Insektenfleisch gesund und umweltfreundlich

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Beitragvon Juliane » Donnerstag 12. April 2012, 10:36

http://www.hr-online.de/website/fernsehen/sendungen/index.jsp?key=standard_document_44465605&jmpage=1&type=v&rubrik=73685&jm=1&mediakey=fs/alleswissen/20120411_alleswissen_speiseinsekten


Es wird Zeit, dass wir auch in Europa wieder Insekten essen, meint der
holländische Insekten-Forscher Marcel Dicke. Denn Insekten sind nicht
nur gesund. Die Produktion von Insektenfleisch ist viel
umweltfreundlicher als die Herstellung von Rind- oder Schweinefleisch.

Schon heute leben 1,3 Milliarden Rinder weltweit. Und sie verschlingen
fast die Hälfte der globalen Getreideernte. Das Futter setzen sie noch
nicht mal besondesr effektiv um: Bis zu zehn Kilogramm Getreide sind
nötig, um ein Kilogramm Rindfleisch zu erzeugen. Die restlichen neun
Kilogramm sind Abfall, also Mist und Gülle.

Bei Insekten ist das Verhältnis umgekehrt, wie Marcel Dicke
herausgefunden hat. Mit zehn Kilogramm Futter erhält man ganze acht
Kilogramm Fleisch und nur zwei Kilogramm Abfall. Marcel Dicke hat auch
untersucht, wie viel Abgase Insekten im Vergleich mit herkömmlichen
Masttieren produzieren. Das Verhältnis ist erstaunlich: Ein Schwein
produziert bis zu hundert Mal so viel CO2 pro Kilogramm
Gewichtszunahme wie etwa ein Mehlwurm. Ein Schwein produziert zehn Mal
so viel Ammoniak wie etwa Grillen und fünfzig Mal so viel wie
Heuschrecken. Das heißt, Insekten belasten weder unser Klima noch
unser Grundwasser.


Die Welternährungsorganisation FAO warnt vor einer zukünftigen
Nahrungsmittelknappheit. Bis zum Jahr 2050 sollen etwa neun Milliarden
Menschen die Erde bevölkern - und die müssen sich irgendwie ernähren.
Deshalb wirbt die FAO für Insekten als Nahrungsquelle. Insekten
könnten den Eiweißbedarf der an Hunger leidenden Weltbevölkerung
decken. Man könnte sie ohne weiteres überall auf der Welt züchten. Sie
brauchen weder viel Platz, noch große Mengen an Nahrung, wie der
holländische Insektenforscher Marcel Dicke herausgefunden hat: Sie
können sich sogar von menschlichen Essensresten ernähren. Mehlwürmer
gedeihen ohne weiteres auf etwas Weizenkleie und Resten aus der Brot-
und Keksproduktion. Grillen sind mit etwas Obst, wenig Wasser und
Weizenkleie zufrieden.

Die holländische Regierung unterstützt Insektenzuchtfarmen mit einer
Million Euro, um Insekten weiter für die menschliche Ernährung zu
erschließen. Bisher werden vor allem eine Heuschreckenart und zwei
Mehlwurm-Arten für den menschlichen Konsum gezüchtet. Doch es gibt
insgesamt rund 1.800 essbare Insektenarten - man könnte mit ihnen also
äußerst vielfältig kochen.


http://www.hr-online.de/website/fernsehen/sendungen/index.jsp?rubrik=73685&key=standard_document_44465605
Juliane
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Beitragvon Beobachter » Donnerstag 12. April 2012, 13:11

Wenn ich so etwas lese, und das tatsächlich Realität ist -
fällt mir der Film "Soylent Green" (Orginal-Titel, 1973) ein;
die Handlung spielt im Jahr 2022 (!).
Die Älteren unter euch werden ihn vielleicht kennen:

http://de.wikipedia.org/wiki/%E2%80%A6Jahr_2022%E2%80%A6_die_%C3%BCberleben_wollen

Ein Jahr vorher (1972) ist der Bericht des
CLUB OF ROME, "DIE GRENZEN DES WACHSTUMS", erschienen:

http://de.wikipedia.org/wiki/Die_Grenzen_des_Wachstums


LG Beobachter
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Beitragvon Mia » Donnerstag 12. April 2012, 13:57

Warum nicht? Wenn diese schmackhaft zubereitet sind? Ich hätte damit kein Problem,
solange es nicht wieder gleich Qualzüchtungen gibt.

