Nebennierenrindeninsuffizienz /Morbus Addison

Nebennierenrindeninsuffizienz /Morbus Addison

Beitragvon Juliane » Montag 22. März 2010, 17:45

In letzter Zeit habe ich von MCS Patienten gehört,die die Diagnose
Nebennierenrindeninsuffizienz /Morbus Addison erhielten.

Eine solche Diagnose kann nur ein Endokrinologe stellen.
Bestimmte Laborwerte sind erst mal Verdachtsdiagnose.


Zitat aus Wiki:


"Bei Verdacht auf Morbus Addison werden die Blutspiegel von Natrium, Kalium, Cortisol und ACTH bestimmt. Bei den primären Formen sind Cortisol und Natrium deutlich vermindert, Kalium ist erhöht. Hier liegt die Störung in der Nebenniere selbst, deshalb ist das ACTH erhöht. Bei den sekundären Formen ist sowohl Cortisol wie auch ACTH erniedrigt. Der Natrium- und Kalium-Haushalt ist weniger betroffen, da die Aldosteronproduktion über das Renin-Angiotensin-System geregelt wird, welches unabhängig von der Hypophyse ist.

Beim sekundären M. Addison kann durch den ACTH-Test festgestellt werden, ob die Nebennierenrinde auf einen Anstieg des ACTH im Blut mit einer entsprechenden vermehrten Cortisonproduktion reagiert. Ist die Nebenniere gesund, ist der Cortisonspiegel nach Gabe von ACTH erhöht.

Wenn man eine Autoimmunerkrankung vermutet, gibt es Suchtests für diejenigen Antikörper, die gegen die Nebennierenrindenzellen gerichtet sind. Mit einer Ultraschalluntersuchung oder einer Abdomen-Computertomographie können Tumore und entzündliche Veränderungen der Nebennieren erkannt werden."

http://de.wikipedia.org/wiki/Nebennierenrindeninsuffizienz
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Nebennierenrindeninsuffizienz /Morbus Addison

Beitragvon Juliane » Montag 22. März 2010, 17:47

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Beitragvon Juliane » Montag 22. März 2010, 17:48

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Nebennierenrindeninsuffizienz /Morbus Addison

Beitragvon Christoph » Dienstag 23. März 2010, 00:02

Ist eine spannende Frage, inwieweit eine Nebennierenschwäche oder -erschöpfung bei MCS beteiligt ist. Ich möchte das gerade auch bei mir untersuchen.
Zunächst reicht ein einfacher Speicheltest, in dem v.a. Cortisol zu verschiedenen Tageszeitpunkten bestimmt wird. Das kann man ohne Arzt selbst durchführen, einfach bei einem Labor wie Ganzimmun oder Lab4More oder Biovis ein Testset anfordern, kostet je nach Ausführung ab 70€. Weitere Informationen gibt es auf http://www.salivatest.eu.
Christoph
 

Nebennierenrindeninsuffizienz /Morbus Addison

Beitragvon Juliane » Dienstag 23. März 2010, 10:40

@ Christoph

Speicheltests werden schon länger eingesetzt und sind ebenso aussagekräftig wie andere Untersuchungen.

Kirkamm (ganzimmun) und Bieger (antox/Lab4More) bieten solche Test in der Antiaging-Diagnose und/oder therapie an.

Ein Tagesprofil der Cortisonwerte ist aber nicht geeignet als Ausschlussdiagnostik einer
Nebenniereninsuffizienz (M. Addison)

Ein Endokrinologe testet das so:


Ausschluss- und Nachweis-Diagnostik

ACTH-Kurztest: Blutentnahme zur basalen Cortisolbestimmung, danach 250 ug Synacthen i.v.. Nach 30 und 60 min Blutentnahme für Cortisol. Kriterium: Anstieg ausgehend von einem Cortisol-Normwert um mindestens 10 ug/dl.

Neben Cortisol zusätzlich ACTH im Plasma prüfen.Auch bei gut eingestelltem M. Addison-Patienten ist ACTH noch meist leicht erhöht.
http://www.wisplinghoff.de/leistungen/diagnostische-empfehlungen/

http://www.laborlexikon.de/Lexikon/Infoframe/a/Addison-Krankheit.htm
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Nebennierenrindeninsuffizienz /Morbus Addison

Beitragvon Juliane » Dienstag 23. März 2010, 10:48

@ Christoph

Aber Du hast recht, es ist interessant auch zu schauen, welche Veränderungen bei MCS Patienten so auftreten.

Wir hatten das Thema hier schon mehrmals unter den Begriff Neurostress.

Zum Beispiel hier:


viewtopic.php?t=6414

viewtopic.php?t=11665

viewtopic.php?t=9133
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Beitragvon Juliane » Dienstag 23. März 2010, 10:54

@ Christoph

Vor vier Jahren hat Dr. Bieger ein Neurostresspapier veröffentlicht.

