Wer pendelt seine Krankheit aus?

Wer pendelt seine Krankheit aus?

Beitragvon Konstantin » Samstag 17. Februar 2007, 22:39

Also ich kenne keinen einzigen Umweltpatienten, der seine Krankheit ausgependelt hat,Ihr etwa?
Konstantin


Bei einer großen Anzahl der "Umweltpatienten" wurden im
Vorfeld mit abstrusen Testverfahren (z.B. spezifisches IgG4,
Bioresonanz, Pendeln) diverse "Allergien" diagnostiziert und
unsinnige eingreifende Therapieverfahren empfohlen.
Mehrere Patienten führten meist multifaktoriell bedingte
Hautkrankheiten wie dyshidrosiformes Handekzem oder Artefakte
auf Vergiftungen (z.B. Blei) zurück.
Im andrologischen Bereich sind diverse Chemikalien bekannt,
die zu einer meist tierexperimentell nachgewiesenen Spermatogeneseschädigung
führen können, für infertile Männer konnte
solch ein Zusammenhang bisher jedoch noch nicht im Rahmen
der Sprechstunde am konkreten Fall gesichert werden.
Zusammenfassend liegt eine wichtige Funktion des Zentrums
für Umweltmedizin darin, als "eine letzte Instanz" für eine
kompetente Abklärung meist komplexer und interdisziplinär
gelegener Krankheitsbilder zu sorgen, um das Abgleiten der
Patienten in einen unkontrollierten paramedizinischen Bereich
zu vermeiden.

Der umweltmedizinische Patient – Aspekte der
Allergologie, Dermatologie und Andrologie
A. Jung, H.C. Schuppe
Dermatologie und Andrologie (Hautklinik), Giessen

Umweltmed Forsch Prax 11 (4) 2006
Konstantin
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Wer pendelt seine Krankheit aus?

Beitragvon Betty Zett » Sonntag 18. Februar 2007, 20:58

Hallo Konstantin,
auf diese Art versuchen sie uns hinzustellen wie esoterische Spinner.
Ich kenne auch niemanden, der seine Krankheit auspendelt
oder sich auf Bioresonanz als Diagnostik verläßt.
In meiner Gruppe haben fast alle gesicherte schulmedizinische
Befunde, alles andere spart man sich auch lieber.

Liebe Grüße,
Betty Zett
Betty Zett
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Wer pendelt seine Krankheit aus?

Beitragvon Anne » Sonntag 18. Februar 2007, 22:08

Hallo Konstantin,

es gibt leider doch den einen oder anderen Umweltpatienten, der seine Krankheit auspendelt. Ich habe eine solche Frau während meiner Kur kennengelernt. Nach ihren Worten hätte sie diese "Technik" angeblich in der Klinik Neukirchen von einer Ärztin erlernt. Von den Kurärzten wurde sie nicht ernstgenommen, sondern psychiatrisiert.

Dass solche Praktiken seltsame Blüten treiben können, hat sich darin gezeigt, dass ihr "Pendel" ihr gesagt hat, sie solle wegen ihrer Schimmelpilzallergie ihre ganze Wäsche mit Sagrotan waschen. Und hinterher klagte sie über verschiedene Beschwerden, die sie auf alles Mögliche zurückführte, nur nicht auf das Desinfektionsmittel, welches im Sagrotan enthalten ist. Sie hat sich diesbezüglich auch keinesfalls "beirren" lassen, denn ihr Pendel hatte ja immer recht.......

Dass die Ärzte solche Umweltpatienten nicht für voll nehmen, ist mir jetzt auch klar.

LG Anne
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Wer pendelt seine Krankheit aus?

Beitragvon Betty Zett » Sonntag 18. Februar 2007, 22:19

Hallo Anne,
ob sie wirklich ein Umweltpatient war, wenn sie mit Sagrotan
kontaminierte Wäsche 24 Std. toleriert?

Liebe Grüße,
Betty Zett
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Wer pendelt seine Krankheit aus?

Beitragvon Anne » Sonntag 18. Februar 2007, 22:34

Hallo Betty,

diese Frage habe ich mir, ehrlich gesagt, auch schon mal gestellt. Nachdem, was ich erlebt habe, wäre ich mir nicht 100 %ig sicher.
Mir hat vor kurzem auch ein Rechtsanwalt gesagt, dass es zu unserem Schaden leider auch Leute gibt, die auf "umweltkrank" machen, aber nur berentet werden wollen. Also ausschließen kann man nichts.

LG Anne
Anne
 

Wer pendelt seine Krankheit aus?

Beitragvon Betty Zett » Sonntag 18. Februar 2007, 22:50

Hallo Anne,

diese pseudo Umweltkranken dürften recht schnell die Lust am "krank durch Chemikalien"
verlieren, wenn sie so gemein behandelt und psychiatrisiert werden, wie es allgemein
forciert wird.

Toleranz habe ich für solche Leute Null, die machen unser Leben noch härter und
zerstören viel.

Liebe Grüße,
Betty Zett
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Krankheit auspendeln

Beitragvon Lucca » Mittwoch 21. Februar 2007, 10:39

Die Leute, die ihre Krankheit auspendeln, können das gerne tun, aber es wäre
von hohem Nutzen von uns alle, wenn sie es nicht öffentlich oder bei
Ärzten und Gutachtern bekunden.
Die Gegenseite sucht nur nach solchen exotischen Verhaltensmustern, um uns
alle in die Pfanne zu hauen. Ob die Leute letztendlich MCS haben, steht dann
nicht mehr zur Debatte.

Laßt uns, die versuchen ihre Erkrankung medizinisch zu belegen, unsere Chance.

Danke, Lucca
Lucca
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Wer pendelt seine Krankheit aus?

Beitragvon Anne » Sonntag 25. Februar 2007, 17:22

Hallo Betty,

da hast du natürlich recht. Eigentlich bekommt ja jeder Umweltkranke zu spüren, dass er nicht ernst genommen und dabei auch noch lächerlich gemacht wird. Zudem ist MCS ja hier in Deutschland noch nicht mal richtig anerkannt. Ich kann mir auch gut vorstellen, dass jemand, der wirklich auf's Simulieren aus ist, sich doch lieber eine Krankheit "zulegen" würde, die man ernster nimmt.

LG Anne
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