griechenland, da es mit der fremden Bonität günstige Zinssätze erzielt. Die Zinsaufschläge können durch politische Verhandlungen auf EU-Ebene sukzessive gesenkt werden. Dies haben die bisherigen Rettungskredite gezeigt, bei denen die Zinssätze nachträglich abgesenkt wurden.

Der dritte Vorteil liegt bei der EU, die ihrem Ziel der Einführung von Euro Bonds und der Transferunion wieder einen Schritt näher gekommen ist. Es handelt sich nicht um Notkredite, da die Forderungen nicht vorrangig zu anderen Krediten sind. Die Kredite sind die Komplettfinanzierung eines Staates durch die EU. Griechenland wird der erste durch Euro Bonds finanzierte Staat. Die Haftung liegt bei den Steuerzahlern der anderen Euro Staaten. Unter wirtschaftlichen Gesichtspunkten liegt die Haftung fast ausschließlich bei den Steuerzahlern Österreichs, der Niederlande, Finnlands und Deutschlands.

Gleichzeitig wird damit die Transferunion installiert, da Griechenland sich nicht zu Zinssätzen entsprechend der eigenen Bonität finanzieren muß. Durch die Haftung für die griechischen Kredite sinkt die Bonität Deutschlands, Deutschland wird langfristig höhere Zinsen zahlen müssen. Die Haftung für fremde Kredite bedeutet die Subventionierung griechischer Kredite durch deutsche Steuerzahler, die Transferunion. Da lange Kreditlaufzeiten beabsichtigt sind, handelt es sich um eine langfristig festgelegte Subventionierung, eine Transferunion auf Dauer. Und das Problem wird größer: Wer wollte es Portugal, Irland, Italien oder Spanien verweigern, sich auf diesem Weg günstig mit Krediten einzudecken? Könnte die Politik diesen Ländern Transfers verweigern, die sie Griechenland zugestanden hat? In Anbetracht der Mehrheitsverhältnisse in der EU und der Eigeninteressen der EU ist das Ergebnis bereits heute absehbar.

Die eindeutigen Verlierer dieser Lösung sind die Steuerzahler der wirtschaftlich starken Staaten, die plötzlich für fremde Schulden haften. Die wirtschaftlich schwachen Staaten und die EU höhlen das im Maastricht Vertrag festgelegte Bail Out Verbot systematisch aus. Der deutschen Politik fehlt die Kraft auf Vertragseinhaltung zu bestehen. Das Politikversagen wird als europäische Solidarität verklärt. Der Bürger erkennt den Widerspruch zwischen Ankündigung und erzieltem Ergebnis.

Das Versagen der deutschen Politik ist für den Bürger ein Fiasko. Die Politik entzieht dem Bürger die Gegenleistungen für seine Steuerzahlungen. Dem Einzahler in die Rentenkassen wird seine Rente entzogen und dem deutschen Sparer seine Spareinlagen. Wann zeigt sich die deutsche Politik solidarisch mit dem Bürger? Der Bürger hat die Leistungen erbracht, ihm steht auch der Nutzen zu.

Die Politik hat Deutschland finanzielle Risiken von mehr als Mrd. € 600 aufgebürdet. Bereits heute trägt jeder deutsche Bürger, vom Baby bis zum Greis, ein Risiko in Höhe von ca. € 7.500. Damit hat sich der deutsche Bürger überaus solidarisch gezeigt. Leider scheinen sich die meisten Bürger der Risiken nicht bewußt sein, anders ist die Passivität nicht zu erklären. Oder akzeptiert er seelenruhig sein finanzielles Ausbluten bis zur Währungsreform? Die Ablehnung dieser Politik kann durch eine Eintragung in die Petition beim deutschen Bundestag dokumentiert werden. https://epetitionen.bundestag.de

