Recherchehilfe bzgl. falscher ICD-10 für MCS

Recherchehilfe bzgl. falscher ICD-10 f�r MCS

Beitragvon Juliane » Dienstag 9. Februar 2010, 18:48

"Je nach Krankheitskonzept, das

durch die psychosoziale Umgebung

(Angehörige, Ärzte, Medien) verstärkt

wird, entwickeln die Patienten

verschiedene, meist unspezifischen

körperliche Symptome, die

nach ISD-Klassifikation meist

zwanglos unter somatoformen E r -

krankungen bzw. Angststörungen

klassifiziert werden können (23).

Die auftretenden Symptome können

dabei sowohl Krankheitsfolge wie

auch primär vorhandene, durch die

psychosozialen Einwirkungen gebahnte

Erscheinungen sein."



Werden Patienten in der Umweltmedizin

„psychiatrisiert“ ?

Ratschläge zum Umgang mit umweltbedingten Belastungsreaktionen





http://www.laekh.de/upload/Hess._Aerzteblatt/2001/2001_02/2001_02_08.pdf
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Beitragvon Juliane » Dienstag 9. Februar 2010, 18:49

Wenn die Seele durch den Körper spricht

UNIVERSITÄTSKLINIKUM

Schleswig-Holstein



Neben der aktuellen Klassifikation findet sich eine

uneinheitliche Terminologie

􀂃 Multiple Chemical Sensivities

(MCS)

􀂃 Sick Building Syndrom (SBS)

􀂃 Umwelterkrankung

􀂃 Amalgam-Syndrom

http://www.uk-sh.de/media/custom/1595_4622_3.PDF
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Recherchehilfe bzgl. falscher ICD-10 für MCS

Beitragvon Maria Magdalena » Dienstag 9. Februar 2010, 23:49

Juliane fand dieses Buch (s. Post vom 09.02.2010, 16:43:02 auf dieser Seite oder im Thread viewtopic.php?t=12245 ):

Begutachtung in der Neurologie von Heinz-Harro Rauschelbach, Bernhard Widder, Georg Thieme Verlag, 2007

Mir fehlt hier die Seite 302 , wo der Anfang des Abschnitts 26.2.2 über das CFS sein wird, um zu sehen, wie die Überschrift lautet (nur CFS oder CFS/Neurasthenie), denn beide Diagnosen werden in einer Art Doppelpack, zusammengeworfen, abgehandelt, was mir äußerst seltsam, ungewöhnlich, ja idiotisch vorkommt.

Auf Seite 303 geht es also weiter mit Abschnitt 26.2.2.

Zitat Text:

„Tabelle 26.4
Diagnosekriterien des primären Chronic-Fatigue-Syndroms (nach Fukuda et al. 1994) :

Hauptkriterium- persistierende Müdigkeit oder leichte Ermüdbarkeit für mind. 6 Monate, die nicht durch eine andere Erkrankung erklärt werden kann; neu aufgetreten ist; nicht Folge einer chronischen Belastungssituation ist; nicht deutlich durch Bettruhe zu beheben ist; und so ausgeprägt ist, dass die durchschnittliche Leistungsfähigkeit deutlich reduziert ist.

Nebenkriterien- mind. 4 von folgenden Nebenkriterien bestehen für 6 Monate oder länger: Gedächtnis- und Konzentrationsstörungen; Halsschmerzen; druckdolente axilläre und zervikale Lymphknoten; Muskel- und Gelenkschmerzen; neu aufgetretene Kopfschmerzen; kein erholsamer Schlaf; Zustandsverschlechterung nach (früher tolerierten) Belastungen.

Tabelle 26.5
Diagnostische Kriterien der Neurasthenie (F48.0)

Anhaltende und quälende Klagen über: gesteigerte Ermüdbarkeit nach geistiger Anstrengung; körperliche Schwäche und Erschöpfung nach geringsten Anstrengungen.

Mindestens eine der folgenden Empfindungen: Muskelschmerzen und –beschwerden; Schwindelgefühle; Spannungskopfschmerzen; Schlafstörungen; Unfähigkeit zu entspannen; Reizbarkeit; Dyspepsie.

Die vorliegenden autonomen oder depressiven Symptome sind nicht schwer genug, um die Kriterien für eine der spezifischeren Störungen in dieser Klassifikation zu erfüllen. Die Dauer der Symptomatik beträgt mind. 3 Monate. Die Diagnose sollte nicht gestellt werden, wenn gleichzeitig eine depressive Symptomatik von Krankheitswert, eine Angststörung oder eine andere schwerwiegende psychische Störung vorliegt.

Tabelle 26.6
Wichtigste Differentialdiagnosen beim chronischen Müdigkeitssyndrom:

Körperliche Erkrankungen, die mit gesteigerter Erschöpfbarkeit einhergehen (z. B. endokrine Erkrankungen, Autoimmunerkrankungen, Infekte, Malignome, multiple Sklerose)

Postenzephalitische oder andere hirnorganisch begründete Erschöpfung

Vorübergehende Befindlichkeitsstörungen mit Erschöpfung (auch postviral)

Schlafstörungen

Erschöpfung bei (narzisstischen) Persönlichkeitsstörungen

Psychosen

Medikamentennebenwirkungen


ICD-10-Definition
G93.3 Chronisches Müdigkeitssyndrom
Benigne myalgische Enzephalomyelitis
Chronisches Müdigkeitssyndrom bei Immundysfunktion
„Postvirales Müdigkeitssyndrom


Verlauf und Prognose
Die AWMF-Leitlinien Psychotherapeutische Medizin und Psychosomatik (http://www.awmf.de) vermerken unter der Diagnose der „Neurasthenie/Chronic-Fatigue-Syndrom“ nach Ausschluss anderer zugrunde liegender und entsprechend zu behandelnder Erkrankungen (Tab. 26.6) als Grundprinzip der Therapie ein individuell gestuftes Programm der körperlichen Aktivierung. Ausgeprägtes Schonverhalten und länger dauernde körperliche Inaktivität führe zu einer Verstärkung und Chronifizierung der Symptomatik. Die positive Wirkung eines angeleiteten körperlichen Trainings mit allmählich gesteigerter körperlicher Aktivierung könne als empirisch gesichert gelten. Gleichzeitig gilt es, die oft ausgeprägten Ängste, durch Aktivität die Symptomatik weiter zu verschlimmern (dysfunktionale Kognition), im Rahmen einer geeigneten Psychotherapie abzubauen.



26.2.3 Multiple Chemical Sensitivity (MCS)

Die sog. Multiple Chemical Sensitivity (MCS) ist durch rezidivierende Symptome in verschiedenen Organsystemen gekennzeichnet, die durch eine Vielzahl von chemischen Substanzen in der Umwelt wie z. B. Lösemittel, Pestizide, Textilien oder Lebensmittelzusätze ausgelöst werden. Charakteristischerweise liegen die auslösenden Konzentrationen weit unterhalb der Wirkschwellen, die für diese Substanzen allgemein etabliert sind. Es handelt sich damit nach üblichem Verständnis nicht um eine toxische Schädigung, was bei der gutachtlichen Bewertung von Bedeutung ist. Das Vorliegen toxischer Konzentrationen schließt eine MCS sogar im Gegenteil aus (Cullen 1987).“

Ende des Textzitats. Leider fehlt online die nächste Seite (S. 304), weshalb der Abschnitt über MCS nicht vollständig ist. Ich finde allerdings schon den Abschnitt über CFS gar nicht in Ordnung, z. B. weil CFS mit Neurasthenie in Zusammenhang gebracht wird und als Therapie Belastungstraining und Psychotherapie empfohlen werden, obwohl doch in den Diagnosekriterien ausdrücklich steht: \"Zustandsverschlechterung nach (früher tolerierten) Belastungen\" (s. Tab. 26.4).

Link zum Buch:
http://books.google.de/books?id=BvQE6Q3ZcnMC&pg=PA303&lpg=PA303&dq=neurologische+pers%C3%B6nlichkeitsst%C3%B6rungen+mcs&source=bl&ots=VDMMlc71Xz&sig=7NTnyBJWFGtnjKdto99B8O_i3ZI&hl=de&ei=71JxS8flEMHgsAbZudiCCQ&sa=X&oi=book_result&ct=result&resnum=3&ved=0CBMQ6AEwAjgK#v=onepage&q=&f=false



- Editiert von Maria Magdalena am 13.02.2010, 11:52 -
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Beitragvon Maria Magdalena » Donnerstag 11. Februar 2010, 01:45

In Psychiatrische Begutachtung: Ein praktisches Handbuch für Ärzte und Juristen, von Klaus Foerster und Harald Dressing (Herausgeber), Elsevier, Urban & Fischer, 2008
(s. Post von Amazone vom 06.02.2010,16:54:01 auf S.1 dieses Threads)

Seite 651f, Abschnitt 30.3.8 Aspekte zum Schwerbehindertenrecht, Autor Bernd Grüner, Direktor des Sozialgerichtes Gießen (Anm. von Amazone).
(Stichwort: MCS als „neurologische Persönlichkeitsstörung“. Man meint dort, MCS sei eine Störung der Persönlichkeit, und zwar eine „neurologische“. Sieh einer an! Welche Fantasie bringt nur solche geistigen Monster hervor!?)

Zitat:
„ Gerade auch bei Feststellung von Behinderungen auf psychiatrischem Fachgebiet sollte sich der Sachverständige eng an die Definitionen der AHP (Abschnitt26.3) halten und die dort definierten Krankheitsbilder unter Abgleichung mit den Definitionen der ICD-10 bzw. des DSM-IV bei seinen Feststellungen benennen. Dort nicht genannte Krankheitsbilder, Syndrome u. Ä., wie z. B. ein „familiäres Mittelmeerfieber“ (vgl. LSG Mainz, Urt. vom 14.2.2007 – L 6 SB 79/06) können den gerichtlichen Feststellungen regelmäßig nicht zugrunde gelegt werden. Sollten solche oder ähnliche Diagnosen in den dem Gutachter vorliegenden Befunden auftauchen, hat er die konkrete Funktionsstörung an den nach den AHP in Abschnitt 26.3 genannten psychischen Erkrankungen zu bemessen.

Als Vergleichsmaßstab für die Bewertung z. B. von „Umweltkrankheiten“ – wie dem „Multiple Chemical Sensitivity“-Syndrom – die mit vegetativen Symptomen, gestörter Schmerzverarbeitung, Leistungseinbußen und Körperfunktionsstörungen, denen kein oder primär kein organischer Befund zugrunde liegt, einhergehen, kommen die in Abschnitt 26.3 unter „neurologische Persönlichkeitsstörungen“ genannten Störungen in Betracht (vgl. LSG München, Urt. vom 17.4.2002 – L 18 SB 102/99; LSG NRW, Urt. vom 3.4.2001 – L 6 SB 53/00; nachgehend BSG, Urt. vom 27.2.2002 – B 9 SB 6/01 R).“
Ende des Zitats

Quelle:
http://books.google.de/books?id=C6PkXGwrp0QC&pg=PA651&lpg=PA651&dq=LSG+M%C3%BCnchen+AZ+L+18+SB+102/99&source=bl&ots=VrJsdDEaNC&sig=_uJOTPVubmmCA7ISWVlldaBhwsY&hl=de&ei=3YdmS96XOcbr-AbU1o2TBw&sa=X&oi=book_result&ct=result&resnum=4&ved=0CA8Q6AEwAw#v=onepage&q=multiple%20chemical%20sensitivity&f=false
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Beitragvon Maria Magdalena » Donnerstag 11. Februar 2010, 22:04

Von Juliane geliefertes Recherche-Material, im Post von Amazone vom 06.02.2010, 18:18:52, auf Seite1 dieses Threads.

Achtung! Folgendes Belastungsmaterial hat meines Erachtens ein hohes Skandalpotential und einen erheblichen kriminellen Charakter.

In Somatoforme Störungen: Leitlinien und Quelltexte. Von Peter Henningsen, Norbert Hartkamp, Thomas Loew, Martin Sack u.a. Schattauer Verlag, 2002

S. 61 ff

Zitat:

„Leitlinie somatoforme Störungen 9


Umweltbezogene Körperbeschwerden

Definition und Terminologie


Hinter dem Oberbegriff umweltbezogene Körperbeschwerden (UKB) verbergen sich eine Reihe von Entitäten, die auf spezifische Umweltagenzien oder auf eine allgemeine , über einzelne Stoffe hinausgehende Überempfindlichkeit gegen Umweltstoffe verweisen. International am breitesten diskutiert werden gegenwärtig die idiopathic environmental intolerance (IEI) bzw. das weitgehend synonyme multiple chemical sensitivity syndrome (MCS) als Prototyp eines allgemeinen Überempfindlichkeitssyndroms, daneben auch das sick building syndrome (SBS), Amalgam-bezogene Beschwerden und die so genannte elektrische Hypersensitivität. Im deutschen Sprachraum finden darüber hinaus Beschwerden, die auf Expositionen mit Holzschutzmitteln, Lösungsmitteln, Insektiziden und Schwermetallen bezogen werden, besondere Beachtung.

