DGPPN - Burnout

DGPPN - Burnout

Beitragvon Twei » Mittwoch 7. März 2012, 22:59

07.03.2012
Positionspapier der Deutschen Gesellschaft für
Psychiatrie, Psychotherapie und Nervenheilkunde
(DGPPN) zum Thema
Burnout

Präsident
Prof. Dr. med. Peter Falkai, Göttingen
President Elect
Prof. Dr. med. Wolfgang Maier, Bonn
Past President
Prof. Dr. med. Dr. rer. soc. Frank Schneider, Aachen
Schriftführer
Prof. Dr. med. Oliver Gruber, Göttingen
Kassenführer
Priv.-Doz. Dr. med. Felix M. Böcker, Naumburg
Beisitzerin Versorgung und Sozialpsychiatrie
Dr. med. Iris Hauth, Berlin-Weißensee
Beisitzer Aus-, Fort- und Weiterbildung
Prof. Dr. med. Fritz Hohagen, Lübeck
Beisitzer Forschung
Prof. Dr. med. Heinrich Sauer, Jena
Beisitzerin Psychotherapie
Prof. Dr. med. Sabine C. Herpertz, Heidelberg
Beisitzer Psychosomatik
Prof. Dr. med. Martin Bohus, Mannheim
Beisitzer Qualitätssicherung und Rehabilitation
Prof. Dr. med. Wolfgang Gaebel, Düsseldorf
Vertreter Universitätskliniken
Prof. Dr. med. Andreas Heinz, Berlin
Vertreter Fachkliniken
Prof. Dr. med. Thomas Pollmächer, Ingolstadt
Vertreter Psychiatrische Kliniken an Allgemeinkrankenhäusern
Prof. Dr. med. Arno Deister, Itzehoe
Vertreter BVDN
Dr. med. Frank Bergmann, Aachen
Vertreter BVDP
Dr. med. Christa Roth-Sackenheim, Andernach
Komm. Leiterin der Geschäftsstelle
Dipl. Biol. J. Amlacher

I ANLASS FÜR DAS POSITIONSPAPIER
Seit mehreren Monaten wird das Thema Burnout intensiv und mit hoher
Dynamik in der Öffentlichkeit diskutiert. Es wurde als Titelthema in vielen
Zeitschriften aufgegriffen und in öffentlichen Diskussionsrunden
thematisiert. Die Deutsche Gesellschaft für Psychiatrie, Psychotherapie
und Nervenheilkunde (DGPPN) begrüßt diese Entwicklung nachdrücklich,
da mit ihr das noch immer auf psychischen Erkrankungen liegende
gesellschaftliche Stigma reduziert wird. Ermutigt durch Prominente, wie
z.B. Miriam Meckel, Ralf Rangnick oder Tim Mälzer, die öffentlich über ihre
psychischen Krisen berichten, fällt es Betroffenen erkennbar leichter, ohne
Scham über ihre eigenen psychischen Probleme und Erkrankungen zu
reden..........

15 Seiten:

http://www.dgppn.de/fileadmin/user_uplo ... urnout.pdf

Autoren des Positionspapiers: M. Berger (Freiburg), M. Linden (Berlin), E. Schramm (Freiburg),
A. Hillert (Prien a. Chiemsee), U. Voderholzer (Prien a. Chiemsee), W. Maier (Bonn)
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Twei
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Beitragvon mirijam » Donnerstag 8. März 2012, 00:12

Dr. Tino Merz:

"Die neue Debatte hat den Namen Burnout. In den Nachrichten wurde erzählt, psychische Erkrankungen würden in der Arbeitswelt zu nehmen.

Nicht selten verberge sich dahinter eine “handfeste Depression”.

Raymond Singer, der weltweit bekannte Neurologe, schrieb in seiner “Neuropsychological Toxikologie” (man beachte das Hauptwort heißt Toxikologie!), dass Depression die häufigste Fehldiagnose für eine toxische Enzephalopathie ist (TE = Hirnvergiftung).

Das wurde 1990 publiziert, in der Einerjahren (2000 bis 2010) wurde viel über die Volkskrankheit Depression spekuliert, heute heißt das Spekulationsobjekt Burnout,

falsch ist die medizinische Hilflosigkeit: wird der Burnout chronisch heißt die Krankheit CFS. Diese genauso wie die TE sind beide medizinisch-wissenschaftlich definiert (der Spiegel nennt das Standarddiagnose) und beide sind gemäß WHO anerkannt (ICD-10 Klassifikation: G93.3 (CFS) G92.0 (TE)). Das “anerkannt” bezieht sich auf den Rechtsbegriff des “allgemein anerkannten Stand der Wissenschaftlichen Erkenntnis”.

Die Diskussion darüber blendet Wissenschaft und Recht aus: das macht die Sache so teuer und für die Betroffenen zum katastrophalen Schicksal.