Das finanzielle Ausbluten kann durch die Aufspaltung in einen Nordeuro und einen Südeuro gestoppt werden. Die Nordländer wären in einer Währungsunion solidarischer Wirtschaftskraft und die Mittelmeeranrainer wären in einer Währungsunion solidarischer Wirtschaftskraft. Die Politik würde mit einer Umsetzung dieses Modells wahre Solidarität üben und die Bürger aus dem realitätsfremden Währungskonstrukt Euro befreien.


http://www.mmnews.de/index.php/wirtschaft/8219-massenenteignung-durch-transferunion#13122088827371&if_height=80
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Beitragvon mirijam » Montag 1. August 2011, 16:34

Petition: Finanzpolitik - Europäischer Stabilitätsmechanismus vom 26.05.2011

Ende Mitzeichnungsfrist 02.08.2011


Text der Petition
Der Bundestag möge beschließen, sich umfassend gegen den geplanten künftigen Europäischen Stabilitätsmechanismus – ESM – auszusprechen.

Begründung
Nach dem vorliegenden Vertragsentwurf zum ESM wird Deutschland laut Aufteilungsschlüssel für 27,15 % der Gesamtsumme von 700 Mrd. Euro bürgen; dies entspricht 190,05 Mrd. Euro.

Der Bundeshaushalt 2011 beträgt 305,8 Mrd Euro. Damit würde Deutschland aktuell mit 62,3 % seines Bundeshaltes bürgen. Bürgen bedeutet, die Zahlungen zu übernehmen, wenn der Schuldner ausfällt. Ein Zahlungsausfall verschiedener Länder, die den ESM in Anspruch nehmen könnten ist nach Faktenlage sehr wahrscheinlich. Dies ist aktuell an Griechenland (mit einem Schuldenstand zum 31.03.2011 von 354 Mrd. Euro) zu erkennen, welchem die Rettungsgelder in Höhe von 110 Mrd. Euro offenkundig nicht helfen und für das aktuell bereits Umschuldungen, bzw. weitere Hilfsgelder diskutiert werden.

Der Vertragsentwurf zum ESM sieht vor, dass der ESM finanzielle Mittel mobilisieren (= Kredite beschaffen) soll (Artikel 3 und 17)); ein Grundkapital bedingungslos einzuzahlen ist (Artikel 8; auf Deutschland entfallen 22 Mrd. Euro, die kreditfinanziert werden sollen); Änderungen am Grundkapital selbstständig beschließen (Artikel 10) kann; bei Ausfall eines ESM Mitgliedes diese Summe durch die restlichen Mitglieder zu tragen ist (In allerletzter Konsequenz bedeutet dies, das der letzte übrigbleibende Bürge für 700 Mrd. Euro haftet); der ESM sowie seine Führungspersönlichkeiten gerichtliche Immunität besitzen (Artikel 27 und 30).

Der Vertragsentwurf sieht keinerlei parlamentarische Kontrolle zu Auszahlungen und potenziellen Aufstockungen vor. Dies würde in haushaltsrechtlicher Hinsicht de facto eine Entmachtung der nationalen Parlamente bedeuten. Und selbst wenn es eine parlamentarische Kontrolle gäbe: könnten sich die Parlamentarier dem ungeheuren Druck widersetzten und Zahlungen verweigern? Mai 2010 hat gezeigt, dass sie es nicht können.

Im Artikel 16 heißt es weiter, das der ESM die Liste der in Artikel 14 und 15 vorgesehenen Finanzhilfe-Instrumente überprüfen und daran vorzunehmende Änderungen beschließen kann. Wenn die Finanzprodukte, die der ESM zu Erledigung seiner Arbeit einsetzen muss, vom ESM allein verändert werden können, wer kontrolliert dann das Risiko? Das lässt auch die politische Beteuerung sehr unglaubwürdig erscheinen, Deutschlands Anteil am genehmigten Grundkapital – 190 Mrd. von 700 Mrd. – stehe unverrückbar fest. Der ESM stellt sich nach dem Vertragsentwurf als eine sehr unabhängige Institution dar und es sieht so aus, als werde hier viel mehr als eine reine Verrechnungsstelle installiert. Es wird eine neue Behörde geschaffen, deren Verantwortliche strafrechtliche Immunität genießen sollen - weshalb eigentlich? -, die nur gewählten Parlamentariern zusteht.

