MCS und Angst

MCS und Angst

Beitragvon Anne-1 » Samstag 25. Februar 2006, 15:53

Hallo,

eigentlich wollte ich zu dem Thema MCS und Angst in einem anderen Thread Stellung nehmen, der nun aber geschlossen wurde, weil die zwei Frauen, die für uns alle selbstlos und mutig in einer Fernsehsendung auf unsere Situation aufmerksam gemacht hatten, in einer auch für mich unverständlichen Weise angegriffen worden. Ich kann nur sagen, dass sie das überhaupt nicht verdient haben und ich möchte ihnen als Betroffene, die leider nicht so viel Mut aufbringt, um im Fernsehen für uns alle zu kämpfen, meinen herzlichsten Dank aussprechen.

Nun zum Thema "Angst".
Der Begriff "Angst" ist heute bei uns MCS-Kranken sehr negativ belegt, weil er dazu benutzt wird, um uns zu diskriminieren.
Aber tatsächlich ist Angst eine äußerst wichtige Körperreaktion, die jedem Menschen gegeben ist, um ihn am Leben zu erhalten. Wenn ein Kind einmal auf die heiße Bügeleisensohle gefasst hat, den Schmerz und die Brandblasen erlebt hat, wird es [b]Angst[/b]davor haben, ein zweites Mal das Gleiche zu tun. Und das ist gut so!
So gibt es viele Situationen, in denen in uns Angstreaktionen ablaufen, die uns beflügeln und dazu verhelfen, einer Gefahr zu entkommen.

Hätten unsere Vorfahren keine Angst gehabt, wären sie mit Sicherheit alle umgekommen, bevor sie sich hätten fortpflanzen können. Denn Angst bewirkt agieren, handeln, sich bewegen, also in Aktion treten.

Sehen wir uns das doch mal im Tierreich an. Eine Antilope, die Gefahr spürt, bekommt Angst und beginnt zu fliehen, sie läuft so schnell wie es ihr nur möglich ist und erhält so eine reelle Chance zum Überleben. Würde sie stehenbleiben, wäre es dem Löwen sicher recht, er hätte eine leichte Beute zum Frühstück.

Diese leichte Beute zum Frühstück hätten sicher gerne Leute, die den Chemikalienkranken einreden wollen, sie müssen keine Angst haben und sie müssen nicht fliehen vor den Giftstoffen, die ihren Körper immer mehr spürbar schädigen und krank machen.

Wer hat nun Recht? Diejenigen, die aus einem Umfeld fliehen, in dem sie Atemnot, Muskelschmerzen, Hautreizungen, Benommensein, Schwindel bis hin zu Ohnmachtsanfälle erleben?
Oder haben die Recht, die behaupten, die Angstreaktion aus o. g. Gründen wäre krankhaft und es wäre nur eine solche Reaktion angemessen, die wie gelähmt Atemnot, Schwindel, Hautreizungen, Kopfschmerzen über sich ergehen lässt?
Sucht da nicht doch evtl. jemand eine leichte Beute und einen fetten Brocken zum Frühstück, mit der Aussicht, dass das gelähmte Opfer dabei draufgeht?

Wir als MCS-Erkrankte sollten uns nicht einreden lassen, dass wir keine Angst haben dürfen. Die müssen wir sogar haben, um uns zu schützen und um zu überleben, wie jeder andere Erkrankte auch. Ein Diabetiker wird Angst davor haben, Süßigkeiten bedenkenlos zu genießen, ein Unfallpatient mit Beinbruch wird Angst davor haben, mit dem gebrochenen Bein aufzutreten und ein Patient mit einer Penicillinallergie wird vor eben diesem Medikament Angst haben, wenn er es wieder verordnet bekommen sollte. Und auch das ist gut so!

Wir dürfen also Angst haben und müssen uns nicht einreden lassen, dass unsere Angst eine Panikstörung wäre. Eine Panikstörung passiert unbegründet. Wenn Angst vor einer Menschenansammlung vorliegt, ohne dass derjenige dafür berechtigte Gründe angeben kann, dann kann man von einer solchen Störung ausgehen. Dies ist bei MCS-Erkrankten nicht der Fall!


Wikipedia sagt definiert Angst:
"Biologisch gesehen ist die Angst ein Stresszustand von starker Intensität als Antwort auf eine wahrgenommene Bedrohung, verbunden mit einem Gefühl körperlicher Spannung sowie starken Impulsen, der Situation zu entfliehen."

Meiner Meinung nach dürfen wir sehr wohl versuchen der Situation zu entfliehen, die auf Grund unserer Krankheit eine Bedrohnung für uns darstellt.