Umweltbezogene Körperbeschwerden (UKB) liegen vor, wenn der Betroffene:
- über verschiedene körperlich attribuierte Beschwerden spezifischer (z. B. Schleimhautirritation) oder unspezifischer Art (z. B. Müdigkeit) klagt. Zu den körperlich attribuierten, also Körperbeschwerden zählen hier auch psychische oder neuropsychologische Symptome wie Konzentrations- und Gedächtnisstörungen oder Depressivität. Sie werden von den Betroffenen regelmäßig nicht als psychisch, also psychogen, sondern als Folge einer „neurotoxischen“ oder anderen organischen Veränderung durch Umweltexpositionen angesehen.
- die Ursache dieser Beschwerden in der Umwelt sieht (z. B. Überempfindlichkeit gegen Chemikalien, Exposition mit Holzschutzmitteln, mit Quecksilber aus Amalgamfüllungen, Elektrosmog etc.) und mögliche psychische Hintergründe der Beschwerden ablehnt. Diese Ursachenattribution ist mit einem unterschiedlichen Maß an Ängsten hinsichtlich des weiteren Beschwerdeverlaufs speziell bei anhaltender Exposition und daraus resultierendem Vermeidungsverhalten verbunden. Die Diagnose der Umweltbezogenheit bezieht sich ausschließlich auf die Überzeugung des Betroffenen und ist unabhängig vom objektiven Nachweis einer Exposition, wird durch dessen Fehlen also auch nicht hinfällig.
- sich zur Abklärung dieser Beschwerden wiederholt an Ärzte, z. B. auch in so genannten Umweltambulanzen, oder an andere Behandler wendet. Die klinische, umweltmedizinische, laborchemische Untersuchung erbringt aber keinen Nachweis einer Exposition, eines Kausalzusammenhangs zwischen Exposition und Ausmaß der Beschwerden und /oder von organisch begründbaren Erkrankungen, welche die Beschwerden ausreichend erklären können (z. B. Allergie).


UKB sind derzeit nicht Gegenstand der ICD-10- oder der DSM-IV-Klassifikation. Da sich hinsichtlich des diagnostischen und therapeutischen Vorgehens relevante Überlappungen zu den somatoformen Störungen ergeben, werden sie an dieser Stelle in den Leitlinien abgehandelt.
Die von einigen Vertretern des Konzepts der idiopathischen Umweltintoleranz (IEI) bzw. multipler Chemikalienüberempfindlichkeit (MCS) entwickelten biologischen Erklärungstheorien für die Überempfindlichkeit (u. a. so genanntes limbisches kindling) sind unbewiesen und von medizinischen Fachgesellschaften nicht akzeptiert. Eine pathogene Wirkung der minimalen über Amalgam-Zahnfüllungen aufgenommenen Quecksilbermengen kann als widerlegt gelten. Während für das MCS, für Amalgam-bezogene Beschwerden wie auch für das SBS ein physikalisch-biologischer Kausalzusammenhang von Umweltagens und Beschwerden also prinzipiell strittig ist, ist dieser z. B. für Holzschutzmittel oder Schwermetalle für ausreichend hohe Expositionen nachgewiesen; strittig ist hier der Zusammenhang im Einzelfall.

Diagnostik

Allgemeine Diagnostik: siehe Leitlinie 1 (S.10 ff)

UKB müssen differenzialdiagnostisch abgegrenzt werden von:
- allgemeiner Umweltangst oder Umweltbesorgnis ohne erlebte Körperbeschwerden:
durch die im Vordergrund stehenden Beschwerden (Umweltbesorgnis bzw.
Umweltangst ohne erlebte Beschwerden kann realitätsangemessen bis phobisch
ausgeprägt sein)
- paranoiden Psychosen mit Beeinträchtigungswahn: durch die zumindest kurzfristige
Distanzierung von der Überzeugung und durch das Fehlen von Beziehungsideen (wer steckt dahinter, warum ich?)

Folgende deskriptive Besonderheiten der UKB grenzen sie von somatoformen Störungen ab:
- klagen über psychische bzw. neuropsychologische Beschwerden (Gedächtnis- und
Konzentrationsstörungen) sowie über Müdigkeit oder Erschöpfung stehen im Vordergrund; seltener sind Klagen, bei denen es vorwiegend um Schmerzen geht.
- Eine organische Ursachenattribution erfolgt nicht bezogen auf den Körper, sondern auf die Umwelt, häufig auf den Arbeitsplatz.
- Sehr selten ist eine Objektivierung der vermuteten umweltbezogenen
Beschwerdeursachen im Sinne eines toxikologischen Nachweises möglich (dagegen bestätigt sich die Überzeugung bzw. Befürchtung einer im Körper gelegenen, nicht umweltbezogenen organischen Beschwerdeursache bei 10 bis 20 % der entsprechenden Patienten).
- Die Verlagerung auch der Befürchtungen nach außen kann zu einem ausgeprägten, oft
phobisch anmutenden Vermeidungsverhalten führen.
- Die organische Ursachenattribution wird nicht nur von vielen Heilpraktikern, sondern
auch von einigen Wissenschaftlern konzeptionell unterstützt; es formieren sich Selbsthilfegruppen, die dem Bemühen der Betroffenen um eine Anerkennung ihrer organischen Ursachenattribution Nachdruck verleihen. In diesem Zusammenhang ist als wichtiger Unterschied zu phobischen Störungen nach ICD-10 zu berücksichtigen, dass das Vermeidungsverhalten häufig auf explizite Empfehlungen entsprechender Behandler bzw. Unterstützer zurückgeht (so genannte iatrogene Phobie bzw. Hypochondrie).
- Es kommt zu lokalen und regionalen Häufungen einzelner Syndrome (z. B. Amalgam-
bezogene Beschwerden in Skandinavien und Deutschland, chemische Überempfindlichkeit in den USA).

Unter Berücksichtigung der Kommunikationserleichterung mit dem Betroffenen wird empfohlen, UKB eigenständig als solche zu diagnostizieren – gegebenenfalls unter Verwendung relativ neutraler Termini wie z. B. der so genannten idiopathischen Umweltintoleranz oder der Umweltkrankheit.
Eine diagnostische Einordnung als somatoforme Störung (oder bei starkem Überwiegen des Vermeidungsverhaltens als Phobie) sollte gegenüber dem Patienten initial vermieden werden, da sie a) die subjektive Ursachenüberzeugung des Betroffenen übergeht und so in der Regel Widerstände weckt, b) die Besonderheiten der UKB auch in soziokultureller Hinsicht unterschlägt.“

Zitat Ende

Quelle:
http://books.google.de/books?id=I6v924gN6dgC&pg=PA61&lpg=PA61&dq=MCS:%22%C3%9Cberempfindlich%22+gegen+die+Umwelt&source=web&ots=s3qpozDyGr&sig=lCS-4_06cyn0giYXrZaidWp45Jk&hl=de&ei=L4aVSYv4AovE0AWj3Y2cCg&sa=X&oi=book_result&resnum=4&ct=result#v=onepage&q=&f=false

- Editiert von Maria Magdalena am 11.02.2010, 22:02 -
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Recherchehilfe bzgl. falscher ICD-10 für MCS

Beitragvon Maria Magdalena » Freitag 12. Februar 2010, 04:47

Post von Amazone vom 06.02.2010, 18:22:41 in diesem Thread auf Seite 1 viewtopic.php?t=12209



In Begutachtung somatoformer und funktioneller Störungen. Von Wolfgang Hausotter. Elsevier, Urban & Fischer, 2004

Seite 147 ff.

Zitat:

„10.3 Multiple Chemical Sensitivity

Das Krankheitsbild der „Vielfachen Chemikalienunverträglichkeit“ (VCU) bzw. der „Multiple Chemical Sensitivity“ (MCS), neuerdings als „Idiopathic Environmental Intolerances“ (IEI) bezeichnet, wird in den USA wie folgt definiert: Multiple Chemical Sensitivity: „Eine erworbene Störung, die charakterisiert ist durch multiple rezidivierende Symptome, vorzugsweise an mehreren Organsystemen, die als Antwort auf nachweisbare Expositionen gegenüber vielen chemisch miteinander nicht verwandten Stoffen bei Dosen auftreten, die weit unter denen liegen, die in der allgemeinen Bevölkerung für schädigend gehalten werden. Kein einziger allgemein akzeptierter Test von physiologischen Funktionen kann nachgewiesen werden, der mit diesen Symptomen korreliert.“ (Runow 1994, S. 207)

Andere Bezeichnungen sind Toxikophobie und Chemophobie. Der Terminus „20th Century Disease“ weist das Leiden als zeittypische Erkrankung aus (Csef).
Eine andere Krankheitsbeschreibung geht von einer erworbenen Störung mit multiplen rezidivierenden Symptomen aus, die in Zusammenhang mit Umwelteinflüssen gesehen wrden, von der Mehrheit der Bevölkerung problemlos vertragen werden und die durch keine bekannte medizinische oder psychische Störung erklärbar sind (Workshop der WHO 1997).

Klinik

Die Überempfindlichkeit erstreckt sich auf geringste Konzentrationen unterschiedlichster Chemikalien , die in Nahrungsmitteln, Konservierungsmitteln, Insektiziden, Lösungsmitteln, Farben, Duftstoffen, Kosmetika, Textilien, Möbeln, Tapeten, Fußbodenbelägen und vielen anderen alltäglichen Dingen enthalten sind. Bei minimalen Schwellenwerten dieser Substanzen sollen sich z. T. dramatische Symptome zeigen, ohne dass irgendein fassbarer Untersuchungsbefund vorliegt.

Frauen sollen 2-3-mal häufiger erkranken als Männer.
Subjektiv stehen ausgesprochen vielfältige und unspezifische Befindlichkeitsstörungen im Vordergrund: Kopfschmerzen, Schwindel, Augenbrennen, Konzentrationsstörungen, Benommenheit, Depressionen, Geruchsüberempfindlichkeit, Schlafstörungen, Gelenkschmerzen, Reizbarkeit, Müdigkeit, Reizblase, Verdauungsbeschwerden mit Völlegefühl und Blähungen sind nur ein Teil der geklagten Beschwerden.

Objektive Diagnosekriterien existieren nicht.

Es besteht eine ausgeprägte Komorbidität mit psychiatrischen Erkrankungen. Bei der überwiegenden Mehrzahl der Betroffenen liegen psychische Störungen ganz unterschiedlicher Art vor. Neben psychotischen Erkrankungen mit umweltbezogenen Wahnsystemen werden Dysthymien, Persönlichkeitsstörungen, Angststörungen, somatoforme Störungen, aber auch eine Vielzahl anderer psychischer Krankheitsbilder gesehen.
Gemeinsam ist den MCS-Kranken die enorme Abneigung gegen Psychiater und Psychotherapeuten, worin sie meist durch umweltmedizinisch orientierte Ärzte und Selbsthilfegruppen unterstützt werden.

Ein rein somatisches Krankheitsmodell im Sinne einer „Vergiftung und Immunschwäche“ wird nachdrücklich propagiert, verbaut aber meist den Zugang zu einer wie auch immer gearteten adäquaten Behandlung. Im somatischen Bereich ist eine solche jedenfalls in sinnvoller Form nicht möglich.


Theorien zur Krankheitsentstehung

Es gibt weder allgemein anerkannte Theorien zu den Krankheitsmechanismen noch valide Kriterien für die klinische Diagnostik. Auf die Unsicherheit der Diagnosestellung verwies auch eine Antwort der Bundesregierung auf eine „Kleine Anfrage“ verschiedener Abgeordneter zu diesem Thema.

Nach Vorstellung der klinischen Ökologie (Reichl 2000) manifestiert sich die MCS als Ausdruck der Überladung des Organismus mit Umweltnoxen. Körpereigene Abwehr- und Regulationsmechanismen sollen dabei überfordert sein. Der Nachweis einer organischen Genese steht jedoch bislang aus. Andere Hypothesen gehen von zugrunde liegenden psychiatrischen Erkrankungen aus oder von einem Glaubenssystem im Sinne einer netzwerkartigen „medizinischen Subkultur“ mit gegenseitiger Verstärkung der gleichgesinnten Anhänger.

Eine rechtlich oder medizinisch gesicherte Kausalität hinsichtlich der Entstehung des Beschwerdebildes mit daraus ableitbaren finanziellen Forderungen existiert nicht.
Als eigenständige Krankheit wird die MCS in den USA und von der WHO nicht gewertet.


Probleme bei der Begutachtung

Das Paradigma ist hier die Annahme, dass MCS-Kranke schon auf Spuren zahlloser Umweltgifte mit entsprechenden Symptomen reagieren, ohne dass ein entsprechender Nachweis gelingt. Die klassischen Gesetze der Toxikologie werden von dem MCS-Phänomen nach Altenkirch (1995, 1997, 1998) außer Kraft gesetzt.

Zudem erfolgt die „Diagnosestellung“ nicht selten mit Methoden wie der Elektroakupunktur nach Voll, Bioresonanz oder ähnlichen Verfahren. Außerdem muss darauf hingewiesen werden, dass zur Diagnostik immunologische Parameter von geringem Wert sind, da sich der Funktionszustand des Immunsystems ständig ändert. Sie sind damit für die Gesamtfunktion dieses Systems wenig aussagekräftig .

Falls keine Komorbidität der MCS mit einer relevanten seelischen Störung vorliegt, lässt sich eine Leistungsminderung im Erwerbsleben nicht ableiten.

Allerdings existieren Privatkliniken, die – umweltorientiert – nicht selten die Vorstellungen der Patienten hinsichtlich einer organischen Genese, eben einer chronischen Intoxikation und einer postulierten „Immunschwäche“, noch unterstützen und seelische Faktoren ablehnen und damit das Beschwerdebild nur noch weiter perpetuieren.“

Zitat Ende

Der Link zum Buch:
http://books.google.com/books?id=Qh9kFpxae8oC&pg=PA68&dq=Arbeitsgemeinschaft+\"neurologische+Begutachtung\"&lr=&hl=de&sig=K1zSRSvzvQfoFe0IZmnLFHqCfMc#PPA148,M1 <http://books.google.com/books?id=Qh9kFpxae8oC&pg=PA68&dq=Arbeitsgemeinschaft+%22neurologische+Begutachtung%22&lr=&hl=de&sig=K1zSRSvzvQfoFe0IZmnLFHqCfMc#PPA148,M1>






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Recherchehilfe bzgl. falscher ICD-10 für MCS

Beitragvon Maria Magdalena » Freitag 12. Februar 2010, 19:15

In Somatoforme Störungen: Leitlinien und Quelltexte. Von Peter Henningsen, Norbert Hartkamp, Thomas Loew, Martin Sack u.a. Schattauer Verlag, 2002

Seite 53 ff.

