Formaldehyd-Abgabe von Vollholz

Formaldehyd-Abgabe von Vollholz

Beitragvon planetdancer » Samstag 16. Februar 2013, 22:55

Hallo Community,

da ich hier im Forum viele Falschinformationen zu Holzausdünstungen/Formaldehyd gelesen habe möchte ich hier ein paar Infos posten die vielleicht einigen weiterhelfen.
Wie man hier sehen kann, ist Buchenholz nicht so schlimm wie viele vermuten.


"Die in der Literatur (1) angegebenen Werte für Formaldehyd-Abgabe von natürlich gewachsenem Holz in der Prüfkammer sind nach DIN V ENV 717-1 zwischen 0,009 ppm bei Eiche und bis 0,002 bei Buche; Douglasie, Fichte und Kiefer liefern Werte zwischen 0,003 und 0,004 ppm.
Fazit: Vollholz leistet somit keinen signifikanten Beitrag zu Formaldehyd-Belastungen in Innenräumen.Uwe Münzenberg, Jörg Thumulla"


Gruß Planetdancer
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Formaldehyd-Abgabe von Vollholz

Beitragvon Dundee » Samstag 16. Februar 2013, 23:38

Für auf Formaldehyd Hypersensibilisierte reicht schon ein Blatt Papier um Symptome auszulösen.
Die Sensitivitäten sind unterschiedlich. Wer ein Problem mit Formaldehyd hat, der lebt beschwerlich. Die Chemikalie ist ubiquitär anzutreffen.
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Formaldehyd-Abgabe von Vollholz

Beitragvon planetdancer » Sonntag 17. Februar 2013, 03:28

Hi Dundee,

bin selbst von dieser Art von Hypersensibilität betroffen, aber der Vorteil von Vollholz im Gegensatz zu MDF ist ja die Verminderung des Formaldehydgehaltes nach einiger Zeit. Alternativen gibt es ja nicht besonders viele außer vielleicht noch Metall/Glass für Möbel aber die Raumakustik die durch diese Materialen verursacht werden sind auch nicht besonders Lebenswert. Ganz zu schweigen von den elektromagnetische Feldern denen man sich durch die Metallmöbel aussetzt, da finde ich m.M. Holz noch angenehmer, die geringen Mengen Formaldehyd holt man sich schon durch das Lüften in die Wohnung.

Grüße Planetdancer
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Formaldehyd-Abgabe von Vollholz

Beitragvon Leckermäulchen » Sonntag 17. Februar 2013, 09:50

Und die Wahl zwischen Pest oder Cholera hat, wer früher stark auf E-Smog und schwach auf Formaldehyd reagierte und jetzt umgekehrt. Da trennt man sich doch lieber von den Holzmöbeln und stellt welche aus Metall in die Stube. So ist dort wenigstens der Aufenthalt für mehr als nur kurzes einmaliges Betreten und sofortiges Verlassen des Raumes gewährleistet.
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Formaldehyd-Abgabe von Vollholz

Beitragvon Twei » Sonntag 17. Februar 2013, 10:09

Ich habe mit der Raumakustik keine Probleme. 1. Gewöhnt man sich an die akustischen Gegebenheiten und 2. wirken z.B. Vorhänge oder ein Wandtuch dem entgegen.

Wenn die "Metallmöbel" ein elektromagnetisches Feld aufbauen, dann ist 1. die Grundbelastung der Umwelt außerhalb der Wohnung zu hoch und 2. können Metallmöbel dagegen geerdet werden und vermögen durch eine vernünftige Aufstellung sogar gegen Funkstrahlen abzuschirmen. 3. können auch Möbelteile durch Glas ersetzt werden, z.B. es wird ein Wandregalsystem verwendet mit Glasplatten oder so....
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Formaldehyd-Abgabe von Vollholz

Beitragvon PappaJo » Sonntag 17. Februar 2013, 11:55

Das Problem ist dann aber ein Holz zu finden, das nicht bereits in der Herstellung mit Chemie behandelt wurde. Es ist ja kein Geheimnis mehr, eher ein offenes, das in den Sägewerken bereits diverse Fungizige etc. zum Einsatz kommen. Rein prophylaktisch! Gibt anscheinend nur einen Hersteller der das nicht macht. Was und wie behandelt und zum Einsatz kommt kann ich nicht mehr sagen, habe auch den Link verloren.

