Falsche Diagnosekriterien-Buch Applied Kinesiology

Falsche Diagnosekriterien-Buch Applied Kinesiology

Beitragvon Maria Magdalena » Mittwoch 24. Februar 2010, 13:31

Falsche Diagnosekriterien für MCS im Buch Systemische Störungen- Problemfälle lösen mit Applied Kinesiology. Von Hans Garten,Gerald Weiss. Verlag: Elsevier, Urban & Fischer, 2007


Die Diagnosekriterien, die im Buch angegeben sind, sind erfunden und vollkommen falsch, denn sie sind mit den echten Diagnosekriterien nicht identisch und nicht übereinstimmend, ja sie stehen ihnen gegenüber sogar im Widerspruch.

Die Autoren geben außerdem für ihre Diagnosekriterien keine Quelle an. Obwohl die Autoren überhaupt nicht befugt sind, irgendwelche Diagnosekriterien aufzustellen, erlauben sie sich einfach diese Dreistigkeit.

Die von den Autoren erfundenen Diagnosekriterien sind bei genauer Betrachtung ausgesprochen tendenziös und sollen suggerieren, dass MCS nicht diagnostiziert werden könne bzw. dürfe, wenn keine Exposition nachgewiesen werden kann bzw. nicht mehr aufgrund von toxikologischen Messwerten nachvollziehbar ist.

Also hier liegt ganz klar eine Fälschung von Tatsachen vor.

Seite 412

Zitat:

\"Das MCS-Syndrom ist nur in den reichen Industrieländern beschrieben. Auslöser des Krankheitsbildes sind häufig toxikologisch nach den bestehenden Grenzwerten unbedenkliche Konzentrationen von Insektiziden, Herbiziden oder Abgasen.

Oft sind Geruchsempfindungen oder -reize auslösende Mechanismen. (?!)


Diagnosekriterien

Für die Diagnose eines MCS werden als Voraussetzungen angegeben:

-Dokumentierte Exposition gegenüber Chemikalien
-Multiple Symptome in mehr als einem Organsystem mit gewöhnlich immunochemischen Veränderungen
-Rezidiv oder Exazerbation bei Exposition gegenüber Chemikalien
-Symptome bei minimalen Expositionen, die üblicherweise keine Reaktionen verursachen
-Normaler körperlicher Befund am Beginn der Erkrankung \"

Zitat Ende

Quelle:
http://books.google.de/books?id=P9h3A1nAlUIC&pg=PA411&lpg=PA411&dq=mcs+hypophyse&source=bl&ots=2XSo_cduvQ&sig=-lAGVXn3uU0dwSk4QM5veyL55jM&hl=de&ei=xYF-S-y3DJKhsQbCmfCjDQ&sa=X&oi=book_result&ct=result&resnum=9&ved=0CCsQ6AEwCDge#v=onepage&q=mcs%20hypophyse&f=false


Und hier zum Vergleich:

Die echten offiziellen anerkannten Diagnosekriterien für MCS,
Konsenskriterien nach Cullen, 1987, 1995 und American Consensus 1999 (auch UBA 2003)


-Die Symptome treten nach Chemikalienexposition reproduzierbar auf
-Das Beschwerdebild ist chronisch
-Das Beschwerdebild wird bereits durch niedrige - zuvor tolerierte - Konzentrationen, die allgemein gut vertragen werden, hervorgerufen
-Die Beschwerden bessern sich bzw. verschwinden nach Elimination des Agens
-Reaktionen treten gegenüber zahlreichen, chemisch nicht verwandten Substanzen auf
-Die Symptomatik umfasst zahlreiche Organsysteme

Quelle:
http://www.csn-deutschland.de/PDF/merz_mcs_stategie.pdf

- Editiert von Maria Magdalena am 24.02.2010, 21:56 -
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Beitragvon Janik » Mittwoch 24. Februar 2010, 14:25

Diagnosekriterien kann sich jeder selbst tüfteln. Das ist etwas anderes als ein
ICD-10 Code. Außer einer nimmt Diagnosekriterien, benennt sie und verfälscht diese.

