Eine Arbeit aus Gießen

Eine Arbeit aus Gießen

Beitragvon Juliane » Samstag 8. Dezember 2007, 09:43

Juliane
Alleswisser
 
Beiträge: 9305
Registriert: Freitag 16. Februar 2007, 21:54

Eine Arbeit aus Gießen

Beitragvon Juliane » Samstag 16. August 2008, 08:11

"Der sich abzeichnende vermehrte Beratungs- bzw. Behandlungsbedarf von

Personen, die sich Umwelteinwirkungen ausgesetzt sahen und diese Expositionen

mit ihren verschiedenen gesundheitlichen Beschwerden in Zusammenhang brachten,

führte zur Etablierung von Umweltmedizinischen Ambulanzen bzw.

Umweltmedizinischen Beratungsstellen in Deutschland. Die erste dieser

Einrichtungen wurde im Jahre 1987 am Institut für Hygiene und Arbeitsmedizin der

RWTH Aachen gegründet, gefolgt von einer Vielzahl entsprechender Einrichtungen

vor allem im Bereich des Öffentlichen Gesundheitsdienstes....



Die Ärztinnen und Ärzte, die in der Betreuung der umweltmedizinischen Patienten

eingesetzt wurden, hatten zwar auch Erfahrungen im Bereich der Arbeitsmedizin

(insbesondere bei der Anwendung und Beurteilung der verschiedenen

Untersuchungsmethoden), kamen aber gleichwohl überwiegend aus dem Bereich

der Umwelthygiene bzw. allgemeinen Hygiene. Die Beschäftigung mit

Einzelpersonen/Patienten war für sie - bezogen auf den Umweltbereich - Neuland,

da sie im wesentlichen Erfahrungen aus dem Bereich der Epidemiologie, also der

gruppenbezogenen Untersuchung und Bewertung von medizinischen Befunden,

hatten. Für die umweltmedizinischen Patienten mussten die vorhandenen

Untersuchungsmethoden modifiziert bzw. neu entwickelt werden, auch die

Bewertung musste unter Einbeziehung weitergehender Aspekte aus der klinischen

Medizin sowie dem psychosozialen Bereich erfolgen. Die Notwendigkeit zur

interdisziplinären Zusammenarbeit mit den verschiedenen klinischen Disziplinen und

auch mit den naturwissenschaftlichen Fachbereichen zeichnete sich schon damals

deutlich ab"

Jens Mach Universität Gießen Dissertation aus dem Jahr 2002 die unter dem Titel

“Stellenwert der interdisziplinären Diagnostik in der Klinischen Umweltmedizin bei Patienten mit vermuteter Multiple Chemical Sensitivity

http://geb.uni-giessen.de/geb/volltexte/2003/1070/pdf/MachJens-2003-02-10.pdf
Juliane
Alleswisser
 
Beiträge: 9305
Registriert: Freitag 16. Februar 2007, 21:54

Eine Arbeit aus Gießen

Beitragvon Juliane » Samstag 16. August 2008, 09:09

"Eine der in Deutschland etablierten Einrichtungen zur interdisziplinären Diagnostik

umweltmedizinischer Patienten ist das im Juni 1996 an der Justus-Liebig-Universität

Gießen gegründete Hessische Zentrum für Klinische Umweltmedizin (HZKUM). Es

verfolgt ein Konzept der ambulanten und stationären Patientenbetreuung und bietet

durch seine Organisationsstruktur und die enge Zusammenarbeit mit den

verschiedenen klinischen Disziplinen alle Voraussetzungen für eine den aktuellen

Bedürfnissen angemessene umweltmedizinische Versorgung (Eikmann 1997). Im

Sinne einer Kerngruppe kooperieren die in Tabelle 1 aufgeführten Institute bzw.

Kliniken, die gegebenenfalls durch andere Fachbereiche ergänzt werden bzw.

fallweise in den geplanten Untersuchungs- und Behandlungsgang einbezogen

werden."

Seite 21
Juliane
Alleswisser
 
Beiträge: 9305
Registriert: Freitag 16. Februar 2007, 21:54

Eine Arbeit aus Gießen

Beitragvon Annamaria » Samstag 16. August 2008, 10:00

Liebe Juliane,

Jens Mach, jetzt Dr. Jens Mach, ist nun in Gießen in Psychotherapie. Und das ist gut so.

http://hrza1.hrz.uni-giessen.de/forschungsbericht/layout/inst1_95.cfm?FB=11&Institut=3900

