Kunz JLU Gießen: Unterversorgung Vitamin D

Kunz JLU Gießen: Unterversorgung Vitamin D

Beitragvon Juliane » Montag 5. Dezember 2011, 09:31

"Gießener Studie zeigt gravierende Unterversorgung von Schwangeren und Neugeborenen – Ernährungswissenschaftler plädiert für höhere Vitamin D-Zufuhrempfehlungen

Schwangere und Neugeborene sind dramatisch unterversorgt mit Vitamin D. Das ist das Ergebnis einer Studie von Prof. Dr. Clemens Kunz vom Institut für Ernährungswissenschaft der Justus-Liebig-Universität Gießen (JLU) zusammen mit Dr. Peter Gilbert, Chefarzt des St. Josef-Krankenhauses in Gießen. Es ist die erste Studie in Deutschland, die die tatsächliche Vitamin D-Versorgung dieser Gruppe anhand von Blutuntersuchungen überprüft. Kunz und Gilbert schließen aus den Ergebnissen, dass eine wesentlich höhere Vitamin D-Zufuhr für schwangere Frauen wie auch für viele andere Bevölkerungsgruppen dringend erforderlich ist, um gesundheitliche Folgen wie Störungen des Knochenaufbaus zu vermeiden. Eine höhere Aufnahme von Vitamin D könnte über Nahrungsergänzungsmittel, angereicherte Lebensmittel oder Arzneimittel erfolgen. „Zunächst sind jedoch die Behörden gefordert, die Zufuhrempfehlungen zu erhöhen“, so Kunz. Zurzeit empfiehlt die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) für Erwachsene – darunter auch schwangere und stillende Frauen – die Aufnahme von fünf Mikrogramm (µg) Vitamin D (200 IE) pro Tag. In Kanada beispielsweise liegt die Empfehlung für die tägliche Vitamin D-Zufuhr zehnmal höher.

In seiner Studie hat Kunz in Zusammenarbeit mit dem St. Josefs-Krankenaus in Gießen von Oktober bis Dezember 2010 bei 84 schwangeren Frauen zum Zeitpunkt der Entbindung Blutproben nehmen lassen. Gleichzeitig wurde eine Probe aus dem Nabelschnurblut des Kindes entnommen. Dann untersuchten die Wissenschaftler die Konzentration von 25 OH D im Blut, das ist die Speicherform von Vitamin D, die sich für die Bestimmung des Vitamin D-Status am besten eignet. Das Ergebnis: Ein Vitamin D-Mangel lag bei 90 Prozent der Frauen und bei 88 Prozent der Säuglinge vor. Nur zwei der 84 Frauen und drei der untersuchten neugeborenen Kinder wiesen 25 OH D-Konzentrationen auf, die mit mehr als 50 Nanomol pro Liter (nmol/L) über den neuesten Empfehlungen des Institute of Medicine (USA) von 2011 liegen."

http://idw-online.de/de/news444102
Juliane
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