Zitat:

„Leitlinie somatoforme Störungen 8


Neurasthenie (ICD-10 F48.0) und chronic fatigue syndrome

Definition und Terminologie

Eine Neurasthenie wird nach ICD-10 bei Vorliegen der folgenden Kriterien diagnostiziert:
- anhaltende und quälende Klagen über gesteigerte Ermüdbarkeit nach geistiger Anstrengung oder über körperliche Schwäche und Erschöpfung nach geringsten Anstrengungen
- mindestens eines der folgenden Symptome: akute oder chronische Muskelschmerzen, Benommenheit, Spannungskopfschmerzen, Schlafstörungen, Unfähigkeit zu entspannen, Reizbarkeit
- die Betroffenen sind nicht in der Lage, sich innerhalb eines normalen Zeitraums von Ruhe, Entspannung oder Ablenkung zu erholen
- Dauer der Symptomatik mind. 3 Monate

Das Krankheitsbild tritt häufig im Anschluss an eine körperliche Erkrankung (z. B. Virusinfekt) oder nach besonderer Belastung durch Stress auf. Durch epidemiologische Studien konnte nachgewiesen werden, dass Virusinfekte nicht ursächlich an der Entstehung chronifizierter Erschöpfung beteiligt sind.

Erschöpfung ist mit einer Prävalenz von ca. 20% eines der häufigsten Symptome in der Bevölkerung. Bei einer kleinen Untergruppe (unter 1% der Bevölkerung), bei der die Erschöpfung über mind. 3 Monate anhält und weder auf körperliche Erkrankungen (z. B. Infekte, Hypothyreose) noch auf psychische Erkrankungen (z. B. Depression, Angststörungen) noch auf andere definierbare Ursachen (z. B. chronische Überlastung) zurückzuführen ist, sollte die Diagnose Neurasthenie erwogen werden.

In neuerer Zeit wurde der traditionell geprägte und in der Regel mit psychischen Ursachen in Verbindung gebrachte Begriff Neurasthenie von der mehr an vermuteten organischen (virologischen oder immunologischen) Ursachen ausgerichteten Bezeichnung chronic fatigue syndrome (CFS) abgelöst.

Das CFS ist ein an der Hauptsymptomatik Erschöpfung ausgerichteter Sammelbegriff, der erhebliche Überschneidungen mit anderen Krankheitsbildern wie z. B. Depressionen, Angststörungen, somatoformen Störungen oder organisch bedingten Erkrankungen aufweist.
Das CFS wird im deutschsprachigen Raum entweder als chronisches Müdigkeitssyndrom oder als chronisches Erschöpfungssyndrom bezeichnet.

Das CFS wird, diagnostisch mit der Neurasthenie nahezu identisch, als schwere und lang andauernde Erschöpfung definiert, für die keine körperliche Ursache gefunden werden kann und die nicht deutlich durch Schonung oder Ruhe zu beheben ist.

Nebenkriterien für die Diagnosestellung sind eine Reihe von weiteren Symptomen wie z. B. Konzentrations- und Gedächtnisstörungen, Lymphknotenschwellungen und Muskelschmerzen. Die Ausschlusskriterien für psychiatrische Erkrankungen sind weniger eng gefasst als in den ICD-10-Kriterien der Neurasthenie. Aktuell werden verschiedene , speziell auf Forschungszwecke ausgerichtete Diagnosekriterien des CFS verwendet.

Wichtigste und häufigste Ausschlussdiagnosen sind depressive Störungen und Angststörungen sowie körperliche Erkrankungen , die mit gesteigerter Ermüdbarkeit einhergehen.

Eine Einordnung der Neurasthenie bzw. des CFS in die somatoformen Störungen erscheint gerechtfertigt, da Patienten mit chronischer Erschöpfung regelhaft über eine ganze Reihe somatoformer Beschwerden wie z. B. Schwindelgefühle, Muskelschmerzen, Anspannung und Unwohlsein berichten und außerdem deutliche Parallelen hinsichtlich Krankheitsverhalten und Ursachenüberzeugungen zu Patienten mit somatoformen Störungen bestehen.


Diagnostik

Allgemeine Diagnostik: siehe Leitlinie 1 (S. 10 ff.)

Die Diagnose Neurasthenie bzw. CFS sollte nicht gestellt werden, wenn gleichzeitig eine depressive Symptomatik von Krankheitswert, eine Angststörung oder eine andere schwerwiegende psychische Störung vorliegt. Daher ist die Anamneseerhebung um eine orientierende Exploration psychiatrischer Vorerkrankungen und manifester psychischer Symptome zu ergänzen.

Wichtigste Differenzialdiagnosen:
- körperliche Erkrankungen die mit gesteigerter Erschöpfbarkeit einhergehen (z. B. endokrine Erkrankungen, , Autoimmunerkrankungen, Infekte, Malignome)
- eine postenzephalitische oder andere hirnorganisch begründete Erschöpfung
- vorübergehende Befindlichkeitsstörungen mit Erschöpfung (auch postviral)
- Schlafstörungen
- Erschöpfung bei (narzisstischen) Persönlichkeitsstörungen
- Psychosen
- Medikamentennebenwirkungen

Eine frühere oder gegenwärtige psychische Erkrankung findet sich bei 50 bis 80% der Patienten mit Neurasthenie bzw. CFS: Speziell die Abgrenzung gegenüber einer depressiven Störung kann sich als schwierig erweisen, da ein Erschöpfungssyndrom in der Regel auch mit depressiver Verstimmung einhergeht.

In Zweifelsfällen sollten beide Diagnosen gestellt werden.

Das entscheidende diagnostische Kennzeichen des Erschöpfungssyndroms ist der Akzent, den der Patient auf Ermüdbarkeit und Schwäche legt, und seine Klage über die verminderte geistige und körperliche Leistungsfähigkeit; in dieser Hinsicht unterscheidet sich CFS von anderen somatoformen Störungen (z. B. der Somatisierungsstörung oder der hypochondrischen Störung), bei denen körperliche Beschwerden und die Beschäftigung mit einer körperlichen Erkrankung das Bild beherrschen.

Die diagnostische Abgrenzung gegenüber umweltbezogenen Körperbeschwerden (siehe Leitlinie 9, S. 61 ff.) kann im Einzelfall wegen der Überlappung schwierig sein;

dies ist jedoch für die Behandlungsführung von geringer praktischer Bedeutung.

Eine postinfektiöse Erschöpfung und andere vorübergehende Erschöpfungszustände sind durch das Zeitkriterium einer höchstens drei (sechs) Monate langen Dauer von der Neurasthenie bzw. CFS differenzialdiagnostisch abgegrenzt.


Therapie

Allgemeine Behandlungsempfehlungen: siehe Leitlinie 1 (S. 10 ff.). Zu den bisherigen Ergebnissen der empirischen Therapieforschung: siehe die Evidenzbasierung (S. 57 f.).“

Ende des Zitats


Link zum Buch:
http://books.google.de/books?id=I6v924gN6dgC&pg=PA61&lpg=PA61&dq=MCS:%22%C3%9Cberempfindlich%22+gegen+die+Umwelt&source=web&ots=s3qpozDyGr&sig=lCS-4_06cyn0giYXrZaidWp45Jk&hl=de&ei=L4aVSYv4AovE0AWj3Y2cCg&sa=X&oi=book_result&resnum=4&ct=result#v=onepage&q=neurasthenie&f=false

Danke an Amazone für den heißen Tipp. ;-)
- Editiert von Maria Magdalena am 12.02.2010, 18:33 -
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Beitragvon Maria Magdalena » Freitag 12. Februar 2010, 23:52

In Somatoforme Störungen: Leitlinien und Quelltexte. Von Peter Henningsen, Norbert Hartkamp, Thomas Loew, Martin Sack u.a. Schattauer Verlag, 2002

Seite 56 ff. (Ergänzung zu Neurasthenie und chronic fatigue syndrome (CFS)- unglaubliche Therapie-Vorschläge von Peter Henningsen)

Zitat:

"Oberstes Prinzip einer erfolgreichen Behandlung von Patienten mit chronischem Erschöpfungssyndrom ist eine an die individuelle Belastbarkeit angepasste körperliche Aktivierung.

Ein ausgeprägtes Schonverhalten und eine länger andauernde körperliche Inaktivität führt zur Verstärkung und Chronifizierung der Symptomatik.

Gleichzeitig bestehen oft ausgeprägte Ängste, die Symptomatik durch Aktivität weiter zu verschlimmern (dysfunktionale Kognition).

Häufiger kommen Patienten bereits mit der Überzeugung in die hausärztliche Praxis, an einem CFS zu leiden. In diesem Fall ist es nicht sinnvoll, bereits beim Erstkontakt den diagnostischen Vorannahmen der Patienten zu widersprechen oder Diagnosen, die von Vorbehandlern gestellt wurden, für falsch zu erklären.

Da die Prognose eines Erschöpfungssyndroms um so schlechter ist, je länger die Erschöpfungssymptomatik besteht, ist das primäre Ziel der Behandlung, eine Chronifizierung zu verhindern. Eine länger andauernde Inaktivierung und ein Schonverhalten führt in der Regel zu weiteren körperlichen Missempfindungen und zu verstärkter Erschöpfungssymptomatik.

Krankschreibungen sollten nach Möglichkeit nur für kurze Zeit (zwei Wochen) erfolgen. Danach ist eine Wiederaufnahme der gewohnten Aktivitäten anzustreben. Die positive Wirkung eines angeleiteten körperlichen Trainings mit allmählich gesteigerter körperlicher Aktivierung kann als empirisch gesichert gelten.

Entspannungsverfahren können zur Behandlung von Patienten mit Neurasthenie bzw. CFS (Chronic Fatigue Syndrom) nicht empfohlen werden. Obsolet ist die Erklärung gegenüber dem Patienten, dass alle Symptome auf eine einfache (para-)medizinische Ursache zurückzuführen seien (z. B. Pilzerkrankung, Amalgambelastung), die mit relativ einfachen Gegenmaßnahmen wie etwa mit der Einnahme bestimmter Medikamente oder mit alternativmedizinischen Behandlungen zu beseitigen seien.


Psychotherapie

Die Wirksamkeit einer gut dosierten und speziell auf Patienten mit CFS ausgerichteten kognitiven Verhaltenstherapie kann als empirisch belegt gelten.


Pharmakotherapie

Empirische Befunde belegen eine gering ausgeprägte Wirkung einiger Antidepressiva (MAO-Hemmer) vorwiegend auf psychische Symptome des CFS. Die Behandlung mit Immunglobulinen, Fischöl, Aciclovir (Immunsupressivum) und Fluoxetin (Serotoninantagonist) hat sich als wirkungslos erwiesen.

Eine Behandlung mit niedrig dosiertem Cortison kann wegen der Gefahr gravierender Nebenwirkungen nur bei nachgewiesenem Hypocortisolismus empfohlen werden.


Evidenzbasierung

Die ärztliche Beratung hinsichtlich körperlicher Aktivierung und die Erstellung eines individuellen Trainingsplans erwies sich auch im Rahmen einer Kurzintervention (vier Termine) zur Reduktion der CFS-Symptomatik als wirkungsvoll (Powell et al. 2001; RCT mit Therapievergleich; EBM III).

Eine multidisziplinäre Behandlung unter Anwendung der bisher empirisch gesicherten Behandlungsempfehlungen zeigte sich in einer naturalistischen Studie als wirksam, um die Arbeitsfähigkeit und das Aktivitätsniveau wiederherzustellen (Marlin et al. 1998; EBM V)."

Ende des Zitats (Anmerkung: das war nicht der vollständige Abschnitt)

Link:
http://books.google.de/books?id=I6v924gN6dgC&pg=PA61&lpg=PA61&dq=MCS:%22%C3%9Cberempfindlich%22+gegen+die+Umwelt&source=web&ots=s3qpozDyGr&sig=lCS-4_06cyn0giYXrZaidWp45Jk&hl=de&ei=L4aVSYv4AovE0AWj3Y2cCg&sa=X&oi=book_result&resnum=4&ct=result#v=onepage&q=neurasthenie&f=false
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Recherchehilfe bzgl. falscher ICD-10 für MCS

Beitragvon Maria Magdalena » Samstag 13. Februar 2010, 17:14

Post von Amazone vom 06.02.2010, 18:10:37 auf S. 1 dieses Threads, betreffend die Leitlinien zu Somatoformen Störungen (hoch brisant!). Danke auch an Juliane.