Seit Ende der 90er Jahre ist auch der grundlegende Pathomechnanismus aufgeklärt. Er heiß Mitochondriopathie. Die Mitochondrien sind Sonderbereiche in der Zelle (im Zytosol), die für die Lieferung biochemischer Energie zuständig sind. Sie sind das biochemische Ende der Atmungskette und machen aus Fett und Kohlehydraten Energie. Da die Nervenzellen mit Abstand die Zellen sind, die den höchsten Energieverbrauch haben, ist obiges Krankheitsbild die logische Folge.

Die Diagnose ist leicht. Typisch ist eine erhöhte Konzentration von Stickstoffmonoxid (NO). Messbar direkt in der Atemluft oder indirekt durch Nitroverbindungen, die es erzeugt (etwa Nitrotyrosin). Die Mitochondriopathie ist also qualitativ wie quantitativ laborchemisch zugänglich. Mit dem üblichen großen Blutbild kommt man der Krankheit freilich nicht bei (das ist zumeist “unauffällig”).

Mit dem Psychounfug, der in Deutschland seit der Erfindung des Ökochonder 1995 die normale Rhetorik darstellt (bei den Wissenschaftsredaktionen der großen Zeitschriften war bisher nichts zu machen), wird seit 16 Jahren jede vernünftige medizinisch-wissenschaftliche Diskussion unterbunden und die wissenschaftlichen Erkenntnisse zu den “Volkskrankheiten” erfolgreich vernichtet."



Den ganzen Artikel hier:

http://www.blog.dr-merz.com/?p=234
mirijam
 

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Beitragvon mirijam » Donnerstag 8. März 2012, 00:27

Der Psychounfug ist sehr gewinnträchtig: steigende Antidepressiva-Umsätze:

"12.08.10 13:18 Uhr

Antidepressivakonsum in der Bevölkerung steigend


Die Techniker Krankenkasse hat einen Bericht vorgestellt, der besagt, dass der Antidepressivakonsum unter den Deutschen deutlich steigend ist.

Vor zehn Jahren verschrieben die Ärzte noch rund die Hälfte der Menge an Antidepressiva, wie sie heute verabreicht wird. Es gibt allerdings enorme Unterschiede zwischen den einzelnen Bundesländern.

So ist Bayern zum Beispiel bei der Menge von Antidepressiva ganz vorn. Allerdings ist Bayern auch das Bundesland mit den wenigsten psychisch bedingten Krankschreibungen. Sachsen-Anhalt verschreibt am wenigsten Antidepressiva."


http://www.shortnews.de/id/844376/Antidepressivakonsum-in-der-Bevoelkerung-steigend
mirijam
 

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Beitragvon mirijam » Donnerstag 8. März 2012, 01:06

"Der Konsum von Antidepressiva nimmt zu

Sind die Bayern besonders depressiv? Jedenfalls werden dort die meisten Medikamente gegen diese Krankheit verschrieben. Auch bundesweit ist die Tendenz steigend.

12. 08. 2010

Ärzte verordnen Berufstätigen mehr Mittel gegen Depressionen – am häufigsten in Bayern. Das geht aus einem Gesundheitsbericht der Techniker Krankenkasse hervor. Demnach habe sich das Volumen der verschriebenen Antidepressiva unter Deutschlands Beschäftigten in den vergangenen zehn Jahren verdoppelt: Im Vergleich zum Jahr 2000 gebe es eine Steigerung von 113 Prozent.

Statistisch gesehen erhielt jeder Berufstätige 2009 für acht Tage Medikamente zur Behandlung von Depressionen. Frauen erhielten im Schnitt mit 10,5 Tagesrationen deutlich mehr Antidepressiva als Männer, die Medikamente für sechs Tage verschrieben bekamen.

Zwischen einzelnen Bundesländern gibt es gravierende Unterschiede. Während die Berufstätigen in Bayern mit neun Tageseinheiten bundesweit das höchste Pro-Kopf-Volumen verschrieben bekamen, erhielten die Sachsen-Anhaltiner nur knapp sechs Tage Antidepressiva.

Angesichts der Zahlen stehen die Forscher vor einem neuen Rätsel. "Das hohe Antidepressiva-Volumen in Bayern ist erstaunlich", sagte TK-Expertin Wiebke Arps. "Und zwar vor allem deshalb, weil die Berufstätigen im Freistaat, neben Baden-Württemberg und Sachsen- Anhalt, die wenigsten psychisch bedingten Krankschreibungen haben."


http://www.zeit.de/gesellschaft/2010-08/depression-medikamente
mirijam
 

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Beitragvon mirijam » Donnerstag 8. März 2012, 01:10

"Gefährliche Helfer

Medikamente gegen Depressionen sollen die Biochemie der Psyche wieder zurecht rücken. Ob sie das wirklich können oder gar müssen, das wird sogar von Ärzten bezweifelt

