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Poly- und perfluorierte Chemikalien in Feuerlöschmitteln – ein Problem für Mensch und Umwelt (PFC-haltige Feuerlöschmittel)
Letzte Änderung: 08.04.2011
Derzeit werden noch vielfach poly- und perfluorierte Chemikalien als Feuerlöschmittel eingesetzt. Aber sie sind durch ihre schlechte Abbaubarkeit eine Gefahr für Mensch und Umwelt. Zudem wirken einige Vertreter der PFC toxisch und können sich in der Umwelt und im Organismus anreichern. Zu finden sind sie inzwischen in Mensch und Tier. Das Umweltbundesamt empfiehlt deshalb, entweder Löschalternativen einzusetzen oder den Einsatz fluorhaltiger Löschmittel auf Brandfälle zu beschränken, bei denen keine wirksame Alternative existiert.
Derzeit werden zur erfolgreichen Brandbekämpfung, insbesondere von Bränden der Brandklasse B (Brände von Flüssigkeiten und schmelzenden Feststoffen), Feuerlöschmittel eingesetzt, die poly- und perfluorierte Chemikalien (PFC) - häufig auch unter dem Begriff perfluorierte Tenside (PFT) zusammengefasst - enthalten. Fluorhaltige Schaumlöschmittel sind auch besser bekannt als AFFF (wasserfilmbildende Schaumlöschmittel) bzw. AFFF-AR (wasserfilmbildende Schaumlöschmittel - alkoholbeständig), FFFP (filmbildende Fluor-Proteinschaummittel). Der Nutzen dieser Löschmittel ist noch unbestritten, jedoch nicht die Gefahren für Mensch und Umwelt.
PFC sind nicht bzw. kaum abbaubar und werden dadurch über Meeres- und Luftströmungen global verteilt. Letztlich finden Wissenschaftler sie in den Weltmeeren bis zur Tiefsee und in der Arktis wieder. Selbst in Eisbären, Robben und vielen anderen Organismen wurden PFC gefunden. Auch im menschlichen Blut werden PFC gemessen. Besonders kritisch zu bewerten ist die Übertragung der PFC von der Mutter zum Kind während der Schwangerschaft und Stillzeit sowie die langsame Ausscheidung mittellanger bis langkettiger PFC aus dem menschlichen Körper.
Mehr Information zu PFC sind auch im Hintergrundpapier: „Per- und polyfluorierte Chemikalien: Einträge vermeiden – Umwelt schützen“ zu finden.
Zur Reduzierung der Gefahren für die Umwelt, ausgehend von PFC-haltigen Löschmitteln, empfiehlt das Umweltbundesamt folgende Leitlinien:
1. PFC-haltige Löschmittel durch wirksame fluorfreie Alternativmittel oder Alternativtechniken ersetzen.
Wo dies nicht möglich ist, gilt:
2. PFC-haltige Löschmittel vermeiden, d.h. den Einsatz fluorhaltiger Löschmittel auf die Brandfälle begrenzen, wo keine wirksamen Alternativen existieren.
Wo es zum unvermeidlichen Einsatz kommt, gilt:
3. Löschwasser von PFC-haltigen Löschmitteln auffangen und ordnungsgemäß entsorgen
http://www.umweltbundesamt.de/produkte/pfc/index.htm
Poly- und perfluorierte Chemikalien in flüssigen Feuerlöschmitteln – ein Problem
für Mensch und Umwelt
http://www.umweltdaten.de/produkte/pfc/vfdb_zeitschrift.pdf