Zitat:

"AWMF online
Arbeitsgemeinschaft der Wissenschaftlichen Medizinischen Fachgesellschaften

--------------------------------------------------------------------------------

Leitlinien Psychotherapeutische Medizin und Psychosomatik
Gemeinsame Leitlinien der Deutschen Gesellschaft für Psychotherapeutische Medizin,
Deutschen Gesellschaft für Psychonanalyse, Psychotherapie, Psychosomatik und Tiefenpsychologie (DGPT),
des Deutschen Kollegium für Psychosomatische Medizin (DKPM) und
der Allgemeinen Ärztlichen Gesellschaft für Psychotherapie (AÄGP)

--------------------------------------------------------------------------------
AWMF-Leitlinien-Register Nr. 051/009 Entwicklungsstufe: 2

--------------------------------------------------------------------------------

Leitlinie Somatoforme Störungen 9:

Umweltbezogene Körperbeschwerden

Vorbemerkung

Wichtiger Hinweis: Angaben zum methodischen Aufbau und zur "Evidenz"basierung dieser Leitlinie, zu Definition, Klassifikation und Beschreibungsdimensionen somatoformer Störungen sowie allgemeine Handlungsempfehlungen zur Diagnostik und Therapie nach Versorgungsebenen sind in der Leitlinie Somatoforme Störungen 1: "Somatoforme Störungen im Überblick" zusammengefaßt. Die vorherige Lektüre dieses Überblicks wird empfohlen.

Die Leitlinie mit zugehörigem Quellentext wird veröffentlicht in:
Henningsen P, Hartkamp N, Loew T, Sack M, Scheidt C: Somatoforme Störungen. Leitlinien und Quellentexte. Stuttgart: Schattauer, 2002.


Definition und Terminologie

Hinter dem Oberbegriff UKB verbergen sich eine Reihe von Entitäten, die auf spezifische Umweltagentien oder auf eine allgemeine, über einzelne Stoffe hinausgehende Überempfindlichkeit gegen Umweltstoffe verweisen. International am breitesten diskutiert werden gegenwärtig die "Idiopathic Environmental Intolerance" (IEI) bzw. das weitgehend synonyme "Multiple Chemical Sensitivity - Syndrom" (MCS) als Prototyp eines allgemeinen Überempfindlichkeitssyndroms, daneben auch das "Sick Building Syndrom" (SBS), amalgam-bezogene Beschwerden und die sog. elektrische Hypersensitivität. Im deutschen Sprachraum finden darüberhinaus Beschwerden, die auf Expositionen mit Holzschutzmitteln, Lösungsmitteln, Insektiziden und Schwermetallen bezogen werden, besondere Beachtung.

Umweltbezogene Körperbeschwerden (UKB) liegen vor, wenn:

1)der Betroffene über verschiedene körperlich attribuierte Beschwerden spezifischer (z.B. Schleimhautirritation) oder unspezifischerer Art (z.B. Müdigkeit) klagt

Zu den körperlich attribuierten, also Körperbeschwerden zählen hier auch psychische oder neuropsychologische Symptome wie Konzentrations- und Gedächtnisstörungen oder Depressivität. Sie werden von den Betroffenen regelmäßig nicht als "psychisch", also psychogen, sondern als Folge einer "neurotoxischen" oder anderen organischen Veränderung durch Umweltexpositionen angesehen.

2) er die Ursache dieser Beschwerden in der Umwelt sieht (z.B. Überempfindlichkeit gegen Chemikalien, Exposition mit Holzschutzmittel, mit Quecksilber aus Amalgam-Füllungen, Elektrosmog etc.) und mögliche psychische Hintergründe der Beschwerden ablehnt. Diese Ursachenattribution ist mit einem unterschiedlichen Maß an Ängsten hinsichtlich des weiteren Beschwerdeverlaufs speziell bei anhaltender Exposition und daraus resultierendem Vermeidungsverhalten verbunden

Die Diagnose der Umweltbezogenheit bezieht sich ausschließlich auf die Überzeugung des Betroffenen und ist unabhängig vom objektiven Nachweis einer Exposition, wird durch dessen Fehlen also auch nicht hinfällig.

3) er sich zur Abklärung dieser Beschwerden (wiederholt) an Ärzte, z.B. auch in sog. Umweltambulanzen, oder an andere Behandler wendet. Die klinische, umweltmedizinische, laborchemische Untersuchung erbringt aber keinen Nachweis einer Exposition, eines Kausalzusammenhangs zwischen Exposition und Ausmaß der Beschwerden und/oder von organisch begründbaren Erkrankungen, die die Beschwerden ausreichend erklären können (z.B. Allergie)

UKB sind derzeit nicht Gegenstand der ICD-10 - oder DSM IV - Klassifikation. Da sich hinsichtlich diagnostischem und therapeutischem Vorgehen relevante Überlappungen zu den somatoformen Störungen ergeben, werden sie an dieser Stelle in den Leitlinien abgehandelt.

Die von einigen Vertretern des Konzepts der Idiopathischen Umweltintoleranz (IEI) bzw Multipler Chemikalienüberempfindlichkeit (MCS) entwickelten biologischen Erklärungstheorien für die Überempfindlichkeit (u.a. sog. limbisches kindling) sind unbewiesen und von medizinischen Fachgesellschaften nicht akzeptiert. Eine pathogene Wirkung der minimalen über Amalgam-Zahnfüllungen aufgenommenen Quecksilber-Mengen kann als widerlegt gelten. Während für das MCS, für amalgam-bezogene Beschwerden wie auch für das SBS ein physikalisch-biologischer Kausalzusammenhang von Umweltagens und Beschwerden also prinzipiell strittig ist, ist dieser z.B. für Holzschutzmittel oder Schwermetalle für ausreichend hohe Expositionen nachgewiesen, strittig ist hier der Zusammenhang im Einzelfall.


Diagnostik

Allgemeine Diagnostik siehe Leitlinie Somatoforme Störungen 1.

UKB müssen differentialdiagnostisch abgegrenzt werden:

1) Von allgemeiner Umweltangst oder Umweltbesorgnis ohne erlebte Körperbeschwerden: durch die im Vordergrund stehenden Beschwerden. Umweltbesorgnis/ -angst ohne erlebte Beschwerden kann realitätsangemessen bis phobisch ausgeprägt sein.

2) Von paranoiden Psychosen mit Beeinträchtigungswahn: durch die zumindest kurzfristige Distanzierung von der Überzeugung und durch das Fehlen von Beziehungsideen (wer steckt dahinter, warum ich?)

Folgende deskriptive Besonderheiten der UKB grenzen sie von somatoformen Störungen ab:

1) Klagen über "psychische" bzw. "neuropsychologische" Beschwerden (Gedächtnis- und Konzentrationsstörungen) sowie über Müdigkeit/Erschöpfung stehen im Vordergrund; seltener Klagen vorwiegend über Schmerzen

2) organische Ursachenattribution nicht im Körper, sondern in der Umwelt, häufig des Arbeitsplatzes

3) Sehr selten ist eine Objektivierung der vermuteten umweltbezogenen Beschwerdeursachen im Sinne eines toxikologischen Nachweises möglich (Wenn dagegen die Überzeugung/Befürchtung einer körperlichenorganischen Ursache in der organischen Abklärung in der Primärversorgung bei 10-20% eine objektive Bestätigung dieser Befürchtung).

4) Die Verlagerung auch der Befürchtungen nach außen kann zu einem ausgeprägten, oft phobisch anmutenden Vermeidungsverhalten führen.

5) Die organische Ursachenattribution wird nicht nur von vielen Heilpraktikern, sondern auch von einigen Wissenschaftlern konzeptuell unterstützt; es formieren sich Selbsthilfegruppen, die dem Bemühen der Betroffenen um eine Anerkennung ihrer organischen Ursachenattribution Nachdruck verleihen. In diesem Zusammenhang ist als wichtiger Unterschied zu phobischen Störungen nach ICD-10 zu berücksichtigen, daß das Vermeidungsverhalten häufig auf explizite Empfehlungen entsprechender Behandler bzw. Unterstützer zurückgeht ("Iatrogene Phobie bzw. Hypochondrie").

6) Es kommt zu lokalen und regionalen Häufungen einzelner Syndrome (z.B. amalgam-bezogene Beschwerden in Skandinavien und Deutschland, chemische Überempfindlichkeit in USA).


Unter Berücksichtigung der Kommunikationserleichterung mit dem Betroffenen wird empfohlen, UKB eigenständig als solche zu diagnostizieren - ggf. unter Verwendung relativ neutraler Termini wie z.B. der "Idiopathischen Umweltintoleranz" oder der "Umweltkrankheit".


Eine diagnostische Einordnung als somatoforme Störung (oder, bei starkem Überwiegen des Vermeidungsverhaltens, als Phobie) sollte gegenüber dem Patienten initial vermieden werden, da sie a) die subjektive Ursachenüberzeugung des Betroffenen übergeht und so in der Regel Widerstände weckt, b) die Besonderheiten der UKB auch in soziokultureller Hinsicht unterschlägt, c) wissenschaftlich nur in aufwendigen prospektiven Studien zu sichern ist und d) per se keine therapeutischen Vorteile bietet.


Die einfache Übernahme der meist von Patienten (und Heilpraktikern) angebotenen Termini, die wie "MCS" hinsichtlich der biologischen Ätiologieannahmen vorbelastet sind, sollte allerdings ebenfalls vermieden werden.


Da umweltbezogene Beschwerden fast nie auf eine objektivierbare Exposition zurückgeführt werden können, sollte - aus ökonomischen Gründen und v.a. wegen der viel höheren Akzeptanz durch den Betroffenen - schon beim ersten Kontakt regelmäßig eine simultane Erfassung psychischer Bedingungen/Belastungsfaktoren erfolgen.


Abklärung organischer/biologischer Faktoren nach den Leitlinien der Umweltmedizin: Expositionsanamnese, Biomonitoring, ggf. Umfeldmessungen.


Parallel soll die Abklärung individueller psychischer Faktoren erfolgen, u.a.:

1) Entstehung der subjektiven Erklärungstheorie (z.B. Einfluß von Arbeitskollegen, Medien, etc.; Prägung und Fixierung der Ursachenüberzeugung durch Vorbehandler, Selbsthilfegruppen, Sekten)

2) Ausprägung des Vermeidungsverhaltens (Ernährung, Umbauten in Wohnung/Haus, soziale Kontakte etc.)

3) Mögliche Entschädigungsforderungen

4) Hinweise auf psychische, insbesondere somatoforme Beschwerden oder Störungen vor Beginn der UKB


Parallel Abklärung überindividueller psychosozialer Faktoren:

1) Bei arbeitsplatzbezogenen Beschwerden: auf Arbeitsklima, -abläufe, -zufriedenheit etc. achten

2) Hinweise auf psychosoziale Beschwerdeausbreitung z.B. unter Arbeitskollegen


Obsolet:

1) Einbeziehung psychologischer Aspekte in die Diagnostik erst nach ergebnisloser Abklärung der möglichen biologisch/umweltmedizinischen Ursachen.

2) Diskussion über die teilweise verfestigten Ursachenüberzeugungen mit dem Patienten zu Beginn des Kontakts.


Therapie

Allgemeine Behandlungsempfehlungen siehe Leitlinie 1. Zu den bisherigen Ergebnissen der empirischen Therapieforschung siehe die "Evidenz"basierung.


4.1 Primärärztliche Behandlung

Die Zielsetzung "Beschwerdelinderung statt Heilung" ist in schwereren Fällen angemessen und für den Betroffenen akzeptabler, da sie im Erleben unabhängiger ist von der ggf. differenten Ursachenüberzeugung.

Zentraler Punkt ist die Beratung des Patienten hinsichtlich der Vermeidung anscheinend schädigender Umweltstoffe. Während gelegentliche kurzfristige Vermeidungen im Sinne der Angstminderung und Beziehungsstabilisierung sinnvoll sein können, ist dem Patienten mittel- und langfristig (in nicht-direktiver Form) zur Re-Exposition, zur Auseinandersetzung mit den anscheinend schädigenden Agentien zu raten.

Ist der Lebensstil des Betroffenen bereits umfassend um Vermeidungsverhalten herum organisiert (meist mit Erwerbs- bzw. Berufsunfähigkeit einhergehend), ist das primäre Ziel der Behandlung die Verhütung weiterer Verschlimmerungen.

Obsolet:

Empfehlung zur ausgedehnten Vermeidung, wie sie von Anhängern des Konzepts der biologisch vermittelten Überempfindlichkeit bzw. Schädigung, z.B. von vielen Heilpraktikern, häufig ausgesprochen wird (sog. Ausleitungen von Quecksilber, Vermeiden von Nahrungsmitteln und chemischen Stoffen, Umbau des Hauses bis zu Umzug etc.). Die Wirksamkeit dieser Maßnahmen mit erheblichen psychischen, sozialen und finanziellen Folgen ist unbewiesen.


4.2 Psychotherapie

Gesicherte Fakten zu Ergebnissen von Psychotherapien bei Patienten mit UKB liegen bislang noch nicht vor.

Klinische Erfahrungen vor allem beim IEI/MCS rechtfertigen den Einsatz sowohl von behavioralen Techniken (stufenweise Desensibilisierung bzw. Expositionstherapie) wie auch von interpersonell bzw. konflikt-orientierten, nicht-urteilenden Ansätzen zur Beschwerdelinderung.

Bei entsprechendem Schweregrad ist ein stationärer Psychotherapieversuch indiziert. Allerdings stößt dessen Realisierung wegen des auch auf die Stations- "Umwelt" bezogenen Vermeidungsverhaltens der Betroffenen häufig auf Probleme.


4.3 Pharmakotherapie

1) Patienten mit UKB reagieren auf Pharmaka jedweder Art meist ablehnend.

2) Psychopharmaka sind in der Behandlung von UKB wegen mangelnder empirischer Wirkungsnachweise generell nicht indiziert.


"Evidenz"basierung

5.1 Psychotherapie

Exposition gegenüber dem als schädlich bzw. krankmachend angeschuldigten Umweltagens ist nach den EBM-Kriterien in der Behandlung von UKB möglicherweise wirksam (Bolla Wilson et al. 1988; Howard und Wessely 1993; Kasuistiken; EBM V).