Und da ist Formaldehyd das gerinste Übel!
Das was einen fertig macht ist das Chemie getränkte Holz.

Alle bekannten Siegel die es für Holz gibt, berücksichtigen diese Behandlung nicht. Man kann also immer von aus gehen, das man Holz mit Fungiziden oder noch schlimmeren in der Wohnung hat.

Ich setze wenn ich mal zu Geld kommen sollte, auf Glas, Edelstahl, Aluminium. Edelstahl sollte man nicht zu groß wählen, das zieht wieder die Funkwellen an. Aber das ist ja eine ander Baustelle.

Tip: Habe letztens bei ebay 5 große Glasscheiben ca. 60x120 dick 12mm von Privat für unter 10EUR erstanden! Stück neu beim Glaser ca. 120EUR! Wenn man die ein paar mal gut ablaugt ist alles vom Vorgänger weg und die Platten duftneutral. Werden demnächst meine Schreibtischplatten. So habe ich es bereits mit kleineren Glasplatten gemacht. Steht jetzt mein TV drauf. Den Korpus muß man allerdings selbst bauen, den Geruch bekommt man nicht weg.
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Formaldehyd-Abgabe von Vollholz

Beitragvon Yol » Sonntag 17. Februar 2013, 13:00

Unbehandeltes Holz bekommt man nur, wenn man einen Waldbesitzer kennt, der noch geschlagenes Holz von früher hat. Und das sind dann Freundschaftsgeschenke sozusagen.

Ich selber habe über 40 Jahre lang 2 Baumstämme gelagert - daraus wurden unsre neuen Betten gemacht. Dieses Holz brauchte nicht in die Trockenkammer. Ich hatte es damals gekauft von jemandem den ich gut kannte und der noch mit Pferden im Wald arbeitete.

Die Trockenkammer ist nicht clean heute. Holz das in Deutschland gewachsen ist, braucht nicht behandelt zu werden - aber importiertes Holz Muss behandelt werden - so wird es vorgeschrieben. Und wie denn soll denn unbehandeltes Holz behandelt sein, wenn es aus der Trockenkammer kommt, wo vorher grade behandeltes Holz getrocknet wurde? Diese Info's stammen von dem Schreiner mit dem wir seit vielen Jahren zusammen arbeiten - er arbeitet in Deutschland.

Wir haben auch noch Holz bekommen - durch diesen Schreiner - der ein Sägewerk kennt, wo das Holz noch luftgetrocknet wird - über viele Jahre hinaus. Doch der Besitzer ist im Rentenalter und somit ist auch das jetzt vorbei, wenn das Holz alle verarbeitet ist.

Ich selber lebe mit viel Holz,meist Eiche - habe keinerlei Probleme damit - solange ich nichts pflegen muss. Vor der Pflege steht das schleifen und das ist bei keinem Holz harmlos, schon gar nicht für Menschen mit MCS - aber eigentlich für niemanden.
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Formaldehyd-Abgabe von Vollholz

Beitragvon planetdancer » Dienstag 12. März 2013, 15:11

Hallo,

laut meiner Recherche beziehen die meisten Öko-Möbelhersteller ihr Holz aus Sägewerken die ohne jegliche Chemie auskommen. Es wird lediglich Wasserdampf und Kartoffelstärke zur Reinigung und Behandlung und Lagerung verwendet.
Die Betriebe mit denen ich gesprochen habe verwenden nur Einheimisches Holz, damit ist die Kontamination im Trockenraum auch ausgeschlossen.

Gruß, Planetdancer
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Formaldehyd-Abgabe von Vollholz

Beitragvon Twei » Dienstag 12. März 2013, 17:31

@planetdancer
Durch Zufall habe ich die Quellenangabe zu Deinem ersten Post oben gefunden:
http ://www.biosaffair.de/archiv/formaldehyd-naturholz.html
- Text hinzugefügt am 4.Mai.2020


Zu den Formaldehyd-Abgaben von Vollholz in Bezug zu Personen mit einer Multiplen Chemikalien-Sensitivität siehe:

...Es zeigte sich, dass die toxikologischen Daten nicht genügen. Neben den klassisch toxikologischen Labordaten müssen die Erkenntnisse der Umweltmedizin, wie sie sich seit den 70er Jahren entwickelt hat, hinzugenommen werden.