Liebe Grüße
Anne
Anne-1
 

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Beitragvon mona » Samstag 25. Februar 2006, 18:56

hallo anne-1
anbei eine ziemlich aktuelle Meldung
sagt alles
Frankfurt/Main (dpa/gms) - In Deutschland erkranken immer mehr Menschen an Krebs. Nach neuen Zahlen des Robert-Koch-Instituts (RKI) werde jedes Jahr bei rund 425 000 Patienten diese Diagnose gestellt, teilt die Deutsche Krebsgesellschaft in Frankfurt mit.
210 000 Patienten sterben an der Krankheit. Die Zahlen beruhen auf der RKI- Schätzung aus dem Jahr 2002, die erst jetzt vollständig ausgewertet worden ist. Im Vergleich zur vorangegangenen Schätzung im Jahr 2000 habe die Zahl der Krebskranken um rund 30 000 zugenommen.
mona
 

MCS und Angst

Beitragvon Anne-1 » Samstag 25. Februar 2006, 21:27

Liebe Mona,

nach der von Dir zitierten Zeitungsmeldung, wäre es für viele sicher hilfreicher, wenn den Menschen nicht immer wieder auf geschickte Weise durch psychologische Werbetricks, die Angst vor Giftstoffen ausgeredet wird. Viele Menschen sind deshalb sehr sorglos, konsumieren trotz Warnung von Greeenpeace das giftige Obst und Gemüse, atmen bedenkenlos die Ausdunstungen von Giften in Möbeln und Teppichen ein und fallen dann völlig aus dem Häuschen, wenn die Diagnose Krebs gestellt wird.
Selbst die Warnung, dass Pathologen in Krebsgeschwüren Gifte wie das Konservierungsmittel Parabene gefunden haben oder in Parfümen das krebserregende Nitromoschus entdeckt wurde, scheint kaum jemanden zu beeindrucken. Die Kosmetikbranche floriert trotzdem bestens.
Man muss sagen, hier wurde "ganze" Arbeit bezüglich der Verharmlosung geleistet, unsere natürlichen Körperreaktionen, die natürliche angeborene Angst funktioniert nicht mehr und die Folge ist, dass Lähmung, anstatt Flucht vor vielen Alltagsgiftstoffen die Folge ist.

Wir müssen uns eigentlich über diese Meldung nicht mehr wundern. Danke, dass Du diese Meldung für uns ausfindig gemacht hast.

Dir liebe Grüße und einen schönen Samstagabend
Anne
Anne-1
 

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Beitragvon Lion » Samstag 25. Februar 2006, 23:54

Hallo Anne-1,

eine Unverträglichkeit oder eine Allergie, kann für sehr viele Menschen tötlich enden. Besonders für Patienten die körperlich sehr stark auf etwas reagieren. Man kann für Notfälle ein SoS-Kettchen tragen das es bei Pure-Nature.de gibt. Egal ob in Schule, Beruf, Krankenhäuser, sogar in der eigenen Wohnung können für manche Patienten viele Dinge sehr unverträglich sein, aber das weisst du wahrscheinlich selber sehr gut. Wie Situationen mit (Latex)allergie oder Unverträglichkeit aussehen können hat laiv sehr gut aufgeschrieben http://www.laiv.de/info/fallbeispiel.html

Es kommt aber darauf an welche Art von Reaktion man hat. Ob man mit dem Herzkreislauf, der Haut oder anders reagiert. Einige Reaktionen können tötlich enden, andere nicht. Man kann nicht sagen das einige Patienten mehr vertragen weil sie keine Angst haben oder sich mehr zutrauen und andere Patienten nur weniger vertragen weil sie Angst haben und sich nichts trauen. Manche Patienten reagieren einfach stärker als andere. Manchmal kann man das sogar immunologisch feststellen. Das wichtigste ist auf alle Fälle das absolute Meiden aller Stoffe auf die man sehr stark mit Sofortreaktionen reagiert, aber diese Stoffe meidet man sowieso automatisch weil es nicht anders geht, man hat dann schließlich Akutreaktionen und keine Spätreaktionen. Bei einigen Patienten können die Körpermechanismen aber auch durch Schadstoffe so sehr blockiert sein daß sie keine oder abgeschwächte Reaktionen haben, das ist genauso ungesund, weil sie die Schädigung am eigenen Körper nicht mehr mitbekommen (Masking Phenomenon). Jeder reagiert anders, manche haben Akutreaktionen andere haben Spätreaktionen oder beides. Egal ob Kreislaufversagen, andere bekommen keine Luft oder haben starke Gehirnstörungen durch einatmen von Stoffe, dann tragen diese Patienten Atemmasken. Andere Patienten haben Muskel- oder Nervenschäden und sitzen sogar im Rollstuhl. Manche können bei Reaktionen nichts mehr sehen, andere nichts mehr hören. Es ist also sehr verschieden.

Es ist deshalb sehr richtig was du schreibst, daß ein Maß an Angst (ich würde es Vorsicht nennen) ein wichtiger Urinstinkt ist, der uns Menschen schützt. Das ist auch gut so und ein vollkommen normaler Schutzmechanismus des Körpers um zu zeigen das sich Gefahr nähert oder das man seine Grenzen erreicht hat. Vor allem für MCS Kranke ist der innere Vorsichtsruf des Körpers ein sehr wichtiges Zeichen auf das man hören sollte.