Annamaria
Annamaria
Forenjunkie
 
Beiträge: 826
Registriert: Mittwoch 1. August 2007, 23:29

Eine Arbeit aus Gießen

Beitragvon Lennox » Samstag 16. August 2008, 11:43

Dann wünschen wir doch Herrn Dr. Mach alles Gute für seinen Werdegang
und hoffen wir, dass er diese Position nicht als Schlüsselposition mißbraucht
um Umweltkranke, die ihm von der Umweltambulanz zugeführt werden, nach den
Regeln seiner Kunst zu psychiatrisieren.
Lennox
Besserwisser
 
Beiträge: 241
Registriert: Freitag 11. Januar 2008, 12:48

Eine Arbeit aus Gießen

Beitragvon Annamaria » Samstag 16. August 2008, 12:00

Danke Lennox,
das hast du wunderschön gesagt und ich möchte mich deinen Wünschen für Herrn Dr. Mach aus ganzem Herzen anschließen.
Annamaria
Annamaria
Forenjunkie
 
Beiträge: 826
Registriert: Mittwoch 1. August 2007, 23:29

Eine Arbeit aus Gießen

Beitragvon Annamaria » Donnerstag 27. November 2008, 21:02

Heute wurden wir wieder auf den Namen Jens Mach aufmerksam gemacht, siehe viewtopic.php?t=7901

Dr. Jens Mach ist an der Klinik für Psychosomatik und Psychotherapie der Universität Gießen.

In seiner uns bekannten Dissertation hatte er zur interdisziplinären Diagnostik (Psychologie / Umweltmedizin) bei der RKI-Studie der Umweltambulanzen geschrieben.

Da wir das meiste davon in der RKI-Studie wiederfinden, erübrigt sich hier ein weiterer Kommentar.

Trotzdem möchte ich auf zwei Aussagen in dieser Doktorarbeit hinweisen, die meiner Meinung nach Beachtung verdienen:


1. Zusammenfassend auf die Frage, welche Rolle bei den Studienteilnehmern (Umweltambulanzpatienten) psychische Aspekte spielen, weist Mach darauf hin, dass keine pathogenetischen Zusammenhänge Psyche / Umweltpatienten vermutet werden dürfen.
Die Ergebnisse aus der Fragebogenauswertung (CIDI) sind deskriptiv (beschreibend) zu sehen.
Sie können nicht gesehen werden als seien sie an der Krankheitsentstehung beteiligt.
(S. 96 Abschnitt 3.)

2. Was die Bedeutung der Schadstoffe betrifft, sei eine abschließende Aussage deshalb nicht möglich,
weil es keine ausreichenden wissenschaftlichen Erkenntnisse zur Wirkung der verschiedenen Substanzen im Niedrig-Dosis-Bereich gibt.
(S. 97 Abschnitt 4. letzter Satz)


Aus der bekannten Dissertation: http://geb.uni-giessen.de/geb/volltexte/2003/1070/pdf/MachJens-2003-02-10.pdf
http://hrza1.hrz.uni-giessen.de/forschungsbericht/layout/inst1_95.cfm?FB=11&Institut=3911


Annamaria
Annamaria
Forenjunkie
 
Beiträge: 826
Registriert: Mittwoch 1. August 2007, 23:29

Eine Arbeit aus Gießen

Beitragvon Annamaria » Donnerstag 27. November 2008, 21:07

Dann macht euch doch mal auf und sucht Erkenntnisse im Niedrig-Dosis-Bereich!
Wir könnten dabei sogar behilflich sein, so ihr wolltet.
Annamaria
Forenjunkie
 
Beiträge: 826
Registriert: Mittwoch 1. August 2007, 23:29

Eine Arbeit aus Gießen

Beitragvon Maria Magdalena » Donnerstag 27. November 2008, 23:38

Liebe Annamaria,

kennst Du diese Arbeit von Dr. Eckart Schnackenberg- Möglichkeiten der molekulargenetischen Diagnostik in der Umweltmedizin- eine Übersicht?

Dort kann Folgendes nachgelesen werden: "Genetische Polymorphismen sind Sequenzvariationen, die, wenn sie in einem funktionellen Bereich des menschlichen Genoms liegen, einen pathogenetischen Einfluss haben können. Das Auftreten einer einzelnen Sequenzvariation kann dazu führen, dass ein Stoffwechselweg eingeschränkt oder vollständig gestört ist...dabei ist die Bestimmung genetischer Polymorphismen bei chronischer Exposition mit Schadstoffen im Niedrigdosisbereich dann von besonderem Nutzen, wenn begleitende Analysen wie Laborparameter, baubiologische Untersuchungen im Wohnbereich oder Messung von Schadstoffkonzentrationen am Arbeitsplatz die Beweiskette einer genetisch bedingten Suszeptibilität unterstützen." ( Schnakenberg )

http://www.umg-verlag.de/umwelt-medizin-gesellschaft/407_schn.pdf
Maria Magdalena
Forumswisser
 