Die geplante Streichung der no-bail-out-Klausel in den EU-Verträgen (Art. 125) durch zusätzlich einzuführende Klauseln in Art. 136 muss in diesem Zusammenhang verhindert werden. Nur die no-bail-out-Klausel in ihrer ursprünglichen Fassung schützt Deutschland davor, für Schulden anderer Länder zu haften.

https://epetitionen.bundestag.de/index.php?action=petition%3bsa=details%3bpetition=18123
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Beitragvon mirijam » Sonntag 7. August 2011, 23:17

Countdown zum Kollaps
07.08.2011

Wie werden die Finanzmärkte auf das US-Downgrade reagieren? Massenmedien rund um den Globus rechnen mit dem Schlimmsten. Kommt der totale Crash oder kann er noch einmal abgewendet werden. DAX 5000? Kauft EZB Italien? Versetzte S&P den Märkten gewollt den Todesstoß?

von Michael Mross

Ab Null Uhr öffnet das weltweite Spielcasino wieder. Dann handeln die Finanzmärkte in Fernost. Wie werden die News aus den USA verdaut? Viele Beobachter rechnen mit dem Schlimmsten. Die breite Masse der Weltbevölkerung wurde von den Medien bereits auf den drohenden Crash vorbereitet.

Bei Lang & Schwarz lag der DAX am Sonntag Abend in der Gegend von 6100 Punkten, was angesichts der erwarteten Turbulenzen allerdings morgen schon Makulatur sein kann.

Die Aktienmärkte in Arabien verloren am Sonntag im Schnitt 5%, in Tel Aviv ging die Börse mit über 7% Minus auf Tauchstation. Der Handel wurde teilweise unterbrochen. Nach Wiederaufnahme gab es jedoch keine Erholung.

In Brüssel und Frankfurt gibt es eine Krisensitzung in Sachen PIIGS und Crash. Vermutet wird, dass durch das US-Downgrade die PIIGS-Schulden noch mehr unter Beschuss kommen, deshalb will sich Trichet schon mal einen Blankoscheck ausstellen lassen will, um Italien- und Spanienbonds zu kaufen.

Alles ist möglich am Tag 1 nach dem US-Downgrade. Spekuliert wird auch darüber, dass Börsen und Banken geschlossen werden. Das dürfte aber eher unwahrscheinlich sein bzw. wirklich nur im Worst-Case eintreten.

Wer daran glaubt, dass das Ruder im Geldsystem noch einem herumgerissen werden könnte, für den ist morgen sogar „Kauftag“ an den Börsen. Falls der DAX in Richtung 5000 oder darunter absagt, könnte das ein Schnäppchen sein – so ein Händler aus Frankfurt. Die KGVs wären dann fast auf historischem Tief, viele Unternehmen notieren unter Buchwert.

Vieles spricht nach einem Absacken tatsächlich zumindest für eine technische Reaktion, zumal die Aktienmärkte schon letzte Woche rund 10% verloren haben. Eines darf auch nicht vergessen werden: Das Letzte, was Bernanke & Co brauchen, ist ein Crash an den Börsen. Es dürfte also spannend werden, ob das Plunge Protection Team einen weiteren Kurssturz zulässt.