Zitate aus diesem Neurostressführer:


E i n e e n o r m g r o ß e , s t e t i g w a c h s e n d e

Z a h l g e s u n d h e i t l i c h e r S t ö r u n g e n b a -

s i e r e n a u f e r w o r b e n e n D e f i z i t e n d e r

n e u r o h o r m o n e l l e n R e g u l a t i o n ( H y -

p o t h a l a m u s - H y p o p h y s e n - N e b e n n i e -

r e n r i n d e n - A c h s e ) u n d d e r D y s b a l a n -

c e v o n N e u r o t r a n s m i t t e r s y s t e m e n ,

b e i d e n e n d i e B a l a n c e e x z i t a t o r i -

s c h e r ( a n r e g e n d e r , a k t i v i e r e n d e r )

u n d i n h i b i t o r i s c h e r ( d ä m p f e n d e r ,

h e m m e n d e r )



Di e wi c h t i g s t e n E r k r a n k u n g e n , d i e a u f a n h a l -

t e n d e n S t ö r u n g e n d e s n e u r o e n d o k r i n - immu n o -

l o g i s c h e n Ne t zwe r k s b a s i e r e n ,

(Hä u f i g k e i t d e r E r k r a n k u n g e n i n %) :




ADS/ADHS (bei Kindern) 20 - 22 %

CFS/Chronisches Müdigkeitssyndrom 1 - 5 %

Fatigue (Müdigkeit/Erschöpfbarkeit) 10 - 20 %

MCS/Multiple Chemische Sensitivität 5 - 15 %

Fibromyalgie 5 - 10 %

Migräne 6 - 8 %

Übergewicht/Adipositas 30 - 60 %

Kohlehydrat-Heißhunger 5 - 20 %

Appetitstörungen 20 - 30 %

Depressionen 15 - 20 %

Schlafstörungen > 10 %

Angstsyndrome 10 - 30 %

Nahrungsmittelunverträglichkeiten 10 - 20 %

Prämenstruelles Syndrom 10 - 20 %

Perimenopause Beschwerden 20 - 40 %

Irritables Kolon (Reizdarm) 10 - 15 %




Bei MCS ist die Neuroinflammation

maßgebend. Dazu kommen

latenter Hypocortisolismus

und NT-Dysbalance

Auch das M C S (Multiple Chemische Sensitivität) ist

durch einen (allerdings in der Regel latenten) Hypocortisolismus

gekennzeichnet. Die Ruhekonzentrationen

von Cortisol und ACTH sind meist unauffällig, unter

Belastung kommt es jedoch statt zum Anstieg zum paradoxen

Abfall der Stresshormone, sodass auch hier

von einer erheblichen Störung der HPT-HVL-NNRAchse

auszugehen ist. Häufig ist auch beim MCS Serotonin

vermindert und der Noradrenalin: Adrenalin-

Quotient zugunsten von Noradrenalin hin verschoben.....



Grundsätzlich sollte die neurohormonelle Funktionsachse

durch Speichelmessungen von Cortisol

und DHEAS geprüft werden.....


Für die Bestimmung der Neurotransmitter hat sich

der zweite Morgenurin als besonders geeignet erwiesen....


Die Labordiagnostik ist unverzichtbare Voraussetzung

für eine gezielte, individuell angepasste Substitutionsbehandlung.

Sie ist im Vorfeld der Behandlung

notwendig, um ev. Erkrankungen des ZNS, peripherer

Nerven, der Hypophyse bzw. Nebenniere zu

erkennen. Sie ist vor allem notwendig, um die geeignete

Aminosäurekombination für den Behandlungsbeginn

auszuwählen. Regelmäßige Kontrollen unter

Behandlung ermöglichen das Feintuning der Aminosäuresubstitution.

Im Regelfall empfehlen sich Kontrollen

4 - 6 Wochen nach Beginn der Substitutionsbehandlung

und anschließend in größeren Abständen

(3 - 6 Monate) bis es zur Normalisierung des

neuroendokrinen Funktionskreises kommt.....



Das "NEUROSTRESS Profil"



Cortisoltagesprofil

(Sp: 8.oo bzw. innerhalb 60 min nach

dem Aufstehen, 12/13.oo, 19/20.oo Uhr);

DHEAS (Sp: 8.oo,20.oo Uhr),

Katecholamine, Serotonin, GABA,

Glutamat im 2. Morgenurin

NEUROSTRESS basis"



Cortisoltagesprofil

(Sp: 8.oo bzw. innerhalb 60 min nach dem Aufstehen,

12/13.oo, 19/20.oo Uhr);

DHEAS (Sp: 8.oo,20.oo Uhr),

Katecholamine, Serotonin im 2. Morgenurin

"Neurotransmitter I basis"

Katecholamine, Serotonin

im 2. Morgenurin

Neurotransmitter II plus"