Beiträge: 3047
Registriert: Donnerstag 3. April 2008, 23:18

Eine Arbeit aus Gießen

Beitragvon Sato » Freitag 28. November 2008, 00:10

Tut mir Leid, aber wenn ich deren Ausführungen lese, komme ich mich vor wie in einem Panoptikum.
Das ist doch keine Wissenschaft.
Sato
Durchstarter
 
Beiträge: 187
Registriert: Samstag 31. März 2007, 10:45

Eine Arbeit aus Gießen

Beitragvon Annamaria » Freitag 28. November 2008, 00:38

Hallo Sato,

ich finde, du hast völlig recht. Mir geht es genau so.

Das wirklich Wesentliche wird weggelassen, nach dem Motto " Dazu gibt es keine Erkenntnisse", "Die Ergebnisse kann man nicht beurteilen", "Das fällt nicht in den Bereich der Studie". Und dann geht es wieder von vorne los.





Liebe Maria Magdalena,

ja, diese Arbeit kenne ich. Ich finde sie sehr gut.

In letzter Zeit war in den Medien auch viel zu hören von den weitreichenden Wirkungen kleiner Mengen hormonartig-wirkender Substanzen.

Und schließlich: Wir selbst wären der beste Nachweis für die Substanz-Wirkungen im Niedrig-Dosis-Bereich.

Man müsste uns nur ernst nehmen.

Annamaria
Annamaria
Forenjunkie
 
Beiträge: 826
Registriert: Mittwoch 1. August 2007, 23:29

Eine Arbeit aus Gießen

Beitragvon Dundee » Freitag 28. November 2008, 00:57

Die Sprüche, die sich ständig wiederholen, sollten wir separat sammeln.
Mir fällt spontan ein:

... noch keine ausreichenden Erkenntnisse vorhanden
... es muss noch geforscht werden
... den Kranken gehört unser Mitgefühl
... die Ursache ist bisher unbekannt

ja, ja, da gibt es eine Menge. Wir werden uns umschauen und ein wenig mit Quelle sammeln.
Dokumentation ist wichtig, das weiß jeder Jurastudent bereits im ersten Semester.
Dundee
Besserwisser
 
Beiträge: 357
Registriert: Montag 19. Februar 2007, 09:37

Eine Arbeit aus Gießen

Beitragvon Maria Magdalena » Freitag 28. November 2008, 01:09

Hier gibt es eine spannende Lektüre darüber, wie toxische Metalle im Niedrigdosis-Bereich durch Passage der Blut-Hirn-Schranke und langfristige Kumulation Schlüsselpositionen im Nerven-, Hormon- und Immunsystem blockieren können und so MCS und andere chronische Krankheiten nach Langzeit-Expositionen im Zusammenspiel mit den übrigen Schadstoffen (Lösungsmittel, Pestizide, Formaldehyd etc.)entstehen lassen können. Quecksilber im Gehirn hat eine vielfach längere Halbwertzeit als im übrigen Organismus und kann dort bei der Autopsie auch viele Jahre nach der Exposition nachgewiesen werden. Diese Tatsachen sind auch in Tierversuchen beobachtet worden. Die merkwürdige Vielfalt der Symptome ist bedingt durch die Blockade dieser wichtigen übergeordneten biologischen Schlüsselfunktionen.

http://www.zahnmetalle.de/krankheiten.php
Maria Magdalena
Forumswisser
 
Beiträge: 3047
Registriert: Donnerstag 3. April 2008, 23:18

Eine Arbeit aus Gießen

Beitragvon Maria Magdalena » Freitag 28. November 2008, 01:41

Übersicht über Studien zur Wirkung hochfrequenter Felder (mit Relevanz für die Mobilkommunikation und Daten)

http://www.salzburg.gv.at/Tagungsband_(14)_Sage_2.pdf

Das hier habe ich noch nicht durchgelesen, aber es kann nicht schaden, es in die Sammlung aufzunehmen. Ihr werdet euch schon beim Lesen eure Experten-Meinung darüber bilden. :-)
- Editiert von Maria Magdalena am 28.11.2008, 00:44 -
Maria Magdalena
Forumswisser
 
Beiträge: 3047
Registriert: Donnerstag 3. April 2008, 23:18

Eine Arbeit aus Gießen

Beitragvon Annamaria » Freitag 28. November 2008, 01:42

Ui, das ist mir neu.