Kognitive Verhaltenstherapie ist nach den EBM-Kriterien möglicherweise wirksam zur Behandlung der "Elektrischen Sensitivität" (Hillert et al 1998, RCT mit Wartelistenkontrolle und kleiner Fallzahl, EBM IV)

Einzelpsychotherapie mit kognitiv-behavioralen und psychodynamischen Elementen ist nach den EBM-Kriterein möglicherweise wirksam zur Behandlung von Idiopathischen Umweltintoleranz (IEI, Staudenmeyer 2000, Sammelkasuistik, EBM V)

Die Empfehlung zur weitgehenden Vermeidung von als schädlich angesehenen Agentien ist nach den EBM-Kriterien kontraindiziert (Black 1996, Howard und Wessely 1993, Sparks et al. 1994; Kasuistiken, EBM V).

5.2 Pharmakotherapie
Empirisch gesicherte Behandlungsempfehlungen gibt es derzeit nicht.


--------------------------------------------------------------------------------

Verfahren zur Konsensbildung:

Entwurf und Revisionen erstellt unter der Moderation von Prof. Dr. G. Rudolf, Psychosomatische Universitätsklinik Heidelberg, von einer redaktionellen Arbeitsgruppe (P. Henningsen, federführend; N. Hartkamp, T. Loew, M. Sack, C.E. Scheidt). Weitere Angaben zum Prozeß der Leitlinienerstellung siehe Leitlinie Somatoforme Störungen 1, Abschnitt 2.

Erstellungsdatum:

Verabschiedet von den Fachgesellschaften DGPM, DKPM, AÄGP und DGPT am 18. 05. 1999

Überarbeitung:

21. November 2001

Nächste Überprüfung geplant:

k.A.


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--------------------------------------------------------------------------------
Die "Leitlinien" der Wissenschaftlichen Medizinischen Fachgesellschaften sind systematisch entwickelte Hilfen für Ärzte zur Entscheidungsfindung in spezifischen Situationen.

Sie beruhen auf aktuellen wissenschaftlichen Erkenntnissen und in der Praxis bewährten Verfahren und sorgen für mehr Sicherheit in der Medizin, sollen aber auch ökonomische Aspekte berücksichtigen.

Die "Leitlinien" sind für Ärzte rechtlich nicht bindend und haben daher weder haftungsbegründende noch haftungsbefreiende Wirkung.

Die AWMF erfasst und publiziert die Leitlinien der Fachgesellschaften mit größtmöglicher Sorgfalt - dennoch kann die AWMF für die Richtigkeit - insbesondere für Dosierungsangaben - keine Verantwortung übernehmen.


--------------------------------------------------------------------------------

Stand der letzten Aktualisierung: 21. November 2001
©: Dt. Ges. f. Psychotherapeutische Medizin (DGPM), Dt. Ges. f. Psychonanalyse, Psychotherapie, Psychosomatik und Tiefenpsychologie (DGPT), Dt. Kollegium f. Psychosomatische Medizin (DKPM), Allgem. Ärztliche Ges. f. Psychotherapie (AÄGP)
Autorisiert für elektronische Publikation: AWMF online
HTML-Code aktualisiert: 21.06.2006; 13:27:54 "

Zitat Ende

Quelle:
http://www.uni-duesseldorf.de/http://www.AWMF/ll/051-009.htm
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Recherchehilfe bzgl. falscher ICD-10 für MCS

Beitragvon Dr. Tino Merz » Samstag 13. Februar 2010, 19:07

Hallo Maria Magdalena und Juliane und alle Mithelfer,

ich verleihe jedem von Euch 4 gelbe Canaryfedern für Eure enorme Fleißarbeit.

Allen vielen Dank für die Recherche, da machen wir etwas draus.
Wir werden Schritt für Schritt abarbeiten. Wenn etwas Neues auftaucht, immer schön hier eintragen.

Besten Gruß,
Dr. Tino Merz
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Recherchehilfe bzgl. falscher ICD-10 für MCS

Beitragvon Stier » Samstag 13. Februar 2010, 19:14

auch ich möchte mich bei den fleißigen Recheriererinnen ganz ganz herzlich bedanken.

Die Idee von Dr. Merz finde ich genial.

Großen Dank auch an Dr. Merz.
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Recherchehilfe bzgl. falscher ICD-10 für MCS

Beitragvon Juliane » Samstag 13. Februar 2010, 19:25

Somatoforme Störungen: Leitlinien und Quelltexte
Von Peter Henningsen,Norbert Hartkamp,Thomas Loew,Martin Sack,Carl Eduard Scheidt



Zu den sozialmedizinischen Aspekten von MCS

"Es ist offensichtlich, dass Bestrebungen nach sozialmedizinischer 'Abfederung' der Folgen von MCS einer vorurteilsfreien wissenschaftlichen Erforschung des Phänomens entgegenstehen"



http://books.google.de/books?id=I6v924gN6dgC&pg=PA247&lpg=PA247&dq=mcs+behinderung+anerkennung&source=bl&ots=s3trjDHxGq&sig=Sz7t1FHs7LQLUza0K4k1L8oB8h4&hl=de&ei=ith2S-j1IJHdsAaj59S3Cg&sa=X&oi=book_result&ct=result&resnum=5&ved=0CBkQ6AEwBDgK#v=onepage&q=mcs%20behinderung%20anerkennung&f=false
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Beitragvon Juliane » Samstag 13. Februar 2010, 19:26

Der Kollege aus Wien:

Somatoforme Störungen: Diagnostik, Konzepte und Therapie bei Körpersymptomen ...
Von Hans Morschitzky


"Zum gegenwärtigen Zeitpunkt.... ist festzuhalten.....dass das biopsychosoziale Krankheitsverständnis dem wahren Sachverhalt wohl am besten entsprechen dürfte....."


http://books.google.de/books?id=lpw-wL_dZscC&pg=PA36&lpg=PA36&dq=mcs+behinderung+anerkennung&source=bl&ots=VQ0cw1Bde4&sig=elPg-76anwMBkZcQ11s76hmrVv8&hl=de&ei=Ptt2S9qTOuejsQbo3LijCg&sa=X&oi=book_result&ct=result&resnum=2&ved=0CAwQ6AEwATgU#v=onepage&q=mcs%20behinderung%20anerkennung&f=false
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Recherchehilfe bzgl. falscher ICD-10 für MCS

Beitragvon Juliane » Samstag 13. Februar 2010, 19:30

"Es muss aber darauf hingewiesen werden, dass bei einer erheblichen Anzahl von

Patienten die Fixierung auf die Diagnose MCS durch den behandelnden Arzt erfolgt.

Aus diesem Grund erscheint eine Aufklärung und Fortbildung vor allem von niedergelassenen

Ärzten über die Problematik umweltmedizinische „Syndrome“ und insbesondere

über MCS dringend erforderlich. Auch die häufig vorgenommene Zusicherung

nicht gesicherter Zusammenhänge – Auftreten von MCS und Exposition gegenüber

Umweltschadstoffen – auf Drängen der Patienten durch den behandelnden Arzt sollte

auf jeden Fall vermieden werden."

http://www.helmholtz-muenchen.de/fileadmin/infostelle-humanbiomonitoring/pdf/GSF-MCS-Eikmann.pdf
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Recherchehilfe bzgl. falscher ICD-10 für MCS

Beitragvon Stier » Samstag 13. Februar 2010, 21:38

Mal wieder eine neue Variante:

Bisher wurde häufig den "Betroffenen" fälschlicherweise eine FIXIERUNG unterstellt.
Jetzt sollen auch noch die behandelnden "Ärzte" quasi "Mitverursacher" an einer Fixierung sein.

Das schlägt dem Fass den Boden aus.
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Recherchehilfe bzgl. falscher ICD-10 für MCS

Beitragvon Stier » Samstag 13. Februar 2010, 22:36

Mir ist zu Ohren gekommen, dass ein Gutachter, der ein großes Plakat in seiner Praxis hatte, dass er Mitglied der Helmholtz-Gesellschaft sei, bei einem Chemikalienerkrankten sämtliche Ärzte, bei denen dieser Erkrankte war, als "AUßENSEITER" deklariert und sogar diffamiert hat.

Folgendes Zitat wurde mir mitgeteilt:

"Der KLÄGER hat lange REISEN unternommen, um diese ÄRZTE und GUTACHTER aufzusuchen.

Herr X hat damit GANZ GEZIELT diejenigen medizinischen Gutachter aufgesucht, welche durchweg im „neurologisch/psychiatrischen/toxikologischen" Bereich AUßENSEITERMEINUNGEN vertreten.

Gängige Merkmale der Vorgehensweise dieser Ärzte sind
eine VIELZAHL von „unspezifischen“ und „teilweise unsinnigen“ LABORUNTERSUCHUNGEN und
das AUFBLÄHEN von Diagnoselisten, indem Befunde zu Diagnosen hochstilisiert werden.

Damit wird das KAUSALBEDÜRFNIS vieler Patienten befriedigt.

Maßgebliche Beiträge zu Kausalanalyse sind dadurch jedoch nicht zu gewinnen.“

Im Anschluss an dieses Zitat sollen sehr diffamierende Äußerungen über die vom Betroffenen aufgesuchten Ärzte und involvierte Toxikologen erfolgt sein. Auch über Herrn Dr. MERZ soll der Gutachter ganz heftig hergezogen haben.
Stier
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Recherchehilfe bzgl. falscher ICD-10 für MCS

Beitragvon Maria Magdalena » Montag 15. Februar 2010, 21:20

Post von Amazone vom 06.02.2010, 22:56:38 auf Seite 1 dieses Threads:
In Psychosomatische Dermatologie, von Wolfgang Harth und Uwe Gieler. Springer Verlag Medizin, 2006.

Auf Seite 41 f.
Zitat

\"Definition:
Bei umweltbezogenen Körperbeschwerden (ICD-10: F45.0) klagen die Patienten über spezifische und unspezifische multiple Körperbeschwerden, deren vermutete Ursache in der Exposition von Umweltstoffen liegt, ohne Nachweis eines direkten Kausalzusammenhangs zwischen Exposition und Ausmaß der Beschwerden, wobei oftmals zahlreiche Ärzte aufgesucht werden.

Die umweltbezogenen Körperbeschwerden können als Untergruppe der somatoformen Störungen aufgefasst werden, wobei eine Überempfindlichkeit gegen Umweltstoffe vorliegt.


Die folgende Übersicht gibt einen Überblick über die Beschwerdemuster.

Übersicht

Einteilung der umweltbedingten Körperbeschwerden und dazugehörige Begriffe:

Allgemein:
Ökosyndrom; \"Ecological Illness\", ökologische Krankheit; Multiple-chemical-sensitivity-syndrome (MCS); Chemical Hypersensitivity Syndrome; \"Total allergy syndrome\", totales Allergiesyndrom; Allergische Toxämie; Zerebrale Allergie; Idiopathische Umweltintoleranz; Multiorgandysästhesie; \"20th century syndrome\", 20.-Jahrhundert-Erkrankung

Spezialformen:
Sick-Building-Syndrom (SBS); Golfkriegssyndrom

Sonderformen:
Elektrische Hypersensitivität; Lichtallergie; Amalgambezogenes Beschwerdesyndrom; Waschmittelallergie; Nahrungsmittelunverträglichkeiten; Pseudospermaallergie

Differenzialdiagnose:
Chronic Fatigue Syndrome (CFS); Fibromyalgiesyndrom (FMS); Hypochondrien: Infektionsphobie (Mykophobie, AIDS-Phobie)


Pathogenese

Die Konzepte der umweltbezogenen Körperbeschwerden einschließlich der multiplen Chemikalienunverträglichkeiten (MCS-Syndrom) sind bisher allgemein gültig noch nicht bewiesen und strittig, wobei biologisch-physiologische Erklärungsmodelle, Stressbelastungsmodelle mit Triggerfaktoren, Konditionierungsmodelle sowie rein psychisch/psychiatrische Phänomene bis hin zu soziokulturellem Krankheitsverhalten diskutiert werden.

EINE WISSENSCHAFTLICHE AKZEPTANZ UND KONSENS DES KRANKHEITSKONZEPTS BESTEHT BIS ZUM JETZIGEN ZEITPUNKT NOCH NICHT.

Insgesamt handelt es sich um eine heterogene Pathogenese und heterogene Patientengruppe. So können bei einigen Patienten neben psychosomatischen Faktoren objektivierbare somatische Überempfindlichkeiten oder auch eindeutig IgE-vermittelte Allergien nachgewiesen werden.

Somatische Modelle gehen von einem möglicherweise konditionierten Toleranzverlust gegenüber einer chemischen Exposition mit gradueller Zunahme der Empfindlichkeit und Generalisierung auf den Gesamtorganismus aus. Besondere Schwierigkeiten bereiten hier Verfahren zur labor-chemischen Diagnostik und die strittige Festsetzung von Grenzwerten.

Weiterhin spielen soziokulturelle Faktoren bei diesem biopsychosozialen Phänomen eine entscheidende Rolle. Die oftmals in den Medien breit geführte Diskussion über \"Umwelgifte\" führt immer wieder zur Häufung einzelner Syndrome wie das amalgambezogene Beschwerdesyndrom oder eine vermeintliche \"Waschmittelallergie\".

Die Rolle von Umweltschadstoffen ist nach wie vor ungeklärt, allerdings muss betont werden, dass die diagnostischen Möglichkeiten auf diesem Gebiet noch sehr begrenzt sind. Einige Autoren vermuten eine erhöhte Geruchsempfindlichkeit, andere neurophysiologische Veränderungen in der Reizübertragung. In manchen Fällen gelingt es, durch sachgerechte allergologische Diagnostik echte Überempfindlichkeitsreaktionen nachzuweisen, die sich bei entsprechender Karenz bessern.