Und last but not least: Der morgige Montag könnte auch der Anfang eines totalen Kollaps sein. Wenn es nicht gelingt, die Märkte zu stabilisieren, droht eine Todesspirale nach unten mit sich selbst verstärkender Abwärtsdynamik. Dann wäre ein totaler Untergang nicht mehr aufzuhalten. Verschwörungstheoretiker vermuten genau dies als Hintergrund für das historische Downgrade der USA durch S&P. Einen schlechteren Zeitpunkt hätte man sich gar nicht auswählen können. Die Chefetage von S&P wusste, welche Konsequenzen ihre Maßnahme haben wird. Haben sie dies bewusst in Kauf genommen? Oder wollten sie sogar den weltweiten Crash auslösen?

Jeder weiß, dass die USA ein Junkbondstaat mit Ratingmafia ist. Ein Downgrade hätte schon viel früher erfolgen können – oder später, nur nicht jetzt, wo alles auf der Kippe steht. Möglicherweise wollte S&P den Märkten damit den finalen Stoß versetzen.


Letzte News:

Die EZB hat am Sonntagabend beschlossen, italienische und spanische Anleihen zu kaufen, um eine "Ansteckung durch die Krise zu verhindern" (Quelle Reuters 23:00)


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http://www.mmnews.de/index.php/boerse/8315-countdown-zum-kollaps#13127515044622&if_height=5490
mirijam
 

Wer schützt uns vor den Banken

Beitragvon mirijam » Sonntag 7. August 2011, 23:20

Kommt die Währungsreform?
07.08.2011

Durch die Manipulation von Statistiken, die Ausblendung von Risiken, eine falsche Zinspolitik und die Rettung bankrotter Banken wurde die endgültige Ruinierung der Staatsfinanzen eingeleitet. Die Euro-Zone und USA nähern sich in immer schnelleren Schritten der Zahlungsunfähigkeit. Ist eine globale Währungsreform angesichts der zerrütteten Weltfinananzen unvermeidbar?

von Artur P. Schmidt


Das Bekämpfen von Symptomen

Wenn Dummheit, weh täte, dann würde ein lautes Gebrüll Europas Parlamente durchziehen. Selten hat man Eliten gesehen, die vor Einfältigkeit nur so strotzen und die mit Methoden von vorgestern aktuelle und Probleme von morgen lösen wollen. Die Kursstürze rund um den Globus sind nichts anderes als die Antwort des Marktes, der Notenbanker und Politiker spüren lässt, dass sie von Anbeginn der Finanzkrise an alles falsch gemacht haben, was man nur falsch machen kann.

Die Euro- und USD-Krise geht in die Verlängerung, ohne das den Akteuren irgendwann einmal in den Sinne käme die Ursachen anstatt die Symptome der Krise zu bekämpfen. Ein der Panik verfallener ehemaliger Hedgefondmanager, der heute die schweizerische Nationalbank leitet, ist davon überzeugt, er könne die Aufwertung seiner Währung stoppen, wenn er nur noch mehr Geld in Umlauf bringt und die Zinsen senkt.


Die Phase der Absurdität

Das was zuvor schon bei den Amerikanern vorgemacht wurde, nämlich durch Gelddrucken die US-Wirtschaft wieder flott zu machen und was auch die Europäer seit geraumer Zeit versuchen, nämlich die Schulden weg zu inflationieren, ist zum Scheitern verurteilt, weil es die Lösung der Probleme immer weiter in die Zukunft prolongiert. Man wird den Eindruck nicht los, dass gerade in Europa das erstarrte Klima der 80er Jahre aktuell eine Neuauflage erfährt.

Die Märkte sollen mit verbalen Valiumdosen beruhigt werden, doch niemand glaubt Berlusconi, wenn er ein hohes Wachstum für Italien verspricht. Zu viele Lobbyisten und Banker haben sich die westlichen Industriestaaten in den letzten Jahren zu Selbstbedienungsläden für Ihre persönlichen Interessen missbraucht. Wir leben aktuell in einer Phase der kompletten Absurdität, die wahrscheinlich nur die kommenden Generationen als solche erkennen werden. Entscheidungen werden heute ohne die Berücksichtigung von Wechselwirkungen und ohne das Vorhandensein von Lenkungscockpits im absoluten Blindflug getroffen.