@ Dundee

... es ergaben sich keine Hinweise, dass...
... kontrovers diskutiert
... und Alex´ Lieblingswort (das wir hier nicht aussprechen)
Annamaria
Forenjunkie
 
Beiträge: 826
Registriert: Mittwoch 1. August 2007, 23:29

Eine Arbeit aus Gießen

Beitragvon Maria Magdalena » Freitag 28. November 2008, 01:51

Der Link weist Mängel auf. Ich hab das schon mehrmals überprüft.

Ich hatte bei GOOGLE eingegeben: wirkung der toxine im niedrigdosisbereich.

Dort an fünfter Stelle von oben nach unten. PDF-Datei.
Maria Magdalena
Forumswisser
 
Beiträge: 3047
Registriert: Donnerstag 3. April 2008, 23:18

Eine Arbeit aus Gießen

Beitragvon Maria Magdalena » Freitag 28. November 2008, 02:03

Noch ein interessanter Link von unserem guten Experten Dr. Merz:

http://www.dr-merz.com/Toxikologie/toxikologie_II.html
Maria Magdalena
Forumswisser
 
Beiträge: 3047
Registriert: Donnerstag 3. April 2008, 23:18

Eine Arbeit aus Gießen

Beitragvon Maria Magdalena » Freitag 28. November 2008, 02:08

Fortsetzung folgt nach geistiger Erholungspause. Wichtig für uns alle. Frische Luft und Schönheitsschlaf mit ein paar schönen Träumen als Beilage.
Maria Magdalena
Forumswisser
 
Beiträge: 3047
Registriert: Donnerstag 3. April 2008, 23:18

Eine Arbeit aus Gießen

Beitragvon Clarissa » Freitag 28. November 2008, 09:13

[url]http://www.salzburg.gv.at/Tagungsband_(14)_Sage_2.pdf[/url]

so nun geht der link richtig, ich werde wohl doch mal einen kleinen kurs abhalten müssen.

wenn ihr so einen link einstellen wollt, dann muss das so gemacht werden:
{url}ich bin der link{/url} - ersetzt bitte { mit [ und } mit ] dann funktioniert es.

nun wird alles was innerhalb dieser eckigen klammern mit url steht als link genommen und zu sehen ist hinterher nur die zeile wie ihr sie ganz oben seht.

lg
clarissa
Und allen Leugnern zum Trotz, im DIMDI
ICD-10-GM Version 2018 - Stand Oktober 2017 ist MCS immer noch im Thesaurus unter
T 78.4 zu finden und wirklich nur dort und an keiner anderen Stelle!
Benutzeravatar
Clarissa
Prof. Forum
 
Beiträge: 6492
Registriert: Montag 9. Januar 2006, 18:00

Eine Arbeit aus Gießen

Beitragvon Arnfried » Freitag 28. November 2008, 11:29

Genau, Clarissa. Die eckigen Klammern erzeugt man mit gedrückt halten der Taste "AltGr" und Drücken der "8" bzw. "9" oberhalb der Buchstaben.

Alternativ kann man unter dem Eingabefeld auf "Code" klicken und die beiden klein geschriebenen Wörter "code" durch "url" ersetzen und das großgeschriebene "Code" durch die gewünschte Internet-Adresse ersetzen.
Arnfried
Fingerwundschreiber
 
Beiträge: 678
Registriert: Sonntag 13. Januar 2008, 00:24

Eine Arbeit aus Gießen

Beitragvon Neurasthe-nie » Freitag 28. November 2008, 12:27

Den s-Experten gehört unser Mitgefühl. Unser Mitgefühl für
ihre internationalen peinlichen Auftritte.
Neurasthe-nie
 

Eine Arbeit aus Gießen

Beitragvon Maria Magdalena » Freitag 28. November 2008, 13:38

Mein Mitgefühl gehört den Chemikalien-Opfern und der Gesellschaft, die durch die toxische Schädigung dieses enormen wertvollen menschlichen Potenzials im Namen der primitiven Profitgier unermessliche Verluste erleidet.
Maria Magdalena
Forumswisser
 
Beiträge: 3047
Registriert: Donnerstag 3. April 2008, 23:18

Eine Arbeit aus Gießen

Beitragvon Sissi » Freitag 28. November 2008, 19:30

Lieber Neurasthe-nie,

mit denen brauchst du kein Mitleid zu haben. Für die gilt nämlich:

Ist der Ruf erst ruiniert, forscht es sich ganz ungeniert.

Liebe Grüße
Sissi
Sissi
Durchstarter
 
Beiträge: 120
Registriert: Samstag 26. April 2008, 21:39


Zurück zu Goldene Zitrone der Umweltmedizin

Wer ist online?

Mitglieder in diesem Forum: 0 Mitglieder und 1 Gast

cron