Neue DBU Leitlininen bringen neues Behandlungskonzept auch für CFS:
Zitate aus dem
Therapeutisches Konzept
für die Krankenhausbehandlung von Menschen mitpsychosomatischen Erkrankungen Schwerpunkt Umweltmedizin:
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Die spezifischen medizinischen Indikationen für eine Behandlung an der Abteilung für Psychosomatische Medizin - Schwerpunkt Umweltmedizin der Fachkliniken Nordfriesland sind in
Tabelle 5.1 dargestellt.
Umweltmedizinische Störungen
G93.3: Chronisches Müdigkeitssyndrom
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Ergänzende kognitive verhaltensorientierte Verfahren sind insbesondere zur Therapie des Chronic Fatigue Syndroms entwickelt und bereits erfolgreich eingesetzt worden
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Methoden, die bei der Behandlung des CFS wirksam sind, sollen zukünftig an den Fachkliniken Nordfriesland in modifizierter Form in das therapeutische Konzept aufgenommen werden.
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Nach dem Vorbild der bei chronischen Schmerzen und dem chronischen Erschöpfungssyndrom (CFS) erfolgreichen kognitiven Verhaltenstherapie soll an den Fachkliniken Nordfriesland eine neue modifizierte Verhaltenstherapie für die Patienten mit Hypersensitivität entwickelt werden.
Dieses Vorhaben liegt darin begründet, dass diese Erkrankungen ebenfalls mit einer vermuteten „neurobiologischen Hypersensitivität“ einhergehen.
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Zwar sind neurobiologische Veränderungen dem Grunde nach „organische Störungen“, diesekönnen jedoch mit „psychotherapeutischen Methoden“ beeinflusst werden.
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Als eine der Ursachen des CFS werden weiterhin Mitochondropathien diskutiert. Die Mitochondrien stellen 95% des Energiebedarfs bereit und Gewebe mit besonders hohem Energiebedarf wie das Gehirn haben eine hohe Dichte an Mitochondrien. Die Mitochondrien sind besonders anfällig für oxidativen Stress (Bains 2008). Auffällig ist, dass auch bei Patienten mit Depressionen Störungen im Bereich der Mitochondrien festgestellt wurden (Koene et al. 2008, Rezin et al. 2008). Daneben konnte gezeigt werden, dass bei depressiven Patienten antioxidativ wirksame Enzyme im Gehirn vermindert waren, jedoch durch Antidepressiva mit anti-inflammatorischer Wirkung wieder normalisiert wurden. Die Gabe von Antioxidantien warjedoch nicht wirksam (Zafir et al. 2008). In experimentellen Tierstudien wiederum waren
Chemikalien, die oxidativen Stress auslösen, auch Auslöser von Angst und
Verhaltensänderungen
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Die edukativen und psychotherapeutischen Elemente der Therapie wurden gestärkt. Dies erfordert eine Veränderung des Personaleinsatzes, da nun vermehrt Psychologen, Psychotherapeuten, Pädagogen, Sporttherapeuten, Ergotherapeuten und Ernährungswissenschaftler die Therapie gestalten. Die Therapiedauer hat sich aus demselben Grund verlängert. Gegenüber der rein psychosomatisch-psychotherapeutischen Therapie ergibt sich erhöhter Aufwand für die unter Punkt 2.1 (S. 8-9) benannten und begründeten Aspekte. Gleichzeitig kann jedoch nun vorteilhaft das modulare Therapiekonzept der Abteilung für Psychosomatik mit genutzt werden. Die umweltmedizinisch-psychosomatischen Patienten können allerdings aufgrund den unter Punkt 2.1 (S. 9) beschriebenen Schwierigkeiten nicht in jeder Gruppe integriert werden.
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Entspannungsverfahren, wie Autogenes Training, Progressive Muskelentspannung oder
Imaginationsverfahren unterstützen den Heilungsprozess von Reiz- oder Erschöpfungszuständen und verbessern das Coping.
Die Sport- und Bewegungstherapie ist unabdingbar in der Behandlung chronisch Kranker
und kann den Verlauf nachhaltig positiv beeinflussen. Bei bestimmten Krankheitsbildern, z.B. bei dem Chronischen Erschöpfungssyndrom (CFS), erfolgen spezifische Bewegungstherapien („graded exercise“), wenn der Gesundheitszustand der Patienten dies zulässt.
Verantwortlich für den Inhalt:
Dr. med. Christoph Mai, Chefarzt und Geschäftsführer
Ralf Tönnies, Leitender Therapeut
Dr. med. Susanne Steinlechner, Oberärztin
Dr. rer. nat. Anke Bauer, Wissenschaftliche Mitarbeiterin
Stand:
Bredstedt, 30.11.2011
http://www.fklnf.de/fileadmin/downloads/Umwelt/C2_Konzept_Psychosom_Schwerp_Umwelt_11_2011.pdf