Wissenschaftler von Format greifen zu validierten Diagnosekriterien
und benutzen im Fall von MCS den American Consensus.
Cullen's Fallkriterien werden kaum noch eingesetzt weil sie sich als
fehlerhaft herausgestellt haben. Cullen ist ein Industrieberater.
(Monsanto, etc.)
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Beitragvon Maria Magdalena » Mittwoch 24. Februar 2010, 14:38

@ Janik

Cullen steht im Strategiepapier http://www.csn-deutschland.de/PDF/merz_mcs_stategie.pdf

Doch davon abgesehen, sind die Diagnosekriterien des American Consensus (1999) und des UBA (2003) die echten offiziellen Kriterien für eine MCS-Diagnose. Das ist das Wesentliche und es steht auch so in meinem Post.

Danke für Deinen Hinweis auf den ICD-10-Code, dieser fehlt anscheinend im o. g. Buch, was nicht verwunderlich wäre.
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Beitragvon Maria Magdalena » Mittwoch 24. Februar 2010, 14:43

Außerdem kann ich mir nicht vorstellen, dass jeder sich Diagnosekriterien ausdenken darf und damit Patienten falsch diagnostizieren und behandeln darf, denn das wäre ein schweres Vergehen, Körperverletzung etc. eingeschlossen.

Aus den falschen Diagnosekriterien im Buch, die viele Ärzte und Therapeuten, die das Buch lesen, in die Irre führen, ergeben sich für die Patienten verheerende Folgen. Und das ist meines Erachtens kriminell.
- Editiert von Maria Magdalena am 24.02.2010, 13:45 -
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Beitragvon Janik » Mittwoch 24. Februar 2010, 15:26

Solange die Diagnosekriterien nicht von der WHO herausgegeben sind und
verschiedene Kriterien bestehen und es keine Marker gibt, kann jeder erfinden was er will.
Das heißt nicht, dass es als seriös anzusehen ist was da so mancher treibt.
Wenn Diagnosekriterien durch Studien bestätigt wurden, ist es eigentlich klar, dass
diese Fallkriterien benutzt werden. Bei MCS sollte das nicht anders sein.
Wichtig ist, dass wir die validierten Diagnosekriterien für MCS verbreiten - den American Consensus.

Nachtrag: Die RKI Diagnosekriterien kennt außerhalb von Deutschland kein Mensch.
Sie machen auch nicht viel Sinn und wurden mit keiner Studie bestätigt. Selbst mit der RKI Studie
nicht, sonst hätten die Studienleiter nicht "sMCS, selbstberichtete MCS" schreiben müssen.
Janik
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Beitragvon Maria Magdalena » Mittwoch 24. Februar 2010, 15:39

Merci Janik,

es ist gut, die feinen Unterschiede zu kennen.

Ich bezog mich natürlich nur auf MCS, denn diese Kriterien (American Consensus 1999) sind ja validiert.
Maria Magdalena
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Beitragvon Janik » Mittwoch 24. Februar 2010, 15:43

Mit rund 10 Studien dürften sie validiert sein, ehr noch mehr.
In allen Studien hatten die Wissenschaftler kein Problem MCS Patienten zu identifizieren.
Es gab auch keine falsch positiven oder falsch negativen MCS Patienten.
Das spricht für den American Consensus,
Janik
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Beitragvon Maria Magdalena » Mittwoch 24. Februar 2010, 15:57

Ey Ey Sir,

ich bin auch ganz sicher- 10 Studien, die eine solche hervorragende wissenschaftliche Qualität aufweisen, sind mehr als genug.
Maria Magdalena
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Beitragvon Wüstenfieber » Mittwoch 24. Februar 2010, 17:27

Das wäre doch ein "Blögchen" wert;)
Immer schön mit Fakten plattschlagen.
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Beitragvon Alex » Sonntag 28. Februar 2010, 20:52

Einige Fakten stehen in diesem Artikel über die Diagnosekriterien und den American Consensus, etc.

http://www.csn-deutschland.de/blog/2008/05/14/diagnostik-von-chemikalien-sensitivitaet-mcs-in-der-praxis/
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