ausführlicher - http://www.mags.nrw.de/08_PDF/003/11071 ... prache.pdfWohnen von Menschen mit Behinderungen und die Anforderungen der UNBehindertenrechtskonvention
Vortrag von Prof. Dr. Georg Theunissen, Martin-Luther Universität Halle-Wittenberg,
anlässlich der Fachveranstaltung „Inklusives Wohnen – leicht gemacht?!“ des
Ministeriums für Arbeit, Integration und Soziales des Landes Nordrhein-Westfalen am
14.07.2011 in Gelsenkirchen....
...Demnach ist es nicht zulässig, einem Menschen mit Behinderung ein unterstütztes, häusliches Wohnen in der eigenen Wohnung zu verweigern, wenn er dieses will. Das gilt auch bei freien Plätzen in einem Wohnheim. Jemand darf nur dann in einem Wohnheim leben, wenn er sich dafür entscheiden sollte. Eine solche Entscheidung muss aber frei getroffen sein. Sie darf nicht von anderen Personen dem behinderten Menschen aufgedrängt oder angewiesen werden.
Die Behindertenrechts-konvention verknüpft nämlich das Recht auf gesellschaftliche Zugehörigkeit (Inklusion) mit dem Recht auf Selbstbestimmung, der persönlichen Freiheit. Entscheidend ist immer die eigene Wahl und eigene Entscheidung....
...Konsequenzen für das Wohnen
Zunächst einmal geht es der Behindertenrechtskonvention um ein Wohnen aus der Sicht behinderter Menschen. Ihre Stimme muss gehört werden. Dafür gibt es die persönliche Zukunftsplanung oder ähnliche Verfahren unter dem Begriff der personzentrierten Planung. Der Landschaftsverband Rheinland spricht von der Individuellen Hilfeplanung (dafür gibt es den Individuellen Hilfeplan in der dritten Ausgabe = IHP 3). ...
...Nach der Behindertenrechtskonvention spielt dabei die Art oder Schwere einer Behinderung sowie das Alter der Menschen keine Rolle.
Grundsätzlich ist es wichtig, dass sich der Einzelne in seinem Zuhause wohlfühlen kann. Dazu zählt auch, dass die behinderten Personen von anderen Menschen als Nachbarn oder Bürger/innen geschätzt und angenommen werden. Hierzu ist es wichtig, dass soziale Netzwerke (Beziehungen) und Kontakte im Wohnumfeld behinderter Menschen aufgebaut und unterstützt werden.
Hierzu gibt es drei wegweisende Ansätze:
1. Das Konzept der Regional Center, das aus Kalifornien/USA stammt. Regional
Center sind Anlauf- und Beratungsstellen. Sie sollen mit der behinderten
Person eine persönliche Planung durchführen, dann entsprechende
Dienstleister aufsuchen und bei Zustimmung des betroffenen Menschen die
Anbieter finanziell in die Lage versetzen, das, was in der persönlichen Planung
vereinbart wurde, umzusetzen.
2. das Konzept der Stützpunkte, jetzt als Treffpunkte bezeichnet. Dieses wird von
der Stiftung Alsterdorf in Hamburg umgesetzt. Auch diese Treffpunkte sind
Anlauf- oder Kontaktstellen, und sie haben die Aufgabe, alle Maßnahmen
miteinander abzustimmen. Sie bieten sie aber noch mehr:
• Einsatzzentrale für ambulante Dienstleistung in Bezug auf Wohnen
• Zusammenarbeit mit allgemeinen Angeboten wie Volkshochschule
Freiwilligenbüros, Künstlern im Stadtviertel
• aktive Beteiligung an Straßenfesten
• Freiwilligenarbeit, die behinderte Menschen im Stadtteil, in
benachbarten Pflegeheimen leisten
• Beschäftigungs-, Bildungs- und Freizeitangebote
• Mittagstisch
• Fahrdienst und
• eine Beschwerdestelle.