Ausführliche Untersuchungen an größeren Gruppen von Patienten ergaben, dass es sich nicht um ein einheitliches Krankheitsbild handelt. Zahlreiche unterschiedliche Ursachen scheinen zugrunde zu liegen. Bei vielen Patienten spielen psychosomatische Faktoren (oft aus dem depressiven Formenkreis) eine Rolle, bei anderen lassen sich jedoch auch objektiv fassbare Überempfindlichkeiten oder andere, bislang nicht diagnostizierte Krankheiten (chronische Infekte etc.) nachweisen.\"

Ende des Zitats

Link zum Buch:
http://books.google.de/books?id=TRroAQTlxzwC&pg=PA42&lpg=PA42&dq=gieler%2Bmcs&source=bl&ots=YaL3j6OrCm&sig=gnYwSJqdzNhC1YiikyYvxH5CocE&hl=de&ei=NORtS6GZAcHb-QbEoOjzAw&sa=X&oi=book_result&ct=result&resnum=3&ved=0CBEQ6AEwAjgU#v=onepage&q=gieler%20mcs&f=false

- Editiert von Maria Magdalena am 16.02.2010, 11:26 -
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Recherchehilfe bzgl. falscher ICD-10 für MCS

Beitragvon Maria Magdalena » Dienstag 16. Februar 2010, 20:12

Brandaktueller Fund! Danke an Galaxie!

Neurotische Störungen und Psychosomatische Medizin: Mit einer Einführung in Psychodiagnostik und Psychotherapie. Compact Lehrbuch. Von Sven Olaf Hoffmann, Gerd Hochapfel, Annegret Eckhardt-Henn, Gereon Heuft. Schattauer Verlag, 8. neu bearb. u. erw. Auflage, 2009.

Dort steht Chronic Fatigue Syndrom (CFS) unter Neurasthenie.

Und Multiple Chemical Sensitivity (MCS)- unter Umweltbezogene Ängste.

Die Literaturangaben im Buch (Henningsen, Bornschein u. v. m.)- sehr aufschlussreich.

Link zum Buch:

http://books.google.de/books?id=Gl6SwdUGB1kC&printsec=frontcover&dq=neurotische+st%C3%B6rung+und+psychosomatische+medizin+hoffmann&source=bl&ots=kvz5MbOg2M&sig=s4Ong_LsE-Vuzd9Dq1m-D1EdtdI&hl=de&ei=fdd6S6-qMIuG_Aap6IiZAg&sa=X&oi=book_result&ct=result&resnum=6&ved=0CBsQ6AEwBQ#v=snippet&q=chronic%20fatigue%20syndrom&f=false
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Recherchehilfe bzgl. falscher ICD-10 für MCS

Beitragvon Juliane » Mittwoch 17. Februar 2010, 01:42

Die "Diagnose" s-MCS hier in einer Dissertation:



Vergleichende Untersuchung zu Lebensgewohnheiten und Lebensumfeld
von Patienten mit selbstberichteter Multipler Chemikaliensensitivität,
Duftstoffallergien oder Polyposis nasi

Christian Simon Brülls



Zusammenfassend ist festzustellen, dass die sMCS-Betroffenen in Umweltfaktoren die

Hauptursachen ihrer Beschwerden sehen. Diese subjektive Wahrnehmung ist generalisiert auf

chemische, physikalische Faktoren sowie Mikroorganismen.....



Schlussfolgerung .....

Ein spezifischer Umweltfaktor oder ein Gruppe von Umweltfaktoren konnten nicht als Expositions-

oder Triggerfaktoren für die Auslösung einer sMCS ermittelt werden, da die gesamte

Bandbreite potentieller Umweltnoxen aus Sicht der Betroffenen Einfluss auf die Beschwerden

hatten. Auffällig war die verstärkte Vermeidung gegenüber jeder Art von geruchlich wahrnehmbaren

Stoffen.

http://deposit.ddb.de/cgi-bin/dokserv?idn=987340026&dok_var=d1&dok_ext=pdf&filename=987340026.pdf
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Recherchehilfe bzgl. falscher ICD-10 für MCS

Beitragvon Stier » Mittwoch 17. Februar 2010, 15:53

Ich meine, diese Dissertation schon irgendwann einmal gelesen zu haben.

Sie war ein echter BRÜLLER. Schaut euch mal an, wer die DOKTORVÄTER waren.

Folgendes konnte man im Internet finden:

MCS – Doktorarbeit Christian Bruells

RWTH Aachen November 2007


Prof. Wiesmüller
Prof. Kraus



http://darwin.bth.rwth-aachen.de/opus3/volltexte/2008/2109/pdf/Bruells_Christian.pdf">http://darwin.bth.rwth-aachen.de/opus3/volltexte/2008/2109/pdf/Bruells_Christian.pdf

Vergleichende Untersuchung zu Lebensgewohnheiten und Lebensumfeld
von Patienten mit selbstberichteter Multipler Chemikaliensensitivität,
Duftstoffallergien oder Polyposis nasi

Von der Medizinischen Fakultät der Rheinisch-Westfälischen Technischen Hochschule Aachen zur Erlangung des akademischen Grades
eines Doktors der Medizin genehmigte Dissertation

Vorgelegt von Christian Simon Brülls aus Aachen

Berichter: Herr Professor
Dr. med. Gerhard Andreas Wiesmüller
Herr Universitätsprofessor
Dr. med. Thomas Kraus

Tag der mündlichen Prüfung: 26. November 2007


http://darwin.bth.rwth-aachen.de/opus3/volltexte/2008/2109/pdf/Bruells_Christian.pdf">http://darwin.bth.rwth-aachen.de/opus3/volltexte/2008/2109/pdf/Bruells_Christian.pdf
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Recherchehilfe bzgl. falscher ICD-10 für MCS

Beitragvon Stier » Mittwoch 17. Februar 2010, 16:07

Nachtrag zur Dissertation von Christian Brülls (war ein Eintrag in einem Forum):

Aus meinen langjährigen Erfahrungen mit der MCS -Problematik und auch bezüglich diverser durchgeführter Studien zu MCS kann ich zur DISSERTATION von Christian Brülls nur sagen:

An einigen Stellen dieser Dissertation hätte ich tatsächlich laut brüllen können, besonders dann, wenn es darum ging, den MCS Betroffenen (natürlich immer als "s MCS" eingestuft) mal wieder eine psychisch bedingte Komponente zu unterstellen, so z.B. auf S. 51 Zitat: ... "höhere ÄNGSTLICHKEIT und PSYCHOSOMATISCHE KOMORBIDITÄT" der Patienten oder wenn von AGGRAVATION oder einer angedeuteten "SEELISCHEN MITVERURSACHUNG" (S.41) die Rede ist.

Die von kompetenten Umweltmedizinern häufig verordneten Vitamin- und Mineralstoffpräparate bei Chemikaliengeschädigten sind für Herrn Brüll (noch ein Brüller) "Teil der Forderungen von SELBSTHILFEGRUPPEN".

Geehrt können sich viele MCS- Erkrankte fühlen, da Herr Brüll ihnen anhand der ausgewerteten Fragebögen bescheinigt, dass ein höherer Anteil von ihnen Abitur hat und eine Akademikerlaufbahn eingeschlagen hat.

MCS- Erkrankte sind - trotz ihrer Erkrankung - eben häufig sehr INTELLIGENT. Intelligenz beweist sich jedoch nicht nur dadurch, dass man eine Akademikerlaufbahn einschlägt. Intelligenz beweist sich im Fall der MCS Erkrankten dadurch, dass sie sich nicht für dumm verkaufen lassen und den Dingen auf den Grund gehen. MCS Erkrankte wissen aufgrund ihres "Studiums" mehr über ihr Krankheitsbild als "normale" Ärzte. Auch scheinen MCS Erkrankte eine kämpferische Ader zu haben und sich nicht durch Vorgesetzte so leicht einschüchtern zu lassen.
Herr Brüll schreibt: .. "am seltensten waren sMCS Betroffene sehr zufrieden mit ihren VORGESETZTEN ".

Schaut man sich die Literaturliste der Dissertation an, so fehlen wichtige Angaben, so z.B. die sehr wichtige Literatur von Prof. REA aus Dallas, qasi ein Standardwerk, dass man gelesen haben müsste, wenn man eine Dissertation schreibt, in der eine MCS Problematik eine Rolle spielt.

Stattdessen wird in der Literaturliste überaus häufig Dr. Andreas WIESMÜLLER zitiert und mit ihm im Bunde Frau HORNBERG.

Dr. Wiesmüller ist seit einiger Zeit nicht mehr an der RWTH Aachen, sondern sein neuer Arbeitsplatz (Biomonitoring) ist in Münster. Dr. Wiesmüller ist in Insiderkreisen bekannt als einer derjenigen, die MCS Erkrankte vorrangig in die Psychoecke stellen.
Selbst ein SBS (Sick -building-Syndrom) wird bei ihm nicht durch die ausgasenden Baustoffe eines Gebäudes ausgelöst, sondern duch "psychosoziale" Faktoren.

Prof. KRAUS - wenn ich es richtig sehe, der Doktorvater von Herrn Brüll - war Hauptverfasser der "ERLANGER STUDIE", in der damals Chemikaliengeschädigte als "Ökochonder" bezeichnet wurden.

Wie der Doktorvater so der Doktorsohn. So werden die alten Zöpfe weiter tradiert entgegen dem aktuellen Stand der Wissenschaft.

Es ist erschreckend, dass Dissertationen wie die von Herrn Brüll ohne Gegengebrüll zum Doktortitel führen können.
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Beitragvon Yol » Mittwoch 17. Februar 2010, 17:38

@ Stier
Das bescheinigt eigentlich die Inkompetenz derjenigen, die ohne Kontrolle des Wissenschaftsstandes dennoch Doktortitel zu vergeben haben. Hier müsste mal aufgeräumt werden, doch wer sollte wiederum diese Kompetenz aufweisen, den Überblick zu haben was ausgeräumt werden müsste?

Und wer denn, sollte er auch zufällig diese Kompetenz haben, hätte auch noch den Mut dazu das Nötige zu tun, was aber getan werden müsste damit in Deutschland Ärzte wieder auf einer realen Wissensbasis ausgebildet werden könnten??

Es braucht mehr als 2-3 Generationen damit die alten Zöpfe nicht vom Vater an den Sohn wie ein Zepter weitergereicht werden. Doch wie es heute noch aussieht scheinen wir alle hier eine Änderung dieser Statik nicht mehr erleben.

Machen wir also wenigstens diesen alten und neuen Zöpfen + den dazugehörenden zugemauerten Gehirnen
das Leben so beschwerlich wie es eben sein sollte. Vielleicht fehlt ihnen einfach das Elementarste, was der Mensch braucht um geistig intakt zu bleiben: der Kampf zum Überleben. Also kämpfen sie anderswo, wenn auch auf verlorenem Posten.

Im Grunde beruht alles nur auf Ursache und Wirkung. Die Ursache herauszufinden wird wohl nicht gelingen, die Wirkung können wir alle gemeinsam aber in etwa mitsteuern, bezw. gegensteuern...
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Beitragvon Osmanthus » Donnerstag 18. Februar 2010, 09:30

Es zeichnen sich bestimmte Muster ab wenn man die Publikationen anschaut wie und von wem der ICD-10
für MCS falsch dargestellt wird oder die Krankheit. Eine richtige Struktur die sich gebildet hat
um Kranke in die Tonne zu treten. Das muss aufgedeckt werden.
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Beitragvon Juliane » Freitag 19. Februar 2010, 14:00

Ein Therapeut mit Hintergrund:



"Therapeutisch ist dagegen die langsame Gewöhnung an die Geruchswelt, in der wir nun einmal leben. Man kann die „Geruchsverschmutzung“ bedauern, ändern kann man sie zumindest kurzfristig nicht.

Die Gewöhnung geht, wie immer bei einer Desensibilisierung, durch Steigerung der Dosis in kleinen Schritten. Wichtig ist es, sich den bedrohlichen Sinneseindrücken in entspannter und angstfreier Umgebung auszusetzen. Das „Geruchstraining“ setzt Sicherheit und Geborgenheit voraus.


Hilfreich ist zum Beispiel angenehme Umgebung, beruhigende Musik, Anwesenheit eines vertrauten Menschen und die Gewissheit, den Geruch kontrollieren zu können. Gerade die Kontrolle ist nicht ganz einfach. So empfiehlt es sich, das Geruchstraining am Anfang nicht gerade in den eigenen vier Wänden durchzuführen, da sonst die üblen Schwaden stundenlang die Wohnung belasten.

Trainieren lässt sich sehr gut in realen Lebenssituationen. Man kann etwa eine Hitliste der Geruchstempel aufstellen. Die Aufgabe ist dann an wenig bedrohlichen Orten mit dem Training zu beginnen, um sich an die dortigen Düfte zu gewöhnen. Man sollte versuchen, sich entspannt und gelöst in dem fremden Aroma zu bewegen. Falls Angst aufkeimt, kann man versuchen, anzuhalten, sich innerlich zu entspannen, bis die Angst wieder nachlässt. Zur Not kann man den Ort vorübergehend verlassen, um möglichst unmittelbar einen zweiten Versuch zu starten.

