Alternative Heilverfahren an Hochschulen

Alternative Heilverfahren an Hochschulen

Beitragvon Kira » Sonntag 4. November 2012, 14:05

Alternative Heilverfahren an Hochschulen
Wissenschaft in homöopathischen Dosen

Von Markus C. Schulte von Drach
Der Lehrstuhl für Naturheilkunde an der Uni Zürich ist etwas Besonderes: Er ist im deutschsprachigen Raum der einzige, der nicht durch Interessengruppen finanziert wird. Ausgerechnet hier hat die Kandidatur einer deutschen Homöopathie-Forscherin nun zum Eklat geführt. Edzard Ernst, einer der renommiertesten Kritiker der Komplementärmedizin, wurde aus der Berufungskommission gedrängt.
......
http://www.sueddeutsche.de/wissen/alternative-heilverfahren-an-hochschulen-wissenschaft-in-homoeopathischen-dosen-1.1511199
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(Jupp Müller, deutscher Schriftsteller)

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Beitragvon lara » Sonntag 4. November 2012, 15:25

Wieso werden eigentlich immer nur die (angeblichen ausschließlichen) Placebowirkungen der alternativen Medizin und vor allem der Homöopathie so hochgekocht und nie die der Schulmedizin ? Da gibt es sie wahrscheinlich genauso oft, allerdings zusätzlich noch mit erheblichen Nebenwirkungen, Organschäden usw., wenn keine Placebos, sondern tatsächlich chem. Medikamente gegeben werden.

http://www.aerztezeitung.de/medizin/fachbereiche/chirurgie/article/517816/schein-op-placebo-effekt-taeuscht-chirurgen.html

http://www.pharmazeutische-zeitung.de/index.php?id=34511

http://www.swr.de/odysso/-/id=1046894/nid=1046894/did=5388420/13k6s55/index.html

http://www.yamedo.de/heilverfahren/homoeopathie/homoeopathie-leipzig-klinische-forschung.htm

lg lara
- Editiert von lara am 04.11.2012, 14:28 -
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Beitragvon Gundermann » Sonntag 4. November 2012, 19:08

Die werden im Forum ebenfalls ausgiebig diskutiert.
Das weiß jeder der hier im Forum aktiv ist.

Der Scharlatankram der zum Teil unter "alternativen Heilmethoden" an den Mann und auch an Umweltkranke verhökert wird ist
reine Geschäftemacherei und Ausnutzung von Elend.

Unsere Hochschulen täten gut daran sich auf Umweltmedizin einzulassen und Studenten als Umweltmediziner auszubilden und zwar
kompetente Schulmedizin und keine mit Abschweifungen zu "Detox-Experimenten" und Wunderheilern.
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Beitragvon Sileah » Sonntag 4. November 2012, 21:36

Ich finde, es gibt extreme Unterschiede bei Homöopathen.

Solche, die klassisch homöophatisch arbeiten, und xy-Gedöhns.

Selbst war ich noch nie bei einem Homöopathen, weiß aber definitiv von erstaunlichen Erfolgen bei Tieren.

Und das habe ich nicht irgendwo mal gehört, sondern tw selbst gesehen, oderaus erster Hand Infos.

Ich mag auch nicht, wenn man die TCM so *abwertet*. Wer sich [b]wirklich[/b] mit TCM beschäftigt, weiß [b]wie[/b] schwierig und kompliziert das ist.
Ein interessantes Radio-Interview mit einem Dr. med., der *grübel*...5-7 Jahre (!!) in China war, um die TCM zu erlernen, gab zu, dass er eigentlich noch Laie ist.

Was mir sehr zuwider ist, sind Esos, die *ach so erfahren* Tipps geben, noch schlimmer Abzocker, die es ja nicht zu knapp gibt ;-)

Schwieriges Thema finde ich,

Und, wirklich ernsthaft betrachtet, sehe ich da keinen (besonderen) Bezug zur Umweltmedizin.