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Beitragvon Beobachter » Donnerstag 12. April 2012, 16:24

Wohl bekomm`s ...

Ich hätte mir eigentlich gern weitere Kommentare anderer Art dazu gewünscht.

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Beitragvon Clarissa » Donnerstag 12. April 2012, 16:36

Ich kann nur sagen das es nicht meine Geschmacksrichtung ist, weder die Zuckerameisen, noch frittierte Heuschrecken oder Mehlwürmer. Mehr habe ich noch nicht probiert und habe auch kein gesteigertes Bedürfnis danach. Es war mal eine Erfahrung und neugierig wie ich bin habe ich es probiert. Heuschrecken haben für mich irgendwie unangenehm nach altem Fett geschmeckt, die Würmer irgend etwas Richtung Nuss mit Kalbfleischaroma im Abgang. Und die Zuckerameisen waren nicht wirklich süß und der Geschmack erinnerte an einen schlechten Kunsthonig.

Wer das selber mal austesten möchte, es gibt so etwas mittlerweile in vielen Delikatessengeschäften in einigen Restaurants und auf dem Versandweg.
Und allen Leugnern zum Trotz, im DIMDI
ICD-10-GM Version 2018 - Stand Oktober 2017 ist MCS immer noch im Thesaurus unter
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Beitragvon Beobachter » Donnerstag 12. April 2012, 17:29

Hut ab vor deiner kulinarischen Unerschrockenheit, Clarissa ... :-)

Und danke für die kennerische Beschreibung deiner Geschmackserlebnisse - im Ernst.
Dann brauche ich es nicht selbst probieren; bin nämlich auch immer sehr neugierig ...

LG Beobachter
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Beitragvon Clarissa » Donnerstag 12. April 2012, 17:40

Achtung es kommt immer auch auf die Zubereitung drauf an, also ruhig mal selber etwas kosten.
Und allen Leugnern zum Trotz, im DIMDI
ICD-10-GM Version 2018 - Stand Oktober 2017 ist MCS immer noch im Thesaurus unter
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Beitragvon mirijam » Donnerstag 12. April 2012, 18:05

Zitat aus Juliane\'s Post:

\"Ein Schwein
produziert bis zu hundert Mal so viel CO2 pro Kilogramm
Gewichtszunahme wie etwa ein Mehlwurm. \"


Wie viel wiegt ein Schwein und wie viel wiegt ein Mehlwurm?


Oder- Zitat:

\" Ein Schwein produziert zehn Mal
so viel Ammoniak wie etwa Grillen und fünfzig Mal so viel wie
Heuschrecken.\"

Ziemlich schwammiger Vergleich, weil nicht klar wird mit welcher Menge Grillen oder Heuschrecken verglichen wird.

Also mit dieser Information kann ich nichts anfangen. Schade um die Papierverschwendung. Dann doch lieber Fleisch in Maßen essen, wie es unsere Vorfahren getan haben. Wir müssen ja nicht gleich zu Hünen heranwachsen, oder?

- Editiert von mirijam am 12.04.2012, 20:37 -
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Beitragvon mirijam » Donnerstag 12. April 2012, 18:25

Weiteres Zitat( s. o. Post von Juliane):

"Deshalb wirbt die FAO für Insekten als Nahrungsquelle. Insekten
könnten den Eiweißbedarf der an Hunger leidenden Weltbevölkerung
decken. Man könnte sie ohne weiteres überall auf der Welt züchten.

Sie brauchen weder viel Platz, noch große Mengen an Nahrung, wie der
holländische Insektenforscher Marcel Dicke herausgefunden hat: Sie
können sich sogar von menschlichen Essensresten ernähren."


Also das mit den Essensresten hat mir endgültig den Appetit auf Insekten verdorben. Es sei denn, ich fang mir selber welche, z. B. ein paar wilde Asseln aus dem Keller? ;-)
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Beitragvon Beobachter » Donnerstag 12. April 2012, 20:00

Also, gehört habe ich von frittierten Heuschrecken, Würmern und Ameisen etc. auch schon - aber hier in Deutschland/Europa nur in Zusammenhang mit degenerierten Luxus-Perverslingen, die sowas als extravaganten teuren Geschmackskick brauchen (damit meine ich NICHT dich, Clarissa).
In anderen Kulturkreisen, bei den wenigen noch bestehenden "Naturvölkern", soll das durchaus zum üblichen Speiseplan gehören.
Und auch Survival-Stars (ganz "harte Naturburschen" wie z.B. R. Nehberg) brüsten sich damit, sich u.a. auch davon zu ernähren, wenn sie auf Urwald-Tour sind und die dann hinterher in Dia-Shows und Büchern vermarkten.