Die Begleitung einer vertrauten Person kann anfänglich nötig sein, doch das Ziel ist es, den eigenen Fähigkeiten zu vertrauen."



http://www.weiss.de/krankheiten/funktionelle-stoerungen-zentrale-sensitivierung/geruchsempfindlichkeit/therapie/


Hier geht es weiter:

viewtopic.php?t=10429
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Beitragvon Juliane » Samstag 20. Februar 2010, 08:23

Laryngo-Rhino-Otol 2004; 83: 87-97

M. Schwenk1 1 Landesgesundheitsamt Stuttgart

"Multiple Chemical Sensitivity (MCS) ist ein Phänomen, mit dem sich auch der HNO-Arzt auseinandersetzen sollte. Es basiert auf der Beschreibung eines Krankheitsbildes im Jahre 1987, bei dem ein Arbeiter nach Verschütten von Chemikalien anschließend hochempfindlich gegenüber diesen Stoffen reagierte. Heute gibt es viele Menschen, die ihre Beschwerden mit einer selbstvermuteten MCS erklären. Zwar wäre MCS theoretisch mit verschiedenen pathophysiologischen Modellen kompatibel. Aber bisher konnte keines belegt werden. Da auch kontrollierte Provokationstests überwiegend unklare Ergebnisse geliefert haben, nimmt eine zunehmende Zahl von Ärzten eine primär psychische Problematik an. In diesem Sinne hat ein WHO-Expertenteam die Umbenennung zu „idiopathic environmental illness” (IEI) vorgeschlagen...."

https://http://www.thieme-connect.com/ejournals/abstract/lro/doi/10.1055/s-2004-814351
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Beitragvon Maria Magdalena » Dienstag 23. Februar 2010, 01:43

Von Juliane gefundenes Buch, das extrem interessant ist bezüglich der Vorgehenstaktik.

In Systemische Störungen- Problemfälle lösen mit Applied Kinesiology. Von Hans Garten,Gerald Weiss. Verlag: Elsevier, Urban & Fischer, 2007

Zitat auf S. 406:

\"Der sensibilisierte Patient ist in der Folgezeit auch gegenüber Exposition mit niedrigen Dosen toxischer Substanzen empfindlich. Er reagiert schließlich auf immer mehr Substanzen mit Symptomen im Sinne einer Triggerung, was zu einem Maskierungseffekt führt.

Der ursprüngliche Auslöser ist nicht mehr erkennbar [b]mit der Folge von massiven Ängsten vor entsprechenden Stoffen.[/b]

Im manifesten MCS-Syndrom führen somit viele Stoffe, bei nicht sichtbaren oder nicht messbaren Veränderungen, zu einem Leben mit erheblich reduzierter Lebensqualität.


[b]Das Krankheitsbild wirkt in gewissem Sinne wie eine Suchterkrankung lebensbestimmend und kann das lebenswerte Leben auf das Äußerste limitieren. Ab einem bestimmten Punkt ist im Einzelfall weder verstandes- noch gefühlsmäßig der Ablauf erklärbar oder nachvollziehbar (Germann 2001). [/b]

Einzelkomponenten der Diagnostik des MCS: Säure-Basen-Störungen als Folge von systemischen metabolischen Belastungen, genauso wie Herde und Störfelder, Dysbiosen, Allergien und Unverträglichkeiten, Schwermetallbelastungen, chronische Virusinfekte neben weiteren möglichen Ursachen. [b]Sie alle können eine besondere Empfindlichkeit gegenüber \"chemischen Belastungen\" mit verursachen.[/b]

Die Multiple chemische Sensitivität scheint also oftmals das Endprodukt sich aufsummierender Ereignisse und das Resultat einer Mischbelastung zu sein.

[b]Wegen der teilweise erheblichen Beeinträchtigungen kann im Interesse der Patienten nicht gewartet werden, bis die Zusammenhänge schulmedizinisch wissenschaftlich abgesichert sind.\"[/b]

Zitat Ende

Quelle:
http://books.google.de/books?id=P9h3A1nAlUIC&lpg=PA411&ots=2XSo_cduvQ&dq=mcs%20hypophyse&pg=PA405#v=onepage&q=mcs%20hypophyse&f=false

Daher weht also der Wind...

- Editiert von Maria Magdalena am 23.02.2010, 01:05 -
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Beitragvon Juliane » Dienstag 23. Februar 2010, 10:28

Nachtrag zu Maria Magdalena



Aus dem Vorwort Seite V

"Dieses Buch ist Teil der Reihe "Funktionelles neuromuskuläres Assessment.......

Die 'Klassiker' Multiple Chemische Sensitivität und Chronisches Müdigkeitssyndom sind als Entität speziell in Kapitel 14 und 15 dieses Bandes beschrieben...."

Systemische Störungen- Problemfälle lösen mit Applied Kinesiology. Von Hans Garten,Gerald Weiss. Verlag: Elsevier, Urban & Fischer, 2007

http://books.google.de/books?id=P9h3A1nAlUIC&lpg=PA411&ots=2XSo_cduvQ&dq=mcs%20hypophyse&pg=PR5#v=onepage&q=mcs%20hypophyse&f=false
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Beitragvon Amazone » Dienstag 23. Februar 2010, 18:57

http://miami.uni-muenster.de/servlets/DerivateServlet/Derivate-5185/diss_serafim.pdf

Dissertation "Wahrnehumg körperlicher Symptome bei chemischer Geruchssensitivität"

Zitat:
IEI als fehldiagnostizierte bekannte psychiatrische Störung
Die Hypothese, dass bekannte psychiatrische Störungen als Erklärungsmodell für das
IEI-Phänomen dienen können, wird auf der Basis der deutlichen phänomenologischen
Überlappungen der Symptome sowie der hohen Komorbidität von IEI mit besonders
affektiven, somatoformen und Angststörungen (z.B. Brand et al., 2005; Black et al.,
1990; 1993; Stewart & Raskin, 1985; Terr, 1986; 1989) verständlich.
Amazone
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Beitragvon Maria Magdalena » Dienstag 23. Februar 2010, 20:10

Aus dem selben Buch Systemische Störungen- Problemfälle lösen mit Applied Kinesiology. Von Hans Garten,Gerald Weiss. Verlag: Elsevier, Urban & Fischer, 2007

Seite 412

Zitat:

"Das MCS-Syndrom ist nur in den reichen Industrieländern beschrieben. Auslöser des Krankheitsbildes sind häufig toxikologisch nach den bestehenden Grenzwerten unbedenkliche Konzentrationen von Insektiziden, Herbiziden oder Abgasen.

Oft sind Geruchsempfindungen oder -reize auslösende Mechanismen. (?!)


Diagnosekriterien

Für die Diagnose eines MCS werden als Voraussetzungen angegeben:

[b]-Dokumentierte Exposition gegenüber Chemikalien[/b]
[b]-Multiple Symptome in mehr als einem Organsystem mit gewöhnlich immunochemischen Veränderungen[/b]
[b]-Rezidiv oder Exazerbation bei Exposition gegenüber Chemikalien[/b]
[b]-Symptome bei minimalen Expositionen, die üblicherweise keine Reaktionen verursachen[/b]
[b]-Normaler körperlicher Befund am Beginn der Erkrankung[/b] "

Zitat Ende

Quelle:
http://books.google.de/books?id=P9h3A1nAlUIC&pg=PA411&lpg=PA411&dq=mcs+hypophyse&source=bl&ots=2XSo_cduvQ&sig=-lAGVXn3uU0dwSk4QM5veyL55jM&hl=de&ei=xYF-S-y3DJKhsQbCmfCjDQ&sa=X&oi=book_result&ct=result&resnum=9&ved=0CCsQ6AEwCDge#v=onepage&q=mcs%20hypophyse&f=false


Zum Vergleich:

Die offiziellen Diagnosekriterien für MCS,
Konsenskriterien nach Cullen, 1987, 1995 und American Consensus 1999 (auch UBA 2003)


[b]-Die Symptome treten nach Chemikalienexposition reproduzierbar auf[/b]
[b]-Das Beschwerdebild ist chronisch[/b]
[b]-Das Beschwerdebild wird bereits durch niedrige - zuvor tolerierte - Konzentrationen, die allgemein gut vertragen werden, hervorgerufen[/b]
[b]-Die Beschwerden bessern sich bzw. verschwinden nach Elimination des Agens[/b]
[b]-Reaktionen treten gegenüber zahlreichen, chemisch nicht verwandten Substanzen auf[/b]
[b]-Die Symptomatik umfasst zahlreiche Organsysteme[/b]

Quelle:
http://www.csn-deutschland.de/PDF/merz_mcs_stategie.pdf
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Recherchehilfe bzgl. falscher ICD-10 für MCS

Beitragvon Juliane » Mittwoch 24. Februar 2010, 01:45

Krank durch Umwelt?
Syndrome in der Umwelt und am Arbeitsplatz
Prof. Dr. med. Dennis Nowak

SS 2009




"Eigenes Vorgehen bei Patienten mit

„Symptomatik im Sinne einer MCS“

• Von Anfang an Psyche und Soma „gleichberechtigt“

• NORMALES Vorgehen (Arzt-Patient, nicht Toxikologe-Spinner)

• Befunde sorgfältig sichten

• Internistische, allergologische etc. Diagnostik

• Biomonitoring meist schon erfolgt (Laborqualität?),

in der Regel unergiebig

• Keine rechthaberische Diskussion

• Wer heilt, hat recht

• Augen öffnen für potentielle Risiken der Alternativmedizin

• Klinik für Naturheilweisen

• Psychosomatik... zum Umgehen mit der Krankheit..."



http://arbmed.klinikum.uni-muenchen.de/aum_nowak_umwelt_09.pdf">http://arbmed.klinikum.uni-muenchen.de/aum_nowak_umwelt_09.pdf



"Evidence based Medizin (EBM) ist der gewissenhafte,

ausdrückliche und vernünftige Gebrauch der

gegenwärtig besten externen, wissenschaftlichen

Evidenz für Entscheidungen in der medizinischen

Versorgung individueller Patienten. Die Praxis der EBM

bedeutet die Integration individueller klinischer Expertise

mit der bestmöglichen externen Evidenz aus

systematischer Forschung."


http://arbmed.klinikum.uni-muenchen.de/aum_nowak_umwelt_09.pdf">http://arbmed.klinikum.uni-muenchen.de/aum_nowak_umwelt_09.pdf
Juliane
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Recherchehilfe bzgl. falscher ICD-10 für MCS

Beitragvon Maria Magdalena » Dienstag 2. März 2010, 15:12

Siehe o. Post Maria Magdalena vom 16.02.2010, 19:12:53

Buchtipp von Galaxie!

Neurotische Störungen und Psychosomatische Medizin: Mit einer Einführung in Psychodiagnostik und Psychotherapie. Compact Lehrbuch. Von Sven Olaf Hoffmann, Gerd Hochapfel, Annegret Eckhardt-Henn, Gereon Heuft. Schattauer Verlag, 8. neu bearb. u. erw. Auflage, 2009.

Dort steht Chronic Fatigue Syndrom (CFS) unter Neurasthenie.

Und Multiple Chemical Sensitivity (MCS)- unter Umweltbezogene Ängste.

Die Literaturangaben im Buch (Henningsen, Bornschein u. v. m.)- sehr aufschlussreich.

Zitat auf Seite 135 f.:

„ Die Neurasthenie (ICD-10: F48.0) wird vielfach als der Hypochondrischen Störung nahestehend angesehen. Leitsymptomatik ist ein persistierender psycho-physischer Schwäche- und Erschöpfungszustand. Im Laufe der Zeit wurden viele Beschwerden der Neurasthenie zugeordnet: Kopfschmerzen, Muskelbeschwerden, Schwindel, Schlafstörungen, Reizbarkeit.

Kaum von der Neurasthenie abgrenzbar ist das so genannte Chronic-Fatigue-Syndrom (CFS, von franz. Fatigue=Müdigkeit), ein Bild chronischer Müdigkeit und Erschöpfung. Die rasch unterstellte Verursachung durch ein Virus wurde niemals belegt. Möglicherweise handelt es sich um eine neurasthenische Reaktion in der Folge einer durchgemachten schweren Viruserkrankung oder andersartiger körperlicher Erschöpfung.

Unsere eigenen Untersuchungen solcher Patienten in Mainz konnten diese mehrheitlich problemlos anderen Diagnosen, vor allem depressiven und Angsterkrankungen sowie Somatoformen Störungen und Somatisierungsstörungen, zuordnen, was den meisten Patienten in charakteristischer Weise nicht recht war.“

Zitat Ende

Link zum Buch:
http://books.google.de/books?id=Gl6SwdUGB1kC&printsec=frontcover&dq=neurotische+st%C3%B6rung+und+psychosomatische+medizin+hoffmann&source=bl&ots=kvz5MbOg2M&sig=s4Ong_LsE-Vuzd9Dq1m-D1EdtdI&hl=de&ei=fdd6S6-qMIuG_Aap6IiZAg&sa=X&oi=book_result&ct=result&resnum=6&ved=0CBsQ6AEwBQ#v=snippet&q=chronic%20fatigue%20syndrom&f=false


Kommentar: Kein Wunder, dass es den Patienten nicht recht war, denn schließlich ist das CFS keine psychisch bedingte Störung mit einem ICD-10: F-Code wie oben behauptet, sondern definitiv eine körperlich bedingte schwere chronische Erkrankung auf Basis einer Mitochondropathie, und daher offiziell bei DIMDI unter dem ICD-10-Code G93.3 zu finden.

Jeder denken könnende Arzt kann diese Tatsache bei DIMDI nachlesen. Oder sind die Autoren des o. g. Buches etwa der Meinung, dass ihre Kollegen nicht denken können?

