von Stier » Freitag 27. Februar 2009, 17:54
Neues bezüglich der Baumängel im SCHULMINSITERIUM in POTSDAM
MÄRKISCHE ALLGEMEINE
09.02.2009
GESUNDHEIT: Vergiftete Luft im SCHULMINISTERIUM
Steigende STYROL-Konzentration im Regierungsneubau / Stoff erregt Krebs und bringt Föten um
POTSDAM / TELTOWER VORSTADT
Der Neubau des Bildungsministeriums auf dem Gelände der Landesregierung kann zur Zeit nur eingeschränkt genutzt werden, nachdem Gifte entdeckt wurden. Das sagte Ministeriumssprecher Stephan Breiding der MAZ. „Schon kurze Zeit nach dem Bezug des Gebäudes im November 2006 klagten die ersten Mitarbeiter über strenge Gerüche, Schwindelgefühl, Kopfschmerzen und sogar Nasenbluten“, so Breiding.
Nach ersten Messungen im Sommer 2007 wurde den Mitarbeitern zunächst geraten, regelmäßig zu "heizen" und die Räume ausreichend zu "lüften".
Erst weitere Untersuchungen wiesen dann unter anderem Ausdünstungen des krebserregenden STYROLS nach. „Die Konzentration dieses und der anderen Schadstoffe hat sich im Verlauf der Zeit sogar erhöht“, sagte Breiding: „Die Experten gehen zur Zeit der Frage nach, ob nicht durchgetrocknete Estrichböden zusammen mit den Teppichklebern für die Ausdünstungen verantwortlich sind.“
Laut Breiding liegen die Belastungen unterhalb der vorgeschriebenen Grenzwerte. „Allerdings gibt es gar keinen Styrol-Grenzwert für Büros, weil der Stoff normalerweise nur in der industriellen Produktion verwendet wird“, so Breiding.
Derzeit wird in den betroffenen Räumen mit unterschiedlichen Methoden versucht, der Ausdünstungen Herr zu werden.
Sollte sich eine davon bis März als wirksam erweisen, werden auch die übrigen Räume entsprechend behandelt werden. Während einige Mitarbeiter innerhalb des Ministeriumsneubaus umzogen, wurden für weitere Kollegen Räume in anderen Gebäuden des Areals gefunden. Laut Breiding sind trotz der Belastungen nicht mehr Krankheitstage als üblich angefallen. Insgesamt sind 14 der 218 Räume gesperrt.
Ingo Decker, Sprecher des Finanzministeriums und für den Brandenburgischen Landesbetrieb für Liegenschaften verantwortlich, sagte: „Wenn es sich wirklich um Bauschäden handelt, behalten wir uns natürlich vor, mit Schadenersatzforderungen an die jeweiligen Baufirmen heranzutreten.“ Decker konnte gestern nicht sagen, ob am Bau des Bildungsministeriums beteiligte Firmen auch Bauaufträge für das Finanzministerium erhalten haben, das gerade nebenan entsteht. (Von Sebastian Scholze)