Diskussionswürdiger finde ich die Überlegung, insgesamt und prinzipiell, vor allem in den Industriestaaten, weniger Fleisch zu essen und besonders die weltweiten Fast-Food-Ketten in ihre Schranken zu weisen, die für ihre Burger Unmengen an Fleisch verbraten (im wahrsten Sinn des Wortes) -
und für deren Rinderherden riesige Flächen gerodet werden, aus Urwald Weideland gemacht wird.

M. E. sollte eher das zur Debatte stehen als Kochrezepte für Mehlwürmer ...


LG Beobachter
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Beitragvon mirijam » Donnerstag 12. April 2012, 20:34

Zitat Beobachter: "...degenerierten Luxus-Perverslingen...".

Ist dieser Ausdruck deine Erfindung? Einfach genial. ;-)
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Beitragvon mirijam » Donnerstag 12. April 2012, 20:41

Clarissa:

"die Zuckerameisen waren nicht wirklich süß und der Geschmack erinnerte an einen schlechten Kunsthonig."

Das wird womöglich an der Ameisensäure gelegen haben, d. h. die werden süß-sauer aufgetischt. Honig enthält u. a. Ameisensäure.
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Beitragvon Beobachter » Donnerstag 12. April 2012, 21:03

Mirijam:

Ja, der Ausdruck ist auf meinem eigenen Mist gewachsen ... :-)

Wie wär`s alternativ und total fleischlos mit z. B. einer Spargel-Quiche - natürlich mit dem regionalen, frisch vom Acker?!


LG Beobachter
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Beitragvon mirijam » Donnerstag 12. April 2012, 23:16

Ich esse sowieso wenig Fleisch, weil ich große Mengen davon nicht verdauen kann, das liegt mir dann wie ein Stein im Magen. Wenig, aber Qualität. Wichtig ist, dass der Körper die Nahrung gut verwerten kann. Nicht die aufgenommene, sondern die verwertete Menge ist entscheidend. Das unverdaute Zeug belastet.

Eine Zeit lang habe ich ganz auf Fleisch verzichtet, was mir gut getan hat. Jetzt esse ich wieder kleine Mengen Fleisch, am liebsten Geflügel, Lamm, Wild, Fisch. Aber nicht mehr als ein mal pro Woche. Eier esse ich auch, natürlich bio.

Am liebsten esse ich Gemüse, schon seit der Kindheit bin ich ein Gemüsefreak. Früher habe ich Kiloweise Gemüse am Tag verschlungen, jetzt muss ich reduzieren, wegen MCS-Reaktionen, aber es geht.

- Editiert von mirijam am 12.04.2012, 23:18 -
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Beitragvon Juliane » Donnerstag 12. April 2012, 23:22

Es geht darum den Eiweissbedarf der Weltbevölkerung zu decken.
Das wir wohl mit der üblichen Haustierhaltung kaum möglich sein.
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Beitragvon Twei » Freitag 13. April 2012, 00:34

Gut dass wir in einer Gesellschaft des Überflusses leben. Wenn eine Menschenmasse erstmal richtig Hunger hat, dann werden sich die ethischen und ekeligen Gedanken von selbst erledigt haben.

Es gibt überhaupt keinen Grund, teure Insektenspeisen zu kaufen. Kellerasseln gibt fast unter jedem Stein. Mit dem Kochen und Braten wird der Nährwert nur gesenkt und ebenfalls der Wald verbrannt oder irgendetwas anderes klimaschädliches unternommen.

Wir Menschen lernen das wohl nie...
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Insektenfleisch gesund und umweltfreundlich

Beitragvon Beobachter » Freitag 13. April 2012, 08:26

zu Juliane:

Die Überlegung ist, langfristig gesehen, sicher richtig.

Wenn die Weltbevölkerung insgesamt so weiter wächst wie bisher,
wenn es mit der globalen Miss-Wirtschaft aus reiner Profitorientierung der großen Konzerne so weiter geht,
wenn mit dem Raubbau an Ressourcen, der Zerstörung unserer Lebensgrundlagen und ungerechten Verteilung lebensnotwendiger Güter so weiter gemacht wird,
wenn es so weiter geht mit der Unsteuerbarkeit der globalen Finanz-Systeme,
der Unterschied zwischen Arm und Reich immer größer wird,
etc.