Wer Umwelterkrankte genau so sieht, wie Krebskranke, Herzkranke usw, wird genau so viel, oder wenig zu o.g. Fachleuten raten.
Und würde ihnen keine schulmedizinische Behandlung verweigern, bzw die nötigen Wohnungen, NEMs und sonstige [u]notwendigen[/u] Behandlungen.

Kein Kardiologe würde Untersuchungen, Medikamente etc verweigern und zu [i]irgendwelchen[/i] Globulies, Bachblüten oder Presslingen (TCM) raten. Absurde Vorstellung.

Doch Homöophatie, TCM etc völlig Reductio ad absurdum zu stellen, stimmt nicht mit meinen *tierischen* Erfahrungen überein.

Ich verstehe *nochmal* nicht den Zusammenhang, zwischen A und B.

Was mir deutlich auffällt, ist *so ein in die Ecke schieben*

Umweltkranke passen nicht...nirgends.

Und...keine Globulies, Bachblüten etc hätten mir einige Wohnungen sprirituell ;-) bewohnbar gemacht.

*edit* da PC-Leitung zu langsam
- Editiert von Sileah am 04.11.2012, 21:17 -
[b]TCM= Traditionelle chinesische Medizin NEM= Nahrungsergänzungsmittel[/b]
- Editiert von Sileah am 05.11.2012, 08:19 -
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Beitragvon Twei » Montag 5. November 2012, 19:39

Private Geldgeber sind an den Universitäten erwünscht. Doch sie haben auch einen Nachteil: Sie bestimmen mit, woran geforscht wird. So beschäftigen sich Studenten mit Wünschelruten und Hellseherei....

...Kein Nachweis für Wirkung homöopathische Mittel...
... Dennoch soll das Wissen darum künftig den Hochschulstempel "Homöopath EHD" (European Homeopathic Degree) tragen....

...Wissenschaftliche Belege für Hellseherei?...
... Ein Student will in einer vom Institut als hervorragend gelobten Masterarbeit Belege für das Hellsehen gefunden haben.

...Diplomarbeiten zum Thema Wünschelruten...
...Die Internet-Seite Psiram.com zählt deutschlandweit 21 Hochschulen mit "pseudowissenschaftlichen Lehr- und Forschungsinhalten"....

..."Institut West-Östliche Weisheit" an der Uni Freiburg...
...In diesem Wintersemester startet dort das "Kontaktstudium Interkulturalität und Spiritualität". Angesiedelt ist es bei den Religionswissenschaftlern, es richtet sich unter anderem an Meditationslehrer und religiös-spirituell Suchende....

...Die Entscheidung, solche Institute an die Universität zu holen oder anzugliedern, führt oft zu erbittertem Streit in der Professorenschaft. Das Problem vieler Hochschulen aber ist: Sie brauchen das Geld.
Findet sich für ein noch so abseitiges Forschungsprojekt ein Finanzier, schlägt das positiv bei der Drittmittelakquise zu Buche. Und je mehr solcher Drittmittel eine Hochschule einwirbt, desto mehr Geld wird ihr auch vom zuständigen Bundesland zugewiesen....

...Bleibt die wissenschaftliche Unabhängigkeit gewahrt?...
..."Wes Brot ich ess, des Lied ich sing", heißt eine alte Volksweisheit....

...Auch die Pharmaindustrie finanziert Universitätsstudien...
... Von der Pharmaindustrie finanzierte Studien fallen im Durchschnitt besser für die jeweils eigenen Medikamente aus als andere Studien....
...Besonders attraktiv für die Geldgeber sind neben der Medizin die Wirtschafts- und die Ingenieurwissenschaften. Die Hochschulen würden so zur verlängerten Werkbank von Unternehmen...

...Uni Frankfurt versucht es mit Stifterkodex...
... "Ziel ist die wissenschaftliche Untermauerung der Komplementärmedizin und langfristige Sicherung ihrer Therapieverfahren", wie es auf der Internetseite der Stiftung heißt....

...Forschung über Homöopathie steht noch am Anfang...
... Witt sieht das positiv: "Das lenkt unsere Aufmerksamkeit in Richtung Placeboforschung und die Interaktion von Arzt und Patient." Diese sogenannte sprechende Medizin sei offenbar viel wichtiger als bisher angenommen, werde den Ärzten aber viel zu wenig vergütet....

