@ Beobachter
Mind-Body-Techniken haben durchaus ihre Berechtigung in der Medizin.
Und es gibt für Vieles eine naturwissenschaftliche Erklärung.
Hintergrundinfo
Der Rhythmus macht"s
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Bernardi L, Sleight P, Bandinelli G, et al. Effect of rosary prayer
and yoga mantras on autonomic cardiovascular rhythms: comparative
study. BMJ2001;323:1446–9.
http://www.bmj.com/content/323/7327/1446.abstract?ijkey=def1d06d682a51d8c213075e5282920a1bf7ee9d&keytype2=tf_ipsecsha
Atemrhythmus, die Variationen des Herzrhythmus
Der französische Arzt Dr. Servan-Schreiber berichtet über eine
interessante Untersuchung aus Italien:
“Seit 15 Jahren interessiert sich Dr. Luciano Bernardi von der
Universität Pavia in Italien für die autonomen Rhythmen der Körpers,
die die Basis der Physiologie bilden: den Atemrhythmus, die
Variationen des Herzrhythmus…, für den Anstieg und Rückgang des
Blutdrucks und selbst für Variationen bei Zufluss und Abfluss des
Blutes zum und vom Gehirn…”
Als Dr. Bernardis Versuchspersonen eine Litanei von ‘Ave Maria’ auf
Lateinisch zu rezitieren begannen, registrierten die Apparate ein ganz
und gar unerwartetes Phänomen: Alle biologischen Rhythmen kamen in
Einklang… Dr. Bernardi dachte nicht an eine Wunder, sondern fand eine
ganz einfache wie wichtige Erklärung: In Italien rezitiert die
Gemeinde den Rosenkranz abwechselnd mit dem Priester. Jede Fürbitte
erfolgt mit einer einzigen Ausatmung, die nächste Einatmung findet
statt, während der Priester an der Reihe ist. Die Versuchspersonen
waren ganz natürlich in ihren vertrauten Rhythmus verfallen. Und dabei
hatten sie sich automatisch, ohne sich dessen bewusst zu sein, auf
eine Frequenz von sechs Atemzügen pro Minute eingestellt. Das ist
genau der natürliche Fluktuationsrhythmus der übrigen Funktionen, die
Dr. Bernardi messen wollte (Herz, Blutdruck, Blutfluss zum Gehirn)…
Experiment zeigt den Weg zur inneren Harmonie
Nun war Luciano Bernardis Neugier geweckt, und er sagte sich, wenn das
‘Ave Maria’ die Physiologie so tief greifend zu verändern vermochte,
müssen andere religiöse Praktiken den gleichen Effekt haben…
Berardi erweiterte das ursprüngliche Experiment und brachte Personen,
die niemals einen östlichen Glauben praktiziert hatten, das bekannte
Mantra des Buddhismus bei: ‘Om-Mani-Padme-Hum’. Wie beim Yoga lernten
sie, mit voller Stimme jede Silbe des Mantra zum Klingen zu bringen…
Bernardi beobachtete genau die gleichen Resultate wie beim ‘Ave
Maria’: Die Atmung stellte sich von selbst auf einen Rhythmus von
sechs Atemzügen pro Minute ein, und entsprechend erfolgte die
Harmonisierung – die ‘Kohärenz’- der anderen biologischen Rhythmen.
Dr. Bernardi staunte und fragte sich, ob die unerwartete
Übereinstimmung zwischen so unterschiedlichen religiösen Praktiken
vielleicht mit gemeinsamen Wurzeln zusammenhängen könnte. Tatsächlich
scheint es, dass der Rosenkranz von den Kreuzfahrern nach Europa
gebracht wurde, die ihn von den Arabern übernommen hatten, und die
Araber hatten ihn wiederum von tibetischen Mönchen und indischen
Yoga-Meistern. Die Entdeckung von Praktiken, die biologische Rhythmen
im Interesse von Gesundheit und Wohlergehen harmonisieren, scheint
demnach weit in die Geschichte zurückzureichen. ”