3. das Konzept der sogenannten KoKoBe, d. h. Kontakt-, Koordinations- und
Beratungsstellen, im Bereich des Landschaftsverbandes Rheinland. Auch
dieses Konzept ermöglicht eine persönliche Planung und eine darauf
abgestimmte Umsetzung. Der Landschaftsverband spricht hier von 7
Individueller Hilfeplanung. Diese verleiht Menschen mit Behinderungen eine
Stimme. Damit geht die Individuelle Hilfeplanung des Landschaftsverbandes
Rheinland im Unterschied zu vielen anderen Trägern der Sozialhilfe
(Bundesländer) in die richtige Richtung. Ergänzt wird das Konzept der KoKoBe
stellenweise durch regionale Beschäftigungs- und Begegnungsstätten. Diese
können und sollten zum Beispiel in Form „offener Cafes“ oder „offener KulturTreffs“ auch für andere Menschen da sein.
Alle drei Konzepte passen zu einem Ansatz, der die Umgebung, wo die Person mit einer Behinderung wohnt und lebt oder sich tagsüber gern aufhält, mit berücksichtigt. Dieser Ansatz wird als Sozialraum-orientierung bezeichnet. Dies ist ein neuer Wegweiser für die Behindertenarbeit. Die Orientierung an der Umgebung, wo die Person wohnt und lebt, darf aber den Respekt vor dem persönlichen Lebensstil und den Blick auf die Lebenswelt und Lebenslage behinderter Menschen nicht ersetzen.
Sozialraum-orientierung stellt eine Erweiterung der bisherigen Behindertenarbeit dar,
indem sie gesellschaftliche Zugehörigkeit (Inklusion) und Teilhabe am öffentlichen
Leben unterstützt....
Warum es nicht ausreicht, Inklusion zu wollen – Von der Bewusstwerdung zur Akzeptanz und Aktion
27. Mai 2017
Raul Krauthausen
Inklusion ist etwas Gutes – dessen ist man sich in der Mehrheitsgesellschaft mittlerweile überwiegend einig.
Allerdings sollte Inklusion besser nichts kosten und bloß keinen Aufwand machen. Denn dann wird es für viele “zu anstrengend” oder “zu teuer”.
Chasa Chahine, Vorständin von „Autonom Leben e.V. – Für Würde und Selbstbestimmung behinderter Menschen“, fasst das Problem so zusammen: „Viele denken: Inklusion ist gut – aber bitte nicht bei uns!“
...
Die UN-BRK forciert somit einen Paradigmenwechsel. Zentral sind nicht
mehr die individuellen Beeinträchtigungen, sondern die gesellschaftlichen
Rahmenbedingungen, die Menschen mit Behinderungen ausschließen:
Erst durch die Wechselwirkung mit Barrieren in der Umwelt wird ein
Mensch „behindert“.
I. EINFÜHRUNG
11
Zudem ist die Aufzählung von körperlichen, seelischen, geistigen und
Sinnesbeeinträchtigungen ein Hinweis darauf, wie vielfältig diese Gruppe
von Menschen ist, die als „Menschen mit Behinderungen“ bezeichnet wird.
Wenn von Menschen mit Behinderungen die Rede ist, dann geht es um
Menschen mit unterschiedlichen körperlichen, geistigen oder psychischen
Beeinträchtigungen, um Menschen mit Hörbehinderungen, um Menschen
mit Lernbehinderungen, um Menschen mit Sprech- und Sprachstörungen,
um Menschen mit Sehbehinderungen und Blindheit, um Menschen mit
Autismus oder auch um Menschen mit chronischen Krankheiten wie beispielsweise
Asthma, Krebs, Multiple Sklerose, Epilepsie oder auch Multiple
Chemikaliensensibilität. Diese Liste ist bei weitem nicht vollständig.
Im weiteren:
3.4.2 Einrichtung von Heimarbeitsplätzen bzw. Einzelarbeitsräumen
mit schadstoffarmen Materialien
Das Integrationsamt unterstützt und fördert die Einrichtung von
Heimarbeitsplätzen für schwerbehinderte Menschen im Rahmen
seiner gesetzlichen Zuständigkeit unbürokratisch und fl exibel; falls
ein entsprechender Bedarf vorliegt, beinhaltet das auch die Ausstattung
mit schadstoffarmen Materialien.