Dein Text ist sehr gut und verständlich. Super geschrieben!

Viele Grüße,

Lion
Lion
 

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Beitragvon Anne-1 » Sonntag 26. Februar 2006, 01:04

Hallo lieber Lion,

hab vielen Dank für Deinen Hinweis mit dem SOS-Kettchen. Ich habe zwar den Katalog, aber dieses Teil ist mir noch gar nicht aufgefallen. So manches Mal habe ich mir dabei schon Gedanken gemacht, was wohl sein wird, wenn ich in eine Situation gerate, in der ich durch Chemikalieneinwirkung eine Bewusstseinstrübung bekomme und nicht mehr in der Lage bin, selbst dieser Situation rechtzeitig zu entfliehen und niemand dabei ist, der weiß, was mit mir los ist.
Ich werde mir also das Kettchen mal anschauen.

Liebe Grüße
Anne
Anne-1
 

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Beitragvon Marlene » Sonntag 26. Februar 2006, 10:20

Hallo Anne 1,

den Fernsehbeitrag habe ich leider nicht gesehen, aber zum Begriff "Angst- und Panikattacken" kann ich soviel beitragen, dass Panikstörungen keineswegs unbegründet sein müssen. Wenn ein Mensch z.B. neurotoxische Substanzen, die sich im Hausstaub befinden, über die Atmung aufnimmt, so gelangen diese auch ins Gehirn, unserem Zentralnervensystem, und können dort Schäden anrichten, die sich auch in Angst- und Panikstörungen äußern. Ich spreche da aus eigener Erfahrung und habe auch den Nachweis, dass wir über Jahre neurotoxische Stoffe pulmonal, also über die Atmung , manchamal bis zu 24 Stunden täglich , aufgenommen haben. Und das auch nachts in unserem Schlafzimmer. Diese Substanz, ein höchst toxisch wirkendes Insektenvernichtungsmittel, wurde erst nach Jahren u.a. auch im Hausstaub entdeckt.
Genau in diesem Zeitraum traten die besagten Störungen auf, die sich nach dem Auszug ganz langsam besserten. Die Medizin aber tabuisiert diese schwerwiegenden Folgen mancher Substanzen, die sich in fettreichem Gewebe, also im Gehirn und in der Leber , ablagern und nicht vom Körper wieder ausgeschieden werden.

Marlene
Marlene
 

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Beitragvon Chris » Sonntag 26. Februar 2006, 14:25

http://0800soskapsel.de/main.htm

Die Kapsel kann man gut an der Tasche, Hosenbund, Reißverschluss usw. festmachen.

Schönen Sonntag Chris
Chris
 

MCS und Angst

Beitragvon Anne » Sonntag 26. Februar 2006, 15:49

Liebe Marlene,

Danke für Deine Ergänzung.
Ich dachte bei meinen Überlegungen hauptsächlich an so etwas wie Brücken- oder Tunnelangst. Eine Kollegin von mir bekam immer beim Durchfahren eines längeren Tunnels Panikattacken, wobei sich ihr der Hals völlig zuschnürte, obwohl ihr nie etwas passiert war und obwohl sie eigentlich keinen Grund gehabt hätte, außer Angst. Mit Panikattacken dieser Art werden wir MCS-Kranken oft gleichgesetzt. Und das heißt so viel wie, wir müssen nur etwas an uns arbeiten und schon sind wir die "Befindlichkeitsstörungen" los.
Dass aber die Giftstoffe in Möbeln, Baustoffen, Teppichen, Klebern und vieles andere mehr, durch das Einatmen auch im Hirn ihre Auswirkungen haben und dort krankhafte Veränderungen hervorrufen können, die sich in Panikstörungen äußern können, das werde ich keinesfalls bestreiten. Ich merke ja selbst, wie ich starke Konzentrationsstörungen bis hin zu Depressionen bekomme, wenn ich diesen Substanzen über einige Zeit ausgesetzt bin und nicht davor "fliehen" kann.
Ich finde es deshalb sehr gut, dass Du diese wichtigen Dinge zu meinem Beitrag hinzugefügt hast.
Ich sehe unsere Angst als berechtigte Folge einer Giftschädigung und nicht als Ursache für unsere MCS-Beschwerden.

Dir liebe Grüße von
Anne
Anne
 

MCS und Angst

Beitragvon Hans » Sonntag 26. Februar 2006, 19:16

Angst und Furcht

Hallo,
Angst ist für die besondere Spezies der Psychiater krankhaft.
Furcht hingegen ist normal.