Katecholamine, Serotonin

GABA, Glutamat

im 2. Morgenurin


In vielen Fällen ist es angebracht, außer den neuroendokrinen Funktionsparametern ergänzende Untersuchungen einzubeziehen,

da die neuroendokrine Dysbalance nur ein Teilaspekt der betreffenden gesundheitlichen Störungen ist. Im Folgenden

werden die neuroendokrinen Profile und die empfehlenswerten Zusatzuntersuchungen dargestellt.

für FMS / MCS II Profil:

ITT-MCS (Influenza, BTX), Glutathion

zellulär, CRPs, IL6, TNFalpha, Vit.B6, Homocystein,

Magnesium, IGF-1, S-100,

NSE, Nitrotyrosin

im Serum, EDTA, EDTA-Plasma gefroren und

NatriumHeparinröhrchen



Dr. Wilfried P. Bieger

Stand: 11.07.2006


http://www.gesundheitgestalten.de/fileadmin/user_upload/Neurostress/Neuroscience_Guide.pdf
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Beitragvon Juliane » Dienstag 23. März 2010, 12:04

@Christoph


Zitat aus einem aktuellen Blogbeitrag von Dr. Bieger:

* Nicht nur die Cortisol-Bildung in der Nebenniere auch die Bildung des Steuerungshormons ACTH in der Hypophyse ist reduziert. Bei einer NNR-Erschöpfung müsste diese jedoch gegenregulatorisch gefunden werden, was nicht der Fall ist ( Gaab, 2002 , Pruessner, 1999 ).
* Durch Steigerung der zentralen Bildung von Noradrenalin wird die Aktivität des Regulationszentrums (Hypothalamus) der Hypophysen-Nebennieren-Achse wieder normalisiert und wieder vermehrt ACTH und Cortisol gebildet. Danach ist die Senkung der Cortisol-Produktion eine Folge der eingeschränkten zentralen Steuerung und nicht der “Insuffizienz” des Zielorgans, also der Nebenniere.
* Wenn man die Nebenniere künstlich stimuliert – z.b. durch Gabe des Hypopyhsenhormons ACTH – reagiert die Nebenniere bei Burnout- und CFS-Betroffenen meist normal (van den Eede, 2004; Tanriverdi, 2007)

Die Konsequenz aus dieser Schlussfolgerung ist eine differenzierte Betrachtung und Bewertung der Situation bei Burn-out und CFS-Patienten.

Im Vordergrund sollte meines Erachtens die Normalisierung der zentralen Neurotransmitter-Balance stehen, während die Gabe von Cortisol geradezu kontraproduktiv sein kann ( Ben-Zwi, 2009 ).

Für die Verbesserung der Versorgung des zentralen Nervensystems mit Noradrenalin kann man auf bewährte Rezepte zurückgreifen, wie Gabe der Aminosäure-Vorstufen von Noradrenalin wie Phenylalanin, Tyrosin, DOPA (z.B. in Mucuna pruriens) zusammen mit Enzym-Kofaktoren (bestimmte B-Vitamine und Vitamin C) sowie sog. Neuro-Modulatoren, die die Wirksamkeit von Noradrenalin verstärken können.

http://dr-bieger.de/cortisol-spiegel-bei-burn-out-und-chronic-fatigue-syndrom/
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Beitragvon Juliane » Dienstag 23. März 2010, 12:08

Gerade aber bei dem sogenannten Neurostress bieten sich aber auch natürliche Behandlungsmethoden an:


Mit Kneipp Cortisol beeinflussen
viewtopic.php?t=12304
viewtopic.php?t=12548
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Beitragvon Juliane » Dienstag 23. März 2010, 12:18

Ergänzend zu Kneippanwendungen bietet auch die TCM insbesondere Akupressur gute Hilfe:

Ein Taschenbuch, das umfassend informiert:

Heilende Punkte. Akupressur zur Selbstbehandlung von Krankheiten
von Michael Reed Gach

Michael Reed Gach, Ph.D. ist Gründer und Direktor des "Acupressure Institute" in Berkely, Kalifornien. Er entwickelte das Acu-Yoga-System und ist Autor mehrerer Bücher zum Thema Akupressur.

http://www.amazon.de/Heilende-Punkte-Akupressur-Selbstbehandlung-Krankheiten/dp/3426870703


Weiterführende Literatur:

Akupressur für emotionale Probleme: Selbsthilfe bei Trauma, Stress und emotionalen Blockaden
von Michael Reed Gach , Beth Ann Henning

http://www.amazon.de/Akupressur-f%C3%BCr-emotionale-Probleme-Selbsthilfe/dp/3442337356/ref=pd_sim_b_1


Hier zum Reinschnuppern ein Fachbuch der TCM zu Stresskrankheiten am Beispiel Burn-Out:


Google Books Kapitel "Burn-Out - ein Ansatz"

in Stresskrankheiten herausgegeben von Andreas Noll,Barbara Kirschbaum


http://books.google.de/books?id=YYmiY4tPZ1YC&lpg=PP12&dq=Dr.%20Thomas%20Gefaell&pg=PA311#v=onepage&q=Dr.%20Thomas%20Gefaell&f=false
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