Immer mehr Menschen reagieren auf Einflüsse und Substanzen der Umwelt.
Es gibt eine Anzahl von zumeist niedergelassenen Ärzten und Ärztinnen
in Schleswig-Holstein, die über eine besondere Qualifikation für das
Fach Umweltmedizin verfügen. In welchem Umfang diese auch eine speziell
umweltmedizinische Diagnostik anbieten, ist jedoch oft schwer erkennbar.
Das Land Schleswig-Holstein wird daraufhin wirken, dass beispielsweise
die Ärztekammer diese Informationen erhebt und der Öffentlichkeit zur
Verfügung stellt. Darüber hinaus bieten die Kliniken DIAKO Nordfriesland
eine stationäre Behandlung Umwelterkrankter an. Ansprechpartnerinnen
und -partner für umweltmedizinische Fragen gibt es zudem in den jeweiligen
Gesundheitsämtern. Das Land Schleswig-Holstein bietet eine umweltmedizinische
Beratung im Landesamt für Soziale Dienste an.
Kira hat geschrieben:Ob man das hier in Deutschland wirklich umsetzt
Noch immer haben wir keine Barrierefreiheit und Inklusion für MCS- Erkrankte, obwohl Politiker wie auch weitere Institutionen des Öfteren über die Lage der Menschen mit MCS informiert wurden. Aber leider hat es bisher nichts gebracht.
Durch Ignoranz, Weggucken und Leugnen hat man noch nie ein Problem gelöst, denn es werden immer mehr Betroffene auch wenn die Öffentlichkeit die Augen davor verschließt.
Dr. Steinemann sagt: "Ein sofortiger Schritt wäre, eine duftfreie Politik umzusetzen."Dr. Steinemann says, “An immediate step would be to implement a fragrance-free policy.”
http://www.abc2news.com/news/health/can ... -dangerous
zum weiteren Vertiefen für die Politiker wie auch weitere Institutionen :
Neue Studie über Gefahren von Duftstoffen viewtopic.php?f=74&t=14175
Ihr Duft macht Menschen krank viewtopic.php?f=32&t=22190
Warum sollten Sie zum Duft sagen: Nein viewtopic.php?f=32&t=20823
Mehr Akzeptanz für Multiple Chemical Sensitivity: 2016 viewtopic.php?f=92&t=22240
Mehr Akzeptanz für Multiple Chemical Sensitivity: 2017 viewtopic.php?f=92&t=22240#p126895
Worldwide 12. May Awareness 2017- 25. Jahrestag MCS viewtopic.php?f=92&t=22699
Silvia K. Müller hat geschrieben:Es gibt noch Macher zum Thema MCS. Gute sogar, sie hadern allerdings nicht über ihr Schicksal und wer eigentlich ihre Arbeit tun müsste,
sondern sie machen. Vielleicht nicht immer schnell genug für MCS Kranke die sich damit begnügen nichts zu tun und zu fordern.
Der größte Schaden der MCS im Kampf um Akzeptanz in den letzten Jahren zugefügt wurde, kam von sogenannten "Selbsthilfegruppenleitern"
die "MCS" als Begriff von der Bildfläche verschwinden sehen wollten und der Schaden, der durch geschäftsgetriebene "Heilungen" durch Esoterik
und Wunderheilerversprechen eingetragen wurde. Auch die Haltung einiger Umweltmediziner hat uns letztendlich das "Genick" gebrochen,
in dem sie forderten wir sollten akzeptieren dass MCS auch eine psychische Komponente habe - um selbst besser abrechnen zu können.
Oder deren Aktivitäten in der spiritistischen Wunderheilerszene. Das alles hat allen MCS Kranken geschadet und hat MCS Aktivisten zermürbt.
Wir könnten längst Akzeptanz und Rechte in Deutschland durchgesetzt haben, wenn sich MCS Aktivisten auf das Wesentliche konzentriert hätten statt
die Arbeit anderer zuschanden zu reiten.
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