Darum:
Bei Gutachtern usw. niemals von Angst sprechen.
Gruß
Heinz
Hans
 

MCS und Angst

Beitragvon Juliane » Sonntag 26. Februar 2006, 21:53

Hallo Anne,

in München führt Dr. Bieger im Rahmen eines MCS-Profils (ITT-MCS) auch ein sogenanntes Neurostress-Profil durch:
Er testet Adrenalin, Noradrenalin, Dopamin, Serotonin, Cortisol-Tagesprofil, DHEAS. MCS-Patienten mit auffälligem Neurostress-Profil sollen durch die Gabe eines Medikamentes mit dem Namen GABAMAX (bestehend aus Vitamin-B6, Folsäure, Vitamin C, Magnesium, Taurin, 5-Hydroxytrytophan, L-Theanine, L-Glutamine, N-acetyltyrosine) von auffälligen Neurostresssituationen geheilt werden. Leider ist mir noch kein Patient bekannt, der eine solche Behandlung erfolgreich durchgeführt hat. Trotzdem möchte ich das Erstellen des Neurostress-Profiles bzw. seine Behandlung mit GABAMAX hier zur Diskussion stellen.

Liebe Grüße
Juliane
Juliane
 

MCS und Angst

Beitragvon Anne » Montag 27. Februar 2006, 00:07

Liebe Juliane,

auch mir ist dieses Medikament nicht bekannt. Aber nach den Inhaltsstoffen zu urteilen, könnte ich mir sehr gut vorstellen, dass es guten Erfolg bringen könnte.
Allein Magnesium ist für die Aktivierung von mehr als 300 Enzymen im Körper verantwortlich, unter anderen auch bei der Erregungsübertragung vom Nerv auf den Muskel.
Es wäre zwar schön, wenn mit diesem Medikament gleich eine Heilung erreicht würde, aber ich wäre schon zufrieden, wenn eine Besserung erreicht würde.

Liebe Grüße
Anne
Anne
 

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Beitragvon Alex » Montag 27. Februar 2006, 18:59

Hallo,

so wird Angst bei MCS ausgelegt in der "Fachwelt".
Hat jemand Zeit nach dem deutschen Artikel von Apfel und Csef zu suchen?
Wäre sicher interessant für uns.

Grüße
Alex


Fear of environmental poisons--justified fear or psychiatric disorder?
Psychother Psychosom Med Psychol. 1995 Mar-Apr;45(3-4):90-6.
[Article in German]

Apfel B, Csef H.

Medizinische Poliklinik, Universitat Wurzburg.

A typical anxiety of our time is the anxiety of environmental poisons. Although some of the fears may be reasonable, anxiety diseases and somatoform disorders are important differential diagnoses. The limited value of toxicological and immunological parameters is discussed in depth, and risk factors associated with the development of environmental phobia are presented. This establishes that the concept of "clinical ecology" lacks credible scientific foundation. It must be stressed, that "clinical ecology" may seriously hinder a proper psychosomatic diagnosis and its relevant therapy.
Alex
 

MCS und Angst

Beitragvon Anne » Dienstag 28. Februar 2006, 01:50

"Eine typische Angst unserer Zeit ist die Angst der Klimagifte. Obgleich einige der Furcht angemessen sein kann, sind Angstkrankheiten und somatoform Störungen wichtige differentiale Diagnosen. Der begrenzte Wert der toxikologischen und immunologischen Parameter ist besprochenes eingehendes, und die Gefahr Faktoren, die mit der Entwicklung der Klimaphobie verbunden sind, werden dargestellt. Dieses stellt her, daß das Konzept "der klinischen Ökologie" glaubwürdige wissenschaftliche Grundlage ermangelt. Es muß betont werden, kann diese "klinische Ökologie" eine korrekte psychosomatische Diagnose und seine relevante Therapie ernsthaft hindern."


Lieber Alex, dass ist in etwa die Übersetzung Deines Textes mit dem "Translater-Programm".

Ich frage mich nur, inwiefern sollten Umweltmediziner eine korrekte psychsomatische Diagnose behindern? Wie soll das gehen?
Warum unterstellt man hier staatlich anerkannten Fachärzten solche üblen Dinge, und dass ohne jeglichen Beweis dafür zu liefern?
Ist denn diesen, mit hoher Wahrscheinlichkeit von der Industrie bezahlten Ärzten jedes Mittel Recht?
Wo sind denn ihre "geheilten" Patienten? Sind das ihre Einzelfallstudien, die keiner wissenschaftlichen Beurteilung gerecht werden und standhalten können?

Diesen tollen Doktoren scheinen wirklich alle angemessenen Beurteilungskriterien fremd zu sein. Wenn ein Patient zum Arzt geht und erzählt ihm von seinen Ängsten vor der einer evtl. Atomkatastrophe, die er schon seit 10 Jahren befürchtet und deshalb kaum noch schlafen kann und Herzklopfen bekommt, wenn er nur das Wort "Atom" hört, dann kann man von einer Phobie oder Angststörung ausgehen.