Ein Trojaner namens Sozialismus

Nachdem der Sozialismus in sich zusammenbrach, glaubte man, dass goldene Wachstumszeiten anbrechen würden, ohne zu merken, das mit dessen Zusammenbruch die Umwandlung der westlichen Industriestaaten in sozialistische Banksterdiktaturen eingeleitet wurde. Den Höhepunkt der sozialistischen Inbesitznahme des Kapitalismus stellt sicherlich der kontinuierliche Aufstieg Chinas und die Bankenrettung durch Bailouts dar.

Dass ausgerechnet das kommunistische Land China heute das kapitalistischste Land der Welt geworden ist, ist die Rache des Marktes an denjenigen, die versucht haben ihre Probleme durch die Verlagerung von einer Blase zu einer noch größeren Blase zu lösen. Durch die Manipulation von Statistiken, die Ausblendung von Risiken, eine falsche Zinspolitik und die Rettung bankrotter Banken wurde die endgültige Ruinierung der Staatsfinanzen eingeleitet. Die Euro-Zone und USA nähern sich in immer schnelleren Schritten der Zahlungsunfähigkeit, mit der Folge, dass sich damit nicht nur die wirtschaftlichen sondern vor allem die politischen Machtgefüge nachhaltig verändern.


Die Schuldenfalle droht

Asien wird als der klare Sieger aus dem transatlantischen Offenbarungseid hervorgehen. Der größte Kapitalgeber der Welt, China, wird vor allem bei den USA nicht mehr lange zuschauen, wie Sie im Rahmen einer peinlichen Schmierenkomödie die Frage diskutieren, mit welchen Bedingungen man die Schuldengrenze der USA anheben kann. Sie werden Ihre Dollaranlagen reduzieren, mit der Folge, dass nach der aktuellen deflationären Bereinigungsphase die Kosten für Kredite in den USA, wenn die Kreditwürdigkeit herabgestuft wird, griechische Verhältnisse erreichen können.

Ist das Vertrauen erst einmal verloren, wird es für die größte Volkswirtschaft der Welt schwer werden sich an den weltweiten Finanzmärkten noch billiges Geld zu leihen. Dann wird den USA das japanische Schicksal, allerdings mit einem schlechten Rating, drohen, d.h. das Land könnte mehr als ein Jahrzehnt in einer Schuldenspirale gefangen sein, aus dem es nur noch durch eine neue Weltwährung ein Entrinnen gäbe.


Rückführung der Vermögensdisparität

Wir leben heute in den westlichen Industrienationen in Ländern mit der größten Vermögens-disparität aller Zeiten, wo immer weniger Menschen immer mehr vom zu verteilenden Kuchen besitzen. Wer das Wurzel des Übels anpacken will, muss den Menschen wieder die Kaufkraft zurückgeben und aufhören diese durch das bewusste Herbeiführen von Inflation zu enteignen. Die Bürger müssen wieder zu Besitzenden gemacht werden anstatt die Umverteilungspolitik von den Schwächeren zu den Starken fortzusetzen.

Die heutigen Eliten werden erkennen müssen, dass weniger mehr ist und dass es darauf ankommt, sich den Ursachen zuzuwenden, warum die Schulden immer grösser werden. Es muss die Frage gestellt werden, ob es Alternativen zum heutigen Zinseszinssystem gibt und wie man die Hortung von Kapital und dessen Verlagerung in die Hände immer weniger stoppen kann. Wer die Innovationsfähigkeit der Länder forcieren will, wird nicht darum herum kommen, den heutigen Akkumulierungskreislauf des Kapitals zu durchbrechen.

http://www.tradercockpit.ch


http://www.mmnews.de/index.php/wirtschaft/8312-kommt-die-waehrungsreform#13127518904782&if_height=5029
mirijam
 

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