Was kann achtsamkeitsbasierte Psychotherapie

Was kann achtsamkeitsbasierte Psychotherapie

Beitragvon Juliane » Mittwoch 9. November 2011, 09:10

Zitat heise.de


"Langsam beginnt die Neurowissenschaft zu verstehen, wie Meditation das Gehirn verändert und die Aufmerksamkeit schärft

Lange Zeit fristete die Meditation im Westen ein Nischendasein in esoterischen Zirkeln und einigen Klöstern. Die Kunst sich zu versenken galt als Spielwiese für Yogische Springer, Esoteriker und ein paar Hippies. Meditation, das war in den Augen vieler das, was Osho seinen Schäfchen empfahl, um sie anschließend besser scheren zu können. Immerhin schaffte es das Autogene Training in die Volkshochschulkurse. Dort wurde dann Arme und Beine immer schwerer und wärmer und grüne Wiesen lockten den beruhigten Geist. Der große Rest kontemplativer Praxis stand aber in dem Ruf ein erster Schritt in die Sektenmitgliedschaft zu sein........


In den letzten Monaten wurde eine Vielzahl von Journal-Artikeln zur Meditation veröffentlicht, die Stilllegung des Verstandes ist auch wissenschaftlich en vogue. Geforscht wird viel, aber welche Qualität haben die Arbeiten? Eine Autorengruppe um den oben erwähnten Paul Grossman legte bereits 2004 eine Meta-Analyse der bisherigen Studien zum Achtsamkeitstraining vor. Insgesamt wurden 64 Studien aufgefunden, lediglich 20 erfüllten die Einschlusskriterien. Nach Meinung der Autoren zeigt ihre Meta-Studie dennoch einen deutlich positiven Effekt der Meditation bei verschiedenen Krankheiten wie chronischen Schmerzen, Herzerkrankungen, besagter Depression und Ängsten.

In Deutschland hat Johannes Michalak von der Bochumer Universität als einer der Ersten die achtsamkeitsbasierte Psychotherapie angewendet und erforscht seither ihre Wirkmechanismen. Er hat die ebenfalls die empirischen Grundlagen untersucht und ist sicher: "Das Achtsamkeits-Prinzip hat das Potential, die Behandlungsmöglichkeiten von psychischen Störungen bedeutsam zu erweitern. Es kommt aber auf eine gelungene Integration von westlicher Psychotherapie und dem aus der spirituellen Tradition stammendem Achtsamkeitsprinzip an." Hierbei, so Michalak, dürfe weder die wissenschaftliche Perspektive noch der Kern der Meditationstradition unzureichend verkürzt werden.

Trotz der oben erwähnten Studien zu den Cortisol-Werten existieren bislang keine Daten, die den kausalen Zusammenhang zwischen den durch Meditation verursachten somatischen Veränderungen im Gehirn und anderen Körperprozessen, wie beispielsweise dem Immunsystem, beweisen. "Es sollte auch verwundern", so Grossman, "wenn eine kurze Einführung in das Achtsamkeitstraining erhebliche physiologische Auswirkungen hat." Zudem sei zu bezweifeln, dass bestimmte Meditationen auch bestimme Körpersubstanzen produzieren. ......"


Gib dem Affen Zucker Jörg Auf dem Hövel 28.09.2008
http://www.heise.de/tp/artikel/28/28726/1.html
Juliane
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