06.11.2009

Der Botenstoff Serotonin hat eine erstaunliche Karriere als Glückshormon hingelegt. Maßgeblich beteiligt daran waren Werbemaßnahmen für Medikamente. Seit 1965 verdächtigen Ärzte einen niedrigen Serotonin-Spiegel im Gehirn, für Depressionen verantwortlich zu sein. Doch die große Zeit des Botenstoffs begann in den 80er Jahren. Damals wurde eine neue Art von Antidepressiva entwickelt, die Selektiven Serotonin-Wiederaufnahme-Hemmer (SSRI, berühmt wurde vor allem Prozac, in Deutschland unter dem Namen Fluctin im Handel). Diese sollen verhindern, dass die Nervenzellen im Gehirn das ausgeschüttete Serotonin zu schnell wieder aufnehmen.

Auf der deutschen Internetseite des Pharmaherstellers Pfizer steht nach wie vor: »Bei einer Depression besteht ein Mangel an Sero-tonin.« Doch dies konnte bis heute keine Studie nachweisen . Manche Depressive haben sogar einen höheren Serotonin-Spiegel als Gesunde. Was ein normaler Wert ist, weiß ohnehin niemand. Außerdem dauert es in der Regel mehrere Wochen, bis die SSRI bei Patienten Wirkung zeigen, obwohl die Wiederaufnahme-Hemmung schon nach den ersten Tabletten einsetzt.


Viele Forscher vermuten inzwischen, dass Serotonin nur indirekt mit der Depression zu tun hat. Die irische Medikamenten-Aufsichtsbehörde jedenfalls untersagte 2003 einem Pharmahersteller, in Informationsbroschüren zu behaupten, das Antidepressivum korrigiere ein chemisches Ungleichgewicht im Gehirn.

Womöglich überschätzten auch die Ärzte die Wirksamkeit von Antidepressiva, heißt es im aktuellen Arzneiverordnungs-Report, in dem die in Deutschland am häufigsten verkauften Medikamente unter die Lupe genommen werden. Bei leichten Depressionen konnte bisher nicht eindeutig belegt werden, dass sie entscheidend besser wirken als Placebos. Sport war in einigen Studien ähnlich effektiv, ebenso wie spezielle Massagen.

In den neuen Leitlinien zur Behandlung der Depression werden Medikamente bei leichten Fällen deshalb nicht mehr empfohlen. Doch auch einige deutsche Wissenschaftler befürworten den Einsatz bei »unterschwelligen« Depressionen, also bei Menschen, die weniger als die zur Diagnose einer leichten Depression geforderten vier Symptome haben.

Angesichts der Nebenwirkungen ein gefährlicher Rat. Zu den häufigsten gehören Störungen der Sexualfunktion, Schlaflosigkeit, Übelkeit oder Durchfall; nehmen Frauen die Medikamente während der Schwangerschaft, erhöht sich das Risiko von Fehlbildungen.

Besondere Beachtung fand in den vergangenen Jahren das erhöhte Suizidrisiko: Vor allem bei Kindern und Jugendlichen zeigten Studien einen so hohen Anstieg der Selbsttötungsversuche während der Tabletteneinnahme, dass die Hersteller in den USA inzwischen auffällige Warnhinweise auf die Beipackzettel drucken müssen.

Hinzu kommen Symptome, die nach plötzlichem Absetzen der Antidepressiva auftreten, wie innere Unruhe und Spannung, Reizbarkeit, Angstzustände, Appetitverlust. Die Medikamente müssen deshalb mit langsam reduzierten Dosierungen »ausgeschlichen« werden."


http://www.zeit.de/zeit-wissen/2008/02/Titel-Nebenwirkungen-Antidepressiva
mirijam
 

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Beitragvon Beobachter » Donnerstag 29. November 2012, 15:01

Anmerkung:

Der Thread
"Zwangsbehandlung i. d. Psychiatrie; Änderung !?"
im CSN-Forum -
hat den Link:

viewtopic.php?t=18741


Beobachter
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Beitragvon Twei » Donnerstag 29. November 2012, 15:29

Betrifft in ALLEN Fällen die Deutsche Gesellschaft für Psychiatrie, Psychotherapie und Nervenheilkunde (DGPPN)!

Zwangsbehandlung i.d. Psychiatrie; Änderung !? - viewtopic.php?t=18741

BGH Urteil Zwangsbehandlung
viewtopic.php?t=18366

BGH: Zwangsbehandlung psychisch Kranker nicht zulässig
viewtopic.php?t=18097

Psychiatrische Zwangsbehandlung verfassungswidrig
viewtopic.php?t=17220

Dr. Strunz über Psychiater und Interessenskonflikt
viewtopic.php?t=17159

Burn out, der nächste Krankheitstrend
viewtopic.php?f=47&t=17777

Psychosomatik findet ihren Platz in der Psychiatrie - viewtopic.php?t=18949
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