Tja, manche Kommentare kann man sich schwer verkneifen, wenn man solchen Unfug liest.





- Editiert von Maria Magdalena am 02.03.2010, 14:40 -
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Beitragvon Dr. Tino Merz » Dienstag 2. März 2010, 19:05

Ein schönes Fundstück Galaxie und Maria-Magdalena.

Dem werden wir uns widmen.

Ich danke Euch außerdem für die Recherchen, daraus wird sehr viel deutlich und beweisbar.
Dr. Tino Merz
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Beitragvon Maria Magdalena » Dienstag 2. März 2010, 20:20

Fortsetzung- Post vom 02.03.2010, 14:12:40

Buchtipp von Galaxie!

Neurotische Störungen und Psychosomatische Medizin: Mit einer Einführung in Psychodiagnostik und Psychotherapie. Compact Lehrbuch. Von Sven Olaf Hoffmann, Gerd Hochapfel, Annegret Eckhardt-Henn, Gereon Heuft. Schattauer Verlag, 8. neu bearb. u. erw. Auflage, 2009.

Dreiste, polemische und grotesk anmutende Behauptungen der Verfasser des Buches, dass MCS eine umweltbezogene Angst sei, eine Befürchtung, von Chemikalien bedroht zu sein, denen eine allergische Sensibilisierung unterstellt werde. Und die Millionen MCS-Betroffenen seien vermeintlich Betroffene, deren Interessengruppen aggressiv auf Anerkennung und Kompensation drängten.

Zitat auf Seite 137 ff.:

\"Umweltbezogene Ängste weisen eine meist chronische ängstliche Beeinträchtigung auf, deren Ursachen zahlreichen Umwelteinwirkungen und -veränderungen zugeschrieben werden. Teilweise geht die Angst von tasächlich bestehenden Bedrohungen aus, die Reaktion ist aber im Ausmaß unangemessen und hinsichtlich der befürchteten Kausalität unrealistisch.

Die heute aktuellen auf die Umwelt bezogenen Befürchtungen gelten vor allem Folgendem:

-elektromagnetischen Wellen (\"Elektrosmog\"), bzw. der \"Elektrosensibilität\"
-radioaktiven Strahlen
-zahlreichen Möglichkeiten chronischer Vergiftungen (z. B. Amalgam, Holzschutzmittel)
-zahlreichen chemischen Substanzen, denen eine allergische Sensibilisierung unterstellt wird (\"multiple chemical sensitivity\", MCS) und weiteren Bedrohungen

Es handelt sich wieder um das Phänomen kognitiver Attributionen, dem wir bei den Angststörungen schon wiederholt begegnet sind. Es besteht keine Frage, dass es Interessengruppen sind, die zum Erhalt der \"neuen Krankheiten\" beitragen und teilweise geradezu aggressiv auf Anerkennung und Kompensation drängen. Besonders aktiv sind derzeit die Selbsthilfeverbände der vermeintlich von MCS Betroffenen.

Gerade bei diesem \"Störungsbild\" ist der Beweis geführt, dass es deskriptiv kaum eingrenzbar ist und eine biologisch zu sichernde Entstehung von Allergien durch multiple (?) chemische Substanzen wissenschaftlich nicht vorstellbar ist.

Das ist auch von der Gutachterkomission der Deutschen Gesellschaft für Neurologie (Huhn 1997) so festgehalten worden - wie zuvor schon von einer Reihe angesehener amerikanischer Fachgesellschaften. Auch ein Expertentreffen der WHO 1996 in Berlin hatte sich mehr als zurückhaltend geäußert. Dennoch bleiben natürlich die Medien, bestimmte Rechtsanwälte und Ärzte, einschlägige Firmen, die alle an der Publizität oder den materiellen Ressourcen interessiert sind, am Thema.\"

Zitat Ende

Quelle:
http://books.google.de/books?id=Gl6SwdUGB1kC&printsec=frontcover&dq=neurotische+st%C3%B6rung+und+psychosomatische+medizin+hoffmann&source=bl&ots=kvz5MbOg2M&sig=s4Ong_LsE-Vuzd9Dq1m-D1EdtdI&hl=de&ei=fdd6S6-qMIuG_Aap6IiZAg&sa=X&oi=book_result&ct=result&resnum=6&ved=0CBsQ6AEwBQ#v=snippet&q=umweltbezogene%20%C3%A4ngste&f=false
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Beitragvon Maria Magdalena » Samstag 27. März 2010, 12:35

Die Wahrnehmung körperlicher Symptome bei Chemischer Geruchssensitiviät- Inaugural-Dissertation von Frau Astrid Serafim, geb. Nierhaus, aus Oberhausen, zur Erlangung des Doktorgrades der philosophischen Fakultät, Westfälische Wilhelms-Universität zu Münster, 2009.

Diese Dissertation (mit angeblicher Studie; Anm.: siehe auch darauffolgenden Post) ist also neu- von 2009. Um so erstaunlicher ist es, dass die Autorin allem Anschein nach den offiziell gültigen wissenschaftlichen Stand über MCS total verpasst haben muss.

Danke an Alex für den Fund!

Zitat aus der Dissertation (Seite 5 f.):

\"2. Idiopathische Umweltintoleranz

2.1 Definition und Begriffserklärung

Seit den 80er Jahren wird eine Reihe von umweltbezogenen Krankheitsbildern zum Gegenstand der wissenschaftlichen, öffentlichen und auch politischen Diskussion.

Diese umweltbezogenen Gesundheitsstörungen sind jedoch von umweltbedingten Erkrankungen abzugrenzen, bei denen sich ein Bezug zu chemischen oder physikalischen Noxen vollständig oder teilweise herstellen lässt, z. B. bei einer toxischen Kontaktdermatitis bei chemisch behandelten Textilien (Hausteiner, Bornschein, Nowak, Henningsen, 2007).

Bei den umweltbezogenen Gesundheitsstörungen handelt es sich dagegen um Beschwerden, deren Ätiopathogenese (noch) unbekannt ist, welche die Betroffenen jedoch auf alltägliche, nach toxikologischen Beurteilungen unbedenkliche Umweltbedingungen attribuieren. Abhängig von dem jeweils postulierten ätiologischen Hintergrund wurden Bezeichnungen wie Amalgamsensitivität, elektromagnetische Sensibilität oder Golfkrieg-Syndrom verwendet.

Am wohl bekanntesten ist das Phänomen der Multiplen Chemischen Sensitivität (MCS), bei dem die Betroffenen auf eine Vielzahl chemisch nicht verwandter Substanzen im Niedrigdosisbereich mit gesundheitlichen Beeinträchtigungen reagieren.

Die Bezeichnung MCS wurde durch den Arbeitsmediziner Cullen (1987) in seinem \"State of the Art\"-Report durch folgende Falldefinition geprägt: Im zeitlichen Zusammenhang zu einer belegbaren Expositionssituation (erworbene Störung) treten rezidivierend in Koinzidenz mit verschiedenen Stimuli in verschiedenen Organsystemen Beschwerden auf, die durch sehr geringe Expositionskonzentrationen unterschiedlicher chemischer Stoffe ausgelöst werden, aber durch herkömmliche Untersuchungen nicht erklärbar sind.

Spätere Definitionen des Phänomens lehnen sich überwiegend an die Cullensche Arbeitsdefinition an, präzisieren jedoch entweder einzelne Kriterien oder erweitern die ursprüngliche Variante ( z. B. Ashford & Miller, 1992; MCS-Konsensus, 1999; National Research Council, 1992; Nethercott, Davidoff, Curbow & Abbey, 1993; Rea, 1992; für einen Überblick siehe Blaschko et al., 1999).

Trotz der seit Jahren bestehenden Diskussion existieren bislang ebenso wenig allgemein anerkannte ätiologische Konzepte zur Abgrenzung einzelner Krankheitsbilder wie einheitliche und verbindliche Definitionskriterien für MCS (Labarge & McCaffrey, 2000).

[b]existieren bislang ebenso wenig allgemein anerkannte ätiologische Konzepte wie einheitliche und verbindliche Definitionskriterien für MCS[/b]

Quelle:
http://miami.uni-muenster.de/servlets/DerivateServlet/Derivate-5185/diss_serafim.pdf


- Editiert von Maria Magdalena am 30.03.2010, 11:56 -
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Beitragvon Maria Magdalena » Samstag 27. März 2010, 13:31

Zitat aus der Studie auf Seite 6:

\"Anlässlich eines WHO-Experten-Gremiums im Jahr 1996 verständigte man sich darauf, den Begriff MCS wegen der Implikation wissenschaftlich nicht ausreichend gestützter Kausalitätsannahmen aufzugeben. Sattdessen wurde dafür die weniger kausalitätsorientierte Bezeichnung IEI (Idiopathic Environmental Intolerances, Lukassowitz, 1996, IPCS, 1996) eingeführt.

Die dazu gehörige Definition verzichtet gegenüber den Cullen\'schen Definitionskriterien auf die initial belegbare Exposition und ist somit weiter gefasst. IEI wird demnach charakterisiert als erworbene Störung mit multiplen rezidivierenden Symptomen, die im Zusammenhang mit vielfältigen Umwelteinflüssen steht, welche von der Mehrzahl der Bevölkerung gut vertragen werden. Dabei sei die Symptomatik durch keine bekannte medizinische, psychiatrische oder psychologische Störung erklärbar.

Obwohl sich der Begriff \"IEI\" bisher in der wissenschaftlichen und auch öffentlichen Diskussion nicht durchsetzen konnte, soll dieser zur Kennzeichung des Einbezugs umweltbezogener Gesundheitsstörungen, zum Teil synonym zur Bezeichnung MCS, in der vorliegenden Arbeit verwendet werden.\" Zitat Ende

Quelle:
http://miami.uni-muenster.de/servlets/DerivateServlet/Derivate-5185/diss_serafim.pdf

(Siehe eventuell auch viewtopic.php?t=12664 )
Maria Magdalena
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Recherchehilfe bzgl. falscher ICD-10 für MCS

Beitragvon Maria Magdalena » Samstag 27. März 2010, 13:52

Zitat


"H.R. Röttgers1, S. Nedjat2

1Fachhochschule Münster, Münster
2Christoph-Dornier-Klinik für Psychotherapie, Münster

Die überwiegende Mehrzahl der Menschen, die an den sogenannten "neuen Umweltkrankheiten" wie "SBS" und "MCS" leiden, weist weder organische Erkrankungen noch toxikologische oder allergologische Belastungen auf. Demgegenüber ist eine erhebliche und zeitlich bereits weit vorangehende psychiatrische Morbidität häufig. Nach dem heutigen Kenntnisstand sind solche Umweltkrankheiten bei vielen Betroffenen als Sonderform einer somatoformen Störung zu begreifen.

Allerdings versuchen gut organisierte Netzwerke, diese Patienten als "chronisch Umweltkranke" in Abhängigkeit von ihren suggestiv präsentierten und kostenintensiven, teils gesundheitlich riskanten Dienstleistungen zu bringen sowie von der Inanspruchnahme zielgerichteter Hilfen abzuhalten.

Behandelnde Ärzte und umweltmedizinische Institutionen sind über die in dieser Szene üblichen pseudodiagnostischen und -therapeutischen Verfahren nicht ausreichend informiert. Die Kammern intervenieren allenfalls in vereinzelten Extremfällen. Ein effektiver gesundheitlicher Verbraucherschutz ist nicht gewährleistet.

Es werden deshalb die gängigsten Verfahren vorgestellt, die von unseriösen Anbietern an vermeintlich umweltkranken Patienten angewandt werden. Neben einer Darstellung der Kosten und Risiken werden auch exemplarisch die weitreichenden individual- und sozialmedizinischen Konsequenzen illustriert.

Zusammenfassung: Patienten mit vermeintlich umweltbedingten Störungen werden oftmals Opfer unseriöser Praktiken in Diagnostik und Therapie. Diese können pseudo-schulmedizinisch, aber auch alternativmedizinisch ausgestaltet sein. Neben finanziellen Einbußen und gesundheitlichen Gefährdungen perpetuieren solche Praktiken unzutreffende subjektive Krankheitsmodelle und verhindern eine fundierte Diagnostik und Behandlung. Die wissenschaftlich fundierte Umweltmedizin sollte Aufklärung und Auseinandersetzung offensiv aufnehmen."

Quelle: "Umweltmedizin in Forschung und Praxis" Band 12 Nr.5 2007 Seite 301


http://www.hennek-homepage.de/mcs-zeitung/aktuell.htm

Danke an Juliane- viewtopic.php?t=12676
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Recherchehilfe bzgl. falscher ICD-10 für MCS

Beitragvon Maria Magdalena » Montag 29. März 2010, 23:05

In Psychische Erkrankungen in der Hausarztpraxis, von Frank Schneider(Hrsg.), Wilhelm Niebling (Hrsg.). Springer Verlag, 2007

Zitat Seite 290:

"Neue Begriffe ohne ICD-10-Klassifikationen ("modern health worries") werden unter "somatoforme Schmerzstörung" klassifiziert (Chronic Fatigue Syndrome - CFS, Irritable Bowel Syndrome, Sick Buildung Syndrome, Burnout Syndrome und Multiple Chemical Sensitivity - MCS):

Multiple Chemical Sensitivity (Chemische Mehrfachempfindlichkeit): Attribuierung einer bunten körperlichen Präsentation auf Umwelteinflüsse und Gifte." Zitat Ende

Quelle:
http://books.google.de/books?id=t9sEW0jTvqsC&pg=PA290&dq=multiple+chemische+sensitivity&lr=&cd=14#v=onepage&q=multiple%20chemische%20sensitivity&f=false
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