Diese Kriterien treffen aber auf MCS-Kranke nicht zu. Sie klagen über Beschwerden, die sie infolge von Kontakt mit bestimmten Substanzen haben.

Es müsste doch schon für einen Medizinstudenten möglich sein, das eine vom anderen zu unterscheiden? Was sogar für einen Laien leicht ersichtlich ist? Wie viel mehr kann man solches Wissen von einem Professor erwarten? Oder ist der schon so zerstreut, sodass er besser für einen Nachfolger Platz machen sollte?

Ich wäre jedenfalls bei Behauptungen, wie die obige, sehr dafür!

Liebe Grüße
Anne
Anne
 

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Beitragvon Silvia K. Müller » Dienstag 28. Februar 2006, 14:14

Hallo,

meine Erfahrung aus der CSN Beratung ist, daß die allermeisten
MCS Betroffen eher keine Angst haben und in vielen Situationen
noch zu todesmutig sind, um nach aussen nicht auffällig zu wirken.
Das Resultat sind dann tagelange Beschwerden.

Herzliche Grüsse
Silvia
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MCS und Angst

Beitragvon Bianca » Dienstag 7. März 2006, 16:50

Ich hatte auf Duftstoffe mal Panikattaken, also Herzbeklemmungen und Kreislaufzusammenbrüche. Ich bekam Schüttelkrämpfe, Kreislaufversagen und bin umgekippt. Man macht sowas aber nicht aus Lust und Laune. Habe in einem anderem Forum gelesen das es manche angeblich in so einem Zustand auf Partys gehen können weil sie sich zusammenreißen und diese Symptome in kauf nehmen. Aber wie das gehen soll? Liegen die dann ohnmächtig auf dem kaltem Buffet rum??? Wie dem auch sei, durch meiden ist es bei mir heute wieder viel besser und ich habe heute nur noch die üblichen Symptome wie Knochen und Muskelschmerzen, Herzrhytmusstörungen, Sehstörungen, Taubheitsgefühle, Kopfschmerzen, Atemnot, Hautauschlag und Gangstörungen. Und damit kann man natürlich auch mal viel mehr Dinge machen als zu Anfang. Wer jedoch auf normalen Partys (Duftstoffe, Alkoholgeruch, belastete Einrichtungsgegenstände, geklebte Bodenbelege, Zigarettenrauch,..) rumrennen kann der darf aber auch nicht jammern wenn es heißt mal zum Gutachter zu müßen und dies dann wegen der Desinfektionsmittel nicht zu können. Auf Partys u.ä. kann ich zumindestens nicht. Liegt aber nicht an einer Angsstörung, es gibt sehr stark Chemisch sensitive die nicht auf normale Partys gehen können und absolut angstfreier Natur sind, sich sogar bewußt Gefahren aussetzten die sich andere nicht trauen (Freeclimbing, Surfen, Downhill). Angst ist deshalb bei den meisten die MCS haben als Symptom zu sehen und nicht unterbewußt mit Absicht gegenüber harmlosen Anlässen ausgelöst worden. Psychotherapie und Coping hilft in so einem Falle übrigends überhaupt nicht. Wer auf eine Vielzahl an Chemikalien stark sensibilisiert ist ist dies nun mal ;)
Bianca
 

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Beitragvon jeansgirl » Dienstag 7. März 2006, 18:20

Ich habe keine Angst vor Stoffen. Ich habe allerdings berechtige Angst vor den Folgen, wenn ich wieder "ungewollt" Duftstoffen etc. ausgesetzt bin. Ich sehe ja, dass meine Reaktionen immer schlimmer werden. Ich kann ein Beispiel nennen; ich kippte sogar weg, weil eine Banane im Zimmer lag. Was mir Sorgen macht, andere würden dies als ANGST betiteln: dass ich ja meist alleine bin und mir in so einem
"weggetretenden Zustand" keiner helfen kann und ich auch keine Hilfe holen kann.......und ich denke, dass man mit solchen schweren Reaktionen sogar das Recht auf Angst um sein Leben hat.
Angst ist eigentlich seit Urzeiten bekannt und Angst war und ist auch ein Schutz
zum Überleben.
jeansgirl
 

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Beitragvon Juliane » Donnerstag 8. Mai 2008, 12:05

Am 26.02.2006 hatte ich bereits über die erweitete Laboruntersuchung zum ITT MCS Test berichtet.

