IPA Jahrbuch Medizinische Begutachtung

IPA Jahrbuch Medizinische Begutachtung

Beitragvon Juliane » Sonntag 4. Dezember 2011, 12:57

http://www.ipa.ruhr-uni-bochum.de

IPA Jahrbuch 2010/2011
Seite 30 f

"Medizinische Begutachtung

Das IPA erstellt regelma.ig medizinische Gutachten im Auftrag der
Unfallversicherer, aber auch der Sozialgerichte. Ein Fokus liegt auf Begutachtungen der Gruppe 4 der Anlage zur Berufskrankheitenverordnung (Erkrankungen der Atemwege und Lungen). Gefahrstoffbezogene Themen sind vor allem Staube, Isocyanate, Losungsmittel, Metalle, Asbest, aromatische Amine,Leukamien/Lymphome durch Benzol und Nierenkarzinome durch Trichlorethylen. Durch den Wegfall der Ruckwirkungsklausel bei der Berufskrankheit 4111 sowie den Wegfall der sogenannten Moerser Konvention bei der Begutachtung der Berufskrankheit 4101 verschobsich der Schwerpunkt gering in Richtung dieser beiden Berufskrankheiten.

Die interdisziplinare Ausrichtung des IPA mit seinen funf
Kompetenz-Zentren flie.t auch in die arbeitsmedizinische Begutachtung ein. In schwierigen Fallen ist eine eindeutige Diagnostik zum Beispiel oft erst nach der Aufdeckung einer Sensibilisierung mittels komplexer allergologischer In-vitro-Tests moglich. Beispiele sind Inhibitionstests sowie die im Kompetenz-

Zentrum Allergologie/Immunologie entwickelten Methoden zur Quantifizierung von
Allergenen, wie Vorratsmilben oder Schimmelpilzen. Neu in der gutachterlichen Diagnostik sind serielle Messungen des exhalierten Stickstoffmonoxids in Urlaubs-
und Arbeitszeiten. Erste Ergebnisse weisen darauf hin, dass die Sensitivitat der
Diagnostik mit dieser Methodik gesteigert und dieses Werkzeug auch in der Pravention eingesetzt werden kann. Zwei besondere Kasuistiken sind im Berichtszeitraum hierzu in internationalen Zeitschriften veroffentlicht worden: exogen-allergische Alveolitis verursacht durch eine Exposition des Partners gegenuber Kanarienvogelantigenen sowie die Erstbeschreibung eines arbeitsbedingten Asthmas
durch Rhodiumsalze bei einem Beschaftigten in der Galvanik.

Die Empfehlungen, die das IPA bei Begutachtungen abgibt, waren auch
2009 und 2010 wegweisend:

Bei insgesamt 32 Prozent der erstellten Gutachten gab es eine Ruckmeldung uber

den Ausgang der Verfahren. Die Unfallversicherungstrager und
Sozialgerichte folgten der

Empfehlung des Instituts in 99 Prozent der Falle – eine abweichende
Entscheidung wurde

ausschlie.lich hinsichtlich der Hohe der Minderung der
Erwerbsfahigkeit mitgeteilt. Neben

den Begutachtungen werden umweltmedizinische Untersuchungen in der
Umweltambulanz durchgefuhrt.

http://www.ipa.ruhr-uni-bochum.de/pdf/IPA_Jahrbuch1011.pdf
Juliane
Alleswisser
 
Beiträge: 9305
Registriert: Freitag 16. Februar 2007, 21:54

IPA Jahrbuch Medizinische Begutachtung

Beitragvon Juliane » Sonntag 4. Dezember 2011, 12:58

IPA Jahrbuch 2010/2011

Seite 37

"Drittmittel

Die wissenschaftlichen Mitarbeiter der Toxikologie sind regelma.ig als
Gutachter fur eine

Vielzahl von internationalen Fachzeitschriften der Toxikologie und
analytischen Chemie

tatig. Au.erdem sind sie eingebunden in die Lehre im Fach
Arbeitsmedizin an der Ruhr-

Universitat Bochum und bei der Ausbildung zum Facharzt fur
Arbeitsmedizin durch die

Arztekammer Westfalen-Lippe.

Durch die wissenschaftliche Expertise des Kompetenz-Zentrums
Toxikologie konnte das IPA

au.erordentlich erfolgreich zusatzliche Drittmittel national und
international offentlicher

Institutionen einwerben: darunter die Europaische Gemeinschaft,
unterschiedliche Bundesund

Landesministerien sowie die Deutsche Forschungsgemeinschaft. So
beteiligt sich das

Kompetenz-Zentrum unter anderem an der Initiative zur Entwicklung
eines europaischen

Rahmenprogramms im Bereich des Humanbiomonitoring („COnsortium to Perform Human

Biomonitoring on a European Scale“, COPHES). Ziel ist es,
qualitatskontrollierte Standards

fur ein Humanbiomonitoring auf europaischer Ebene zu etablieren, die
es erlauben, die Vielzahl

an generierten Daten zur Exposition der Allgemeinbevolkerung gegenuber
Gefahrstoffen

adaquat im Sinne einer Gefahrdungs- und Risikoanalyse zu interpretieren.

Im Rahmen der erfolgreichen Drittmitteleinwerbung ist vor allem das
Europaische Proteinforschungszentrum

PURE (Protein Research Unit Ruhr within Europe) zu nennen, das zusammen

mit der Biophysik sowie dem Medizinischen Proteinzentrum der
Ruhr-Universitat Bochum

gegrundet wurde und durch das Ministerium fur Innovation, Wissenschaft
und Forschung

des Landes Nordrhein-Westfalen gefordert wird. Ziel von PURE ist es,
die Signalwege der

Entstehung von Krebserkrankungen zu entschlusseln und diese
Erkenntnisse in erfolgreiche

Konzepte zur Sekundarpravention – also der Fruherkennung von
Krebserkrankungen – zu

uberfuhren („Translational Research“)."


http://www.ipa.ruhr-uni-bochum.de/pdf/IPA_Jahrbuch1011.pdf
Juliane
Alleswisser
 
Beiträge: 9305
Registriert: Freitag 16. Februar 2007, 21:54

IPA Jahrbuch Medizinische Begutachtung

Beitragvon Juliane » Sonntag 4. Dezember 2011, 13:02

Juliane
Alleswisser
 
Beiträge: 9305
Registriert: Freitag 16. Februar 2007, 21:54


Zurück zu MCS & MCS Community

Wer ist online?

Mitglieder in diesem Forum: 0 Mitglieder und 1 Gast

cron