Denn schon jetzt hungern viele Menschen auf der Welt,
während in den westlichen Industrienationen überproduziert wird, Ernten vernichtet werden und viel weggeworfen wird.
Vor allem wird Vieles produziert, was nicht lebensnotwendig gebraucht wird;
es gibt eine riesige Industrie für Einmal/Wegwerf/Verschleiß-Produkte (keine Nachhaltigkeit).
Man beschränkt sich in keiner Weise, sondern setzt immer noch auf unbegrenztes Wachstum - trotz z. B. des Berichtes " Die Grenzen des Wachstums" des Club of Rome aus dem Jahre 1972 ! :

http://de.wikipedia.org/wiki/Die_Grenzen_des_Wachstums

Die Überbevölkerung hat u. a. auch soziale Gründe:
Eine hohe Geburtenrate, viele Kinder, sichern in armen Ländern das Überleben der vorangegangenen Generationen - viele Kinder als Altersversicherung/-Vorsorge, damit einen zumindest die Nachkommen versorgen können, die übrig bleiben und nicht verhungern, nicht früh sterben, nicht auswandern/flüchten müssen.

In reichen Ländern gibt es eher das gegenteilige Problem:
Man beklagt den Geburtenrückgang, was zur "Überalterung" der dortigen Bevölkerung führt ("Demographischer Wandel") und zum Nichteinhalten des "Generationenvertrages" (Rentensicherung, Sicherung der sozialen Systeme).

Ich denke, man sollte eher versuchen, hier und jetzt endlich grundlegend etwas zu ändern, statt mit der Haltung, "es geht sowieso alles den Bach runter", sich auf mögliche Horror-Szenarien in der Zukunft zu konzentrieren.
Bzw. sie sich vorzustellen wie z. B. das Verspeisen roher Asseln (sorry, Twei).

Aber man könnte schon daran verzweifeln, dass die Menschheit offensichtlich nicht das Geringste dazu lernt und nicht umdenkt - und sich sehenden Auges den eigenen Ast absägt ...
und die Haltung um sich greift, seinen möglichst großen persönlichen Schnitt zum eigenen Vorteil machen zu wollen, solange es noch geht.


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Beitragvon Mia » Samstag 14. April 2012, 09:49

Meine Ansicht war aus der Sicht meines kargen Speiseplans gedacht, das gebe ich zu. Wenn ich schon seit vielen Jahren weder Fleisch noch Fisch esse, weil die Unverträglichkeit so heftig war, dann wäre diese Art der Ernährung eine Alternative gegen Mangelernährung. Ob ich Insekten wirklich essen würde, kann ich jetzt nicht sagen.

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Beitragvon Juliane » Samstag 14. April 2012, 10:15

Man kann sich vorstellen, dass Insekten künftig als Eiweisspulver auf den Markt kommen.
Gezüchtet in speziellen Bioanlagen.

Und dem Pulver wird man dann nicht mehr ansehen, aus was es gewonnen wurde.

Wer heute Aminosäuren in Form von Pulver und Kapseln zu sich nimmt, wird auch nicht nachvollziehen können, wie diese Produkte wo produziert wurden.

Das gilt auch für Vitamin B12 Produkte. Auch die kommen aus solcher Produktion. Da wird halt mit Bakterien gearbeitet.
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Beitragvon Beobachter » Samstag 14. April 2012, 11:13

Zitat Juliane:

"Und dem Pulver wird man dann nicht mehr ansehen, aus was es gewonnen wurde."
Eiweißpulver - aus was auch immer ?!

Ich kann nur dringend dazu raten, euch wenn irgend möglich den Film "Soylent Green" (Orginaltitel, 1973) anzusehen:

…Jahr 2022… die überleben wollen (Originaltitel: Soylent Green) ist ein US-amerikanischer Science-Fiction-Film aus dem Jahr 1973, der die Probleme der exzessiven Nutzung endlicher Ressourcen, Umweltverschmutzung und Überbevölkerung zusammenhängend mit ihren möglichen Auswirkungen in einem Zukunftsszenario thematisiert. Ein Jahr nach dem Bericht „Die Grenzen des Wachstums“ des Club of Rome erschienen, ist der Film eine der ersten Öko-Dystopien. Die Vorlage lieferte Harry Harrison mit seinem Buch New York 1999.