Nun kann man aus aktuellem Anlass hier weiterdiskutieren.
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Beitragvon Juliane » Donnerstag 8. Mai 2008, 12:13

Ein innovatives, diagnostisches und therapeutisches Stufenprogramm bei Neuro-transmitter-Störungen Dr. Wilfried P. BiegerStand: 11.07.2006

"Die wichtigsten Erkrankungen, die auf anhaltenden Störungen des neuroendokrin-immunologischen Netzwerks basieren,Häufigkeit der Erkrankungen in %



ADS/ADHS (bei Kindern)20 - 22 %CFS/Chronisches Müdigkeitssyndrom1 - 5 %Fatigue (Müdigkeit/Erschöpfbarkeit)10 - 20 %MCS/Multiple Chemische Sensitivität5 - 15 %Fibromyalgie5 - 10 %Migräne6 - 8 %Übergewicht/Adipositas30 - 60 %Kohlehydrat-Heißhunger5 - 20 %Appetitstörungen20 - 30 %Depressionen15 - 20 %Schlafstörungen> 10 %Angstsyndrome10 - 30 %Nahrungsmittelunverträglichkeiten10 - 20 %Prämenstruelles Syndrom10 - 20 %Perimenopause Beschwerden20 - 40 %Irritables Kolon (Reizdarm)


http://209.85.129.104/search?q=cache:z1GTFW8VHyMJ:http://www.gesundheitgestalten.de/fileadmin/user_upload/Neurostress/Neuroscience_Guide.pdf+ITT+MCS&hl=de&ct=clnk&cd=2&gl=de
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MCS und Angst

Beitragvon Juliane » Donnerstag 8. Mai 2008, 12:30

In München beschäftigt man sich schon länger mit dem Thema Stressregulation
Hier eine Dissertation aus dem Jahr 2005:

Aus dem Max-Planck-Institut für Psychiatrie, München
Direktor: Prof. Dr. Dr. Florian Holsboer


Mechanismen der zentralen Stresshormonregulation –
Der Einfluss von Stressexposition
auf die Genexpression beteiligter Hormone und Rezeptoren


Dissertation
zum Erwerb des Doktorgrades der Medizin
an der Medizinischen Fakultät der
Ludwig-Maximilians-Universität zu München
vorgelegt von
Martin Greetfeld


http://edoc.ub.uni-muenchen.de/3560/1/Greetfeld_Martin.pdf
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MCS und Angst

Beitragvon Juliane » Donnerstag 8. Mai 2008, 12:43

"Das Ende der Symptombekämpfung " zum anklicken auf Symptome.ch


Neurostress


http://www.symptome.ch/wikired/index.php?title=Neurostress&diff=cur&oldid=6523
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MCS und Angst

Beitragvon Kallewirsch » Freitag 9. Mai 2008, 00:35

Interessiert habe ich diesen älteren Eintrag zum Thema MCS und Angst gelesen und denke, dass man das mit der \"Angst\" nicht verallgemeinern kann, sondern es sich in den meisten Fällen um Vorsicht handelt.

Wenn man mit etwas negative Erfahrungen gemacht hat, wird man in der Regel bei nächsten Mal vorsichtiger agieren, jedoch nicht unbedingt ängstlich. Das ist jedenfalls meine persönliche Erfahrung. Nur weil wir als MCS-Kranke Gefahr laufen, dass überall Symptom auslösende und schädliche Umweltfaktoren auf uns lauern können, laufe ich nicht ängstlich durch die Gegend. Die Mehrheit wird m. E. mit Vorsicht und Vermeiden agieren, andere wiederum bekommen auf Grund dieser leidlichen Tatsachen womöglich Depressionen und Angstzustände, wie Anne-1 uns berichtet, mag sein.

Ehrlich gesagt war mir das neu. Ich denke aber, dass wird unter den MCS-Patienten eher die Ausnahme sein. Wir alle wissen nur all zu gut, dass sich durch Vermeiden der Symptom auslösenden Schadstoffquellen, in der Regel eine Verbesserung unserer gesundheitlichen Situation erreichen lässt. Dass nun die Mehrheit der MCS-Kranken mit Angstzuständen reagiert, erachte ich als nicht zutreffend.

Das mit dem Angst einreden ist nur gemacht, viele Ärzte versuchen dies, bis es vielleicht manch einer von sich selbst glaubt, aber man sollte sich davon nicht allzu sehr beeinflussen lassen.

Die Test-Reihe im Rahmen eines MCS-Profils (ITT-MCS) von Dr. Bieger wurde also bereits schon 2006 durchgeführt und ist per dato nicht validiert.

Manchmal ist es sehr interessant, wenn man sich ältere Themen wieder etwas genauer anschaut.
Der ITT-MCS-Test von Dr. Bieger scheint nicht so der Renner zu sein und so wirklich neu ist er auch nicht, wie er anderorts angepriesen wurde.