...Uni Zürich richtet Lehrstuhl für Naturheilkunde ein...
... "Witt ist aus meiner Sicht keine ausreichend kritische Wissenschaftlerin", sagt Ernst. Ihre Arbeiten zur Homöopathie habe er schon vor seiner Berufung kritisiert....

...Kommission empfiehlt, Studiengang in Frankfurt/O. zu schließen...
...In ihrem Abschlussbericht vom Juni 2012 empfiehlt die Hochschulstrukturkommission daher "nachdrücklich den künftigen Verzicht" auf den Studiengang Komplementäre Medizin....
... Deutsche Professoren lassen sich offenbar auch von Geistern und Außerirdischen nicht aus der Ruhe bringen.

kompletter Artikel zu lesen - siehe http://www.welt.de/wirtschaft/article11 ... hulen.html
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Beitragvon Sileah » Montag 5. November 2012, 21:25


...Wissenschaftliche Belege für Hellseherei?...
... Ein Student will in einer vom Institut als hervorragend gelobten Masterarbeit Belege für das Hellsehen gefunden haben.
So ein Quatsch, ich fass' es nicht.
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Beitragvon Beobachter » Dienstag 6. November 2012, 05:16

@ Twei:

Danke für deinen Beitrag - ein interessanter Fund, der zeigt, wohin die Tendenz geht und was alles salonfähig wird.
Überspitzt gesagt lassen sich Hochschulen/Universitäten über Drittmittel kaufen.
Im Sinne von:
"Wes Brot ich ess, des Lied ich sing" (Zitat WELT-Artikel oben).

Selbst der universitäre Forschungs- und Lehrbereich ist unterwandert - von Esoterik-/Pseudo-/Para-"Medizin" - Lobbyisten bis hin zur Scharlatanerie-Gläubigen/-Vertretern (Hellseherei).
Das lässt sich nicht mehr nur als bloßer "Quatsch" abtun, sondern es ist Realität mit entsprechenden realen Konsequenzen -
es geht hier um die Seriosität und Unabhängigkeit von Wissenschaft.

Auf diesen "WELT"-Artikel nimmt man auch bei sciencsblogs.de Bezug:

"Lobbyisten des Humbugs":

http://scienceblogs.de/kritisch-gedacht/2012/11/05/lobbyisten-des-humbugs/

Wenn solch ein kritischer Artikel selbst in der WELT erscheint, die man sicherlich nicht in die "linke Ecke" stellen kann, weil sie zum Axel Springer - Verlagsimperium gehört (rechts-konservativ; man erinnere sich an die Rolle des Verlages in den 60-er Jahren)
- dann muss schon sehr vieles im Argen liegen, und zwar auch sehr offensichtlich.


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Beitragvon Kira » Dienstag 6. November 2012, 11:33

Alternative Heilverfahren an Hochschulen
"Dafür gebe ich meinen Namen nicht her"
Wenn man Claudia Witt auf solche Kritik anspricht, verweist sie lediglich auf die Info-Broschüre der Charité zur Homöopathie, die sie gemeinsam mit Stefan Willich, Direktor des Instituts, an dem sie arbeitet, erstellt hat. Darin heißt es, es sei "nicht belegt, dass homöopathische Arzneimittel mehr als Placebo sind, aber auch nicht das Gegenteil. Es scheint insbesondere die individuelle und umfassende Art der Behandlung relevant für den Behandlungserfolg zu sein."

Das wirkt auf den ersten Blick, als wäre die Positionierung der Professorin zur Homöopathie klar. Doch wieso kommen die Studien, an denen sie beteiligt war, dann regelmäßig zu positiven Ergebnissen?.......
http://www.sueddeutsche.de/wissen/alternative-heilverfahren-an-hochschulen-wissenschaft-in-homoeopathischen-dosen-1.1511199-2
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Beitragvon Kira » Freitag 23. November 2012, 11:23

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