(Wikipedia; Auszug)

Ich habe den Film gesehen - und er ging mir seither nicht mehr aus dem Kopf ...
Vielleicht gibt es so eine Art öffentlich zugängliches Film-Antiquariat, wo man Kopien o. ä. bestellen oder ausleihen kann.

Auf jeden Fall lest bitte den Wikipedia-Eintrag dazu:

http://de.wikipedia.org/wiki/%E2%80%A6Jahr_2022%E2%80%A6_die_%C3%BCberleben_wollen

Wenn wir so weiter machen, sind wir vielleicht schon vor dem Jahre 2022 so weit wie dort in dem beschriebenen Szenario ... !

Und wie lange wird schon vor den absehbaren Folgen gewarnt!


LG Beobachter
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Beitragvon Beobachter » Samstag 14. April 2012, 11:33

NACHTRAG zu meinem vorherigen Eintrag:

Lesenswert zu "Dystopien" bei Wikipedia:

http://de.wikipedia.org/wiki/Dystopie

mit vielen interessanten weiterführenden Links -
besonders für Bücher-"Würmer" (womit wir wieder beim Ausgangspunkt wären) und Cineasten.


LG Beobachter
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Beitragvon Beobachter » Samstag 14. April 2012, 11:54

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Beitragvon mirijam » Samstag 14. April 2012, 12:24

Dann kann sich die Erde, die Natur wenigstens wieder regenerieren. ;-)
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Beitragvon Clarissa » Samstag 14. April 2012, 12:56

wir müssen dann nur aufpassen das wir nur gezüchtete insekten verwenden, denn wenn wir sie aus dem biokreislauf entnehmen fehlen sie irgend wo anders. und wehe insekten mit migrantenhintergrund entweichen in die freiheit wo sie keine fressfeinde haben. so etwas müsste in hochsicherheitsanlagen gezüchtet werden.
Und allen Leugnern zum Trotz, im DIMDI
ICD-10-GM Version 2018 - Stand Oktober 2017 ist MCS immer noch im Thesaurus unter
T 78.4 zu finden und wirklich nur dort und an keiner anderen Stelle!
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Beitragvon Juliane » Freitag 18. Mai 2012, 02:11

Spiegelartikel vom 23.08.1976 über Matthöfers Idee vom Krill


"Immer auffälliger denken die Satten der Welt darüber nach, womit sich künftig auch die Hungernden satt machen ließen. Als ein Mannequin dieser Bemühung wirkt in Bonn der ehemalige Gewerkschaftsfunktionär und Boxamateur Hans Matthofer. An der Spitze des Bundesministeriums für Forschung und Technologie (BMFT) mimt er mit dem Schwung eines fliegenden Händlers den Glauben an die technische Lösbarkeit von Menschheitsproblemen, den ihm seine Experten soufflieren.

Beispielsweise die Hoffnung, mit deutscher Hilfe den Eiweißmangel der Dritten Welt zu beheben die nährte er anhand von allerlei schon seit vielen Monaten in Kühlräumen lagernden antarktischen Meeresfrüchten letzte Woche bei einem Schauessen in Bonn......




Insbesondere gilt das für den Umgang mit Krill, jenen mickrigen, schnell verwesenden Schalentieren, von denen einst die Wale lebten. Ein Plankton, das zu einer erträglichen Suppe zu binden es der Kunst von Experten bedarf. Von Krill, man weiß ja, sind die antarktischen Gewässer dank der Ausrottung der Wale so voll, daß man mit einem Zehntel dieser proteinreichen Masse bereits die dreifache Menge der jetzigen Jahresausbeute des internationalen Fischfangs ins Netz bekäme. Wie sie von da weg in die Mägen der Eiweißarmen kommt, hat die von Bonn finanzierte Antarktis-Expedition (zwei Schiffe) nicht befriedigend geklärt. An Bord des Spezialschiffes "Weser" zu Fischmehl zerrieben, entwickelten die Kleinstkrebse eine derartig brisante Feuergefährlichkeit, daß ein Viertel der Beute in puffenden Säcken wieder über Bord geworfen werden mußte.