Gruss Kallewirsch
- Editiert von Kallewirsch am 09.05.2008, 01:22 -
Kallewirsch
 

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Beitragvon Juliane » Freitag 9. Mai 2008, 00:44

@ Kalle

ITT MCS wurde seit Anfang 2003 durchgeführt.
Juliane
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Beitragvon Kallewirsch » Freitag 9. Mai 2008, 07:32

Nur fünf Jahre? Das Zeitempfinden scheint sehr unterschiedlich zu sein.
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Beitragvon Maria Magdalena » Freitag 9. Mai 2008, 18:50

Ich habe keine Angst vor Umweltgiften und Klimakatastrophe, weil Angst ein schlechter Berater ist und nichts an der Problematik ändern würde. Ich bin allerdings sehr besorgt, wenn ich sehe, wie der gesunde Menschenverstand von der Profitgier zerfressen und die Umwelt zerstört wird. Ich hoffe, dass der jenige Teil der Menschheit, der noch gesunden Menschenverstand besitzt, die nötige Hilfe bekommt, um das Schlimmste abzuwenden. Es tut sich ja viel in diese Richtung. Ich habe keine Angst. Ich habe Hoffnung.


- Editiert von Maria Magdalena am 09.05.2008, 19:01 -
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MCS und Angst

Beitragvon Anne » Freitag 9. Mai 2008, 19:10

Hallo Kallewirsch,

eigentlich hätte ich statt des Begriffes "Angst" den Begriff "Furcht" benutzen müssen. Denn der Begriff "Furcht" bezieht sich in der deutschen Sprache fast immer auf eine reale Bedrohung. Dass ein MCS-Kranker sich von Chemikalien bedroht fühlt, selbst wenn er keinen Kontakt hat, ist meiner Ansicht nach ein logischer Schluss. Sonst würde er die Chemikalien ja nicht meiden.
"Vorsicht" ist im Übrigen eine Folge von Angst. Der Begriff "Angst" ist für uns leider nur negativ besetzt, weil er gegen uns missbraucht wurde. Tatsächlich hat aber jeder Mensch in bestimmten Situationen "Angst", selbst ein PKW-Fahrer, wenn er an der roten Ampel nicht weiterfährt. Entweder hat er Angst vor einem Unfall oder zumindest Angst vor einem Bußgeld.

Der Begriff "Angst" ist meiner Ansicht nicht falsch. Laut Wikipedia ist Angst ein negatives Gefühl, das mit der tatsächlich oder vermeintlich erhöhten Wahrscheinlichkeit eines Schadens verbunden ist und bezeichnet somit eine Empfindungs- und Verhaltenssituation aus Ungewissheit und Anspannung, die durch eine eingetretene oder erwartete Bedrohung (z.B. Schmerz, Verlust, Tod) hervorgerufen wird. Für mich kann ich sagen, dass das auf alle Fälle auf mich zutrifft. Wenn ich weiß, dass ich z. B. im Wartezimmer des Arztes mit Schadstoffen konfrontiert werde, dann habe ich schon zuvor ein "negatives Gefühl", weil der Aufenthalt dort mit der Wahrscheinlichkeit eines Schadens, also Schmerzen, Luftnot verbunden ist. Ich empfinde Aufenthalte an bestimmten Orten als eine Bedrohung für meine Gesundheit. Angst führt zum Vermeidungsverhalten. Das macht doch aber fast jeder MCS-Kranke?

Der Unterschied zwischen Angst und Furcht ist nur der, dass Angst im Gegensatz zu Furcht auch unbegründet sein kann. Deshalb wäre "Furcht" die bessere Wortwahl gewesen, weil sie eigentlich immer mit einer realen Bedrohung verbunden ist. In Deutschland wird der Begriff "Furcht" aber eher gemieden. Weil man Angst und Furcht nicht so richtig auseinander hält.

Anne
Anne
 

MCS und Angst

Beitragvon Juliane » Freitag 9. Mai 2008, 20:40

@ Anne



Zitat Juliane 26.2.2006

"Hallo Anne,

in München führt Dr. Bieger im Rahmen eines MCS-Profils (ITT-MCS) auch ein sogenanntes Neurostress-Profil durch:
Er testet Adrenalin, Noradrenalin, Dopamin, Serotonin, Cortisol-Tagesprofil, DHEAS. MCS-Patienten mit auffälligem Neurostress-Profil sollen durch die Gabe eines Medikamentes mit dem Namen GABAMAX (bestehend aus Vitamin-B6, Folsäure, Vitamin C, Magnesium, Taurin, 5-Hydroxytrytophan, L-Theanine, L-Glutamine, N-acetyltyrosine) von auffälligen Neurostresssituationen geheilt werden. Leider ist mir noch kein Patient bekannt, der eine solche Behandlung erfolgreich durchgeführt hat. Trotzdem möchte ich das Erstellen des Neurostress-Profiles bzw. seine Behandlung mit GABAMAX hier zur Diskussion stellen."

Zitat Anne 26.02.2006
"Liebe Juliane,

auch mir ist dieses Medikament nicht bekannt. Aber nach den Inhaltsstoffen zu urteilen, könnte ich mir sehr gut vorstellen, dass es guten Erfolg bringen könnte.
Allein Magnesium ist für die Aktivierung von mehr als 300 Enzymen im Körper verantwortlich, unter anderen auch bei der Erregungsübertragung vom Nerv auf den Muskel.
Es wäre zwar schön, wenn mit diesem Medikament gleich eine Heilung erreicht würde, aber ich wäre schon zufrieden, wenn eine Besserung erreicht würde."

