Initiative unbestechlicher Ärztinnen und Ärzte
Wir Ärztinnen und Ärzte tragen große Verantwortung für unsere Patientinnen und Patienten. Doch beim Thema Arzneiverordnung wird es immer schwerer, richtig zu entscheiden:
Pharmahersteller finanzieren praktisch alle relevanten ärztliche Weiterbildungskongresse. Sie sorgen für die „richtigen“ Themen.
Und auch vor Ort sponsoren Hersteller die regionale Fortbildung. Und wir sind es eigentlich leid, dass Essen und der passende Wein uns in Stimmung bringen sollen. Wir ärgern uns, dass Rednerinnen und Redner die ständig von neuen Medikamenten berichten – manchmal werden sie vom Sponsor ja auch gleich mit den richtigen Powerpoint-Folien bestückt.
20 Millionen Mal pro Jahr besuchen 15.000 Pharmareferentinnen und -referenten unsere Praxen und Krankenhäuser. Ohne unsere Zustimmung analysieren sie unser Verschreibungsverhalten und versuchen es durch Gespräche, Muster und andere geldwerte Leistungen zu beeinflussen.
Wollen wir uns „objektiv“ in Zeitschriften informieren, so ist auch das mühsam geworden: Planung und Datenauswertung von Arzneimittelstudien liegen zu 90 % in der Hand von Herstellern, viele Medizinzeitschriften und selbst ärztliche Fachgesellschaften sind komplett von Anzeigenerlösen und Herstellersubventionen abhängig.
Patientinnen und Patienten üben in Einzelfällen erheblichen Druck aus, bestimmte Medikamente verschrieben zu bekommen. Dahinter stehen unkritische Berichterstattungen etwa im Internet oder Selbsthilfeorganisationen, die von Pharmaherstellern „unterstützt“ werden.
Stichwort Internet: Hersteller beschäftigen Hunderte von Journalistinnen und Journalisten, die praktisch alle wichtigen Gesundheits-Internetseiten, mit unausgewogenen und z.T. irreführenden Meldungen versorgen....
http://www.mezis.de/arztinnen/warum-es-uns-gibt.html