Mit Mehl dieser Sorte ließen sich nach Hans Matthöfers Ansicht Hühner füttern, so daß diese, wie er sagt, "Freßkonkurrenten des Menschen" weniger Körnerfrucht verzehren müßten, durch die sie allerdings für die Zwecke der höheren Küche erst genießbar werden. "Für die unterernährten Kinder in Peru" sei es, fand der Minister, so wichtig nicht, ob ihr Huhn im Topf "nach Anchovis schmeckt"...."

http://www.spiegel.de/spiegel/print/d-41147189.html
Juliane
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Insektenfleisch gesund und umweltfreundlich

Beitragvon Beobachter » Freitag 18. Mai 2012, 05:54

Spiegelartikel vom 23.08.1976 über Matthöfers Idee vom Krill (s. o.)

Erschreckend und pervers ist es m. E., über was und in welcher Form ein Bundesminister für Forschung und Technologie schon 1976 öffentlich "nachgedacht" hat ...
Ein paar Jahre nach Erscheinen des Berichts des Club of Rome: "Die Grenzen des Wachstums" ...
Außerdem: Selbst Wein trinken und den anderen Wasser verordnen:
"Für die unterernährten Kinder in Peru" sei es, fand der Minister, so wichtig nicht, ob ihr Huhn im Topf "nach Anchovis schmeckt"...."
(Zitat SPIEGEL)


Zitat Juliane in diesem Thread (14.04.12):

..."Und dem Pulver wird man dann nicht mehr ansehen, aus was es gewonnen wurde.

Wer heute Aminosäuren in Form von Pulver und Kapseln zu sich nimmt, wird auch nicht nachvollziehen können, wie diese Produkte wo produziert wurden."...

Dazu an dieser Stelle mein Post "Kapseln aus Menschenfleisch" (Kopie) vom 11.05.12:

Artikel dazu in der Stuttgarter Zeitung (10.05.12):

"Perverses Potenzmittel"

http://www.stuttgarter-zeitung.de/inhalt.kapseln-aus-menschenfleisch-perverses-potenzmittel.fd7b0289-da67-422b-a164-24c7d0ddde68.html :

"In Asien werden farbige Pillen als Wundermittel verkauft. Die Nachfrage ist riesig."

"Peking - Man nehme einen toten Säugling, schneide ihn in kleine Stückchen, lasse sie zwei Tage lang trocknen und zermahle sie dann zu feinem Pulver. So schlicht und grausig ist das Rezept für ein angebliches Potenz- und Allheilmittel, das in China hergestellt und von Tausenden von Menschen eingenommen wird. Anfang der Woche teilte der südkoreanische Zoll mit, dass er 17 450 Kapseln mit pulverisierten Föten und Babys beschlagnahmt habe. Gefunden wurden sie in Gepäckstücken und Paketen aus der Volksrepublik."

(Auszüge)


Anmerkung:
Ich erinnere an die kürzlich stattgefundene Diskussion im Forum über die zukünftige Eiweißversorgung der explodierenden Weltbevölkerung -
mit pulverisierten Würmern, Ameisen etc. -
"da würde man die Herkunft des Eiweißes nicht mehr nachvollziehen können, und es wäre deshalb auch nicht mehr eklig etc."

DIE REALITÄT HOLT UNS EIN - und sei es auch "nur" in Form von Potenzmitteln !
Und hier handelt es sich nicht um pulverisiertes "ekliges" Getier, sondern um pulverisierte Menschen !!

Seht Euch den Film "Soylent Green" an - hatte ich schon dringend zum Thema empfohlen !


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Beitragvon Beobachter » Freitag 18. Mai 2012, 13:39

Ich habe mich auf den Artikel der Stuttgarter Zeitung vom 10.05.2012 bezogen;
es ist also aktuell.


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Beitragvon Mia » Freitag 18. Mai 2012, 22:53

Habe eine interessante Sendung zur Nachtzeit gesehen, arte glaube ich, dass durch den Klimawandel und der möglichen Erwärmung der Ozeane sich die Schnelligkeit des Plankton verändern wird. Ihre Räuber erkennen Plankton an den Aufwirbelungen, die sie im Wasser hinterlassen. Diese werden im wärmeren Wasser schwerer zu erkennen sein. Es gibt bereits eine Planktonart, die so schnell ist, dass die Fische sie nicht mehr schnappen können. Will damit sagen, dass der Fischbestand in großer Gefahr sein wird, zu verhungern. Dieser Sorge sollten die Politiker nachgehen. Vom Plankton allein wird die Menschheit sich nicht ernähren können, denke ich.

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