Hallo Anne, das ist ja nun schon zwei Jahre her, dass Du mir auf meinen Eintrag über Dr. Biegers Medikation mit dem Präparat GABAMAX geantwortet hast.

Kennst du jemand, der es ausprobiert hat bzw. der damit Erfolg hatte?
Juliane
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MCS und Angst

Beitragvon Lucca » Freitag 9. Mai 2008, 22:17

Der Fall Peter J. im Blog heute ist ein gutes Beispiel um MCS und
neurotoxische Schäden besser zu verstehen. Angst oder Furcht hat dieser Mann nicht,
aber offensichtlich sehr weitreichende und folgenreiche Schäden durch Lösungsmittel.

Lest den Fallbericht Peter J. aufmerksam durch und es wird Euch beiläufig klar werden,
dass gehirnaktive Medikamente nicht ohne sind bei Chemikaliengeschädigten.
Zu retten ist damit in einem schweren Fall ebenfalls nichts damit, im Gegenteil
es sind Reaktionen zu erwarten - Gehirnreaktionen.

Und was Tests betrifft, ein PET hat höheren Stellenwert als Tests wie der ITT, dessen Marker
zum größten Teil nur den Psychostempel tiefer einbrennen.
Lucca
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MCS und Angst

Beitragvon Kallewirsch » Samstag 10. Mai 2008, 12:51

Hallo Anne,

ich finde weder den Begriff Angst noch Furcht bei MCS-Kranken zutreffend und ich fühle mich auch nicht bedroht, irgendwo etwas ab zubekommen, was ich nicht vertrage. Ich bin ein realistisch denkender Mensch, daher ist mir bewußt, dass es z. B. zu einem Crash kommen könnte, wenn ich bei Rot über die Ampel fahre, um hiermit auf Dein Beispiel aus Deinem Eröffnungsbeitrag von Dir zurück zukommen, da das Gesetz der Schwerkraft nun mal vorhanden ist. Allerdings habe ich keine Angst oder Furcht davor, sondern durch meinen gesunden Menschenverstand ist mir das bewußt. Ins Wartezimmer beim Arzt kann ich mich grundsetzlich nicht begeben. Ich lasse mir immer den ersten Termin geben und komme ich dann sofort ins Sprechzimmer oder ich warte im Flur oder draußen. Vieles kann man durch vorausschauendes Handeln und durch Vorsicht positiv beeinflussen. Ich bin ein positiv denkender und mutiger Mensch und versuche aus allem immer das Beste zu machen.

Aus Deinen Einträgen lässt sich erkennen, dass Du ein ängstlicher Mensch bist, aber das sind mit Sicherheit nicht alle MCS-Kranken. Daher wäre es ratsamer, mit dem Begriff Angst bei MCS-Kranken allgemein etwas vorsichtiger umzugehen und nicht alle in einen Topf zu werfen. Der allgemeine Psycho-Stempel ist schon groß genug, den man uns allen aufdrücken möchte.

Kallewirsch
Kallewirsch
 

MCS und Angst

Beitragvon green poison » Samstag 10. Mai 2008, 22:10

Ob das hier ein Psychologiekurs für Anfänger ist, meint mein Lebensabschnittspartner. Schreib' mal, was man sich hinter die Ohren schreiben sollte, wenn man über Furcht und Angst redet, sagt er.

"Die Arbeit gegen die Lebensangst und die Umtriebe der Furcht ist die gegen ihre Urheber, ihre größtenteils sehr aufzeigbaren". Ist von einem Philosophen, Ernst Bloch.

MCS ist nicht individualpsychologisch zu betrachten, sagt mein Lebensabschnittspartner. MCS gibt es nur unter bestimmten gesellschaftlichen Bedingungen. Hier steht alles unter der Herrschaft der Gewinnmaximierung. In den Köpfen der Manager und Politiker tickt was nicht richtig. Denen hat der Neurostress den Verstand geraubt, sagt mein Lebensabschnittspartner.

Ich glaube, er hat recht.
green poison
 

MCS und Angst

Beitragvon Moriko » Samstag 8. November 2008, 08:54

Ist es bekannt, ob es bei MCS auch etwas Umgekehrtes gibt, den Verlust von Angst?
Seit meiner Vergiftung mit Pestiziden kenne ich praktisch keine Angst mehr.
Moriko
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MCS und Angst

Beitragvon Maria Magdalena » Samstag 8. November 2008, 15:14

Viele Schäden sind möglich, je nachdem welche cerebralen Bereiche betroffen sind. Aber das kann auch jemand ohne MCS haben, wenn ein Schaden des entsprechenden Hirnareals vorliegt.
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