Das aus zwei Gründen: zum einen, weil die wirklich chronischen Wirkschwellen in der Regel einen Faktor 1000 niedriger liegen als die akuttoxischen Wirkschwellen und zum zweiten, weil es keine spezifischen Symptome gibt (SRU 1987, Ziffer 1251 ff). Dies wurde lange übersehen, so dass es geschehen konnte, dass auch ubiquitäre Substanzen die Wirkschwelle überschritten haben. Dies wurde erstmals 1987 durch den Sachverständigenbeirat in Umweltfragen festgestellt (SRU 1987, Ziffer 94*). Seither wissen wir: normal = ungesund....
ausführlicher http://www.blog.dr-merz.com/?page_id=73


Die chronische Wirkschwelle des Menschen gegenüber Chemikalien ist nicht generell definierbar

These

Die Wirkschwellen für Reaktionen des Menschen auf Chemikalien sind biochemisch individuelle und zeitlich variable Größen....
ausführlicher http://www.dr-merz.com/resources/ADI-Poster.pdf


...Synergismen

Kombinationswirkungen können Wirkschwellen um Zehnerpotenzen senken: dies ist möglich, wenn ein Stoff das abbauende Enzym des anderen blockiert (z.B. OP und Pyrethroide), zum zweiten, wenn ein Stoff ein Enzym induziert (aktiviert) und der Metabolit eines anderen Stoffes toxisch ist (z.B. Dioxin und PAK), oder drittens wenn ein zellschädigender Stoff durch eine Membranstörung Zutritt zur Zelle erlangt (z.B. OP oder Schwermetall und Chlororganika). Für einen Kombinationseffekt sind manchmal schon kleine Dosen ausreichend: so senkt sich die Wirkschwelle eines OP um einen Faktor zwei durch Zugabe von nur 1/10000 eines membranöffnenden lipophilen Stoffes.

Sensibilisierung

Der Vormarsch der Allergien in den letzten Jahrzehnten ist schon ein Hinweis auf umweltbedingte Sensibilisierungen. Der Mechanismus ist nicht bekannt. Wenn aber Pollenallergien in der Stadt stärker zunehmen als auf dem Land, so kann es nicht nur allein an den Pollen liegen. Durch die Aufnahme sensibilisierender Arbeitsstoffe in die MAK-Liste ist in Deutschland die chemogene Sensibilisierung akzeptiert.

Die Senatskommission vermerkt, dass diese Vorgänge unterhalb der Grenzwerte, d.h. der MAK-Werte erwartet werden dürfen. Besser kann man MCS nicht definieren.


Die chronische Wirkschwelle ist demnach nicht nur eine individuelle, sondern auch eine zeitabhängige Größe.

Chronische Wirkschwellen sind individuell und variabel

Es muss also davon ausgegangen werden, dass der moderne Zivilisationsmensch biochemisch mangelernährt und physiologisch adaptiv bis advers verändert ist. Der Organismus reagiert an seiner Schwachstelle oder mit den Worten der Funktionellen Medizin ausgedrückt, dort, wo die Inkompatibilität zwischen Umwelt und genetischer Ausstattung am eklatantesten ist. Chronische Wirkschwellen sind demnach individuelle Größen, die von der genetischen Ausstattung und den Umwelteinflüssen, einschließlich der Ernährungsweise abhängen. . Die Reaktion des Organismus auf Umwelteinflüsse ist zudem zeitlich variabel. Dosis-Wirkungsbeziehungen sind wissenschaftlich deshalb nicht generell definierbar....
ausführlicher http://dr-merz.com/pages/toxikologie/ch ... kation.php aus "CHRONISCHE INTOXIKATION"
Zuletzt geändert von Twei am Montag 4. Mai 2020, 08:08, insgesamt 2-mal geändert.
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Formaldehyd-Abgabe von Vollholz

Beitragvon Kira » Dienstag 12. März 2013, 19:15

@planetdancer,
wäre echt nett, wenn du bei deinen Zitaten die Quellenangabe angibst, das gehört einfach dazu.

Zitat:
"da ich hier im Forum viele Falschinformationen zu Holzausdünstungen/Formaldehyd gelesen habe möchte ich hier ein paar Infos posten die vielleicht einigen weiterhelfen."(16.02.2013, 21:55:27)

Frage: Kommst du vom Fach, oder wie darf man deine hier gemachte Behauptung verstehen?
"Wo der Mut keine Zunge hat, bleibt die Vernunft stumm."
(Jupp Müller, deutscher Schriftsteller)

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